Erfahrungen mit der Bernina B 770 QE

  • Ich versuche hier mal mein Glück mit einem neuen Thread :)


    Gibt's ein Forumsmitglied, was mir etwas zu der 770 QE, die die Nachfolgerin der 750 QE ist, in puncto Fiepgeräusch und wackeliger Anschiebetisch sagen kann bzw. möglichen weiteren Unterschieden zur Vorgängerin nennen?


    Das Netz gibt nicht viel her bzw. ich bin zu dösig, etwas Aufschlussreiches zu finden...


    Laut Nähpark wurde der Greifermechanismus "optimiert". Er heißt jetzt "B Hook" und nicht mehr nur "B9"?!
    Außerdem ist die automatische Fadenspannung wohl spürbar verbessert worden.


    Ich bin für alle Antworten dankbar, weil mir die 770 QE zum fast identischen Preis der 750 QE angeboten wird, auf die ich mich im Prinzip schon eingeschossen hatte.


    Mein Wunsch ist eine Maschine, die sehr saubere Nähte bei Materialien wie Filz und dünnerem Leder, Gurtband, etc. schafft und reichlich Platz für das Quilten bietet. Das Sahnehäubchen wäre die Option ein Stickmodul im Bedarfsfall nachzurüsten.

  • Seit heute mittag kann ich eine Bernina 770 QE mein Eigen nennen und, was soll ich sagen: ich bin tatsächlich begeistert.


    O.k., das Design von Bernina finde ich nach wie vor alles andere als schön, aber das ist nebensächlich.
    2015-09-25 13.57.57.jpg


    Ich wusste gar nicht, dass eine Nähmaschine sooo leise nähen kann.
    Ich kann auch kein Fiepgeräusch ausmachen.


    Die Bedienung kann intuitiv erfolgen, das Stichbild ist auf beiden Seiten der Naht von Anfang an perfekt und sie macht keine häßlichen Knoten zu Nahtbeginn.
    Ich glaube, dass wir echte Freundinnen werden ;) Die Pfaff ist in den Karton gewandert und geht zur Wartung zum Fachhändler, um dann einen neuen Platz zu finden.


    Für die Bernina kommen morgen auch ein "Gleitsohlen- und der "Schmalkantfuß". Dann teste ich, wie sie mit dickeren Materialien klar kommt...


    Ich mache mich jetzt aber noch an die "Personilisierung". Dafür muss ich tatsächlich lesen ;)


    Falls Interesse besteht. würde ich einen kleinen "Erfahrungsbericht" zusammen schreiben?!

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  • Hallo foxiline,
    ich würde mich über einen Bericht freuen. Ich besitze die Pfaff QE 4.0, bin sehr zufrieden mit ihr, aber man weiß ja nie.....


    LG Gela

  • Auch wenn ich mir vorläufig nix neues anschaffe, möchte ich doch trotzdem gerne einen Bericht.Bin gespannt und campiere schon mal in der ersten Reihe.

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  • Hallo Eva,


    bisher konnte mich Bernina nicht überzeugen, aber wer weiß, vielleicht entdecke ich ja durch Dich neue Seiten, ich schaue Dir daher gern bei Deinen Entdeckungsreisen über die Schulter! :D

  • Gut, dann schreibe ich hier meine stückweise dazu erworbenen Erfahrungen auf ;)


    Gleich vorne weg: auf das Stickmodul habe ich vorerst aus Mangel an Stickideen sowie Kostengründen verzichtet.


    Tag 2 im Leben mit der Bernina 770 QE sieht aktuell so aus:


    Ich habe mich an "schwieriges Material" gewagt - 0,3 mm dicker Wollfilz zunächst zweilagig und dann vier Lagen auf die ich gleich auch noch eine Lage Leder "gesattelt" habe. Ich bleibe auch vorerst beim testen unterschiedlicher Materialien. ist also kein hohe Nähkunst, was ich hier zeige. Dafür habe ich die Maschine noch nicht genug "im Blut".


