FBA-Probleme - Körbchengröße

  • Aber da ist ja nicht die Rede von Oberbrustumfang (HB) und Brustumfang (FB), sondern dem Brustumfang der jeweiligen Größe mit dem tatsächlichen Brustumfang.


    Heißt also hier: In Größe 20 ist der Oberbrustumfang 42'', der Standard-Burstumfang wäre 44'' und der eigene Brustumfang 46''.


    Somit 46'' - 44'' bleibt 2'' Differenz aufgeteilt auf links und rechts bleibt 1''.


    Das macht ja auch Sinn.



    Somit müsstest du bei 3'' Differenz zwischen HB und FB eine FBA um 1/2'' machen.
    Richtig?


    (Ich glaube wir haben uns in diesem Thread ziemlich im Kreis gedreht, ich hoffe, es wird aber langsam klarer.)

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  • Ja, ich glaube auch... ich sagte ja, dass ich bestimmt irgendwo einen kapitalen Denkfehler habe. Ich kapiere es so langsam - danke!

    Liebe Grüße
    Nanaja
    [HR][/HR]
    Ich bin ein kleines motorisiertes Gespenst, wild und schön!
    (Karlsson vom Dach)

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  • Ich habe auch eine etwas größere Oberweite und versuche mich, so langsam an die FBA heranzutasten. Vielleicht habe ich ja einen Denkfehler, aber bei den ganzen Methoden füge ich ja auch eine Menge "Umfang" unterhalb der Brust mit ein, oder?
    Gibt es eine Methode, bei der das nicht passiert sondern nur die Brust angepasst wird?


    Liebe Grüße,
    Barbara

  • Ja du fügst Weite ein aber hauptsächlich Länge und die wird dann ja auch wieder durch den Abnäher reduziert.
    Ich unterscheide folgend in 3 Fälle:
    1. Wenn du ein Oberteil ohne Taillienabnäher hast, ist das ja so geschnitten, dass es im Prinzip relativ gerade nach unten fällt, damit die Brust nicht zusätzlich betont wird, brauchst du also auch die Weite weiter unten. Falls du aber deutlich weniger Hüfte hast, kannst du aber ein wenig an den Seitennähten wegnehmen.
    2. Wenn du ein Oberteil mit Taillienabnähern hast, kannst du sehr gut formen, du musst nur die zusätzlich hinzugegebene Weite wieder im Taillienabnäher wegnehmen. Das ist also der einfachste Fall. :)
    3. Bei einem Schnitt für dehnbare Materialien, Shirts, musst du ein wenig probieren. Das hängt nämlich auch ein wenig von der Dehnbarkeit des Materials ab. Im Prinzip kannst du an den Seitennähten unterhalb der Brust wegnehmen. Wenn die Differenz aber zu groß ist oder das Material nicht dehnbar genug, funktioniert das nicht so ganz und es entstehen neue Falten, die ja gerade durch die FBA verwieden werden sollten. Dann musst du einen Kompromiss eingehen. Einen Teil der Weite solltest du an den Seitennähten wegnehmen können und mit ein wenig Weite musst du dann leben. Oder du weichst auf einen Schnitt mit Teilungsnähten aus. Wie zum Beispiel ellamara, in ihrem Blog zeigt sie auch aus Jersey nur Teile mit Wiener Nähten. So kannst du dann auch die Weite direkt unter der Brust wieder wegnehmen, also wie im 2. Fall.


    LG! Andrea

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  • Als erstes verwirrte mich Kathleen Chetham in ihrem Craftsy-Kurs „Adjust the Bust“. Sie sagt ebenfalls, man solle nach der Oberbrustweite das Schnittmuster aussuchen, aber dann von der Differenz zur Oberweite noch 2“ abziehen, da diese 2“ ja bereits im Schnittmuster enthalten seien (dies sei der legendäre B-Cup, nach dem die meisten Schnittmuster konstruiert seien). Wie seht Ihr das?


    Damit nicht genug: Ich las beim Curvy Sewing Collective (http://curvysewingcollective.c…es-and-a-handy-reference/), dass verschiedene Schnittmusterhersteller verschiedene Körbchengrößen als Referenz nehmen, also z. B. simplicity-Schnitte auf B-Cups basieren, Burda-Schnitte auf C- und Burda plus-Schnitte auf D-Cups.


