"Wozu braucht man das?!"

    • Offizieller Beitrag

    Für mich gehört das Tun eindeutig zu meinem Wohlbefinden.
    Ich habe noch nie so viel Zeit für mich wie im vergangenen Jahr genutzt, um Vieles, was ich nur vorhatte und aus Zeitgründen nicht geschafft habe, anzufangen und auch in großen Teilen zu Ende zu bringen. Nachdem die Kinder groß und (fast) allein leben und ich mich und meine Situation der Vergangenheit reflektierte, war die Kreativität für mich die Chance wieder und ganz und gar bei mir anzukommen. Dabei habe ich in vielen Stunden festgestellt, dass das Tun mich befriedigt und das Gefühl, das ich es kann. Vor allem dann, wenn ich leichte Zweifel hatte wie beim Sesselbeziehen...
    Ich nähe, was ich "brauchen kann". Stehrümpchen brauche ich nicht wirklich, auch wenn ich - wie meine Schwiegertochter II sagt - viel Deko habe.
    Ich säge aber auch Stunden Holz per Hand oder mache Kerzen, koche ein... obwohl ich dann gefragt werde, warum ich das mache. Weil es mich befriedigt so wie jetzt beim Holzfeuer zu sitzen und jedes Stück gesägt und getrocknet zu haben und aus dem Keller Vorräte holen zu können, die keine Aromen haben, sondern tatsächlich aus Obst gefertigt wurden.


    "Das Tun" baut(e) mich (wieder) auf. Das war die beste Therapie, die ich bekommen konnte nach dem Crash 2012. Insofern bin ich ein NutzDIY-Mensch. Für mich ...
    Patchwork reizt mich derzeit auch sehr. Aber noch ist nicht die Zeit dafür...

  • ...ich glaube nicht, dass es 99% sind, die als "grässliche Flickenteppiche" gelten müssen :rolleyes:.... (...)


    Naschön, aber so betrachtet, könnte das Ergebnis von vielen, vielen Arbeitsstunden schenkweise bei einem Geschmacksbanausen wie mir landen, der sich evtl. nicht mal traut, das Produkt künstlerischer Begabung sang- und klanglos wegzuschmeissen. "Nicht mal traut", heisst bei mir persönlich nicht unbedingt, eine edle Spenderin nicht verärgern zu wollen (das Zauberwort bei verständnisvollen Freundinnen ist "Oh, toll, danke! Hebst Du's für mich auf?", dann ist auch irgendwann mal die Pipeline für nutzlose Verlegenheitsgeschenke zu), sondern einfach, Respekt vor der hochwertigen Arbeit von jemand Unbekanntem zu haben.


    Die meisten bemühen sich doch um Ästhetik und handwerklich hochwertiges Arbeiten.


    Ich weiss. Ich war und bin viel auf Flohmärkten unterwegs, nicht, um Antiquitäten für ein Schickimicki-Heim zu ergattern, sondern weil ich in schlechten Zeiten sonst keinen Hausrat (nach-)kaufen konnte und in neueren Zeiten schon mal mit Freunden aus der Schwerbehindertenszene bummeln gehe, die ebenfalls ihre Kasse auf diese Weise schonen. Es ist unglaublich, was für handwerkliche Kostbarkeiten es gibt, vermutlich aus Nachlässen, von denen kaum Notiz genommen wird.


    Aber für das "Nichts" zu arbeiten, würde mir keinen Spaß machen. Töne verklingen, mäßig gelungene Festmähler tragen zur Ernährung bei, aber von derlei Übungen bleibt nichts übrig. Wie oft haben z.B. die alten Meister ihre Gemälde abgekratzt und neu begonnen, bzw. wieviel Skizzen und Vorübungen sind zu den Meisterwerken von Dürer oder Michelangelo überliefert worden?

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  • Ich habe auch eine lange Krisenzeit hinter mir. Eine Zeit lang ging es dabei auch um Leben oder Tod. Und ich war tot, auch wenn ich geatmet habe. Irgendwie führte diese Krise zur Anschaffung der Nähmaschine. Ich erinnerte mich irgendwann, dass mir das Nähen als junge Erwachsene viel Freude gemacht hat. Und das Nähen gibt mir Energie, anstatt sie mir zu nehmen. Es ist wie ein Wunderbrunnen. Es führte mich zurück zu mir und zum Leben.