    Hier der Wollfilz vierlagig:
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    Ansicht Nahtoberseite
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    Ansicht Nahtunterseite
    2015-09-26 08.56.29.jpg


    Durchgang 3 mit Leder "on top":
    2015-09-26 08.57.47.jpg


    Hier kann man sehen, wie sich die Änderung ausgewirkt hat, dass ich den Nahtbeginn wie eine "Brezel" verriegeln lasse. Ohne das, ist der Nahtanfang wie auf der darüber liegenden Naht.
    2015-09-26 08.58.00.jpg


    Ich muss gestehen, dass ich alles mit der vom Werk eingesetzten Universalnadel genäht habe. Mit Ledernadel würde es vermutlich bei Durchgang 3 sauberer gestochen aussehen, aber ich find's so auch schon klasse.
    Lobenswert ist auch der Fußhub. Da passt auch wirklich dickes Material darunter und die 770 QE näht tatsächlich durch alle Lagen weich wie Butter. Ich bin damit sehr, sehr glücklich und finde, dass sie hier die Pfaff Quilt Expression 4.2 vom Nähgefühl und -ergbnis!!! um Längen schlägt, ja fast ncht vergleichbar ist...


    Danach habe ich mit derselben Nadel noch schnell eine Leckerlie-Tasche aus einer alten Jeans und beschichteter BW innen genäht. Alles Reste und der kleine Foxterrier war ja ursprünglich quasi mein "Markenzeichen" mit dem die Näherei vor knapp 2 Jahren bei mir begonnen hat.


    2015-09-26 10.00.19_800.jpg


    Da seht Ihr, dass ich noch keine Individualeinstellungen bei der "Nadeltief-Stellung" vorgenommen habe (was aber gehen muss ;)). Das fand ich bei der Pfaff komfortabler - ein Mal Nadeltief-Taste gedrückt und dann blieb das beim gesamten Nähstück so, bis die Taste inaktiviert wurde. Hier muss ich jedes Mal drücken und war dann schon bei der Naht zu weit. Liegt aber (vermutlich) an mir und nicht an der Maschine ;)


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    Wachstuch näht sie auch ohne den gerade angekommen Gleitsohlenfuß sauber und ohne zu murren. Auf den Zickzack-Stich beim Applizieren habe ich deswegen aber lieber verzichtet... Wird aber nachgeholt ;)
    Überhaupt ist die 770 QE die leiseste Nähmaschine, die ich kenne. So eine Ruhe im Nähzimmer kenne ich gar nicht ;) Fiepgeräusche kann ich nach wie vor keine feststellen.


    Gewöhnungsbedürftig ist für mich die Sache mit dem Nähfußwechsel. Den Wechsel selbst kann man nicht leichter gestalten und er ist vergleichbar mit dem bei Pfaff. Genauso verhält es sich mit dem Dualtransport, der IDT bei Pfaff entspricht. Er wird manuell bei entsprechendem Nähfuß heruntergezogen, ebenso bei Pfaff.


    Jetzt kommt für mich etwas, was neu ist: die Nadelposition lässt sich beim "Standardfuß" nur nach links verschieben???
    Dafür dann um 9 mm. Inzwischen fällt mir ein, dass das auch schon mal in Testberichten bei der 750 QE als Vorgeängerin bemängelt wurde.
    Ich habe tatsächlich auch erst Mal geschluckt, weil ich skeptisch war wegen der so entstehenden breiten Nahtränder.
    Tatsächlich ist es aber so, dass dank des Dualtransportes das zu nähende Stück nicht zwingend komplett auf dem unteren Transport aufliegen muss.
    Nehme ich den Reißverschlussfuß, so kann ich die Nadel rechts und links von der Mitte positionieren, was ich auch unbedingt manuell machen muss, bevor ich losnähe. Ansonsten würde die Nadel genau auf das Mittelteil des Reißverschlussfußes schlagen.


