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Näht Ihr gerne für andere?

  • Zu mir kam mal eine Nachbarin, die mitbekommen hatte, dass ich nähe. Sie hätte da ein Kleid im Schrank, das sei mal sehr teuer gewesen, aber inzwischen leider unmodern. Da könnte ich ihr doch bestimmt was schickes Neues draus nähen. Als ich fragte, ob das ihr Ernst sei, kam nur: "Und ich dachte, du würdest gern nähen". Sie meinte wirklich, sie würde mir damit einen Gefallen tun. :confused:


    Ich muss jetzt noch einmal nachhaken ... Wollte sie dir das Kleid nicht vielleicht schenken, damit du dir daraus noch etwas nähst? Kannst du das ausschließen? Sonst fall' ich nämlich auch vom Glauben an das Gute im Menschen ab.

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  • Von den "egoistischen Musikern" gibt aber sehr viele. Da kenne ich Dutzende! Und auch selbst wenn sie auftreten, gibt es solche, die das spielen, was die Leute hören wollen und welche, die einfach nur das spielen, was ihnen gefällt, egal, ob es auch dem Publikum gefällt.


    Aber das schöne ist ja: Es gibt auch immer wieder Veranstaltungen, bei denen die Bands bezahlen dürfen, damit sie auftreten können. (z.B. Bandcontests) Stellt euch das mal vor!!!
    Und das bei Hobbymusikern auch keine anfallenden Unkosten erstattet werden, ist ja nunmal leider fast die Regel.


    A la: Du darfst mir nähen, was du willst, und musst auch nicht dafür bezahlen, dass ich es nehme.

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  • Aficionada: Nee, ich sollte schon für sie was daraus nähen. Sie war auf eine Hochzeit eingeladen und wollte sich den Kauf eines neuen Kleides auf diese Weise sparen.

    Gruß
    Kerstin

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  • ... da kann ich ja auch zu Gerhard Richter gehen und sagen: hey Gerhard, alter Pinselschwinger, ich hab da so ein Bild, das war mal gar nicht so billig, aber da gefällt mir der Himmel nicht mehr so gut, da kannst Du doch sicher nen Sonnenuntergang draus machen [emoji37]... Du malst doch so gern!


    Ehrlicherweise muss ich aber anmerken, dass viele, die nicht "in der Nähwelt stecken" oder andere ähnlich gestrickte Hobbys haben, sich da auch nicht reindenken können. Sie wissen nicht, dass das Nähen unser kreativer Ausdruck ist... sie denken: die sizt halt so gern vor der Nähmaschine.
    Sie wissen auch nichts von den 1.000.000 Ideen die wir schon im Kopf mit uns rumschleppen und von denen wir nur sooo wenige in unserer knappen Freizeit verwirklichen können...
    Und sie bewundern zwar unsere Werke (man das klingt ja wie im Gotteslob[emoji6]) aber sie wissen nicht was für Gedankenleistung, Geduld & Spucke, Nahtrennereinsätze, handwerkliches Geschick und und und dahinter stehen...


    So wirklichbewusst, ist das mir auch erst durch diesen Thread geworden.


    Ich muss mir auch an die eigene Nase fassen: eine Freundin von mir tischlert hobbymäßig. Ich wollte Sie schon fragen, ob sie mir nicht mal eben watt kreativet für meinen Balkon zusammen zimmert... gongggg! [emoji16] das werde ich mir verkneifen!!!



    LG, Steffi

    was wär´ das Leben ohne Naht??? es wäre öd´und blöd´und fad!!!

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  • Ehrlicherweise muss ich aber anmerken, dass viele, die nicht "in der Nähwelt stecken" oder andere ähnlich gestrickte Hobbys haben, sich da auch nicht reindenken können. Sie wissen nicht, dass das Nähen unser kreativer Ausdruck ist... sie denken: die sizt halt so gern vor der Nähmaschine.


    Ich würde gerne hinzufügen: sie kennen nicht die Produktionsprozesse und haben keine Ahnung, wie lange es tatsächlich braucht, ein Kleidungsstück herzustellen. Handwerk ist nichts mehr wert.

