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PFAFF performance 5.0 Testbericht von „Supertester“ Anja Brenndörfer
Ab dem 21. November 2014 wurde mir die PFAFF performance 5.0 http://www.naehpark.com/Pfaff-performance-5-0.html vom nähPark Diermeier in Cham http://www.naehpark.com/naehpark-supertester/ für ca. 4 Wochen zur Verfügung gestellt, um sie nach meinen Vorstellungen zu testen und zu nutzen. Was ich über meine Erfahrungen mit der Maschine berichte, spiegelt meine persönliche Meinung wieder und wird in keiner Weise von Fa. Diermeier beeinflusst.
1. Vorbemerkung: Da ich seit meiner Jugend fast ausschließlich auf Pfaff Nähmaschinen nähe und eine PFAFF expression 2.0 und eine Pfaff vision 5.5 besitze, ist es für mich nicht leicht, unvoreingenommen die PFAFF performance 5.0 zu beurteilen, die eigentlich zwischen meinen beiden Maschinen liegt. Einerseits fühle ich mich als „Pfaffianer“, andererseits fehlt mir der Vergleich zu anderen Fabrikaten.
Ein Vorteil für mich war, dass ich viel Zubehör für meine Maschinen besitze, das ich jetzt auch bei der PFAFF performance 5.0 benutzen konnte.
2. Vorbemerkung: Aus den unter 1. genannten Gründen hatte ich auch eine bestimmte Erwartungshaltung, die mir manchmal im Wege stand. Z.B. hatte ich zu Beginn große Schwierigkeiten, die letzte Fadenführungsöse vor der Nadel einzufädeln. Der Faden hing immer links fest und wollte nicht in die Mitte der Öse rutschen, wie ich es gewohnt war. Bis ich ihn endlich an die richtige Stelle gezwungen hatte, war der Faden leicht beschädigt oder sogar gerissen (30er Rayonstickgarn, also dickeres als normalerweise).
Erst ärgerte ich mich und meinte, es sei eine fehlerhafte, scharfkantige Öse angebracht worden, bis ich mir (nach 3 Tagen!) die Mühe machte, die Stelle genau zu untersuchen.
Bei meinen Maschinen ist die entsprechende Öse nur ein einfacher waagerechter Haken, in den der Faden von links reingeschoben wird, und aus der er auch manchmal wieder herausspringt, was nicht besonders hilfreich für das Nähen ist. Jetzt wurde parallel zum Haken ein flaches Metallfederblättchen angefügt, das das Wiederherausspringen verhindert, dafür aber ein klein wenig mehr Beachtung beim Einfädeln erfordert.
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Wenn man erst einmal weiß, wie man es machen muss (man muss den Faden rechts und links von der Öse fassen und nach unten ziehen), geht es ohne Probleme und Fadenbeschädigung.
3. Vorbemerkung: Der Kalender hat überwiegend meine Nähprojekte bestimmt. Das erste war ein Wettbewerbsbeitrag aus dem Quilt- und Patchworkbereich, der Ende November fertig sein musste, und von dem ich leider keine Fotos zeigen darf, bis über die Annahme oder Ablehnung entschieden ist, bzw. bis zur Ausstellungseröffnung. Da ich mal wieder ziemlich unter Zeitdruck stand, blieb auch nicht viel Zeit, darüber indirekt zu berichten.
Das zweite Projekt war eine Weihnachtsbaumdecke (tree skirt), die eigentlich schon letztes Jahr verschenkt werden sollte, wenn die Zeit gereicht hätte. Nun war sie überfällig, weil sie schon etwas vor Weihnachten benötigt wird.
Die Stickereien waren vor Jahren mal Freebies, aber ich weiß leider nicht mehr von wem. Gestickt habe ich sie mit meiner PFAFF vision, weil die PFAFF performance 5.0 kein Stickaggregat hat.
Als die beiden großen Projekte abgeschlossen waren, konnte ich noch Puppenkleidung nähen (freie Schnittmuster von Klimperklein.de)
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und ein wenig gezielt testen und spielen, z. B. mit dem Stitch creator, dem 3-Loch-Garnfuß, dem Candlewickingfuß und der Tapering-Funktion (s.u.).
Das hat mir gut gefallen an der PFAFF performance 5.0:
• Kniehebel (ich mag eigentlich nicht mehr ohne)
• 9mm Stichbreite
• Fadenwächter für Ober- und Unterfaden
• Fadenschneider ( mag ich trotz kleinerer Schwierigkeiten (s.u.) nicht missen)
• Tapering-Funktion (schön!)
• Anzahl der Musterwiederholungen wählbar
• Stitch creator (eigene Stiche zu erstellen oder vorhandene abzuwandeln)
• verbesserter Einfädler
• Bildschirmschoner mit freundlichem Farbwechsel (trifft meinen Geschmack)
• Gradstichplatte wird von der Maschine erkannt (verhindert Nadelbruch)
• gute Durchstichskraft
• viele Zierstiche (ich verwende sie gerne)
• gutes Nählicht
• viel Platz rechts von der Nadel
• Nadelstopp oben oder unten wählbar
• Nadelposition exakt wählbar
• Nähstich verschiebbar (z.B. ein schmaler Zickzack ganz rechts außen)
• Automatisches Nähfußanheben abschaltbar
• Vernähfunktion
• Musteranfang-Taste
• Nähen ohne Fußanlasser möglich
• Stichbreitensicherung
• Knopflochautomatic (einmal eingestellt geht es ratzfatz )
• zierlicher Obertransport
• verstellbarer Nähfußdruck (habe ich aber noch nicht ausprobiert)
• 2 der 4 Stick-Schriften gefallen mir sehr gut
Jetzt müsste der Punkt folgen, was mir verbesserungswürdig scheint, aber nach dem Erlebnis mit der Fadenführungsöse (s.o.) bin ich vorsichtig geworden.