    Dein Gefühl trügt Dich nicht. Es ist kompletter Schwachsinn, was hier behauptet wird.
    Zum einen ist das Oberbrustmaß KEIN Konstruktionsmaß. Bei keiner einzigen Konstruktionsmethode (und ich kenne alle englischen, deutschen, italienischen und französischen Systeme).
    Soviel ich weiß, hat Beverly Johnson damit angefangen, allerdings nur als Daumenmethode, um auf halbwegs vernünftige Größen von Fertig-BHs zu kommen. Das hat sich dann verselbständigt. Bitte vergiss das.


    Zum zweiten liegt das CSC bezüglich Burda völlig falsch. Ich kenne zwar keineswegs die hauseigenen Konstruktionsmaße von Burda, aber diese detaillierteste Maßtabelle, die im Netz abrufbar ist, zeigt, dass Größe 36 nur AAA hat, Größe 38 AA und Größe 40 bis 60 Cup A!
    Bei Burda kann es auch so sein, allerdings ist es aufgrund der Bequemlichkeitszugaben nicht genau feststellbar. Ich weiß ja nicht, ob eine Bluse mit 4 oder 6cm Mehrweite konstruiert ist. Und der Unterschied entspricht ja schon einer Cupgröße.
    Ich habe daher Burda Korsagenschnitte vermessen und die sind ein wenig großzügiger. Sprich: sie gehen vermutlich von B-Cups aus und zwar konstant bis Größe 60.


    Ich selbst nehme daher immer die Schnitte, die mir von der Rückenbreite passen, und gebe dort Volumen zu, wo es tatsächlich sitzt. Sprich: ich habe eine Größe 50 mit Bauch/Hüfte 52, aber ich nehme den Schnitt in Größe 48, mache eine FBA und gebe die fehlenden Centimeter auf der Höhe von Taille und Hüfte an der Seitennaht dazu.
    Zur Berechnung der FBA in dieser Methode habe ich gerade ein eigenes Thema erstellt.

  • Das hört sich alles logisch an, Barbara. Aber ich habe doch ein Verständnisproblem. Wie kann ich mir den Schnitt nach meiner Rückenbreite aussuchen, wenn Rückenbreite als Maßangabe beim Schnitt gar nicht vorkommt? :confused:
    Liebe Grüße, monara

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  • Was?? Hat sich das geändert? In den Burdaheften gab es früher im Anleitungsheft immer eine ausführlichere Maßtabelle, wo die Rückenbreite und Brusttiefe angeführt waren. Aber im Netz ist sie noch vorhanden, z.B. hier.

  • Was?? Hat sich das geändert? In den Burdaheften gab es früher im Anleitungsheft immer eine ausführlichere Maßtabelle, wo die Rückenbreite und Brusttiefe angeführt waren. Aber im Netz ist sie noch vorhanden, z.B. hier.


    Bei Burda und anderen renommierten Herstellern ist die Rückenbreite angegeben (Vogue, Butterick, etc.).


    Dummerweise näht heute fast die ganze Welt nach seltsamen Ebooks, und da sind leider nur Phantasieangaben (oft zum Beispiel die Maße der fertigen Kleidung, anstelle der Körpermaße) vorhanden..........

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    Lichtmess vorbei, dadurch sieht man vieles im richtigen Licht!

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  • Ich war auch ganz erschrocken, als ich in die neue Burda Style geschaut habe: Die Angaben werden immer dürftiger.
    Im Übrigen funktioniert der Link zu der Seite auch nicht.


    PS: Bei Vogue und co ist es übrigens auch nicht besser.


    Es sei denn man hat ein Vogue "Fitting Shell".

  • Phantasieangaben (oft zum Beispiel die Maße der fertigen Kleidung, anstelle der Körpermaße)


    Ich muss sagen, dass ich für diese Angaben sehr dankbar bin. So kann ich mit einem anderen Kleidungsstück vergleichen und weiß dann, ob ich lieber eine Nummer größer oder kleiner wähle für z.B. eine körpernahe Passform. Wenn ich nach den Körpermaßen gehen soll, dann muss ich mich darauf einlassen, wie es der Hersteller mit der Passform gerne hätte. Bei manchen Schnitten, z.B. einem Hoodie, kann man sich das ja entsprechend wählen...


