Also gleich vorneweg: ich möchte hier keine alte Diskussion neu beleben. Ich möchte nur gut mit meiner Nähma umgehen. Die Frage beschäftigt mich aus folgenden Grund: Ich mag alles freihändige - Sticken oder Quilten. Und das muss man üben, üben, üben. Ich verbringe also täglich Zeit vor meiner Nähmaschine und sie näht in dieser Zeit im Dauereinsatz. 1-2 Stunden pro Tag kommen dabei leicht zusammen. Manchmal auch mehr. Nicht zwei Stunden am Stück, sondern eher zweimal eine Stunde. Die Stoffe, die ich benutze sind nicht schwer zu bearbeiten. Weil ich übe, nehme ich Bomull von Ikea. Beim Freihandsticken mit Vlies drunter, beim Quilten packe ich ein dünnes Volumenvlies zwischen zwei Lagen Bomull. Ich färbe den Bomull auch gerne selbst und benutze ihn dann als Hintergrund zum Sticken. Bin ich damit eine Zumutung für meine Nähmaschine? Geht sie so einem frühzeitigen Ende entgegen? Die Maschine ist eine Bernina 550 QE. Sie läuft nicht mit voller Geschwindigkeit, weil ich sie ja auch noch führen können muss. Also maximal halbe Höchstgeschwindigkeit, meistens deutlich langsamer. Aber vielleicht spielt die Geschwindigkeit für die Maschine ja auch keine Rolle. Ich habe halt Null Ahnung von Nichts. Ich säubere sie regelmäßig wie in der Anleitung beschrieben und öle sie regelmäßig. Es sieht immer so aus, dass die Leute, die quasi beruflich/künstlerisch freihand Sticken, dazu auch Haushaltsnähmaschinen benutzen. Aber vielleicht wechseln die immer zwischen ihren 5 Berninas ab. Oder sie sitzen nur zu Werbezwecken im Video davor und benutzen Zuhause was ganz anderes. Weiß man ja nicht. Und bei den Freihandquiltern habe ich gesehen, dass sie häufig Vielnäher von z.B. Juki benutzen. Die sind vermutlich belastbarer. Vielleicht ist meine Frage auch blöd. Für Aufklärung wäre ich enorm dankbar!
Frage: Belastungsgrenze einer Haushaltsnähmaschine
- Birgitt
- Erledigt
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2018 war die Maschine erstmals auf der H+H zu sehen, im Sommer war die JUKI NX7 Kirei dann endlich erhältlich. Die große Schwester der DX7 punkten mit vielen Features aus der Industrie. Im Forum gibt es einen lesenswerten ausführlichen Test- und Erfahrungsbericht.
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Meine Händlerin sagt, dass meine Art der Benutzung okay ist. Wenn ich jetzt die ganze Zeit Kappnähte fabrizieren würde oder Jean nähen, wäre das für die Maschine nicht gut. Aber das mache ich ja nicht.
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Also ich bin ja kein Fachmann, aber 1-2 Stunden am Taq klingt nach Hobby!! Und die Stoffe sind ja auch keine besondere Anforderung. Das sollte eine Haushaltsnähmaschine schon abkönnen, sonst wäre sie für mich falsch konstruiert.
Halt immer schön reinigen und ggf. ölen und regelmäßig zur Wartung bringen. Das sollte man seiner Maschine schon gönnen. -
Hmm, eingeschaltet ist meine länger, am Wochenende oder im Urlaub sogar öfter mal den ganzen Tag
(wobei ich zwischendurch immer mal was anderes mache) dafür aber auch mal Tagelang gar nicht.
Wenn mir jetzt jemand erzählen würde, ich dürfte nur 1-2 Stunden am Tag nähen, weil das nicht gut für die Maschine ist,
den würd' ich mal fragen, ob er mit dem Bus fährt, weil die Straße nicht gut für sein Auto ist ;-).
Ich hab' die zum Nähen wenn ich das tun will, dann tu' ich's, wenn die Maschine "fertig" ist, brauch' ich eben 'ne neue.
Aber bis jetzt habe ich noch keine zu Tode genäht (NähMa 6 Jahre, Sticky 14 Jahre),
wenn sie gehen, dann wegen "will was neues, größeres" -
Meine Pfaff 1196 hat nach 31 Jahren gemäßigtem Gebrauch meinen Ansprüchen nicht mehr gereicht. Beim Nähmaschinendoktor war sie nur einmal, und das auch nur weil ich einen Fehler gemacht hatte.