    Vielleicht kann mir jemand sagen, ob das tatsächlich nur so geht, oder ich es falsch mache. Zugegebenermaßen könnte hier das Handbuch anwenderfreundlicher ausgestaltet werden. Es zeigt alle für den gewählten Stich möglichen Nähfüße, aber lässt keine Auswahl zu. Das hat mich irritiert, aber macht letztendlich auch Sinn, sollte aber explizit ins Handbuch (nur Erklärungen zu Nähfüßen, aber keine Auswahlmöglichkeit). Kritisch ist für mich hier, dass ich quasi nach Auge entscheiden muss, auf welche Nadelpostion ich gehe. Ich habe mich hier über das manuelle Drehen des Schwungrades herangetastet.


    Den Kniehebel habe ich noch (nie) benutzt - weder bei der Pfaff noch der Bernina. Ich mag das Fußpedal einfach lieber - glaube ich ;), werde das abe auch noch testen.


    Als nächstes stehen für mich Versuche mit Zierstichen an. Davon gibt's danach auch wieder Fotos.

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  • Hallo Eva,


    bisher konnte mich Bernina nicht überzeugen, aber wer weiß, vielleicht entdecke ich ja durch Dich neue Seiten, ich schaue Dir daher gern bei Deinen Entdeckungsreisen über die Schulter! :D


    Mich sprechen die Maschinen rein äußerlich gar nicht an. Allerdings war ich von den Nähergebnissen der Overlock bei mir sehr positiv überrascht und habe dann auf Blogs, die ich gerne lese, immer wieder feststellen könne, dass extrem sauber gearbeitete Stücke häufig mit Berninamaschinen genäht wurden. Ich vlt. aber auch Zufall.
    So bin ich auf diesen Hersteller gekommen, der mir an sich immer viel zu teuer ist.
    Nach langem Hin und Her habe ich beschlossen, dass ich es versuche und die Maschine bei Nichtgefallen sofort Retour gehen lasse.


    Anders als die Pfaff macht sie auf mich aber von Anfang an einen soliden Eindruck.
    Toll finde ich gerade im Quiltbereich das Nähfußangebot und insbesondere den BSR-Fuß für das Freihand-Quilten ;)
    Ich nähe auch viel "derbes" Zeug und da habe ich bisher (ist ja gerade der Anfang, also noch nicht nachhaltig belegt ;)) noch keine Haushaltsmaschine erlebt, die SO näht.
    O.k., der Preis hat natürlich auch eine bestimmte Erwartungshaltung bei mir entstehen lassen.
    Anders als bei der Pfaff wurde ich hier aber nicht enttäuscht. Sie wirkt robust, bodenständig und ist eben nur nicht schön ;) Wobei mein Männe das anders sieht.


    Was hat Dich gestört?

  • Ich habe Bernina im Kurs kennen gelernt, meine Lehrerin nähte auf einer Aurora 450. Wie Du schreibst: ein leises Maschinchen, und der Applikationsstich beispielsweise war outstanding, da musste ich mit meiner Emerald damals mit Stickvlies tricksen, sonst gab es Murks.


    Wir wurden aber nicht so recht warm miteinander, ohne dass ich jetzt konkret benennen könnte, woran es lag. Das war ähnlich wie mit Pfaff - als ich meine erste NäMa kaufte, wollte mir die Inhaberin des Nähgeschäfts eigentlich unbedingt eine Pfaff verkaufen, und liess mich vermutlich nur, um den Handel dann auch klar zu machen, zum Vergleich auf der Emerald nähen. Blöd an der Sache war dann eben nur, dass die Emmi und ich gleich gute Freundinnen wurden, während die Pfaffingers mein Herz immer noch nicht zum Singen brachten.


    So zog dann hier nach der Emmi auch die große Sapphire ein, und später außerdem die PQ1500S von brother - auch das war haptisch Liebe auf den ersten Griff, sozusagen.


    Mir geht es ansonsten wie Dir: Ich sehe viele gute Ergebnisse, die mit Bernina genäht wurden (wobei ich bei meinen Maschinchen da echt nix zu meckern hätte). Über das Design kann man streiten, meins ist es nicht, und der Preis - tja, der ist halt happig, aber wenn Preis und Leistung dann stimmig zueinander passen, wäre es ja okay.


