Brauchst Du Lineal, nimmst Du Malerkrepp

Hallo, Ihr Lieben!

Ich bin gerade dabei meinen ersten Patchwork-Quilt zu quilten. Eine etwas andere Gewichtsklasse als Probesandwiches, aber es funktioniert!

Ich treibe mich viel bei US-freihand-Quiltern rum und da gibt es ein Stichwort, dass seit einiger Zeit die Gemüter beschäftigt: Ruler Work! Die Longarm Quilter haben ihre Lineale, wir wollen das auch haben. Meine erster Gedanke zu dem Thema war eigentlich: Die Longarm-Quilter haben ja auch keinen Stofftransport/ Obertransportfuss. Aber je nachdem, was man machen möchte, ist der Stofftransport keine gute Antwort auf die Herausforderung. Es sei denn, man hat ein Heer von Trägern, die den Quilt ständig in alle gewünschten Richtungen drehen. Also rüsten sich die freihand Quilter mit Longarm Linealen aus und es gibt eine Firma, die stellt "Lineal Füsse" für Nähmas her. Die haben einen schönen breiten und hohen Rand, so dass man damit freihand Lineale abfahren kann. Aber es bleibt schwierig. Denn während die eine Hand das Lineal fest halten muss, damit es nicht verrutscht, muss die andere Hand den Stoff bewegen. Und das ganze auf dem relativ begrenzten Raum um den Nähfuss herum. Dabei gibt es sie, die selbstklebenden Lineale! Man braucht nicht einmal einen neuen Fuss dafür. Sie sind auch nicht teuer und heißen Malerkrepp. Auf den Quilt kleben, entlang der Linie nähen, ablösen, im gewünschten Abstand nächste Linie aufkleben usw.

Das ist natürlich nicht meine Erfindung. Ich hab's auf einem Pinterest Bild gesehen. Da hatte die Quilterin auch Markierungen auf das Krepp gezeichnet.

Jedenfalls funktioniert das super. Habe ich gerade ausprobiert.

Ja, genau diese Experimente habe ich auch gemacht! Ab Montag gibt es dazu sogar einen Craftsy Kurs, habe ich heute gelesen. Von der Queen des Ruler Work http://www.freemotionquiltinga…s.com/p/blog-page_18.html

Ich habe jetzt Versuche mit Malerkrepp gemacht. Das erspart oft das Vorzeichnen. Und vorzeichnen tu ich nicht gerne, weil die Markierungen oft nicht dann verschwinden, wann ich es möchte. Nämlich Stück für Stück. Und keine Spuren hinterlassen. Ich habe das mit dem Malerkrepp jetzt nachgestellt:

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Hier habe ich die Streifen für das Gitter verwendet.

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Hier habe ich das Dreieck damit markiert.

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Hier habe ich die Abstände und "Berge und Täler" der Muschel damit markiert.

Und im Gegensatz zu den Linealen klebt das Malerkrepp auf dem Stoff und ich muss ihn nicht festhalten. Ein Stück Band kann man mehrere Male verwenden.

Jutta, ich hatte mich schon gewundert, warum es nicht ein passendes Produkt mit der Bezeichnung "Quilter-" gibt!

Bernina warnt übrigens davor, die Ruler Work Füsse zu benutzen, weil die meisten Bernina Nutzer die Nadel mit dem "Fersentritt" aufs Pedal in den Stoff befördern. Das und ein Ruler Work Fuss kann wohl die Maschine beschädigen. Aber nicht alle Bernina Nutzer sind dieser Meinung.

Malerkrepp gibt es ja auch in verschiedenen Breiten. Ich habe 2 cm, 3cm und 5cm. Aus dem 5cm Krepp kann man auch Formen ausschneiden. Das funktioniert wirklich ganz gut.

Also, wenn man man Malerkrepp im Baumarkt auf großen Rollen (50m) kauft, dann kriegt man ein Markenprodukt zu einem sehr günstigen Preis. Es stimmt, Malerkrepp verzieht sich. Aber das merkt man. Und das kann auch ein Vorteil sein. Die Dreiecke zum Beispiel, die ich damit markiert habe, waren entlang einer nicht wirklich geraden Linie gelegt, die sich an den Ecken der 9 Patches orientierte. Mit dem Lineal hätte man das unsaubere Piecing sofort bemerkt, mit dem verziehbaren Malerkrepp ging das wunderbar. Vom Stoff ablösen lässt er sich sehr einfach. Sogar wenn man versehentlich an ein paar Stellen durchgequiltet hat. Auf der Verpackung ist auch angegeben, ab wann sich der Malerkrepp nicht mehr so leicht von etwas entfernen lässt: Nach 10 Tagen. Er hinterlässt jedenfalls keinerlei Spuren auf dem Stoff, wenn man ihn benutzt und sofort wieder abzieht. Er haftet auch mehr, als dass er klebt. Diese Gebrauchsart kommt mir ziemlich ungefährlich vor.

Juliane, es muss doch niemand Malerkrepp benutzen. Es muss auch niemand seinen ganzen Quilt mit Malerkrepp bekleben. Bei mir klebt der Malerkrepp genau so lange, bis ich eine (eher kurze) Naht genäht habe. Ich klebe ihn kurz vorher zum markieren auf und ziehe ihn dann wieder ab. Aber das muss auch keiner so machen. Der ganze Post entstand aus der Idee einiger freihand Quilter Longarm-Lineale zu benutzen, um super-saubere Nähte hinzukriegen und auf das Markieren per Stift verzichten zu können. Ich habe es gepostet, falls es andere hilfreich finden. Nicht als Zwangsverpflichtung zum Nachmachen. Ich gehöre auch keinem Malerkrepp-Missionierungswerk an. Ich wollte einfach nur den Zeitrahmen angeben, der auf meinem Band steht. Wenn der nicht passt, dann sollte man das Zeug auch nicht benutzen. Genau wie Du sagst.