Ich sprach vor 2 Wochen mit einer Dame, die viel Patchwork gewerblich näht. Ihre hochwertige Nähmaschine war nach 3 Jahren verschließen.
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Miri: Ich denke, es ist ein Unterschied, was man mit der Maschine macht. Wenn man Kleidung näht, macht man ja auch viel anderes. Die reine Nähzeit ist vielleicht nicht so lang. Aber es macht trotzdem Mut, dass Deine Maschinen so lange halten. Bei mir läuft die Maschine, wenn eingeschaltet, dann meist im Dauerbetrieb.
Mich haben einfach Hinweise hier im Forum verunsichert. Da ist je nach Anfrage oft davon die Rede, was eine Haushaltsnähmaschine alles nicht kann, wo ihre Grenzen liegen. Beim Material oder bei der Nähdauer pro Tag. Da habe ich mich gefragt, was meine Benutzung für die Maschine bedeutet. Ich bin nicht gewerblich tätig, habe das auch nicht vor. Ich hoffe schon, das die Nähma länger als 3 Jahre hält. Ich wüßte einfach gerne, für welche Art von Benutzung so ein Ding ausgelegt ist. Wenn ich in die Kiko gucke, denke ich, wow, das muss ne Menge sein. Bei anderen Threads frage ich mich dann wieder, ob ich ihr nicht Gewalt antue. Ich komme halt auf eine wirklich hohe Stichzahl. Aber das tuen Stick-Näh-Combos ja auch.
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Ich muss sagen, ich finde diese Frage auch extrem schwierig.
Vielleicht geht man auch etwas naiv an die Auswahl ran. Vielleicht ist die Beratung auch nicht immer astrein ("Mit der Maschine haben ´se lange Spaß, die macht alles mit."). Vielleicht schätzt man seine eigenen "Künste", mit der Maschine umzugehen oder was man letzten Endes näht, auch falsch ein.
Man fängt ja in der Regel auf einer geerbten oder einer Gemüsemarkt-Maschine an. Dann steigen die Bedürfnisse, weil man feststellt, dass man gerne Patchwork-Arbeiten macht. Dann holt man sich die vermeintlich passende Maschine. Findet dann bei der heraus, dass man auch ganz gerne mittlerweile mal Taschen oder T-Shirts näht.
Und da frage ich mich dann auch: Habe ich da vielleicht jetzt wieder die falsche Maschine?Zur Not helfen vermutlich wirklich nur mehrere Maschinen für mehrere Anforderungen, je nach Häufigkeit eben.
Mal ein Shirt, mal eine Patchworkdecke, mal eine Tasche oder mal ein Hundehalsband meine ich, muss jede gute Haushaltsmaschine auf die Reihe kriegen. Steht die Richtung dann fest, kaufe ich eine Maschine für meine hauptsächlichen Belange und mache alles andere auf der Haushaltsmaschine. -
Ja, das ist wirklich wahr! Ich besitze zwei Maschinen, aber beides sind letztlich Haushaltsmaschinen. Alles freihändige mache ich mit der Bernina. Mittlerweile ohne Stitchregulator, aber der war meine Schwimmweste beim Sprung in Free Motion. Dann habe ich noch eine Pfaff Creative 4.5 zum Maschinensticken. Und ich nähe mit ihr auch sehr gerne. Als ich die kaufte sagte mein Händler: "Es ist immer eine gute Idee, Maschinen abwechselnd zu benutzen." Taschen habe glücklicherweise schon zu viele. Ich weiss, geht eigentlich nicht. Aber im Moment hat es mir das Quilten angetan. Obwohl, aus dem gequilteten Material müsste man auch tolle Taschen machen können... Und dann ist da noch die Ovi. Langsam wird es eng im Schlafzimmer... Jetzt denke ich darüber nach, ob ich eigentlich mindestens einen Vielnäher hätte kaufen sollen.
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Hallo Birgitt,
bezogen auf Deine Nutzungsart der Maschine fällt mir ein Rat ein, den mir mein Händler mitgegeben hat, als ich meine Stickmaschine gekauft habe: seiner Meinung nach sei bei Stickmaschinen die Wartung viel wichtiger als bei Nähmaschinen, da sie viel mehr Stiche machen und das auch länger am Stück als eine Nähmaschine. Also sei besonders wichtig, dass sie - im wahrsten Sinne des Wortes - reibungslos funktioniert und die Schmierung an den entsprechenden Stellen immer ausreichend ist, sonst könnte die Nadelstange sich festsetzen - spätestens (!) wenn das Handrad sich schwer drehen lässt, sei das dringend nötig.