    Ich werde bei Gelegenheit mal schauen, ob ich ein Proberündchen auf Deiner Maschine drehen kann :). Einstweilen schaue ich gespannt zu, was Du zauberst!

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  • Hallo Eva,
    herzlichen Glückwunsch und weiterhin viel Freude beim Kennenlernen deiner neuen Nähmaschine.


    Was nützt mich das tolle Design wenn die Nähergebnisse nicht stimmen und das Nähen keine Freude bereitet. Bei mir war es mit Bernina auch die Liebe auf den zweiten Blick. Die Nähergebnisse sind schon toll.
    Beim Reissverschlussfuss wechseln haben wir den Tipp bekommen immer zuerst die Nadel entfernen und dann das Füsschen wechseln und gleich die Nadelposition verändern. Das hast du schon richtig erkannt, dass die Nadel auf das Mittelteil aufschlägt. Ist mir schon dreimal passiert, weil ich während des Nähens eine Pause einlegen musste, Maschine ausgestellt und beim Wiederanmachen ist die Nadel auf das Mittelteil geknallt. Deshalb immer Nadel entfernen wenn man nicht näht (nur beim Reissverschlussfuss).
    Die Nadelposition kann man für dauerhaft unten oder oben einstellen. Die Nadel in die gewünschte Position bringen und die Taste etwas länger gedrückt halten. Beim verändern das gleiche.
    Mit dem Kniehebel nähe ich auch sehr selten, beim Ouilten ist er schon sehr hilfreich quasi die dritte Hand.


    LG
    Hobbyfee

  • Eigentlich müsstest Du im Display auch eine Taste für Nadel hoch/tief haben. Was Du da einstellst, wird beibehalten. Es stimmt, dass das Handbuch ziemlich viel auslässt. Es gibt aber viele US-Firmen, die sehr ausführliche Einweisungen zu den Maschinen ins Netz stellen. Die findet man auf Youtube. Da hab ich viel gelernt.


    Die Nadelposition verstelle ich nur selten. Dass muss ich selber mal erforschen.


    Einen Tip hab ich noch bekommen: die Maschine mag viel Öl. Mehr als das Tröpfchen, von dem im Handbuch geschrieben wird. Die rot umrandete Öffnung unter der Stichplatte kannst Du großzügig (aber vorsichtig) füllen, bis Du einen Ölspiegel siehst. Nur aufpassen, dass nichts daneben läuft. Im Greifer sind Pads eingelegt, die Öl aufsaugen. Da kann man auch ruhig zwei, drei Tropfen drauf geben. Ich mache das immer nach und nach und warte ab, ob das Öl im Pad verschwindet. Man sieht ja, ob es aufgesaugt wird. Ein Teil des Tropfens gerät meist in den Greifer. Das kann man gut mit Küchenkrepp wegwischen.


    Ich mag das Bernina Design sehr, darum war es bei mir Liebe auf den ersten Blick.


    Sehr praktisch ist auch der "Eco-Knopf". Die Maschine geht auf Sparflamme, das Licht geht aus, sie ist auch gesperrt und kann nicht versehentlich angestellt werden, aber alle Einstellungen bleiben erhalten.


    Viel Spass mit der Maschine!


    Du machst mir richtig neue Freude an meinem Goldstück. Ich habe meine neue Reise in die Näherei ja mit Bernina begonnen und nehme meine Almresi vielleicht zu selbstverständlich.

    Liebe Grüße von
    Birgitt


    :nerd:

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  • Hallo,


    ich lese spannend mit..... ich nähe auf einer Bernina und habe jetzt eine Janome 7700 Q, aber das Stichbild überzeugt mich nicht....ich nähe nicht auf ihr....das kann ja auch nicht sein. Noch habe ich ein Jahr Garantie. Ich werde sie am Montag zurückbringen und schätzen lassen.... dann wird es eine Bernina Q...aber ich kenne nicht den Unterschied der 5er zur 7er Reihe...ich glaube es ist auch die Größe, oder? Wahrscheinlich muß an wieder vor Ihnen stehen.


