tja! die üble Einstellung....Ein collateralschaden des Internets der in Facebook sein Petrischale findet
Neueste Mode - keine Brustabnäher bei Damenkleidung? Bzgl. Ebooks
- Ulrike1969
- Erledigt
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2018 war die Maschine erstmals auf der H+H zu sehen, im Sommer war die JUKI NX7 Kirei dann endlich erhältlich. Die große Schwester der DX7 punkten mit vielen Features aus der Industrie. Im Forum gibt es einen lesenswerten ausführlichen Test- und Erfahrungsbericht.
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Ich habe es bei Facebook nicht lange ausgehalten, viel zu stumpf.
Mit ebooks habe ich mich auch noch nie so richtig auseinander gesetzt. Mich hat das semiprofessionelle Design der technischen Zeichnung (wenn vorhanden) auf den "Verpackungen" (mir fehlt das Wort), sowie der selbigen, noch nie wirklich angesprochen. Daher bin ich bei diesem Thread etwas stutzig bei dawanda auf die Suche gegangen. Bei ca. 5 von 180 ebooks habe ich Abnäher gefunden!(und nebenbei festgestellt, wie langweilig der Markt - mit den sich wiederholenden Schnitten -doch ist.)
Ja, aber auch ich habe zu Beginn des Hobbys ausschließlich Jersey verarbeitet. Jerseyshirtschnitte haben nun mal das Potenzial, schnelle akzeptable-gute Ergebnisse zu liefern. Mit dieser Art von Schnitten lässt sich also die breite Masse zum Einstieg ansprechen. Mutige und anspruchsvollere Anfänger, die mit einem Blazer beginnen, sind wohl doch eher die Seltenheit. Ich gehe auch davon aus, dass einige der Anbieter sich mit Schnittkonstruktion nicht auseinandergesetzt haben.
Schnitte ohne Abnäher sind also soweit in Mode, wie es der Selfmadetrend ist. Schätzungsweise werden Schnitte wie von Burda wieder die Überhand gewinnen, wenn die Trendkurve im Keller ist.
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Woher sollte der Näh-Anfänger auch wissen, dass und aus welchen Gründen Abnäher wichtig sind?
Als Frischling taucht er meist erst einmal naiv-begeistert ein in eine wild bemusterte, brüll-bunte Schnittmuster-Welt, in der sich alle lieb haben und jedem Pups munter applaudieren. Alles ist SO toll und SOO einfach ! Einen Blick für gute Paßform hat er zu diesem Zeitpunkt meist nicht - woher auch, unsere Augen sehen ja im Alltag überwiegend schlecht Sitzendes von der Stange, wir haben uns daran gewöhnt, dass es hier bauscht, da wellt, und dort fältelt.
Die Ernüchterung folgt - vielleicht! - mit den ersten selbst genähten Stücken, die dann doch nicht so optimopti funzen, oder nur bei sehr kreativen Verrenkungen, was vermutlich die teilweise recht albernen Posen erklären dürfte, die man auf den Fotomaterialien der einschlägigen Blogs findet - nicht immer können wilde Musterkombinationen allein ablenkend wirken .
Alternativ und bei einer eher akademischen Herangehensweise kommt der etwas kritischer disponierte Neuling an den Punkt, an dem er sich der Technik zuwendet und beginnt mit_zu_denken. Dann tauchen sie auf, die WIES, WARUMS, und WAS SOLL DAS ÜBERHAUPTS, und erst jetzt schärft sich tatsächlich der Blick. Euronen versenkt dieser tendentiell wissbegierige Möchtegernschneider an dieser Stelle eher bei craftsy, in Kursen und Grundlagenbüchern, die Schnellschuss-Schnittmusterproduzenten haben das Nachsehen, und sind jetzt auch nicht mehr so nett, denn kritische Blicke und Fragen lenken ja nur ab vom Wesentlichen: dem schnell verdienten Euro
Insgesamt ist die langsam herauf dämmernde Erkenntnis also ein frustrierender und einsamer Moment, häufig begleitet von der wenig gefälligen Einsicht, dass es bis zu einer gut sitzenden Garderobe ein etwas weiterer Weg sein könnte, als es die fleissigen SchnittmusteraufdenmarktwerferInnen mit den fantasievollen Namen und kreischbunten Blogs verkaufen.
Bis dahin versenkte der Neunähfreund bereits einige Euronen in SM, und steht nun vor einer kritischen ingroup/outgroup Entscheidung - wo will er sich einreihen? Kehrt er der frenetisch bonbonfarben, diminutivreichen KullerLühMuhMaDoo - Welt den Rücken, um sich auf den steinigen und bisweilen dezent furztrockenen Weg der Erkenntnis zu machen, oder kneift er beherzt beide Äuglein zu, und übt fleissig einmal wöchentlich im Yoga-Kurs Asanas, damit das mit dem kreativen Foto-Posing auch funzt?