    Mittlerweile gibt es aber auch ebooks, die beide Angaben machen.

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  • Ich habe mir kurz vor dem Jahreswechsel die Schnittmustersammlung BURDAKIT 2015 bestellt. Gestern entpackte ich die ZIP Dateien und schaute mir alle Modelle an. Nun kann ich definitiv sagen, dass keine Angaben zu den Maßen angegeben sind.
    Aber möglicherweise gehen die Verantwortlichen davon aus, dass Leute, die sich Schnitte im Internet bestellen, auch die von Barbara Boll verlinkte Maßtabelle (lieben Dank dafür !) kennen.
    LG, monara

  • Oh, heute kann ich den Link auch öffnen. Vielen Dank! Hätte ich diese Angaben gehabt, hätte ich es viel einfacher mit dem Anpassen gehabt.
    Denn schon 2013 als ich mit dem Nähen angefangen habe, gab es schon keine Angaben zur Rückenbreite, selbst in den Einzelschnittmustern nicht. Ich habe extra gerade noch nachgeschaut.
    Dann weiß ich jetzt auch endlich, warum meine erste Bluse so ein Disaster war.


    Noch eine andere Sache:


    Barbara: Wieso meinst du, dass die Größenauswahl nach Oberbrustweite nicht funktioniert? Ich sehe ja ein, dass deine Methode sehr sinnvoll und absolut richtig ist. Aber wieso soll denn die Größenauswahl nach Oberbrustweite nicht auch funktionieren?
    Bei mir zumindest kommt beides auf dasselbe Ergebnis und die Oberbrustweite ist alleine deutlich einfacher und präziser zu messen.

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  • Barbara: Wieso meinst du, dass die Größenauswahl nach Oberbrustweite nicht funktioniert? Ich sehe ja ein, dass deine Methode sehr sinnvoll und absolut richtig ist. Aber wieso soll denn die Größenauswahl nach Oberbrustweite nicht auch funktionieren?
    Bei mir zumindest kommt beides auf dasselbe Ergebnis und die Oberbrustweite ist alleine deutlich einfacher und präziser zu messen.


    Wenn es bei Dir funktioniert, ist es wunderbar.


    Prinzipiell würde man auch bei der OBW zumindest ein vorderes und ein hinteres Maß brauchen, um die Weitenverteilung feststellen zu können. Dann könntest Du tatsächlich die Differenz von vorderer OW und OBW zur Berechnung der Abnäheröffnung verwenden. Das gesamte Rundmaß ist leider unbrauchbar, weil es stark von den Pölsterchen unter der Achsel und am Rücken abhängt, die nichts mit der Cupgröße zu tun haben.
    Abgesehen davon brauchst Du ja eine Maßtabelle mit Vergleichswerten, um eine Größenauswahl treffen zu können, und dieses Maß scheint nirgends auf.


    Fußnote: Ich war einmal ein Fan von Beverly Johnson, aber diese Zeiten sind vorbei. Allein dieser Blödsinn vom Point of Most Strain...

  • Hallo und ein frohes neues Jahr..


    eine gute Tabelle mit noch viel mehr Maßen findet sich auch im Hofwenbitzer Band 1 (S. 12 und S. 366).
    Da es sich um eine quasi offizielle Tabelle handelt, hänge ich sie mal an. Ich hoffe, ihr könnte es lesen, ansonsten Grafik anzeigen/speichern wählen.
    Größentabelle Hofenbitzer.jpg

    Einmal editiert, zuletzt von Princess-Seam () aus folgendem Grund: techn. Probleme

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  • OT
    Allein dieser Blödsinn vom Point of Most Strain...


    Barbara, ich kenne von Beverly nur die Nähanleitung, was ist das für ein Punkt? Was schreibt sie denn?
    lg
    posaune

  • Gerade bei der Rückenbreite rücken die Tabelle aus dem Hofenbitzer und Burda sehr weit auseinander. Natürlich ist in der Hofenbitzer-Tabelle die Rückenbreite halbiert, aber wenn man vergleicht z.B. Gr 38 Rückenbreite Burda 35,5 - doppelte Rückenbreite Hofenbitzer 33.
    Das liegt ja so weit auseinander, dass man sich also lieber nicht nach fremden Tabellen richten sollte.
    Da macht es dann doch mehr Sinn einen bestehenden Schnitt auszumessen und die gewünschte Zugabe einzuberechnen.