    Ja, ich habe auch mal geschrieben. Gedichte als Jugendliche. Und ein Buch wollte ich auch immer schreiben. Aber wie ich zu meinem eigenem Erstaunen feststellen musste, fliesst meine Kreativität beim Nähen und Quilten wie von selbst, während das Schreiben immer sehr bemüht war. Das Quilten erfüllt mich im wahrsten Sinne des Wortes.


    Das Nachdenken über "wozu braucht man das" würgt meiner Kreativität und der Energie, die mir das Nähen schenkt, sofort die Luft ab. Und darum sollte ich es einfach sein lassen.


    Noch einmal ganz vielen Dank für Eure Beiträge!!!

    Liebe Grüße von
    Birgitt


    :nerd:

  • Hallo,


    jetzt schreibe ich auch noch etwas dazu. Ich würde mich prinzipiell auch zu den Nutznäherinnen zählen. Ich nähe Kleidung, Taschen, Quilts und Deko nach Bedarf. Das heißt, so dass die Sachen auch im Einsatz sind und nicht im Schrank rumliegen. Aber ich nähe durchaus auch mal etwas, weil ich es schön finde z.B. einen Pullover in einer Farbe, die ich so toll finde, obwohl ich eigentlich außreichend viele Pullover besitze oder ein neues Schlüsselband, weil ich nach 3 Jahren lieber ein anderes hätte. Ob man Quilts mag oder nicht, ist Ansichtssache! Ich mag meine Quilts und auch sehr viele von anderen Menschen, die ich bisher im Internet gesehen habe :D. Die Aussage Kuscheldecken gibt es billig, mag ich nicht so gelten lassen, denn Kleidung, Tischdecken und so ziemlich alles andere auch gibt es oft auch zu Materialpreisen oder darunter. Der Schöpfungsprozess ist in meinen Augen wichtig und der Stolz auf das fertige Werk tut auch gut.


    Ich glaube übrigens nicht, dass jemand einen Quilt an jemanden verschenkt, der keinen möchte ;). Da steckt soviel Arbeit drin, das macht man für besondere Menschen.


    Aber für das "Nichts" zu arbeiten, würde mir keinen Spaß machen. Töne verklingen, mäßig gelungene Festmähler tragen zur Ernährung bei, aber von derlei Übungen bleibt nichts übrig. Wie oft haben z.B. die alten Meister ihre Gemälde abgekratzt und neu begonnen, bzw. wieviel Skizzen und Vorübungen sind zu den Meisterwerken von Dürer oder Michelangelo überliefert worden?


    Das verstehe ich jetzt übrigens nicht. Übung macht den Meister. Dürer oder Michelangelo z.B. haben über diese vielen Übungen Meistewerke geschaffen, die sie quasi unsterblich gemacht haben. Das schaffen natürlich nur wenige, aber das Streben nach Perfektion (auf welchem Gebiet auch immer) gehört doch eingentlich zum Leben dazu.

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  • Die Aussage Kuscheldecken gibt es billig, mag ich nicht so gelten lassen, denn Kleidung, Tischdecken und so ziemlich alles andere auch gibt es oft auch zu Materialpreisen oder darunter.


    Das sehe ich, ausbildungsmäßig aus der Kostenrechnung kommend, etwas anders. Kaum jemand macht sich klar, dass die Kosten pro Material-Einheit (lfmtr. Stoff) zwar die Investitionen wieder per Aufschlag hereinbringen müssen, aber die Grundstoffe viel weniger laufende Kosten verursachen, als ihren Ladenpreisen entspricht. Wolle z.B. läuft auf Wiesen rum, macht "mäh" und wächst von selber nach, Baumwolle sind weiße Büschel, die an Pflanzen wachsen, und wo die Arbeit billig ist, unterbietet man sich in den Exportpreisen gegenseitig.