Ich denke, wenn Du Bedenken hast, der Maschine zu schaden, wäre es ein Weg, ihr recht frühzeitig einen Service zu gönne und natürlich zwischendurch immer schön putzen bzw. nachölen (wenn erforderlich). Einen beginnenden vorzeitigen Verschleiß müsste der Mechaniker doch eigentlich auch feststellen können?
LG Silvia
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@ Birgitt Kleidung habe ich schon länger nicht mehr genäht...., wird endlich Zeit ;-).
In letzter Zeit mehr Täschchen und so, gefüttert mit Einlage, also recht dicke lagen..
Letzte Woche wollt' ich schon heulen, weil ich dachte, meine Maschine lässt Stiche aus bzw. sie hat es getan, ich hab's beim Nähen schon gehört.
Da hab' ich den Nähberater mal auf "feste Stoffe" eingestellt, und *räusper* die sticknadel gegen eine Nähnadel ausgetauscht...
Ich weiß noch, wie ich beim Nähen eines Kleides, mit weit aufgerissenen Augen ins bad gestürmt bin und dachte "wenn Du jetzt blinzeln musst, wird es Nacht":
ich habe da ein ziemlich bauschige Rüsche unten an ein Kleid genäht, was die Nadel nicht überlebt hat, die Spitze ist mir ins Auge geflogen.... (war aber vorne dicht an der Nase, nix passiert),
das war damals noch eine mechanische Maschine.
An der neuen hab' ich am WE auch eine Nadel kleingekriegt,
so ein wenig quälen tu' ich die Maschinchen also schon ab und an......
Vielleicht habe ich auch einfach nur Glück?@MissPiggy ich denke den Rat den Dein Hersteller Dir wegen der Stickmaschine gegeben hat, von wegen noch mehr pflegen als reine Nähmsachinen, haben hoffentlich die Hersteller schon berücksichtigt.
Bei der Geschwindigkeit (das bekommen bestimmt eineige hin, aber so wie die rattert, kann ich nicht nähen ;-)), muss so'ne Maschine schon mehr aushalten.
Aber ich denke, da kommen auch schneller Betriebsstunden zusammen, weil man ja nicht ständig davor sitzt (ich bügele meist nebendran ;-)),
da sammelt sich auf jeden Fall mehr in der Maschine an, als beim "normalen" nähen, und muss öfter gereinigt und geschmiert werden.Hmmm, muss man wirklich für jede Art zu Nähen eine andere Maschine haben?
Was ist das besondere an den verschiedenen Maschinen?
Klar, spezielle Jeans-Modelle sind für sehr festen Stoff ausgelegt.
Aber was ist das gravierende bei einer Quilt-Maschine?
Die passenden Füße habe ich jeweils für die Stick- und die "Normale" Maschine? Die Quilttische ebenfalls.
Die nächste wird eine Quiltmaschine. Aber eher nicht, weil ich das endlich mal angehen möchte, sondern weil ich nicht mehr ohne Anschiebetisch nähen kann, und den großen Durchgangsraum toll finde.
Die die ich mir rausgeguckt habe, ist, soweit ich das überblicke, auch die gleiche in anderer Farbe und ohne Stickmodul, wie ich schon habe?
Bei 'ner Ovi wird dann sogar mir klar, wo die Unterschiede sind *kicher*Was ist beim Taschennähen großartig anders als bei Kleidung? (wenn man Kleidung nähen nicht hauptsächlich auf Jersey-Shirt bezieht)
Wenn ich einen Mantel nähen würde, hätte ich auch ganz schön Stoff unter der Nadel. Wenn's eine Winterhose mit Taschen wird, ist das auch nciht viel weniger, als wenn ich eine Tasche nähe.
Ich muss feststellen, dass ich bisher ganz schön wenig drüber nachgedacht habe, was ich da tue ;-).
Irgendwie war die Näh-Welt vor 20 Jahren noch einfacher, meine Oma hat alles auf einer Maschine genäht, Tischdecken, Gardinen, meine Abschlussballkleid aus dünnem flutschigem Stoff, Kostüme aus Wollstoff...... -
Klar, spezielle Jeans-Modelle sind für sehr festen Stoff ausgelegt.Sicher, das? Ich hatte mal ein Jeans-Sparbuch, das war reines Marketing.
