Nähen auf Papier 1
Vorbereitung (mit sparsamem Stoffverbrauch bzw. optimaler Resteverwertung)
Nähen auf Papier ist eine wunderbare Methode, auch kleine Stoffreste zu verwenden. Ich habe mich aber oft beim Schätzen geirrt, „falschrum“ probiert oder die Nahtzugabe unterschätzt und musste dann trennen. Deshalb mache ich mir Schnittmuster bzw. Schablonen für Nähen auf Papier.
Wenn man die Vorlage einmal extra ausdruckt und komplett in die einzelnen Flächen zerschneidet, kann man die Teile zum Aussuchen passender Stoffreste und Anzeichnen benutzen.
Extra angefertigte Schablonen zum Zuschneiden lohnen sich, wenn man den gleichen Block mehrfach nähen möchte. Ich mache mir mittlerweile immer Schablonen, weil ich damit schneller zum fertigen Block komme.
Hinweis: ich gebe bei den Pappschablonen als Nahtzugabe tatsächlich nur die Füßchenbreite zu. Das kann man natürlich nach eigenen Vorlieben gestalten.
Wir brauchen: Papierschere, Bleistift und Radiergummi, ein Lineal, idealerweise mit einer angegebenen Nahtzugabe, dünne Pappe oder/und mindestens einen zusätzlichen Ausdruck auf dünnem Karton.
Ich zeige die Herstellung der Pappschablonen anhand des „Starlets“ von Ula Lenz http://www.lenzula.de/pattern/free/pom/2012/Starlet.pdf
Los gehts: Zunächst drucke ich die Blockvorlage zwei Mal aus:
Links liegt der Bogen aus 60g-Papier, auf dem ich später nähen werde (damit behalte ich den Überblick). Rechts liegt ein Ausdruck aus dünnem Karton (160g/m²) für die Schablonen.
Hier sind die einzelnen Blocksegmente ausgeschnitten. Oben das dünne Papier zum Benähen, unten sind auf dem dickeren Papier die Nahtzugaben bereits angezeichnet. Daraus kann ich die Schablonen direkt ausschneiden.
Alternativ (besonders bei vielen kleinen Teilen) zerschneide ich einen Ausdruck komplett und übertrage die Konturen zuzüglich meiner Nahtzugabe auf Karton. Wichtig ist, dass jede Schablone auf der Oberseite die genaue Bezeichnung ihrer Lage (z.B. A1, A2, B1, B3, B4, usw.) und ggf. die Stofffarbe (hier „d“(unkel) „h“(ell) und „H“(intergrund)) erhält.
Hier liegen die 5 Schablonen, die für das „Starlet“ benötigt werden:
Die Schablonen werden nun mit der beschrifteten Seite nach oben auf die linke Stoffseite gelegt und abgezeichnet. Ich nehme dafür auswaschbare Filzstifte und damit geht das ratzfatz.
Es sind nicht nur die Teile für das Starlet, sondern auch für einen weiteren Block (Ulas Oktoberstern) aufgezeichnet: mach braucht nicht viel Stoff. Beim Auflegen auf Stoffreste sieht man sofort, ob sie ausreichen oder nicht. Den Fadenlauf beachte ich beim Nähen auf Papier nicht.
Zum Ausschneiden der Stoffteile nehme ich die Schere (hier sieht man den Verschnitt des blauen Hintergrundstoffs bei einem Zodiacstar plus Starlet).
So sehen die fertigen Zuschnitte für das Starlet aus:
Wie das Starlet genäht wird, zeige ich Euch morgen