  • Handwerk ist, dank der Bastel- und Nähmuttipreise auf Dawanda, nix mehr wert.:motz:

    Liebe Grüße Andrea


    Freundschaft ist wie eine Tür, die niemals zu ist.
    Manchmal klemmt sie, manchmal knarrt sie,
    aber immer ist sie offen.

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  • Ich muss mir auch an die eigene Nase fassen: eine Freundin von mir tischlert hobbymäßig. Ich wollte Sie schon fragen, ob sie mir nicht mal eben watt kreativet für meinen Balkon zusammen zimmert... gongggg! [emoji16] das werde ich mir verkneifen!!!


    Vermutlich wäre das wohl besser. Wobei es da vielleicht eine Tauschmöglichkeit gibt, falls sie gern was Genähtes hätte ;).

  • Needles
    ja, das würde siebestimmt auch machen! ... aber die Frage die ich mir stelle ist: hätte ich dann wirklich Spaß am nähen und hätte sie wirklich Spaß am tischlern für mich... weißt Du was ich meine?[emoji6]



    LG, Steffi

    was wär´ das Leben ohne Naht??? es wäre öd´und blöd´und fad!!!

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  • Steffi: Ja, ich glaube ich verstehe, was Du meinst. Mit dem Spaß ist es immer so eine Sache, das ist sehr subjektiv. Mir macht es Spaß etwas für jemanden zu machen, der es zu schätzen weiß. Bei einem Tausch von Handgemachtem gehe ich mal davon aus, dass eine Wertschätzung vorhanden ist. Aber es kann natürlich trotzdem sein, dass es bei Euch anders aussieht mit dem Spaß und der Kreativität. Das war nur ein Vorschlag, den Du ja glücklicherweise nicht annehmen musst.

  • ...needles, das war ein sehr schöner Vorschlag[emoji4][emoji106]🏻
    ... und es kommt vielleicht auch drauf an, wie frei man in der Gestaltung ist, bzw. wieviel Freiraum man dem anderen lässt...



    LG, Steffi

    was wär´ das Leben ohne Naht??? es wäre öd´und blöd´und fad!!!

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  • Mich hat es dann heute doch wieder gepackt ;) Vor einer Woche erzählte die Mutter der Nachbarmädels, dass die eine der andern ein Lieblingsshirt gemopst, sich reingequetscht und es dabei zerrissen hätte. Die andere war unsäglich traurig, sie hatte es nämlich gerade von ihrem spärlichen Taschengeld gekauft, und die eine behauptete aber, sie wäre es nicht gewesen.
    Lange Rede, kurzer Sinn...ich hatte noch einen ganz leichten, mit Blümlis bedruckten Jeansstoff. Und da ich eh immer schon mal eine Superbia ohne Ärmel nähen wollte (ich selbst kann sowas leider nicht tragen, weil ich BH brauche), hab ich der andern eine daraus genäht und vor die Tür gelegt.
    Halbe Stunde später kam sie in den Garten gerannt, hat so gestrahlt, mich tausendfach umarmt und war so glücklich - das Blüschen stand ihr aber auch zu gut! Das hat mir wieder so viel gegeben, das war wieder ein Beispiel, wo ich sehr gerne für jemand anderen genäht habe.


    Später kam ihre Mutter zu mir und sagte: Das ist so toll, Du solltest so was verkaufen!
    Da war es wieder...


    Ich habe ihr dann erklärt, dass eben diese tollen Sachen wirklich nur dann entstehen, wenn ich Lust habe und jemanden vor Augen, dem es stehen könnte - und ich vor allem frei bin in meinem Tun und nichts kopieren muss, weder von mir noch von jemand anderem. Das hat sie dann tatsächlich verstanden.

  • Ich nähe nur für mich. Nähen ist für mich ein Ausgleich. Zeitdruck passt da nicht rein.