    Mir ist schon vor 50 Jahren aufgefallen, dass die damaligen Selbstbausätze für Radios höchstens eine Mark billiger waren als das fertige Radio - und damals gab es keine Fertigung in Billiglohnländern. Das war einfach Preispolitik, es gab genug Kunden, die etwas wegen des Selbermachens kauften und nicht wegen der Ersparnis.


    Ich kaufe also meine Anziehsachen ausschließlich fertig und nähe ganz klar zum Anpassen und zum Reparieren: Duschvorhang auf Badewannenrandhöhe verkürzen, Jeans kürzen oder z.B. von Gr. 52 auf meine damals Gr. 98 ändern, Hemdkragen und -Manschetten wenden, Bündchen an den billigen aber für ihre Größenangabe zu kurzen Schlafanzügen nähen, Autositz neu polstern (dafür war mein alter Pfaff 8 "Donnervogel" gut...).


    Bei den fertig gekauften Billig-Anziehsachen heisst der Schnitt natürlich "alle Käufer müssen reinpassen". T-Shirts sind wenig mehr als möglichst weite Säcke mit Ärmelansätzen dran, durch die auch ein Orang-Utan seinen Arm stecken könnte. Für mich als kostenbewusster Senior in Ordnung (oder ich stoppele mir das Zeugs auf Körpermaße zurecht), für modebewusste Damen völlig undenkbar. Und wer kann sich schon Maßanfertigungen vom Schneider leisten.


    Zitat

    Der Schöpfungsprozess ist in meinen Augen wichtig und der Stolz auf das fertige Werk tut auch gut.


    Für mich als Nähprojekt undenkbar, aber ich habe volles Verständnis dafür: der Beweggrund "so etwas Schönes möchte ich auch können". Dazu gehört für mich z.B., Nähmaschinen aufzuarbeiten ... meine je nach Definition der Grenze ("was ist noch ein Karton voll Eisenschrott und was ist eine Nähmaschine besser-als-neu") ca. vier bis zwölf Nähmaschinen im Haus sind dann wohl das, was bei manchen die Quilts sind ;) .


  • Das Nachdenken über "wozu braucht man das" würgt meiner Kreativität und der Energie, die mir das Nähen schenkt, sofort die Luft ab. Und darum sollte ich es einfach sein lassen.


    Ach, das ist doch jetzt das Kind mit dem Bade ausgeschüttet. Wenn man ehrlich zu sich selber ist und anerkennt, dass man etwas macht, um sich zu üben? (Es ist ja noch keiner zum Künstler geworden, weil die Nähmaschine 1200 Euro gekostet hat und deshalb schonenderweise in den Schrank gestellt ist...?) Oder weil man das Ergebnis hübsch findet, ganz einfach?
    Das ist eher die Philosophie: "Der Weg ist das Ziel". Und?


    Weitaus die meisten meiner (höchst bescheidenen) Nähkünste erwuchsen mir in Situationen a la: "Wenn das klappt, fress' ich nen Besen, aber ich probier's trotzdem" oder auch "wenn andere das können, kann ich's irgendwann auch" :) .

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  • Ich glaube übrigens nicht, dass jemand einen Quilt an jemanden verschenkt, der keinen möchte ;). Da steckt soviel Arbeit drin, das macht man für besondere Menschen.


    Außerhalb der Familie habe ich bis dato vier Quilts verschenkt, an für mich wichtige:herz: Menschen. Und die wussten es zu schätzen. :)

    Liebe Grüße Andrea


    Freundschaft ist wie eine Tür, die niemals zu ist.
    Manchmal klemmt sie, manchmal knarrt sie,
    aber immer ist sie offen.

    Einmal editiert, zuletzt von Andrea N. ()

  • Ach, das ist doch jetzt das Kind mit dem Bade ausgeschüttet. Wenn man ehrlich zu sich selber ist und anerkennt, dass man etwas macht, um sich zu üben?