Tja nu, nech...
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Genau Nanne, das wollte ich auch gerade sagen. Vor allem der letzte Absatz hat es mir angetan.
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Vor Jahren als ich noch eine Mannequinfigur hatte, sah jedes Teil schön aus. Mein Augenmerk galt eher Stoffmuster und Farbe.
Heute wo ich für meine Figur schlecht passende Konfektionsware finde, lege ich Wert auf passende Abnäher und einen gut sitzenden Schnitt und qualitativ hochwertigen Stoff.
Im laufe des Lebens haben sich meine Prioritäten geändert. Das ist bestimmt bei vielen Näherinnen so, die Ansprüche entwickeln sich.
Lieben Gruß an Alle
Birgit -
Seewespe: Du hast das wundervoll zusammengefaßt und sprichst mir aus der Seele. Der letzte Absatz ist Kopfkino pur
Birgit: So sehe ich das auch. Ich hatte zwar nie eine echte Mannequinfigur, aber es sah das Meiste gut aus. (lediglich Hosen, mit denen liege ich schon immer im Klinch...). Und inzwischen wird es zunehmend deutlich. Das Alter läßt neue Rundungen an Stellen entstehen, die eh schon gut gerundet waren. Und es schmelzen Rundungen an Stellen, die eh noch nie so perfekt gut bestückt waren Macht unterm Strich ein A oder O und dafür näht die Industrie ungern. Die nähen lieber für ein I und bestenfalls mal noch für eine leichte Sanduhr...
LG
neko -
Seewespe: Du hast das wundervoll zusammen gefasst und sprichst mir aus der Seele. Der letzte Absatz ist Kopfkino pur
Birgit: So sehe ich das auch. Ich hatte zwar nie eine echte Mannequinfigur, aber es sah das Meiste gut aus. .....
im nach hinein bezeichne ich es als Mannequinfigur, damals fand ich mich knochig und fand Sanduhren schön.
Heute fühle ich mich in meinem O wohl.
Ja Seewespe hat das köstlich beschrieben.
Liebe Gruss Birgit
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Zitat
Zitat von Needles Wobei ich glaube, sowas wie Weiterverwendung fremder Schnitte gab es auch irgendwann schon mal.
Andererseits wo willst du da ansetzen? Welches Langarmshirt , T- Shirt oder welcher "Hoodie"war zu erst da und wer ist der Urheber.Grade bei 08/15 Basicteilen kannst du kaum auf Urheberrechtsverletzung klagen ist halt ein Art Grauzone....
Die Vermarktung knalliger Schnittmusternamen ist in Zeiten des DIY Booms einfacher geworden. Hört sich doch viel besser an, ein Posting, meine erste Ela, Marta, Liv, usw und was es dort noch alles an kunterbunten Namensschöpfungen gibt ist fertig geworden, statt Mod. 17a vom Shop oder Heft XYZ Selbst Ottobre hat es schwer.
Es setzt sich letztlich der /die durch, dem im Massennähwahn des www die meisten folgen. Ein ganz geschicktes Markting.;)
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OT: Es hört sich manchmal an, als ob ein Rudel Kinder gezeugt wurde.
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Auch OT: Manchmal komme ich mir vor wie Gräfin von und zu ...
Dem Hobby Nähen ergeht es genauso wie dem Tennis,Golfen oder der Kreuzfahrt. Massentauglich geworden durch Angebote beim Discounter. Und der alte Adel rümpft die Nase. Ich packe mich an Selbige. -
Ich habe lange überlegt, ob ich das tatsächlich poste, aber ich wage es mal in der Hoffnung, nun nicht ständig eins übergebraten zu bekommen:
Zum Thema "Mannequinfigur". Ja, sowas in der Art hab ich wohl, aber ich verstehe nicht, warum das so "toll" sein soll, und was zum Kuckuck das mit "unproblematisch" zu tun haben soll. Meine Maße sind 91/67/90, in den letzten Jahren hat sich nur die Taille durch den Wechsel leicht verändert.
In die übliche Konfektion passe ich trotzdem nicht, und habe ich nie gepasst. Meine Beine sind viel zu lang dafür, ich brauche eine 36er Hosenlänge - das gilt als Überlänge, "normal" wäre 32.
Mein Busen ist für das, was an Schulter, Taille und Hüfte theoretisch passen würde, eindeutig zu groß.
Kleider von der Stange sind daher eine schlecht sitzende Illusion - soll der Busen hinen passen, schlabbert es an Taille und vor allem Hüfte. Passt eine Hose in der Länge, hapert es häufig an der Hüfte. Auch Langgrößen passen nur mit Glück. Blusen - siehe Kleid, scheitern am Busen.
