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Einfacher Webrahmen zum Brettchenweben

  • Letztes Jahr sollte (wollte:D) ich eine Brettchenborte machen, um das Gewand meiner künftigen :applaus:
    Schwiegertochter zu verzieren.


    rotes MA-Kleid-1.jpg


    Informationen holte ich mir von der Flinkhand-Seite und auch die ersten „Brettchen“ aus Spielkarten waren schnell gemacht. Da ich mir das Weben am Gürtel nicht so rückenfreundlich vorstellte, musste ein anderes System her:


    Weben1.jpg


    Ja, ich weiß, diese Borte ist nicht mittelalterlich.:)


    Ich spannte die Kette zwischen Tischklemmen und Stuhllehne mit Gewichten. Zuerst waren alle Kettfäden zu einer großen Schlaufe zusammengefasst, an die eine halb gefüllte Wasserflasche gehängt wurde, dann ging ich dazu über, nur die Kettfäden von 2 – 4 Brettchen locker mit Fingerhäkeln zu verkürzen und Säckchen mit Steinen dranzuhängen.


    Weben2.jpg


    Mit dieser primitiven Anordnung entstanden dann noch weitere Borten.


    Brettchenborte März 2015.jpg


    Ja, und dann wollte ich ab und zu mal weben ohne dauernd den Zuschneide- und Basteltisch zu blockieren.

    Bei den Streifzügen im Netz hatte ich ein Bild von einem Rahmen aus Kupferrohr und sogar aus PVC-Rohr gesehen.
    Den habe ich für meine Bedürfnisse angepasst. Vom Zusammenstecken habe ich keine Fotos, aber die Bauweise kann man am Foto gut erkennen.


    Webrahmen2.jpg


    und von der Seite:


    Webrahmen1.jpg


    Zum Größenvergleich: die Holme, die die Breite bestimmen, sind 25 cm lang.
    Man braucht PVC-Rohr (6m 20er reicht) und dazu passende Klebemuffen als 90 Grad Verbindung (8 Stück) und als T-Stücke (14 oder 18 Stück). Es wird aber nichts geklebt, nur gesteckt, und der Rahmen ist wieder demontierbar. Kosten für PVC etwa 17 Euro ohne Porto. (Leider musste ich das Material online bestellen, weil unser Baumarkt zwar Rohre, aber keine T-Stücke hatte)
    Die Spannungsverstellung geschieht durch eine Gewindestange (M6) an jeder Seite und einige Muttern und Beilagscheiben. Jede Gewindestange ist etwa 50 cm lang und wird an den Enden mit Muttern und kleineren Beilagscheiben so verdickt, dass sie gerade ins Rohr passt. Eine große Beilagscheibe ist etwa in der Mitte durch 2 Muttern fest gehalten, die andere sitzt lose zwischen Verstellmutter und Rohr. Was die Stange und die Muttern kosten, weiß ich nicht. Wir haben so etwas im Fundus.:D


    Stabil wird der Rahmen erst durch die aufgespannte Kette. Er ist stabil genug, dass ich im Sessel sitzend weben kann - Beine hochgelegt.:D


    Hier sind etwa 2,7m Kette drauf, ich habe auch nicht alle Zickzack-Möglichkeiten ausgeschöpft. Man kann noch weitere Querstangen anbringen, deswegen besser mehr T-Stücke bestellen. (Wenn Muffe auf Muffe sitzt, steckt immer ein 3cm kurzes Rohrstück als Stabilisierung drin.)


    Der Brettchenwebrahmen lässt sich bestimmt auch zu einem Bandwebrahmen umgestalten. Das habe ich aber noch nicht ausprobiert.


    Zum Weben mit Kindern kann man den Rahmen vereinfachen, da muss ja auch die Kette nicht so lang sein. Wenn man kein Webschiffchen hat, kann man das Garn auch im Knäuel durch das Fach schieben und mit einem Lineal anschlagen.


    Ja, ich weiß, ein "richtiger" Inkle Loom ist schöner zum Anschauen und auch zum Anfassen, aber für "nur mal eben" auch zu teuer und steht dann rum, wenn er nicht benutzt wird. Ich habe mir stattdessen lieber richtige "Brettchen" aus Messing und Kupfer gegönnt, die Spielkarten haben immer nur 1 Band ausgehalten.


    So, jetzt hätte ich ja gerne ein Bild in der Galerie hochgeladen – aber in welcher Rubrik?


    LG
    Inge

  • Boah! einfach nur Toll!


    Ich bin zutiefst beeindruckt.


    LG
    anouk

    The 3 Laws of The Multispheres...


    #1: If it's supposed to move and doesn't: WD-40.
    #2: If it moves and it's not supposed to: Duct Tape
    .#3: Everything else: Baking Soda.


    Matth. 5,1 - 7,29

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  • Hatte mich vor ein paar Jahren auch mal für diese Webeart interresiert, aber nie gemcht , weil ich nichts hatte wofür ich die Borten brauchen könnte.
    Einfach toll was Du gezaubert hast, und Dein Rahmen ist einfach genial, das ist noch eine Marktlücke.

    Lg Marina

  • Boah, unter der Überschrift "einfacher Webrahmen" hatte ich mir aber etwas anders vorgestellt. Das sieht doch schon ziemlich professionell aus. Und die Bänder mit den Mustern können sich wahrlich sehen lassen, Mittelalter oder nicht Mittelalter! Toll gemacht!
    Gruß von Karin

    Die mit der Nähkampf-Ausbildung

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  • Freut mich, dass es euch freut!:)
    Die Verwendung der Bänder ist tatsächlich das Problem. So viele Gitarrenbänder und Taschenhenkel braucht kein Mensch.:rolleyes:
    Mich hat einfach die Technik fasziniert und BW- Häkelgarn habe ich genug. Und es gibt soo schöne Muster!
    Die Kinderborten aus dünnem BW-Häkelgarn habe ich mit 60 Grad gewaschen und jetzt können sie aufgenäht werden. Für Kinder findet man immer etwas. Aber insgesamt steckt in jedem Meter Borte ziemlich viel Arbeit und wie bei allem: man muss ein bisschen üben.
    Ich habe mal überschlagen, was es kosten würde, Borten aus Seide zu weben und ganz schnell mit der Überlegung aufgehört. Für eine schmale Borte etwa 30 Brettchen mit je 4 Kettfäden und ca 8m Schussfaden pro Meter..... mit Verschnitt sind das ca 150m Garn für 1m Borte.
    Gütermann Knopflochseide kostet 1,50 € für 10m
    Außerdem: bei dünnem Garn schaffe ich 10 cm pro Stunde - wenn nichts schiefgeht.


    LG
    Inge

  • Oh, das ist wirklich eine sehr schöne Idee. Vorallem, weil man nicht wie bei Holz schleifen muss.


    Schmale Borten aus dünnerem Garn kann man auch gut nehmen, um sie in die Haare zu flechten und letztere dann hoch zu binden. Also wenn man lange Haare hat... mit einer Schnalle und einer Lederzunge werden stabile Bänder zum Gürtel. Um weil sie Stecknadelkompatibel sind kann man sie auch statt einer Pinnwand aufhängen und Notizen oder Fotos dran stecken.

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