    Oh, ich habe mich missverständlich ausgedrückt. Ich möchte auf keinen Fall mit dem Nähen aufhören! Aber aufhören möchte ich damit, mir mit der Frage "wozu soll das gut sein?" das Nähen madig zu machen, wie es eine Freundin heute so treffend ausdrückte. "Sei lieber froh, dass Du was gefunden hast, was Dir so viel Spass macht", sagte sie. Und genauso ist es!


    Natürlich hast Du Recht. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und eine teure Nähmaschine macht keinen guten Schneider, Näher, Quilter. Übung ist das A und O. Und klar möchte ich mich verbessern. Meine Maschine immer besser beherrschen lernen. Herrje, sogar Stecknadeln richtig stecken ist eine Kunst! Und noch kann man auch wirklich nicht von einem Quiltstapel in meinem Zuhause sprechen. Das wird wohl eher Jahre dauern.

    Liebe Grüße von
    Birgitt


    :nerd:

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  • Oh, ich habe mich missverständlich ausgedrückt. Ich möchte auf keinen Fall mit dem Nähen aufhören!


    Puuh (Stirn abwisch), ich hatte schon soo ein schlechtes Gefühl, dass ich mich zu kritisch ausgedrückt und daher zu einem Missvergnügen beigetragen haben könnte :) .

  • Kuscheldecken gibt's gegen Winteranfang ganz billig bei Aldi und Ähnlichen, also "brauchen" tut gequiltete Decken kein Mensch.*
    Meistens sind's nur grässliche Flickerlteppiche, die das Auge beleidigen. Ich habe aber (ohne sie zu suchen) schon Bilder von traumhaften Quilts gesehen (http://www.quilthouse.de/images/pic-start/Quilt-Hamburg.jpg). **
    Von daher verstehe ich es, wenn Menschen die lieben und wenn Hobbynäherinnen sich auf den langen Weg machen, solche Schöpfungen auch fertigzubringen. Die Zeit, die am Teppich von Bayeux gearbeitet wurde, war ja auch nicht verschwendet :) .
    Wahrscheinlich gefallen 99 Prozent "nur" derjenigen, die sie gemacht haben, und nur 1 Prozent sind Meisterwerke. Na und? Ich habe auch CD-s und MP3-Dateien für 250 Hörstunden, ausgeführt von Karajan und sonstigen Spitzenleuten und -Orchestern, und besitze trotzdem ein Keyboard sowie eine Mundharmonika samt Noten.


    Meine selbsterzeugten Töne mute ich allerdings niemandem anderen zu. Ich hoffe, es gibt nicht zu viele Tragödien in der Welt, wo jemand viele Stunden lang an einem Quilt arbeitet und jemand, der gar keinen haben wollte, muss einen von den 99 Prozent "aufbrauchen"?***


    Zu *
    Das stimmt nicht - ich brauche hier und jetzt und immer einen Quilt auf dem Sofa - im Winter dicker, im Sommer dünner!!!


    Zu ** Das Foto von Andis Wand-Quilt habe zufällig ich gemacht - das ist schon eine sehr schöne Trapunto-Arbeit - Andreas Wolf näht und quiltet auch sehr schöne Gebrauchsquilts!


    Zu *** Andreas und andere Quilter/innen haben einige Quilts für ein Kinderhospiz in HH hergeben/genäht und danach haben auch andere Hospize um Quilts für ihre Häuser gebeten!!!


    Über den Rest muss ich nochmal nachgrübeln ....

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  • Ich fass' es nicht ... beim Nachlesen, was Trapunto-Technik eigentlich ist, springt Wikipedia, ohne mit der Wimper zu zucken, vom 14. Jahrhundert (gesonderter Folge-Artikel) https://en.wikipedia.org/wiki/Tristan_Quilt) zu Star Trek (https://en.wikipedia.org/wiki/…_The_Wrath_of_Khan#Design) *Lach*


    P.S. Das Foto wird dem Werkstück gerecht :) . Schade ... keine Exif-Daten zum Spionieren mehr drin, aber schon die Beleuchtung ist nicht ohne :applaus:


    Wozu benötigst du Exif-Dateien? Frag mich doch, wenn du mehr wissen willst!;)


    [Blockierte Grafik: https://lh3.googleusercontent.com/-fJlBj6prVfU/VotmueUm9UI/AAAAAAAAtj4/_jPOjMeV48g/s640-Ic42/DSCI0027.JPG]


    Fotografiert am 27/06/2009 in Henstedt-Ulzburg im Rahmen einer Patchworkausstellung der "Wöddelquilter" am Zaun des Bürgerhauses.