    Weil ich bei meiner Mitbewohnerin gesehen habe, wie viele Leute auf einmal dies und das haben wollten, habe ich kaum jemandem erzählt, dass ich nähe. Ich sage dann meist, dass ich die Sachen von einer Freundin geschenkt bekommen habe ;)

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  • Nein, ich nähe absolut ungerne für andere!
    Sobald ich gefragt werde (gerade wieder von meiner Nachbarin wegen eines Kleides) ob ich für jemanden was nähen könnte,
    bin ich gestresst und genervt. Ich weiß .. die Leute meinen es nur nett und finden mein Genähtes toll .. ist auch total lieb .. aber
    es nervt mich. Ich habe so wenig Zeit und es soll ein Hobby und Ausgleich zum Beruf sein. Ich versuche es auch immer zu verschweigen, dass
    ich nähe .. aber mein Mann posaunt es ganz stolz immer in die Runde :eek:


    Was anderes ist es wenn ich jemanden von mir aus eine Freunde mit etwas Genähtem machen möchte .. dann mache ich es gerne :D

  • Nein. Ich nähe gerne nur für mich.


    Es gibt wohl ein paar Sachen, die ich für andere genäht hatte.
    Auch weil es Dinge gibt, die ich an mir einfach nicht verwirklichen
    kann und will.. Aber wirklich erfolgreich war ich damit nicht.


    Und - zum Glück - bin ich auch nicht gut genug.
    Jedenfalls reicht das allemal als Ausrede.

    Dirk - des Teufels nackter KofferNÄHER 2.0 ...

    (Alt und müffelig.)

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  • Ich nähe nicht gern Deko, also näh ich auch kaum für andere. Verschenken tu ich lieber Essbares, da muss man sich hinterher nicht drüber unterhalten, was daraus geworden ist... ;)
    Und Flickzeug hab ich selbst genug. Das lass ich mir teuer bezahlen - im Sinne von Zeitaustausch. Und auch nur, wenn es mich reizt, weil dann ein geliebtes oder besonders praktisches Teil nicht entsorgt werden muss. Ansonsten sag ich da immer "Änderungsschneiderei" und fasele sehr kompetent etwas von "unter den Nähfuß kriegen" und "nicht das passende Garn da" und "Durchstichskraft meiner Nähmaschine"... da geben die meisten dann staunend klein bei. :D


    Ansonsten nähe ich nur für meine Mädels. Und die freuen sich über jedes Stück. Allerdings bespreche ich auch jedes Stück vorher mit ihnen und tobe mich nicht "aber es macht mir doch so Spaß" - mäßig aus, deshalb klappts dann meist auch mit dem Geschmack der Damen. Da die das von Klein auf mitmachen, sind sie inzwischen ganz fit darin, sich ein Kleidungsstück vorzustellen. Ich lege meist alles auch nochmal aus und frage vorher nochmal nach.


    Für mich näh ich dann, wenn die Kinder alt genug sind, um beim Abstecken zu helfen. Mittlerweile ist es bei der Großen mit der Passform auch nicht mehr ganz so einfach, insofern hat sie schon gelernt, worauf es ankommt und dass man halt ein bisschen Geduld haben muss.


    Übrigens drängeln mich die Kinder beim Nähen nie. Sie freuen sich immer auf die neuen Teile und fragen auch oft, wann es denn endlich fertig ist, aber sie sind nie unfreundlich dabei sondern immer voller Vorfreude. Und DAS macht mir Spaß.


    Übrigens übernachtet mein kleines Kind manchmal bei mir (der Gatte schnarcht, deshalb nächtigen wir getrennt), wenn es wieder mal von "Tigers" geträumt hat. Das ist nicht immer zu einer Zeit, wo ich schon auf dem Weg ins Bett bin. Also muss ich manchmal noch ein bisschen weiterwerkeln, während das Kind schon wieder am Einschlafen ist. Ich dachte immer, dass ich sie dann eigentlich störe, aber weit gefehlt...
    Als ich ihr gestern ankündigte, dass ich sie nachts zu mir hole, damit sie morgens ausschlafen kann und nicht mit der großen Schwester an den ersten Schultagen so arg früh rausmuss (bei uns schmeißt morgens der Papa den Laden), hat sie mich gebeten, sie zu holen, BEVOR ich ins Bett gehe.
    "Mami, ich LIEBE es, wenn Du noch nähst. Ich kann dann VIEL besser wieder einschlafen."