Ein ähnliches Bild haben wir bei Fertigschnittmustern - ich passe da in KEINE mir bekannte Tabelle, und überdies ist mal wieder alles zu kurz.
Heisst also konkret: Mit "Modelmaßen" muss Mensch trotzdem zig Änderungen vornehmen, damit ein Kleidungsstück passt. Es gibt da keinerlei Vorteile.
Den einzigen "Vorteil", den ich sehe, gibt es vielleicht in Sachen Variabilität. Ich kann aus einer größeren Fülle von Möglichkeiten auswählen, und es sieht trotzdem nach was aus. THEORETISCH. Praktisch schmilzt dieser gedachte Vorteil schnell wie Butter in der Sonne.
Ich würde mir daher wünschen, dass Frauen aufhören, sich "Modelmaße" zu wünschen, oder diese zu glorifizieren - die Realität damit ist nicht problembefreit. Niemand von uns passt letztlich in Schema F, und es ist ganz egal, ob man nun 57 kg wiegt, 90 oder 145.
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In einer Welt, in der man Serviettentechnik für große Bastelei hält, und die meisten Mitmenschen, für einen abgegangenen Knopf zum Schneider gingen, wäre es nicht billiger neu zu kaufen, finde ich simple Schnittmuster großartig ! Ganz ehrlich.
Wie im Post 28 (?) von Seewespe schön beschrieben, vielleicht entwickelt sich die Ein oder Andere später weiter.Ich nähe nun schon seit meiner Kindheit einfache Dinge, und liege vor Ehrfurcht fast unterm Schreibtisch, wenn ich z.B. sehe mit wie viel Mühe Formgeben die Herstellung eines maßgeschneiderten Blazers zeigt. So ein Stück hätte ich auch gerne, würde aber nie die Geduld und die Genauigkeit aufbringen.
Freut Euch, das Ihr so gut nähen könnt, und gönnt uns Schnelltackerern den schnellen Erfolg.
Vieles ist Besser, als immer nur kaufen und weg werfen. -
In einer Welt, in der man Serviettentechnik für große Bastelei hält,
Genau, und ich habe das 3 Jahre gepaukt, war sogar Prüfungsrelevant. [10stk][emoji33]
All so ich bevorzuge auch noch die einfachen SM , aber wer weiss wie es aussieht, wenn mal mehr Erfahrung hat.
LG
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Im Grunde ist dem Post von Seewespe nichts hinzuzufügen. Sie hat es auf den Punkt gebracht, und so läuft es meistens auch ab. Was mir nur den Kamm schwellen lässt, ist die Einstellung, mit möglichst wenig Mühe den größten Applaus haben zu wollen. Ob das nun die "Erstellung" von Schnitten ist, oder das Nähen von Kleidungsstücken. Nicht selten erlebe ich bei dem zweiten Personenkreis, dass die Erwartung ungemein hoch ist, das Bemühen ziemlich gering und am Ende ist weiss-wer schuld, nur nicht die Person, die vor der Maschine saß. Wenn jemand keinen Anspruch hat, bestimmte Dinge gut zu machen, ist das eine Sache, mit der ich prima leben kann. Wenn sich allerdings Lorbeeren angesteckt werden, die in keinster Weise verdient sind, nur des Ruhmes willen, geht es mir persönlich ziemlich auf den Senkel. Hat so was von DSDS.
Und du, liebe ZeitenSprung, brauchst dich für dein "Tackern" nicht zu schämen, bei den schönen Stoffen, die du webst. Übrigens, so scheint mir, auch mit viel Mühe und Geduld.
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Zum Thema "Mannequinfigur". Ja, sowas in der Art hab ich wohl, aber ich verstehe nicht, warum das so "toll" sein soll, und was zum Kuckuck das mit "unproblematisch" zu tun haben soll. Meine Maße sind 91/67/90, in den letzten Jahren hat sich nur die Taille durch den Wechsel leicht verändert.auch wenn o.T. ... darüber wundere ich mich ja ohnehin schon seit wenigsten 30 Jahren. Diese überall glorifizierten Idealmaße 90-60-90 beinhalten ja 3 verschiedene Konfektionsgrößen. Oberweite wäre ne 40 Taille ne 32 und Hüfte dann wieder ne 38. Wie kann das eigentlich sein, dass man mit Idealmaßen dann keine passenden Kleidungsstücke im Laden kaufen kann?