    [Blockierte Grafik: https://lh3.googleusercontent.com/-ZQg2hDTHafk/Votmg9Uw5LI/AAAAAAAAtjg/0d1N_FHZmSs/s640-Ic42/DSCI0037.JPG]


    Hier mal Andreas vor seinem Quilt - kann man/frau die Größe besser einschätzen.


    [Blockierte Grafik: https://lh3.googleusercontent.com/-MMBmgzuCrCE/VotmpEWcgiI/AAAAAAAAtjw/e6ewbNnkOlo/s640-Ic42/DSCI0025.JPG]


    Danke für das "n" - bei diesem modernen Trapunto wurden Blüten und Blätter mit farbigen Fleece (der gleiche Stoff aus dem Fleecepullis sind) unterlegt.


    [Blockierte Grafik: https://lh3.googleusercontent.com/-_Cnj7-ZAVvw/VotmjdvFWLI/AAAAAAAAtjo/srpxJ0LM1Xo/s640-Ic42/DSCI0023.JPG]


    "Romantik" wurde von Andreas mit der Maschine genäht und von ihm auf einer Longarm gequiltet.

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  • Wozu benötigst du Exif-Dateien? Frag mich doch, wenn du mehr wissen willst!;)


    Och, Kamera, Objektiv, tatsächliche Brennweite, Brennweite auf Kleinbildformat umgerechnet (beides, um rauszukriegen, wie die Tiefenschärfe so treffend gelungen ist), AF-Modus, White Balance Einstellung, Blitz an/aus, Blende, evtl. Automatikmodus (Szenenmodus verwendet oder sachverständige Kontrolle der Einstellungen), Nachschärfung, evtl. Nachbearbeitungssoftware, Hometown, Copyright wären schon mal Futter für den Exif-Viewer von Firefox. Aus einer Skizze von der verwendeten Beleuchtungsanordnung könnte man noch was lernen (das Bild sieht mir mehr nach Profi als nach Zufallsglück aus), aber das liefert Exif natürlich nicht auch noch mit ;) . Mischlicht/Himmelslicht plus Blitz? Und wie kriegt man dann die Farben hin?
    HALT nicht das Ganze beantworten, war nur ein Anflug von Neugierde und in dem Thread ging's ja eher um Freude am Quilten :) .


    Die floralen Arbeiten mit echten Blüten zu garnieren, finde ich übrigens sehr ansprechend :) .

  • Wow, das ist ja echt Kunst!


    Farbiges Fleece, das ist eine gute Idee, ich kenne das nur mit normalem Vlies... Hm...


    Und wenn ich jetzt wieder Sachen nähe, die ich nicht brauche, weil ich das ausprobieren möchte, dann schließt sich der Kreis doch irgendwie, oder?

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  • Ich kaufe also meine Anziehsachen ausschließlich fertig und nähe ganz klar zum Anpassen und zum Reparieren: Duschvorhang auf Badewannenrandhöhe verkürzen, Jeans kürzen oder z.B. von Gr. 52 auf meine damals Gr. 98 ändern, Hemdkragen und -Manschetten wenden, Bündchen an den billigen aber für ihre Größenangabe zu kurzen Schlafanzügen nähen, Autositz neu polstern (dafür war mein alter Pfaff 8 "Donnervogel" gut...).


    Für mich als Nähprojekt undenkbar, aber ich habe volles Verständnis dafür: der Beweggrund "so etwas Schönes möchte ich auch können". Dazu gehört für mich z.B., Nähmaschinen aufzuarbeiten ... meine je nach Definition der Grenze ("was ist noch ein Karton voll Eisenschrott und was ist eine Nähmaschine besser-als-neu") ca. vier bis zwölf Nähmaschinen im Haus sind dann wohl das, was bei manchen die Quilts sind ;) .


