Mantel - McCalls M6442

  • Hallo Ihr Lieben,
    ich könnte bitte Euren Rat brauchen.
    Meine Tochter wünscht sich einen neuen Mantel. Weil wir bei den hiesigen Schnittmustern nicht fündig geworden sind, haben wir uns einen amerikanischen Schnitt bestellt, der auch schon hier liegt :
    http://mccallpattern.mccall.co…ucts-14889.php?page_id=96
    Unsere soll länger werden, das bekomme ich hin, aber was ich mich frage ist - wie fallen Schnittmuster von McCalls aus ? Eher knapp, eher zu groß ?
    Hat schon Jemand Erfahrung ? Oder hat schon wer diesen Mantel genäht ?


    Brustumfang und Hüfte weicht eine Größe von der Taille ab und die Frage welche Größe nimmt man, stellt sich...
    :confused:

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  • Zu dem Schnitt als solches kann ich leider nichts sagen, aber zu der Abweichungen. Bei Mänteln und Jacken ist es eher die Oberweite, die maßgeblich ist. Bei enger geschnitten Modellen auch der Hüftumfang. Da dieses Modell ab der Taille glockig fällt, würde ich die entsprechende Größe zu dem gemessen Brustumfang nehmen. Außer der Hüftumfang weicht 2 Größen von der Maßtabelle ab - da bekommt man dann obenrum ein Problem.
    Ich gehe davon aus (so habe ich es jedenfalls verstanden), dass die Abweichungen eine Nummer größer sind, als die Taille.

    Grüße,
    Claudia


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  • Oh, da ist es bisschen schwieriger. Es kommt darauf an, um wie viel der Taillenumfang von der Tabelle abweicht. So Pi-mal-Daumen sollten mindestens 8 cm Bequemlichkeitsweite im Umfang drin sein. Angenommen, die gemessene Taillenweite ist 84 cm, dann kommen nochmal min. 8 cm drauf und dann sind wir bei 92 cm, plus der Überschlag an der vorderen Kante. Das könntest du am Schnitt abmessen, ob's noch in die Größe von Hüfte und Brustumfang passt.


    Bei dem Modell ist ja nur die technische Zeichnung zu sehen, nicht die einzelnen Schnittteile. Daraus schließe ich, dass mit kleineren Taillenabnähern und evtl. etwas verbreiterten Seitennähten es ein Problem mit dem angesetzten Rockteil gibt. Die Teile passen dann nicht mehr exakt zueinander. Wenn es bei den angesetzten Rockteil auch Seitennähte gibt, kann dort auch entsprechend verbreitert werden. Du kannst auch mittig durch die Rockteile eine Linie ziehen und teilen. Die Hälften werden um das Mehrmaß auseinander gezogen, ein Stück Papier drunter gelegt und die Teile wieder darauf geklebt, im entsprechenden Abstand natürlich.


    Ich halte die Erweiterung der Taille für einfacher, als im Brustbereich rumzuwurschteln. In der Maßtabelle sind die Größensprünge bei 5 cm - das sollte im Gesamtumfang mit der eben beschriebenen Methode funktionieren. Ich weiß nicht, wie tief die Taillenabnäher sind, würde aber vorschlagen pro Abnäher insgesamt ca. 0,7 - 1 cm weniger rauszunehmen und den Rest gleichmäßig auf die Seitennähte zu verteilen. Den vorderen und hinteren Rockansatz teilen und um die weniger raus genommenen Strecke zu erweitern und auch dort den Rest auf die Seitennähte verteilen.

    Grüße,
    Claudia


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  • Schau mal bitte auf den Schnitt selbst, bei vielen Modellen stehen die Fertigmaße an der jeweiligen Stelle drauf. Also z.B. Brustweite oder Taille an der Brust bzw. Taillenlinie.
    Ansonsten würde ich auch nach dem Oberweitenmaß gehen und die Taille anpassen, ich würde das ebenfalls bei den Abnähern machen. Bei dem Schößchenteil könnte man auch die nächstgrößere Größe nehmen, wenn die Abweichung wirklich eine ganze Größe ergeben.
    LG
    Ulrike


    P.S. schickes Teil übrigens - und ich sehe es ist mal wieder Sale, welch eine Verführung!

    Einmal editiert, zuletzt von Ulrike1969 ()

  • Näh doch einfach ein Probeteil aus einem billigen Stoff, dann weisst du ganz genau was du beachten und ändern musst.
    Der Mantel sieht übrigens klasse aus.

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  • Ich danke Euch.


    Mir fehlt die Zeit und Lust um 2 Mäntel zu nähen, deshalb frage ich ja hier.
    Mantel.jpg
    Mein zierlicher Teenager hat in der Taille 3cm mehr als in der Größe vorgesehen ist. Den Größen auf dem Schnitt zufolge sollten wir in Größe 12 oder 14 nähen.
    Nach unserem Größensystem trägt sie Kaufkleidung in Größe 36/38
    Normalerweise nähe ich nach Burda, weil ich damit klar komme.

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  • Also, bei 3 cm geht es eigentlich auch diese gleichmäßig auf die Seitennähte zu verteilen, das sind 0,75 cm pro Seitennaht - passt scho'! Der Schnittplan sieht so aus, als ob die Schößchen auch eine Seitennaht haben, dann geht's ganz leicht. Im Oberteil solltest du aber von der Erweiterung in der Taille eine Linie zu dem richtigen Armausschnitt zeichnen, also am Ärmel nicht mehr zugeben. Die Änderungen sind im Futter natürlich auch zu berücksichtigen. ;)

    Grüße,
    Claudia


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  • Der Schnitt ist garantiert weiter als Dein zierlicher Teenager es mag.


