Ich mache hier mal einen extra Thread auf, weil ich befürchte, dass das hier länger werden könnte
Mein 4. Anlauf einen Ärmel zu konstruieren ist gerade mit Anlauf schief gegangen … manchmal fehlen nur 1 - 2cm, aber auch die sind kritisch, ein andermal geht es um handbreite Differenzen
Mein Gefühl (und da habe ich eine sehr gute Grundlage, um dabei ein Gespür zu haben ) sagt mir, dass die ganzen Formeln, auf denen die Konstruktion aufsetzt nur in einem sehr begrenzten Intervall hinreichend stabil sind. Will sagen, bei z. B. 50cm Armlochumfang funktioniert alles so wie es soll, vermutlich auch bei 45cm oder 58cm, nur bei meinen 78cm brechen sie halt zusammen.
Um heraus zu finden, WO es knallt, habe ich mir mal die Konstruktion vorgenommen, in diesem konkreten Fall einen Ärmel nach Flingelli, aber das "Urproblem" ist bei Müller & Sohn sicher das gleich
In dem Text heisst es einleitend so schön das Armloch ist ein Kreis …*super, zwar sehr vereinfachend, aber DAS lassen wir mal gelten Das schöne ist, dann haben wir alle Werkzeuge zur Hand, um damit zu arbeiten.
So wissen wir, der Umfang ist 2 x π x r und der Durchmesser 2r. Prima, nehmen wir mal ein Standardmaß von 50cm Armlochumfang (AU) = Umfang, dann ergibt das einen Durchmesser von 15,92cm, die Zahl merken wir uns mal.
Sowohl in der Konstruktion nach Flingelli, als auch nach Müller & Sohn taucht irgendwann die Ärmelbreite auf, bei dem einen 1/2 AU bei dem anderen 1/2 AU + 2cm. Wenn wir den Armlochumfang als Kreis vereinfachen wollten, so wäre die Ärmelbreite der Durchmesser des idealisierten Kreises, in unserem Beispielfall also 25cm
Nochmal, ausgehend von einem Umfang von 50cm ergibt sich mathematisch berechnet ein Durchmesser von 15,92cm, in der Schnittkonstruktion wird daraus 25cm. Klar zu erkennen statt durch Pi, teilt man durch 2, also statt 3,141… eine 2
Mit furchtbar langen Formeln mit vielen, vielen Wurzelzeichen kann man tatsächlich aus dem Armlochumfang die Länge aller Hilfsgeraden berechnen, bei M&S braucht man noch ein paar Angaben mehr, aber es ginge genau so. Erster Abgleich, berechnete Längen auf der Zeichnung nachmessen und es funktioniert, zwar kein Beweis, aber die Formeln stimmen schonmal.
Wenn man nun all diese Längen zusammen zählt, dann erhält man eine weitere Näherung des Armlochumfanges des Ärmels, diese aber deutlich besser, als der idealisierte Kreis.
Trage ich da nun die 50cm AU ein, so erhalte ich eine berechnete Länge von 64,92cm, genau 14,92 cm weiter als die Ausgangsgröße. Zufällig ist das in dem Beispiel die Armlänge, also Faden genommen und mal an der Zeichnung abgemessen und siehe da, genau das gleiche Ergebnis.
Kann es wirklich sein, dass die ca.(!!!) 14cm Einhalteweite sind???? Das wären dann doch schon fast Puffärmel???
Aber gut, mal weiter, wenn hier schon einer das Mathefass aufmacht
Ändere ich die merkwürdigen 1/2AU zu 1/πAU ab, wohlgemerkt immer noch bei den Standardmaßen aus dem Beispiel, dann berechnet mein Formelwerk einen Wert von 52,08cm … mit anderen Worten aus 50cm werden in einer groben Näherung 52,08cm … DAS lasse ich gelten.
Ermutigt tragen wir nun die 78cm AU ein und erhalten 81,47cm …*als Näherung nicht schlecht.
Trage ich nun wieder die 1/2AU ein, so ergibt die Berechnung für die 78cm AU den Wert von 101,28cm, gemessen in meiner Zeichnung ca. 97cm. Wenn ich meinen Ärmel mit den 1/2AU konstruiere, bekomme ich weitere Probleme, z. B. mit den Längen der Aussennähte, oder der notwenigen Weite auf Höhe des Ellbogens, verwende ich stattdessen 1/πAU passt auch das auf einmal harmonisch zusammen.
Kann mir bitte einmal jemand versuchen zu erklären, warum man diese 1/2AU nimmt, statt den wirklichen Durchmesser von 1/π AU
Danke.