    Für mich undenkbar, nur nach praktischen Gesichtspunkten zu nähen. Das ist für mich das Image aus dem vorigen Jahrhundert, welches dem Nähen anhaftete. Nähen war nur was für arme Lüh ( Leute) wie man uns uns so sagte. Mit diesem Image musste ich mich Jahrzehnte rumplagen, wenn es jemand mitbekam, dass Nähen meine Leidenschaft ist. Zum Glück ist Nähen gesellschaftsfähig geworden, allerdings dieser Nähhype, der durch die "sozialen" Medien entstanden ist, da sag ich mal lieber nix zu.:weinen:


    Merkwürdig ist immer noch, dass man sich, bei der Leidenschaft fürs Nähen, rechtfertigen muss, sich gutes Handwerkzeug und Materialeien zu leisten. Und am besten noch irgendwas zu verkaufen ( Thema selbstständig machen), damit sich das Hobby rentiert. Typisch Frau???? :confused: Kein Mensch kommt auf die Idee, einen Mann der eine kostspielige Fotoausrüstung sein Eigen nennt, zu fragen, wo der Nutzen ist. Oder jemand der sportlich mit dem Hightechfahrrad unterwegs ist, sich darüber Gedanken macht als Personaltrainer das Hobby zu versilbern. Weils ja ein kostspieliges Hobby ist.;)


    Auf meinem Reader steht:
    Reader.jpg


    Ich gehe noch weiter, Nähen ist Schokolade für die Seele.;) Ohne Kalorien;)

    Liebe Grüße Andrea


    Freundschaft ist wie eine Tür, die niemals zu ist.
    Manchmal klemmt sie, manchmal knarrt sie,
    aber immer ist sie offen.

    Einmal editiert, zuletzt von Andrea N. ()

  • Kuscheldecken gibt's gegen Winteranfang ganz billig bei Aldi und Ähnlichen, also "brauchen" tut gequiltete Decken kein Mensch.
    Meistens sind's nur grässliche Flickerlteppiche, die das Auge beleidigen. Ich habe aber (ohne sie zu suchen) schon Bilder von traumhaften Quilts gesehen (http://www.quilthouse.de/images/pic-start/Quilt-Hamburg.jpg). Von daher verstehe ich es, wenn Menschen die lieben und wenn Hobbynäherinnen sich auf den langen Weg machen, solche Schöpfungen auch fertigzubringen. Die Zeit, die am Teppich von Bayeux gearbeitet wurde, war ja auch nicht verschwendet :) .
    Wahrscheinlich gefallen 99 Prozent "nur" derjenigen, die sie gemacht haben, und nur 1 Prozent sind Meisterwerke. Na und? Ich habe auch CD-s und MP3-Dateien für 250 Hörstunden, ausgeführt von Karajan und sonstigen Spitzenleuten und -Orchestern, und besitze trotzdem ein Keyboard sowie eine Mundharmonika samt Noten.


    Meine selbsterzeugten Töne mute ich allerdings niemandem anderen zu. Ich hoffe, es gibt nicht zu viele Tragödien in der Welt, wo jemand viele Stunden lang an einem Quilt arbeitet und jemand, der gar keinen haben wollte, muss einen von den 99 Prozent "aufbrauchen"?


    Ah ja....dann hast Du dich aber noch nicht in der Galerie hier im Forum umgeschaut. Schade eigentlich.

    Liebe Grüße Andrea


    Freundschaft ist wie eine Tür, die niemals zu ist.
    Manchmal klemmt sie, manchmal knarrt sie,
    aber immer ist sie offen.

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  • Andrea, ich habe mich auch gefragt, ob das typisch Frau ist. Frau muss/ möchte/ sollte nützlich sein? Etwas nützliches Tun? Jedenfalls wurde ich so erzogen. Was nicht heißen soll, dass ich dieser Ansicht mein Leben lang verpflichtet bin.