    VG

  • Die 7er Reihe hat einen größeren Durchgangsraum und den 9mm Stich. Bei der 5er Reihe haben manche Modelle nur 5mm - bis zur 550 QE glaube ich. Die 7er Reihe hat außerdem einen anderen Greifer und größere Spulen für den Unterfaden - die man nicht voll machen muss, aber eben kann.


    Die Durchstichkraft der 7er Reihe ist auch größer.


    Im Frühjahr ist wohl auch eine 720 erschienen, die einen 5mm Stich hat und ansonsten mit der 7er Reihe baugleich ist. Aber die ist nicht in allen Ländern erhältlich.

    Liebe Grüße von
    Birgitt


    :nerd:

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  • Mir geht es ansonsten wie Dir: Ich sehe viele gute Ergebnisse, die mit Bernina genäht wurden (wobei ich bei meinen Maschinchen da echt nix zu meckern hätte). Über das Design kann man streiten, meins ist es nicht, und der Preis - tja, der ist halt happig, aber wenn Preis und Leistung dann stimmig zueinander passen, wäre es ja okay.


    Was vielleicht auch daran liegen könnte, dass Nähanfängerinnen meist eher nicht auf so teuren Maschinen nähen ;).


    foxiline: Ich schaue auch gespannt zu und wünsche Dir ganz viel Spaß mit Deiner neuen Maschine! Ich habe noch nie eine Bernina live gesehen oder gar auf einer genäht. Ich bin mit meiner Janome zufrieden und für mich ist die schon Luxus. Selbst wenn vielleicht das Stichbild der Bernina etwas besser sein mag, so kostet sie auch ein Vielfaches. Da wäre es eher schlecht, wenn sie nicht irgendwo besser wäre. Ich denke, dass ich auch mit meiner Maschine sehr schöne Dinge nähen kann :).

  • Was vielleicht auch daran liegen könnte, dass Nähanfängerinnen meist eher nicht auf so teuren Maschinen nähen ;).


    Da magst Du natürlich recht haben ;)



    foxiline: Ich schaue auch gespannt zu und wünsche Dir ganz viel Spaß mit Deiner neuen Maschine! Ich habe noch nie eine Bernina live gesehen oder gar auf einer genäht. Ich bin mit meiner Janome zufrieden und für mich ist die schon Luxus. Selbst wenn vielleicht das Stichbild der Bernina etwas besser sein mag, so kostet sie auch ein Vielfaches. Da wäre es eher schlecht, wenn sie nicht irgendwo besser wäre. Ich denke, dass ich auch mit meiner Maschine sehr schöne Dinge nähen kann :).


    Ich habe auch einige Zeit überlegt, ob ich hier schreibe, dass ich mir eine Bernina gekauft habe. Ich nähe aus reiner Freude am Leben und, ob man dafür dann unbedingt eine solche Maschine haben muss, darf als fraglich betrachtet werden. Ich denke darüber auch immer noch und wieder nach.


    Hier hoffe ich halt bei Fragen Hilfe zu finden - klar, ich erhalte voraussichtlich in den Herbstferien eine Einweisung auf der Maschine, aber das ist was anderes als das Forum hier.
    Deswegen steht's eben hier und auch ein Abriss, wie ich zur Bernina gekommen bin.


    Ich zähle zu den Menschen, die für eine Sache brennen und begeisterungsfähig sind. Die Näherei hat mich seit knapp zwei Jahren in ihrem Bann gezogen. Die 1. Maschine vom Discounter, dann ein paar Monate später eine W6 N5000 - für größere Quiltprojekte ungeeignet, sonst klasse und immer noch bei mir ;), die dann vor 12 Monaten durch die Pfaff 4.2 ersetzt wurde.
    Bei dem Preis habe ich schon tief durchgeatmet, weil ich es gar nicht glauben konnte, was NäMa kosten.
    Mir hat die Maschine gefallen - äußerlich - aber meinen Erwartungen nie entsprochen. Es ging mit dem fehlerhaften Display los (Maschine wurde vom Händler getauscht), die Nahtrückseiten und der Nahtanfang waren nie wirklich schön, sie ist laut und die Plastikdeckel am Tisch gehen beim Nähen immer auf bzw. lassen sich nicht fest schließen. Alles Kleinigkeiten, aber mich hat's gestört. Ich bin aber vlt. auch zu pingelig oder habe schlichtweg einen Knall ;)