Irgendwie war die Näh-Welt vor 20 Jahren noch einfacher, meine Oma hat alles auf einer Maschine genäht, Tischdecken, Gardinen, meine Abschlussballkleid aus dünnem flutschigem Stoff, Kostüme aus Wollstoff......
Damals gab es auch noch nicht so viele Foren zum Nachfragen, da hat man einfach gemacht.
Gruß
Ralf C. -
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Ralf: Da hatte man auch nicht so viele Foren zum Nachlesen und dabei auf Ideen kommen, die man vorher gar nicht hatte. So war es jedenfalls bei mir. Wenn ich nicht all die Kommentare zu den diversen "ich hätte gerne ... welche Maschine kann das" gelesen hätte, hätte ich gar nicht angefangen, mir über meine Frage den Kopf zu zerbrechen. Gemacht habe ich ohnehin schon. Wollte mir jetzt keine Erlaubnis zum Quilten abholen.
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Ich gebe ehrlich zu - und jetzt könnt Ihr mich steinigen, wenn Ihr wollt - wenn ich nochmal meinen Fuhrpark einrichten würde, würd´ ich´s so machen, dass ich mir 5 Discounter Maschinen zulege und auf jeder etwas anderes nähe. Eine für Taschen, eine für Halsbänder, eine für Bekleidung, eine für Haushaltsgeschichten und eine als Ersatz. Und dann immer austauschen, wenn eine die Segel streicht.
Da ich aber glücklicherweise nicht wusste, worauf ich mich nach fast zehn Jahren beim Wiedereinsteig einlasse, habe ich jetzt doch hochwertige Maschinen, bei denen ich sofort ein schlechtes Gewissen kriege, wenn ich mal das "Falsche" drauf nähe -
Irgendwie war die Näh-Welt vor 20 Jahren noch einfacher, meine Oma hat alles auf einer Maschine genäht, Tischdecken, Gardinen, meine Abschlussballkleid aus dünnem flutschigem Stoff, Kostüme aus Wollstoff......Naja zum einen muss ich Ralf Recht geben, wenn er schreibt, man konnte früher nicht so viel nachfragen. Aber ich würde auch einfach sagen, damals waren die Maschinen noch anders gebaut. Zum einen eher universell einsetzbar, denn wer konnte sich schon mehrere Maschinen kaufen? Auf meiner alten Veritas Nähmaschine habe ich auch schon von der Gardine bis zur Schulmappe meiner Tochter alles genäht - mit meiner Brother kann ich nur dünne Stoffe nähen, die will schon nicht bei Nähten wo der an sich dünne Stoff dann mal mehrfach liegt.
Na und dann waren die Maschinen früher auch einfach haltbarer7 belastbarer. Aber das ist ja mit allem so - z. B war meine alte Waschmaschine laut Bedienungsanleitung auf eine "gammaprozentuale Lebensdauer von 18 Jahren" ausgelegt und das hat sie auch geschafft - welche Waschmaschine schafft das heutzutage noch? Meine Veritas ist über 30 Jahre alt - ob die Brother das auch schafft, darüber kann ich erst in 30 Jahren Aussagen treffenMeine Overlock läuft übrigens manchmal tagelang garnicht und dann auch durchaus mal fünf bis sechs Stunden fast am Stück - bisher absolut problemlos.
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Aber ich würde auch einfach sagen, damals waren die Maschinen noch anders gebaut. Zum einen eher universell einsetzbar, denn wer konnte sich schon mehrere Maschinen kaufen? Auf meiner alten Veritas Nähmaschine habe ich auch schon von der Gardine bis zur Schulmappe meiner Tochter alles genäht - mit meiner Brother kann ich nur dünne Stoffe nähen, die will schon nicht bei Nähten wo der an sich dünne Stoff dann mal mehrfach liegt.
Na und dann waren die Maschinen früher auch einfach haltbarer7 belastbarer.Moin,
ich würde in beiden Punkten widersprechen - zufällig habe ich gestern auf dieser Frage rumgekaut. Sonst wäre eine Pfaff 38 auch besser als eine 138, und Modelle aus dem 19. Jahrhundert wieder besser als die 38, und die aktuelle 938 könnte man überhaupt vergessen. Tatsächlich sind die Maschinen im Laufe der Zeit schneller geworden, haben mehr Stiche, größere Stichlängen und Zickzackbreiten, mehrfach genähte Zickzackvarianten und automatische Steuerungen bekommen, und das alles gleichzeitig.