    Mein Mann ist mathematischer Physiker. Er forscht mit dem Mitteln der Mathematik auf einem Gebiet, das ungefähr 0,99999% Prozent der Menschen interessieren dürfte. Wirtschaftlicher Nutzen: 0%. Anwendungsmöglichkeiten vermutlich 0%. Okay, er lehrt sehr leidenschaftlich und gibt Wissen an Studenten weiter. Aber als ich ihn fragte, warum er eigentlich Physiker ist, sagte er ohne jedes schlechte Gewissen: "Weil mir das total viel Spass macht." Nun hat er das Glück, für diesen Spass auch noch bezahlt zu werden. Es gibt allerdings schon Länder, in denen eine derart theoretische Forschung nicht mehr staatlich finanziert wird und entsprechende Stellen gestrichen werden. In Deutschland sagt man sich (glücklicherweise) immer noch: Es ist ein Teil des Menschseins.


    Der riesige Physikerspielplatz, das CERN, wurde vermutlich auch von Männern erdacht und gebaut. (Seit kurzem wird es allerdings erstmals von einer Frau geleitet!) Es wird uns Laien immer verkauft als die Stelle, wo man furchtbar wichtige Erkenntnisse über unsere Welt, das Universum, wenn nicht gar die ganze Schöpfung gewinnen kann. Denn irgendwie muss man ja aus den Politikern das viele Geld dafür raus holen. Die Wichtigkeit der Erkenntnisse, die in dieser riesigen und teuren und unglaubliche Mengen Strom schluckenden Maschine gewonnen werden, liegt sicher auch im Auge des Betrachters. Der "Physikerspielplatz" gehört aber vermutlich ebenso zum Menschsein wie das "sinnfreie" Quilten.


    Der Tristan Quilt ist unglaublich!!!! Und der von Andreas Wolf auch!


    Ist eine tolle Diskussion geworden, finde ich! Danke dafür!!!

    Liebe Grüße von
    Birgitt


    :nerd:

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe gestern diese Seite besucht http://handiquilter.de/index.php und auf der Index Seite werden 5 Bilder mit Aussagen geladen. Quilting ist.....
    Dazu fiel mir ein


    Externer Inhalt www.youtube.com
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    Birgitt, ich finde es schön sich an Schaffungsprozesse zu erinnern. Und das geht natürlich besser, wenn man etwas dazu anfassen - begreifen kann. Es bleibt ein Teil des Gefühls erhalten und wenn es Spaß macht, ist das positiv.

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  • ...genau wie unser Chor, in dem Laien durch intensives, engagiertes Proben offensichtlich Hörenswertes produzieren (die Konzerte sind voll!) , und nicht etwa - den "grässlichen Flickenteppichen" entsprechende Katzenmusik ;) :D!


    Kann ich so voll und ganz bestätigen. Ich war total beeindruckt von einer Aufführung des Chors. Das hatte so gar nichts mit einem "grässlichen Flickenteppich" im übertragenen sinn zu tun.

  • Ich gebe es zu: auch ich bin ein absoluter Deko-Allergiker (außer zu Weihnachten ein bisschen). Zwar habe ich tatsächlich mal einen Quilt gemacht, aber das war zu Zeiten als ich mit meiner Zeit noch etwas verschwenderischer umgehen konnte. Und ich gebrauche ihn auch, aber ich brauche ihn nicht wirklich. Es wären noch andere Decken da, um mich darin einzukuscheln.


    Aber nie im Leben käme ich auf die Idee mir darüber Gedanken zu machen, ob "man" das braucht. Die meisten Dinge, die uns so umgeben, brauchen wir nicht wirklich. Wer braucht schon 50 Paar Schuhe oder 3000 Bücher oder 400 CDs oder 83 Kakteen oder vier Schränke voller Stoffe? Von existenzieller Wichtigkeit ist das für die wenigsten. Aber deswegen muss man da ja nicht drüber richten und es für unnütz befinden, dass jemand Quilts im Schrank liegen hat oder Cds, die er nie hört. Es ist in der Regel ebenso unnütz, die anderen Leute aufgrund ihrer "Spleens" zu bewerten.

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