    Hachz. Das ist doch mal eine ganz andere Definition von "nähen für andere".


    Liebe Grüße,
    Juliane

  • es ist wirklich schwierig, meine "neue" familie hat mich nähtechnisch vollausgestattet. sprich ne menge geld in die han d genommen und zu anlässen geschenkt. ich weiss das sie es völlig erwartungsfrei gemacht haben, dennoch kann ich da nie nein sagen wenn ich gefragt werde ob ich ihnen ein "geschenk" für diese oder jene freundin nähen könnte. das setzt mich unter druck, inzwischen nach einigen "oh ich hasse das teil", bin ich dazu übergegegangen das wir gemeinsam bestimmen was es wird und welche grobe farbrichtung es haben soll. damit kann ich gut leben weil ich im schlimmsten fall vielleicht mit einer farbe arbeite die ich nicht mag aber mich nicht bremsen muß wenn mir noch was kratives in den kopf kommt.


    etwas zu 100% nachnähen würde ich immer ablehnen.


    anders ist es bei meiner nachbarin, die hat selber eine nähmaschine die sie aber nur begrenzt beherrscht. sie ist sehr vorsichtig und fragt mich immer wie sie dieses oder jenes ausbessern kann. ich versuche es dann zu erklären sehe aber schon das da prinzipiell nur ?? im gesicht. meist nehme ich es dann doch, eine lieblingsjeans des sohnes grad mal zwei tage getragen oder eine kunstlederjacke mit zu langen ärmeln. also eher strafarbeit, aber die familie macht immer die fugen der steinplatten um unser gemeinsammes haus/stellt die mülltonnen raus. helfen immer wenn mal i-wie not herrscht. da sehe ich es eben als eine hand wäscht die andere und der jugendliche sohn kommt danach immer auf mich zu und bedankt sich freudig.


    meiner besten zum beispiel nähe und stricke ich nichts mehr weil sie es nicht zu schätzen weiss bzw pfleglich nutzt, da geht es mir besser wenn ich ihr einen gutschein von h und m schenke, da hängt mein herz nicht dran.


    mein großer sohn ist ein echter schlunz aber wenn ich ihm projekte 1 zu 1 realisiere dann sind sie sein heiligtum, eine jacke mit einer plotterdatei die wir gemeinsam gestaltet haben trägt er jeden tag.


    also kurz gesagt, wer dankbar ist bekommt gerne genähtes von mir aber da hat jeder auch nur ein chance.

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  • Hallo,


    was hier scheppert, sind die Steine die mir so vom Herzen purzeln :)


    Ihr sprecht mir hier so aus der Seele ...



    Ich hatte einen Dawanda-Shop und mir die Finger schier wund genäht. Habe zig' fertige Produkte angeboten, die aber nur mühsam unter die Leute kamen. Mit dem 3. Kind kam dann die "Geschäftspause" und ich hab den Shop stillgelegt.


    Seit dem juckt es mich in den Fingern und ich weiß nicht so recht wie ich wieder anfangen soll. Jetzt weiß ich auch den Grund - ihr habt es quasi alles ausformuliert was ich nicht in Worte fassen konnte. Auf Druck nähen, auf Bestellung nähen - das geht halt gar nicht.


    Ich nähe sehr gerne, auch für Freunde oder mal ein Geschenk hier oder da. Aber die Wertschätzung für die Arbeit fehlt bei den meisten Leuten.


    Fakt ist, ich lasse gerne meiner Kreativität freien Lauf - und das mag ich auch gerne verkaufen, aber eben nicht auf Auftrag. Das ist der Punkt!
    So, jetzt weiß ich auch was ich mache und wie ich es mache. Danke, ihr habt mir beim Denken und Sinn finden geholfen *Knuddel*


    Liebe Grüße
    Katzentanz

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