Oder ja, in gewisser Weise sind sie heute natürlich anders gebaut, sonst hätte dieser Fortschritt nicht stattfinden können. Ein Langschiff bei 5000 Stichen/Minute wäre mal interessant.
Aber - in Relation zum Einkommen wird heute weniger für eine Nähmaschine bezahlt. Das Pfaff-Haushaltsnähmaschinenprogramm umfasste in den 60ern von der Zickzack bis zur Zierstich-Freiarm die Preisklasse 300 bis 950 Mark mit dem Billigmodell Dorina ohne Zickzack für 200 Mark. Das waren knapp ein Drittel bis knapp ein ganzes brutto Durschnittseinkommen, und die Dorina-Geradstich aus Fernost lag bei knapp einem Fünftel brutto Durchschnittseinkommen. Übertragen auf heute wäre das die Preisklasse 900 bis 2700 Euro, und 450 Euro für eine Geradstichmaschine. Dafür wird man immer noch ordentlich bedient. Wenn man zeitlich weiter zurück geht vom Wirtschaftswunder in die Vorkriegszeit lag eine motorisierte Pfaff 30 (Geradstich) bei zwei Monatsgehältern, eine Pfaff 130 (Zickzack) ohne Motor bei drei gut Monatsgehältern. Für heutige Verhältnisse 10.000 Euro für eine Zickzackmaschine ohne Tisch, Lampe und Antrieb. Und 6000 Euro für den Geradstich. Da könnte Pfaff Industrial auch heute noch liefern.
Gruß
Ralf C. -
Ralf, ich behaupte ja nicht, dass die alten Maschinchen generell besser sind. Ich denke nur, dass sie eine andere Belastung aushalten mussten, weil eben noch "für die Ewigkeit gebaut". Wegwerfgesellschaft war da eben noch nicht.
Meine Veritas kostete 1981 im Osten ca 1400 Mark - die konnte ich mir als Schülerin nur kaufen, weil ich von meinem Onkel das Geld geerbt hatte. Für meine Mutter wären das etwa drei Monatsgehälter gewesen, eher etwas mehr. So eine Maschine musste eben einfach mal was aushalten, die konnte man nicht mal schnell ersetzen. Selbst wenn man das Geld gehabt hätte, wäre es unmöglich gewesen, sich davon mehrere ins Nähzimmer zu stellen - es gab sie ja garnicht in den Mengen Von daher mussten die Dinger einfach nähen können, was ihnen unters Füßchen kam.
Für meine Brother 955 habe ich vor drei Jahren 899 Euro bezahlt - zu der Zeit war ich teilzeitbeschäftigt und das war für mich auch immer noch etwa ein Monatseinkommen. Müsste also eigentlich auch was aushalten, das Machinchen. Trotzdem weiß ich, dass ihr nicht viel zuzumuten ist und irgendwann noch was fürs Grobe her muss. Meist nehme ich dann die Veritas, aber da ist das Stichbild nun auch nicht mehr so ganz perfekt. Wahrscheinlich ist es nichtmal viel anders als vor 30 Jahren, aber ich bin durch die Brother dahingehend eben verwöhnt. -
Doggy: Das habe ich schon manchmal gedacht! Da würde noch ein Batzen Geld übrig bleiben, den man in Stoff und Garn investieren könnte. Andererseits, wenn mir jetzt jemand meine vornehmen Damen zur Tür raus tragen würde, wär's mir wahrscheinlich auch nicht recht. Als ich die Bernina ausgesucht habe, wollte ich eine ganz einfache, günstige Maschine - ursprünglich. Jedesmal wenn ich einem Händler aufgezählt habe, was ich alles damit machen möchte, wurde die Maschine 200 Euro teurer. Dies taugte nichts und jenes. Diese Marke können sie vergessen, alles nur Schrott. Das hat sich dann so hochgeschaukelt, bis ich bei der Bernina das Gefühl hatte: Oh, da kriege ich aber auch wirklich was für mein vieles Geld. Damit kann dann noch mein Leichenhemd genäht werden quasi. Und je mehr ich hier lese, desto mehr beschleicht mich das Gefühl, dass ich der Nähmaschinenindustrie ganz großartig in die Falle gegangen bin. Okay, einer muss sie ja am Leben erhalten. Aber wenn doch alles aus dem gleichen Werk in China kommt, dann ist es ja eigentlich egal, welcher Name drauf steht und ob das Teil 300€ oder 1600€ kostet. (Ich weiß, Bernina fertigt in Thailand, mit Schweizern vor Ort. Das kostet natürlich...)