    Aber in amerikanischen Schnittmuster ist ja nunmal die Oberbrustweite die angegebene Größe.
    Ich hatte mich geirrt: Selbst im "Fitting Shell" ist die Rückenbreite nicht angegeben, aber man könnte sie wenigstens dort messen.


    Also müssen wir mal wieder mit dem Vorlieb nehmen, was die Schnittmusterhersteller uns bieten... oder selbst konstruieren.

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  • Aber in amerikanischen Schnittmuster ist ja nunmal die Oberbrustweite die angegebene Größe.
    Ich hatte mich geirrt: Selbst im "Fitting Shell" ist die Rückenbreite nicht angegeben, aber man könnte sie wenigstens dort messen.


    Also müssen wir mal wieder mit dem Vorlieb nehmen, was die Schnittmusterhersteller uns bieten... oder selbst konstruieren.


    Du hast Recht! Ich bin überrascht, dass sie die OBW bis zur Vogue durchgeschummelt hat, wenngleich nur zur Bestimmung der Cupgröße. Naja, Lobbyarbeit zahlt sich wohl auch hier aus. ;)


    Und :daumen: für den Schlusssatz!

  • OT
    Allein dieser Blödsinn vom Point of Most Strain...


    Barbara, ich kenne von Beverly nur die Nähanleitung, was ist das für ein Punkt? Was schreibt sie denn?


    Der POMS sei jener Bereich des Mittelstücks, der das Gewicht der Brüste trage. Daher sei es ganz, ganz wichtig den zu finden. Wenn zum Beispiel ein Mittelstück verkleinert würde und das dann zu weit oben platziert würde, dann würden die Cups nach oben wandern (ride up). Wenn zu weit unten platziert, dann würden sie kippen (tip over). [Aus einer Korrespondenz mit Linda Crawford weiß ich, dass damit gemeint ist, die Cups würden dann auseinanderschielen.]
    So, jetzt noch der abschließende Hammer: der POMS liegt nicht auf der Höhe des Unterbrustgummis, sondern genau zwischen den Brustpunkten. :rofl: Da fragt man sich, wieso dann tief ausgeschnittene BHs überhaupt funktionieren.


    (Keine Ahnung, wieso das Foto gekippt ist....)

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  • danke Barbara, daß kannte ich doch. Hab mir aber nie was dabei gedacht oder vielmehr weitergedacht.
    Nur als Überlegung mal reingeworfen:
    Ich hab mir ansatzweise die Messtrecken angesehen. Siehe Bild cup.png
    a= Unterbrustumfang
    b - b1= Brustumfang
    b - b2= Oberbrustumfang
    c = Rückenbreite


    Die Messungen finden auf verschiedenen Höhen statt. Unterbrust ist definiert durch die Brustfalte. Brustumfang definiert über den Brustpunkt. Eindeutig. Oberbrustumfang ? Ende des Busens? das ist ziemlich schwammig. Rückenbreite liegt höher als alle anderen Maße.
    Wäre ein Maß von der Brustfalte bis Bp zur Bestimmung des Cups nicht sinnvoller als alle anderen Maße?
    lg
    posaune

  • Wow, danke Posaune!


    Und Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen. Genau das ist das Problem bei der OBW. Zusätzlich hast Du auch im Rücken keine definierte Höhe, wo das Maßband für die OGW angelegt wird. Bei OW und UBW kannst Du über den Spiegel kontrollieren, ob es horizontal liegt, aber bei der OBW muss man um die Ecke messen. Sehr unpräzise.


    Dein Vorschlag, den Abstand von der Brustfalte bis zum Bp als Bestimmung des Cupmaßes zu nehmen, ist eigentlich goldrichtig, aber er hat in der reellen Welt einen Schwachpunkt: die Kundinnen müssten dafür einen passenden BH tragen, bei dem der Bügel auch genau in der Falte liegt. Und das ist sehr selten der Fall.

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