    Dann kam das Nähen von Taschen hinzu und mit dem Material wurd's bei der Pfaff eng.
    Der Industrienäher steht noch bei Foucault und auch meine alte Anker. Ich gebe auch zu, dass ich gerne mit Computernähmaschinen arbeite und die "alten" Maschinen" in ihrem Können auf andere Bereiche ausgelegt sind.


    Ende vom Lied - ich brauche eine "mitdenkende" Maschine (oder glaube das ;)), die mit dickeren Materialien KEINE Probleme hat, rechts von der Nadel reichlich Platz für voluminöse Nähstücke bietet und von denen auch durchaus kritische Erfahrungsberichte auffindbar sind.


    So bin ich bei der 750 QE gelandet bzw. durch Beratung vom Nähpark bei der 770 QE.
    Ein weiterer Punkt ist der, dass ich immer noch nicht abschätzen kann, wie und wohin ich mich bei der Näherei entwickel.
    Ambitionen in puncto Damenschneiderei habe ich definitiv keine. Da gehöre ich eher in die Jersey-Kleider-Kategorie (bis auf ganz wenige Ausnahmen ;)).
    Aber ich weiß nicht, ob die Stickerei mir nicht doch mal Spaß machen würde. So betrachtet habe ich mit dieser Maschine jetzt auch die Option, das zu evtl. zu testen, ohne wieder eine neue Maschine kaufen zu müssen. Geld drucken kann und will ich nicht für NäMa. Diese soll für die nächsten JAHRE die letzte sein.
    Ich nähe (meist) penibel mit Hang zum Perfektionismus und weiß, dass das Ergebnis vom Näher und nicht der Maschine entscheidend beeinflusst wird ;)
    Der Nahtauftrenner hängt immer griffbereit und ich kenne meine Grenzen, die ich permanent erweitere. Allerdings will ich mir mein erarbeitetes Können nicht durch "technische" Ursachen versauen lassen. Das macht mir keinen Spaß und ich sehe leider jeden Fehler. Ist es meiner, beseitige ich ihn. Verursacht ihn die Maschine, ärgere ich mich und verliere den Spaß. So bin ich und kann das auch nicht so wirklich abstellen.


    Zum Kauf selbst: der Nähpark wir von vielen gelobt, also habe ich dort per Email angefragt, was sie mir bei Interesse an einer 7er-Bernina für meine 10 Monate alte Pfaff bieten. Der Rückruf folgte prompt und das Telefonat war informativ, der Service top und die Verkäuferin wusste, was die Maschinen können und was nicht. Außerdem wollte sie wissen, warum ich unbedingt in den 7er-Bereich will und nicht zur 5er-Reihe.
    Es ist für mich der Durchgangsraum und das zu nähende Material gewesen und deswegen bleiben bei Bernina nur die 7er und 8er (für mich utopisch und soviel Geld würde ich für ein Hobby nicht in die Hand nehmen (können ;)). Janome und Elna habe ich noch nie genäht - warum, kann ich gar nicht sagen. Sie haben mich nicht richtig angesprochen?!

    Und zum Schluss:
    Bezogen auf den Preis, darf man nicht nach den Internetpreisen gehen. Ich kannte das bisher bei KFZ, dass zwischen Hof- und Internetpreis unterschieden wird.
    Das es aber telefonisch noch fast 20 % auf den hauseigenen Internetpreis geben kann, war mir neu. Nach drei!!! Nächten und einem Gespräch mit meinem Mann habe ich dann zugeschlagen und bereue es auch an Tag 3 nicht.

