Shirt Ärmel einsetzen

  • Hallo, bin neu hier (Wiedereinsteigerin) und habe diese Frage/ Problemchen:


    Ich versuche mich gerade an einem Shirt aus elastischem Stoff mit Ärmeln. Ich habe mir den Schnitt Nr. 34 E aus Diana Nr. 46 (Frühling, Jahr?) ausgesucht. Bisher alles prima.; ausgemessene Größe 42-44 passt, brauchte nichts ändern (beim Top Nr. 29 aus dem gleichen Heft passe ich übrigens locker in 38-40).


    Nun die Ärmel einsetzen- Nach Anleitung soll man den Ärmel erst einnähen und dann Ärmel und Seitennaht in einem Zug nähen.
    Dass der Ärmel weiter sein muss als der Armausschnitt ist klar. Nun habe ich aber doch reichlich Überschuss an der Armkugel, v.a. vorn, so dass ich mit "Einhalten" nicht hinkomme, müsste einen Reihfaden zum Regulieren nehmen.
    In welchem Bereich der Armkugel verteilt man die überschüssige Weite?
    Früher waren ja solche Sternchen im Schnitt eingezeichnet zum Einreihen, bei meinem Schnitt habe ich nur die Passzeichen für Schulternaht und vorderen Armausschnitt. Habe die Weite dazwischen verteilt, das gefällt mir nicht. Was meint Ihr? Kann ich an dem Ärmel was wegnehmen? Der Armausschnitt ist m. E. O.k. Den beim Einnähen zu dehnen, ist ja wohl auch keine Lösung.


    Habe wohl 20 Jahre keine Kleidung genäht und schon gar nicht aus Jersey und dergleichen, Ärmel einsetzen war nach meiner Erinnerung schon immer heikel und die Schnitte oft an der Stelle nicht ausgefeilt. Das ist anscheinend immer noch so.


    Gruß und Danke


    Beate aus Meck-Pom

  • aber richtig rum hast du die Ärmel? Das so viel "über" ist, ist eigentlich nicht richtig, es sei denn, es soll eingehalten werden. Vielleicht bist du beim Ärmel in der Größe verrutscht?


    LG Heike

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  • Es kommt auch drauf an, wo Du diese Mehrweite siehst.
    An der Schnittkante oder wirklich an der Nahtlinie?
    Durch die gegensätzliche Schnittkante wirkt es weiter, als es tatsächlich ist.
    Also falls Du die Schnittkante verglichen hast, die kann nicht überein stimmen.
    LG
    Ulrike

  • Die Ärmel sind nicht vertauscht, die Größe ist richtig, die Passmarken sitzen richtig übereinander, und ich habe den Ärmel schon eingeheftet, nicht bloß an den Kanten gemessen. ich habe an der Nahtlinie beim Ärmel deutlich mehr als am Armausschnitt, ca 3-4 cm. Es muss ja sein, denke ich, dass der Ärmel etwas weiter ist als der Armausschnitt, aber das ist mir etwas viel, ich will ja beim Shirt keine sichtbar angekrausten Ärmel. Vielleicht verteilt es sich ja, wenn ich ordentlich mit der Maschine einkräusele, aber in welchem Bereich verteile ich die Mehrweite, zwischen den Passmarken oder mehr nach Gefühl, ich würde sagen vorn oben? Wie gesagt, von "früher" kenne ich das so, dass im Ärmelschnitt Zeichen waren, In welchem Bereich die Weite einzuhalten ist.


    Danke Beate

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  • Man kann bei dehnbaren Stoffen, mit etwas Übung, das Armloch beim Einnähen des Ärmels gleichmäßig überall etwas dehnen, das hat den gleichen Effekt wie das "Einkräuseln".

    Gruß von Ina



    Man wird alt wie 'ne Kuh und lernt immer noch dazu!:)

  • Ich mache es meistens so, dass ich ein Stück der Armkugel einkräusele, d.h. die Mehrweite kommt dann an die Schulterkante. Mit Passzeichen wäre es einfacher, aber man kriegt das auch so hin. Allerdings ist mir in letzter Zeit schon öfter bei verschiedenen Schnitten aufgefallen, dass die Armkugel ziemlich viel "Überschuss" hat. Man will ja eigentlich keine Puffärmel haben.


    mokako :)

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  • Das Armloch zu dehnen ist keine Lösung, man muss die Mehrweite einhalten (was nicht durch Dehnung geschieht, sondern durch beischieben der Mehrweite).


    4-6 cm schiebe ich stetig während des Nähens bei, ohne Falten, das halte ich nicht für einen besonders hohen Betrag.



    Gesendet von meinem iPad mit Tapatalk

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    Lichtmess vorbei, dadurch sieht man vieles im richtigen Licht!

  • bei einem Jerseyshirt sollten eigentlich nicht mehr als 3 cm mehr in der Armkugel sein. Schneide den Ärmel neu zu.
    So geht es:
    An der Schultermarkierung nach unten schneiden fast bis zum Saum. Dann den Ärmel zudrehen und dabei oben etwas überlappen (1 cm) dann kann man noch unten in der hinteren Armkugelrundung genauso einschneiden und nochmal etwas rausdrehn.
    lg
    posaune

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  • So geht es:
    An der Schultermarkierung nach unten schneiden fast bis zum Saum. Dann den Ärmel zudrehen und dabei oben etwas überlappen (1 cm) dann kann man noch unten in der hinteren Armkugelrundung genauso einschneiden und nochmal etwas rausdrehn.