(gut ..... ist für mich nur ein sehr theoretischer Aufreger ... meine Maße sind andere ) -
Danke für eure vielen Antworten und Abschweifungen
Gestern war eine junge Frau in meiner Nähwerkstatt, die aus einem gekauften E-Book ein Kleidchen in Ballonoptik nähen wollte. Oberteil in Empirestil, darunter der angesetzte Ballonrock, Bündchen als Abschluss.
Genäht hat sie es dann auch, aber schon die Gradierung des Schnittes hat mich sehr verwundert.... das sah sehr laienhaft aus.
Die Nähanleitung und gezeigt Verarbeitung war auch eher stümperhaft - und dafür bezahlt frau 5,... irgendwas € ?Beispiel: das Oberteil wurde gedoppelt, aber anstatt komplett zu verstürzen wurden nur die Ausschnitte verstürzt und Schulter sowie Seitennähte einfach als doppelte Lage verarbeitet (NZG wären damit zu sehen gewesen). Ich habe das dann verändert und erklärt, wie man "Richtig" verstürzt. Der Aufwand war minimal, aber wissen muss man wie es geht.
Bei dem Ergebnis war ich nicht zufrieden, das Oberteil(chen) ging gerade mal bis mittig zur Brust, der gewünschte Effekt "Empire" wäre völlig anders gewesen - aber bei einer Gradierung, die nur in der Weite zugibt aber nicht in der Länge, kann das ja nicht klappen. Ach ja, es war Gr. 44, der Schnitt ging von Gr. 34 - 44 und in Gr. 34 hätte das Oberteil(chen) evtl. auch in der Länge über die Brust gereicht, aber nicht bei Gr. 44.
Trotzdem war die Näherin sehr zufrieden, es ist ja selbstgenäht und das erste Kleid. Dafür war es auch gut gelungen, bis auf die Naht mittig über der Brust.
Ich würde so einen Schnitt reklamieren.
LG
Ulrike
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Auf die Idee einen Schnitt zu reklamieren würde ich nie kommen.
Wenn etwas total be***n sitzt, würde ich immer denken, ich habe was falsch gemacht oder die falsche Figur. Da muss man gelernt, oder ungelernt aber reich an Erfahrung, wirklich viel Gefühl haben.Fromgeben, das kommt so an den Punkt, was ich meinte. Wer sagt, das die schnellen Näherinnen nicht auch auf anderem Gebiet, etwas mit Mühe, Ausdauer und Hingabe machen ? Weben mache ich als Job und für Geld, aber wenn ich mich an die Maschine schwinge, dann möchte ich einen schnellen Erfolg. Ich nähe nicht mit der gleichen Leidenschaft wie die vielen Profis oder Fastprofis hier, sondern aus "Protest" (ich will nicht das meine Kleidung unter unfairen Bedingungen hergestellt wird) aus Frust (in meiner Größe finde ich nichts) und aus Geiz (für den Schund soll ich so viel zahlen ?)
Ich habe einen halben Schrank voll, von Shirts die einen symmetrischen Arm haben, und als ich gestern den Faden sah, was ich gerade dabei ein Kleid ohne Brustabnäher, von einen abgeänderten Blusenschnitt den ich noch hatte, zu nähen. Ich finde das Ergebnis wirklich schön.Das es zwischen den Könnern und den Tackerern Unterschiede gibt, wissen die Tackerer selbst. (die meisten zumindest) Vermutlich sind Ergebnisse solcher Art weniger in Eurer Galerie. Ratet mal warum. Man weiß halt wo man hin gehört.
Aber selbst in meinem getackerten Zeugs, ernte ich oft genug Lob, von Leuten, die kaum einen Knopf annähen können. Wir leben in einer Welt von Fachidioten denen nach und nach fundamentale Dinge, wie Essen zubereiten, Essen an bauen, einfache Kleidung herstellen, etwas mit Holz bauen ... verloren geht.Klopft Euch von mir einmal auf die Schultern, weil ihr symmetrische Brust Abnäher hin bekommt, und andere Raffiniessen, das meine ich keinesfalls zynisch sondern ernst.
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Zeitensprung, ich akzeptiere deinen Standpunkt - aber ich VERSTEHE ihn nicht ...
Etwas "richtig" nähen (du weißt , was ich meine) dauert doch am Ende auch nicht länger als "tackern" ...
....und ich bin auch Spät- und Seiteneinsteiger - hab erst mit Mitte 50 angefangen, nähen zu lernen, aber nach einem tollen VHS-Kurs und einigen craftsy-classes geht es mir mittlerweilen so fix von der Hand ...
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Etwas "richtig" nähen (du weißt , was ich meine) dauert doch am Ende auch nicht länger als "tackern" ...
...es geht sogar wahrscheinlich schneller, weil man nicht zwölfunddreissig Mal versucht was zu verschlimmbessern, weil es nicht sitzt.
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