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  • Liebe Foxiline,


    danke für die vielen weiteren Informationen. Dass es nochmals Rabatt auf die Interentpreise geben könnte, ist für mich auch neu. Sollte ich mir irgendwann jemals noch eine andere Maschine vielleicht zum Sticken kaufen, werde ich das im Hinterkopf behalten.


    Ich wollte Dich übrigens nicht nötigen Dich zu rechtfertigen :knuddel:. Jeder darf sich doch die Maschine kaufen, die für ihn passt. Ich sehe hier sehr oft, was Du alles tolles nähst. Ich würde mich auch als Perfektionistin einstufen und ich liebe mein Hobby, aber mein Budget sah beim Nähmaschinenkauf einfach anders aus. Ich bin aber absolut nicht neidisch und denke, dass selbst jemand, der nur Geld für eine einfache Maschine (damit meine ich nicht meine ;)) hat, immer noch tolle Sachen nähen kann.

  • Ich glaube auch, dass hier niemand seine Nähma rechtfertigen muss. Schämen muss man sich weder für seine Bernina noch für seine W6. Mich hat mal eine Freundin angeraunzt, weil ich ein - wie sie fand - zu teures Objektiv für meine Kamera gekauft habe. Kurz zuvor hat sie mir von dem tollen Familienurlaub in Afrika erzählt, den ich ihr sehr gönne, aber mir sicher nicht leisten könnte. Vielleicht, wenn ich keine Bernina und ein günstigeres Objektiv gekauft hätte. Jeder hat halt andere Prioritäten oder auch Sachzwänge. Ich denke, jeder der hier im Forum aktiv ist, liebt sein Hobby. Und tolle Sachen kann man mit vielen Maschinen machen. Dazu braucht man nicht zwingend eine Bernina.


    Die Ausführung der Zierstiche gefällt mir bei Pfaff z.B. besser als bei Bernina. Das war auch bei der getesteten 750 so. Aber jeder legt da auf andere Aspekte wert und manche mögen überhaupt keine Zierstiche. Allgemein gültigen Aussagen kann man gar nicht treffen.

    Liebe Grüße von
    Birgitt


    :nerd:

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  • Ne, schämen muss man sich wirklich nicht für seine Maschine.


    Ich wollte nicht so rüber kommen, als würde ich mich rechtfertigen ;).
    Im Prinzip habe ich mir selbst mehr oder weniger noch mal meine doch recht übersichtliche "Näh-Vita" aufgeschrieben, weil ich mich immer noch wundere, wie viel sich da in den letzten 2 Jahren geändert hat.
    Die Zierstiche werde ich auf jeden Fall dann gleich morgen testen Birgitt. Die finde ich bei der W6 schon klasse!


    Aktuell muss ich in Leben 1 (wahre Leben) wieder arbeiten, um für Leben 2 (Föxe) und Leben 3 (Nähzimmer) Geld zu verdienen. Einen Tag "ohne" Schaffe ich aber nicht und so gibt's gerade nur unspektakulären Kleinkram wie einen weiteren Leckerliebeutel - dieses Mal im absoluten Miniformat. Viel kleiner geht's mit der NäMa nicht mehr zu nähen.

  • Sehr schöne Maschine, liebe Eva. Mir gefällt die Optik
    Ich bin mal gespannt, was Dir alles für Schätzchen da runterhüpfen :)
    Viel Spaß damit und berichte ruhig mal weiter, was Du der Dame alles entlockst.

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  • Viel Spaß mit Deiner Bernina ! Möge sie Dich viele Jahre begleiten. - Was Du so geschrieben hast, erinnert mich an meinem ersten Mac-Kauf, mein ganzes Umfeld hat damals den Kopf geschüttelt, warum ich so viel Geld investiert habe. Und bereut habe ich es nie.

  • Hey,


    wie geht es Dir inzwischen mit Deiner Bernina, nachdem Du wieder häufiger zum Nähen kommst?


    Neugierige Grüße
    von der Seewespe

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