    Mich interessiert auch, wie das geht, leider habe ich die Erklärung für mich nicht übersetzen können. Zudrehen, rausdrehen? An der Schultermarkierung ...?

    Liebe Grüße
    Lioness


    Ich bin ein Wintertyp und liebe leuchtend-farbige Accessoires


    Lebe schön, kleide dich besser, schneidere selbst! (Im I-Net gefunden)

  • Ich würde es auch eher mit Einhalten probieren, wenn es wirklich nicht am Schnitt liegt (hast Du da auch verglichen, es können auch beim Zuschneiden kleine Ungenauigkeiten entstehen). Einhalten über das ca. obere Drittel der Armkugel verteilt würde ich probieren (mittels zwei eingezogener Fäden)
    Ich finde 3 - 4 cm ist schon einiges bei einem Shirt, je nach Armkugelform und Konfektionsgröße. Aber nicht unmöglich, wenn auch bei Jerseysachen eher unüblich.
    Ich müsste das Heft auch haben, wenn ich es nicht vergesse suche ich das Modell morgen raus.
    Dehnen mache ich ab und an auch, aber dann max. wenige (!) mm, wenn es doch mal etwas eng an einer Stelle wird.
    LG
    Ulrike


    Edit: ich würde eher den geschlossen Ärmel eingehalten einsetzen, also erst die Seitennähte und Ärmelnähte schließen, dann den Ärmel einsetzen.

    Einmal editiert, zuletzt von Ulrike1969 ()

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  • Auch wenn vehement widersprochen wird, Dehnen des Armloches funktioniert bei dehnbaren Stoffen.
    3 oder 4 Zentimeter sind gut zu schaffen. Beim Stecken an den Enden des Armloches beidseitig und auf der Schulternaht feststecken dann weiter sorgfältig stecken und die Mehrweite zwischen den Stecknadeln verteilen. Beim Nähen das Armloch im leichten Zug halten und den Ärmel annähen. Es ist etwas unkonventionell und funktioniert!
    Aber, wie gesagt, es erfordert etwas Übung!


    Diese Methode wende ich auch öfters statt Brustabnäher an. Das Rückenteil wird an der Abnäherstelle über die Breite des Abnähers gedehnt und das Vorderteil läuft glatt durch die Maschine, anschließend zieht sich der Vorderstoff an der Abnäherstelle zusammen und bildet eine kleine Raffung. Das ergibt einen hübschen Effekt und stört bei gemusterten Stoffen nicht so, wie ein echter Abnäher!

    Gruß von Ina



    Man wird alt wie 'ne Kuh und lernt immer noch dazu!:)

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  • Lieben Dank für die tollen Tipps, werde ich alle mal ausprobieren, auch den mit dem Brustabnäher ersetzen.
    mein Ärmel ist inzwischen drin. Ich habe in der Armkugel die Nahtzugabe weggeschnitten und mit einer Steppnaht leicht eingekräuselt, dann die versäuberte Naht schön schmal zurückgeschnitten und das Bügeleisen bemüht. Jetzt ist es o.k.
    Wenn ich es schaffe, mach ich ein Foto


    Gruß aus Meck-Pom von Beate

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  • So, hier kommt jetzt das Teil, Ärmel bitte nur rechts gucken, links habe ich beim Foto nicht aufgepasst
    DSCI0284.JPG
    Es ist nur ein Probemodell und der Rohstoff war das hier (ein XXXL-Teil, das mir "zugeflogen" ist):
    DSCI0266-001.JPG


    Die vordere Teilungsnaht und den großen Ausschnitt und wohl auch den Stoff hätte ich sonst nicht gewählt.
    Teilungsnaht im Rücken ging nicht wegen des großen V-Ausschnitts; Dekolletee hinten wollte ich nicht.
    Die Originalsäume habe ich wieder verwendet. Zum Einfassen des Halsauschnitts habe ich die gewellte Saumkante vom Schummeltop genommen.


    Ich habe sehr lange keine Bekleidung mehr genäht und auch nie mit elastischen Stoffen (dieser hier ist ziemlich stretchig in beide Richtungen) und wollte es mal probieren. Ich bin zufrieden.

  • Ach so, ich habe den Schnitt nochmal nachgemessen, Die Kugel hat 55 cm und der Armausschnitt 50,5. Also bei der Verarbeitung fand ich das grenzwertig; werde das nächste Mal einen anderen probieren, obwohl der hier sonst gut sitzt.
    Hier noch ein "schlankeres" Foto (naja...)
    hobbyschneiderin.de/attachment/31040/

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  • Toll!!! Das hast du prima hingekriegt, gefällt mir gut dein Shirt, vor allem die Idee aus einem fertigen Teil etwas Neues zu machen und die Umsetzung!
    Übrigens finde ich den Stoff als T-Shirt viel schicker als vorher als Bluse!

    Gruß von Ina



    Man wird alt wie 'ne Kuh und lernt immer noch dazu!:)

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