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Ich finde, jeder hat irgendwo ein wenig recht ;-),
ich denke, da ist ein Zusammenspiel von ein wenig "kann mehr", ein wenig "war früher robuster".
Meine kleine Husqvarna Rose war damals das doppelte vom Gehalt, noch in € bezahlt ;-), die wäre nicht drin gewesen, wenn da nicht grad eine fette Nachzahlung gewesen wäre.
Grad im Moment kam ein Anruf vom NähMahändler: ich hatte schon Angst, als ich die Nummer sah', dass die nachfragen, was sie alles reparieren dürfen,
Das Röschen ist fertig :-), 107 € Inspektion.
Was sie alles gemacht haben, habe ich mir jetzt nicht gemerkt (sehe ich dann ja auf der Rechnung),
Hauptsächlich gereinigt, irgendwas nachgestellt, ich glaube, irgendene Dichtung ausgetauscht.
Die kleine ist 14 Jahre alt und hat schon ganz viel gestickt, da das der erste Nähmaschinenhändler ist, den ich Jahren gefunden habe, war die noch nie offen....
Ich wäre gar nicht auf die Idee gekommen *rotwerd*
Also bin ich eher keine Gefahr für Nähmaschinen
(vielleicht für die Silvercrest-Ovi, die knall ich aber dann vorsätzlich gegen die Wand...)
Bin gespannt, ob's mit der Brother auch so gut läuft, die Dame meinte, evtl. wäre die nächste Woche auch schon fertig
(ist auch zur Inspektion, aber erst 6 Jahre)Doggy wenn Du mit jeder Maschine immer nur das gleiche nähst, besteht da nicht die Gefahr, dass die wegen einseitiger Belastung schlapp machen?
Keine Ahnung, kam mir nur grad so in den Sinn.
Da ich grad auf 'ner Mittelklasse nähe (denk' ich mal, Ahnung hab' ich nicht, 3.600), würde ich niemals mehr ein Gemüse-Modell kaufen, ich gewöhne mich da viel zu schnell an den Kompfort ;-).
5 davon kann ichmir nicht leisten, und meine 2 Schätzchen (die alte Sticky und die Brother) gebe ich ab, und kaufe mir eine größere (irgendwann bis Weihnachten.....),
ich muss nämlich feststellen, dass mir der Platz auch langsam ausgeht....... -
Naja, je nachdem, wie und ob man pfleglich mit den Maschinen umgeht, lohnen sich Billigmaschinen oder eben auch nicht. Aber manchmal wünsche ich mir meine Unbedarftheit zurück, einfach alles in den Discounter reinzuschmeißen und drüberzunähen, ohne mir eben vorher Gedanken darüber zu machen, ob die Maschine das schafft, ob es sie schädigen könnte, ob das Gestänge sich verbiegt etc.
Einfach drunterlegen und losnähen - so habe ich das jahrelang gemacht. Wenn eine Nadel gebrochen ist, habe ich eine neue reingetan, hat´s irgendwo gequietscht, dann wurde irgendwo, wo es vermeintlich gequietscht hat, Öl draufgekippt.
Aber da war ich jung und hatte eine Gemüsemarktmaschine
Heute will ich ja nicht nur wissen, WAS kaputt ist, sondern auch warum, wie ich es heile machen und beim nächsten Mal vermeiden kann. Ich wechsel Nadeln regelmäßig, benutze die richtige Nadel für den richtigen Stoff, schicke die Maschine in die Wartung etc.Ist auch alles richtig so, weiß ich auch. Aber manchmal... tja, da denke ich ein wenig sehnsüchtig daran zurück, wie ich damals ein T-Shirt auf Stoff gelegt, die Umrisse abgezeichnet und dann diesen Jersey-Stoff mit einer Universalnadel einfach zusammengenäht habe. War auch schön
Dafür sind natürlich heute die Ergebnisse viel schöner. Die Stiche sind mehr, ich lasse meinen Faden von der Maschine abschneiden, mein Faden wird eingefädelt und wenn die Spule alle geht dann macht´s "Piep!". Ist natürlich viel besser und können tun die Neuen und Guten auch oft mehr, aber sie sind eben auch anspruchsvoller.