Auch als ich für mein erstes Projekt mit dem dicken 30er Rayongarn quilten wollte, meinte ich, die Fadenspannung sei nicht vernünftig zu regeln, denn der Oberfaden lag immer nur obenauf, und wurde nicht bis in den Stoff hineingezogen, was blöd aussah. Der Unterfaden war immer auch oben zu sehen. Das Problem war aber nicht die Fadenspannung, sondern saß vor der Maschine: Als ich eine der Dicke des Garns entsprechende 100er Topstitchnadel nahm, hatte ich das gewünschte schöne Stichbild. Wenn die Nadel dem Faden nicht das Loch in der erforderlichen Größe sticht, kann der nicht den Weg dort hinein finden.
Ein weiterer Punkt, an dem Fragen offen geblieben sind, ist der Transporteur. Ich empfinde ihn viel griffiger als bei meinen Maschinen. D.h. einerseits transportiert er exakter und der Stoff wandert nicht so leicht aus dem Ruder, und andererseits war es schwierig, knifflige Nahtanfänge an die exakte Position zu manövrieren, weil ich sie nicht wie gewohnt vor dem Füßchen aufeinanderschichten und dann mit leichtem Anheben unter den Nähfuß schieben konnte, sondern sich empfindliche Stoffe im Transporteur verhakten und verrutschten. (Ich hatte Schwierigkeiten beim Nähen von Y-Nähten bei schrägem Fadenlauf und schmalen Nahtzugaben.)
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Ich habe versucht, herauszufinden, wo der Unterschied bei den Transporteuren ist, und es kann eigentlich nur sein, dass mein Transporteur bei der PFAFF vision schon abgenutzter ist, aber sicher bin ich mir nicht. Vielleicht steht er auch nur niedriger oder schräger? Und ist das nun positiv oder negativ zu bewerten? Schwierige Frage! Eigentlich beides!
Nun also trotzdem:
Was wünsche ich mir für Verbesserungen?
• Fadenschneiden ohne Restfädchen (2,7cm) auf der Stoffunterseite
• Nach dem Fadenschneiden ist der Unterfaden manchmal zu kurz für die nächste Naht, so dass Ober- und Unterfaden erst nach ein paar Stichen miteinander verschlungen werden. Andererseits gibt es auch manchmal nach dem Fadenschneiden bei der nächsten Naht unterseits Fadenknubbel. Wann das eine und wann das andere der Fall ist, habe ich noch nicht herausgefunden. Die Testzeit ist einfach zu kurz.
• Die Spulen dürften voller gespult werden; der Spuler schaltet zu früh ab.
• Die Schraube, die den 6D Sprungfuß und die Führungshilfe für parallele Nähte festhält, löst sich manchmal beim Nähen.
• Beim Einfädeln hakelt der Faden an einem minimalen Vorsprung des Gehäuses im Schlitz vor dem Fadenheber. Es scheint ein Problem dieser speziellen Maschine zu sein. Meine vom Gehäuse eigentlich baugleichen PFAFF vision und PFAFF expression2.0 haben das nicht. Vermutlich lässt sich das beheben, aber da es nicht meine Maschine ist, versuche ich es nicht.
• Manchmal steht der Fadenheber beim Nadelstopp oben nicht hoch genug zum leichten Einfädeln. Kein wirkliches Problem, aber höher wäre einfacher.
• Beim Freihandquilten bleibt der Sensormaticfuß an dicken Nahtkreuzungen manchmal hängen, z.B. da, wo bei Sternblöcken die Sternspitzen aufeinanderstoßen. Der 6D Sprungfuß schafft das viel besser, muss aber zusätzlich gekauft werden.
• Normales freihand quilten wie stippeln ist kein Problem, aber bei langen Linien von vorne rechts nach hinten links hatte ich manchmal Fehlstiche oder Fadenbruch. Mir scheint das ein Schwachpunkt zu sein, aber ich habe keinen Vergleich, ob das andere Fabrikate besser können.
• Der stichgenaue Wechsel zwischen vorwärts- und rückwärtsnähen gelingt mir nicht immer. Manchmal hängt noch ein Stich in die falsche Richtung in der Leitung, was mich ärgert. Ich kann aber nicht ausschließen, dass es an mir liegt.
• Nicht alle Knopflöcher sind auf Anhieb schön (aber es gibt welche, die mich ohne Änderung begeistern!).
• Der Rahmenstich 1.3.12 endet bei meinen Tests knapp rechts neben dem Anfang.
Zusätzliches Zubehör, das ich gerne verwende und weiterempfehlen kann:
• (Höhen)Ausgleichsfüße rechts- und linksseitig z.B. für einfaches Nähen von gleichmäßigen Einfassungen und graden Nähten auf verschieden hohen Bereichen
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• 6D Sprungfuß zum Freihand-Quilten und -Sticken
• Anschiebetisch (mit Führungshilfe)
• Farbige „Monet“-Spulen, durch die ich unterschiedliche Garnqualitäten unterscheiden kann (Baumwolle, Polyester, Rayongarn… jeweils auf eine andere Farbe gespult)
• ¼ Inch transparenter Patchworkfuß mit Kantenführung für gleichmäßige Nahtzugaben
• Knopfannähfuß mit „Stielbildner“ (oder wie soll ich das Teil nennen?)
• transparenter offener Applikationsfuß für 9mm Stiche
• Candlewickingfuß für schöne, dicke „Knübbelchen“-Stickstiche
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Hier muss ich den Bericht unterbrechen, weil ich mehr als 10 Bilder zeigen möchte.