Alte PFAFF.... für fortgeschrittenen Anfänger geeignet?

Hallo Merilli,
frag doch mal bei den Anbietern nach, ob du die Maschine vor dem Kauf mal ausprobieren darfst. Nimmst dir dann halt ein paar Leder- und/oder Planenstreifen mit und läßt das Maschinchen mal rattern.
Nadeln und Garn nicht vergessen.

Gruß,
Manu

Zitat von Merilli

Kann man die Schönheiten mit normalen Nadeln bestücken?

Nein, die brauchen Flachkolbennadeln 130/705H.

Gruß
Ralf C.

Zitat von Ralf C. Kohlrausch

Nein, die brauchen Flachkolbennadeln 130/705H.

Gruß
Ralf C.

??? 130/705H Das ist eine Standardnadel. Das H steht lediglich für Hohlkehle.

Bis auf die Pfaff 31 passen die Normalnadeln.
Lediglich bei einigen frühen Pfaff 31 war auch manchmal das Nadelsystem 287 verwendet, sieht man aber sofort da die Normalnadel am Kolben eine flache Seite hat, die 287 Nadel aber eine Rundkolben-Nadel ist.

Ich hab eine Pfaff 260 auf dem Speicher stehen. Für mich sind diese alten Maschinen nichts, bzw. wahrscheinlich komme ich nicht klar mit ihnen. Wenn ich jetzt z.B. ein Lederpolster aufnähe dann muss das langsam von statten gehen, dazu fehlt aber die Kraft beim langsam nähen. Schnell geht sie durch, keine Frage.

Moin,

die 360 ist keine Industriemaschine. Die Stiftung Warentest hat in ihrem ersten Test 1966 Nähmaschinen getestet und allen drei Pfaffs (91, 93 und 362) im Test Schwierigkeiten mit dicken Stoffen bescheinigt. Andere Maschinen, zum Beispiel die damals ebenfalls zum Pfaff-Konzern gehörende Gritzner GZF schafften die dicken Stoffe problemlos. Beim nächsten Test - nun mit Zierstichautomatik - hatte die Pfaff 362 wieder mit dicken Stoffen Probleme, transportierte schief und hatte eine im Laufe des Tests stark nachlassende Andruckfederspannung.

Die 80 hat - wenn serienmßig motorisiert - einen Reibradantrieb. Das Reibrad kann verhärten und übertragt dann schlecht die Kraft, außerdem gibt es oft durch falsche Lagerung der Maschine Abplattungen am Reibrad, die sich durch lautes Rumpeln bemerkbar machen. Nicht die erste Wahl für dickeres Material.

130, 230 und 260 haben das gleiche Nähwerk in unterschiedlichen Gehäusen, Motorisierungen und mit unterschiedlichen Bedienelementen. Die Automatik nützt nicht unbedingt für Deine Zwecke, schadet aber auch nicht, weil sie bei Nichtnutzung ganz aus der Mechanik ausgeschwenkt wird. Ärgerlich und arbeitsaufwändig jedoch, wenn die Maschine mit eingeschwenkter Automatik eingelagert wurde und so festgebacken ist. 130, 230 und 260 werden auch heute noch vereinzelt gewerblich eingesetzt und in Indien unter anderem Namen nachgebaut und als Industriemaschine vermarktet.

Die 31 ist Pfaffs Kopie der Singer 15. Letztere ist zwar als langlebige Maschine bekannt und dafür, Löcher in Dosenblech stanzen zu können, aber nicht dafür, dicke Stoff-, Leder- oder Planenschichten zu nähen.

Von den genannten würde ich am ehesten die Pfaff 230 und 260 näher betrachten.

Die für Haushaltsmaschinen üblichen Flachkolbennadeln 130/705 H gibt es von Schmetz und Organ als Jeansnadel bis 110, als Ledernadel bis 120 und als Standard-Rundspitznadel von Organ bis 140. Ich würde mir diese Nadeln jeweils in der größten Größe besorgen und austesten, ob die Maschinen damit klar kommen.

Gruß
Ralf C.

Zitat von Kaischa2005

Wenn ich jetzt z.B. ein Lederpolster aufnähe dann muss das langsam von statten gehen, dazu fehlt aber die Kraft beim langsam nähen. Schnell geht sie durch, keine Frage.

Moin,

das ist aber eher eine Frage des Antriebs als der Maschine. Auch an einer Pfaff 260 kanst Du einen Servomotor mit Speedreducer installieren und die Höchstgeschwindigkeit auf 30 Stiche/Minute begrenzen.

Gruß
Ralf C.