    Ich mache ist bei amerikanischen Schnitte wie bei allen Schnitten: Körper messen, am Schnitt nachmessen (NZ und Bequemlichkeitszugabe bedenken) und so die Größe wählen.


    Gerade Vogue und McCalls haben weit mehr Bequemlichkeitszugabe enthalten als jeder mir bekannt Hersteller.....



    Gesendet von meinem iPad mit Tapatalk

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    Lichtmess vorbei, dadurch sieht man vieles im richtigen Licht!

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  • Hast du mal nachgeschaut, ob Fertigmaße am Schnitt stehen?
    Die Erfahrung, dass bei den US Schnitten oft mehr Bequemlichkeitsweite drin ist, als man z.B. von Burda kennt, kann ich bestätigen. Da hilft ausmessen oder nachschauen, welche Fertigmaße am Schnitt stehen.
    Bitte den Mantel nicht in Gr. 14 nähen, das wird vermutlich zu weit.
    LG
    Ulrike

  • Ich muss weiter fragen, alleine bin ich zu unsicher, ich bitte um Hilfe.


    Der Mantel soll am Rock Teil verlängert werden. Von den vorgesehen 50cm auf 75cm. Nun haben wir Bedenken, das der Mantel dann unten zu viel Stofffülle hat und auch zu schwer wird, da wir einen schweren Wollstoff gekauft haben.
    Wie verlängere ich den Schnitt richtig ? Im Ganzen verlängern und dann aus der Mitte etwas heraus nehmen ? (aufschneiden und übereinander schieben) Ich habe versucht an der Seite etwas weg zu nehmen, aber das sieht am Schnitt schon merkwürdig aus.

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  • Hmmm, 25 cm länger, ist schon 'ne ganze Menge. Du kannst es natürlich übereinander schieben, damit ist aber der Fadenlauf verändert. Laut Schnittplan sind die Seite und die vorderen und hintere Mitte im Fadenlauf, bzw. exakt im rechten Winkel dazu. Das heißt: An diesen Kanten verzieht sich quasi nichts. Wenn du in der Mitte aufschneidest und die Teile ineinander schiebt, "verschrägst" du damit auch diese Kanten - sie würden sich mehr dehnen als vorher. Bei der gewünschten Länge und einem schweren Wollstoff, kann das ins Auge gehen. Ich würde eher glatt verlängern (wenn es denn sein muss) und in Kauf nehmen, dass mehr Saumweite da ist.

    Grüße,
    Claudia


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  • Ich würde ein Probeteil nähen, zumindest für den unteren Teil und irgendwie anprobieren.
    Wegen der Weite: die Länge anpassen, aber die ursprüngliche Weite bei der neuen Länge lassen, d.h. das tellerförmige Schößchen wird nur noch ein Teil-Teller. Dazu muss natürlich das ganze Schnittteil angepasst werden.
    Und dann ein Probeteil nähen, z.B. aus einem preiswerten alten Wollrest oder einer alten Wolldecke o.ä.
    LG
    Ulrike

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  • alter Mantel.jpg
    Das ist der alte Mantel, den habe ich nach einem Xbeliebigen Sommerkleid genäht. (er sollte so aussehen wie einer der Mäntel aus dem EMP Katalog, aber nicht aus Poly sein) Nun ist er nach 3 Jahren total verschlissen, weil heißgeliebt und zum Teil im Sommer getragen, weil er könnte ja plötzlich zu klein sein ... *augenroll*
    Der Neue soll ähnlich sein, aber schöner und vor allem besser verarbeitet und besser in der Passform.
    Der alte Mantel hat eine Saumweite von 2,20m.
    Der McCalls Mantel hat in der Knielangen Version eine Saumweite von 3,60m (oder so ähnlich). Verlängere ich, wird die Saumweite erheblich mehr.


    Wenn ich die Rockbahn teile ? Statt der 3 Teile (Rückseite ist im Stoffbruch), 8 Teile ?
    Der Stoff ist ein Filz, Fadenlauf ist keiner erkennbar.


    Ja Ulrike, so dachte ich das auch die Weite aus dem McCalls Schnitt um Saum erhalten,:) auf den Teller lege ich keinen Wert.

  • Du kannst die Weite, wie du schon angedacht hattest, rausnehmen. Allerdings würde ich dies so machen, dass die Lage der vorderen und hinteren Mitte erhalten bleibt (also im Fadenlauf) und die Seitennaht schräger wird. Wenn du das auf dem Papier gemacht hast, miss bitte die neue Seitenlänge aus und vergleiche sie mit der vorderen, bzw. hinteren Mitte. Beide Strecken sollten gleich lang sein. Wahrscheinlich wird die Seitenlänge länger sein. Markiere dir die Länge der Mitte auf der Seitennaht und führe die Rundung des Saums sanft zu diesem Punkt hin.


    Ein anderer Weg wäre die Länge der vorderen Mitte mit einem Maßband abzunehmen und in gleichmäßigen Abständen von der oberen Kante, möglichst senkrecht, zum Saum abzumessen/abzuzeichnen. Wenn du den gewünschten Saumumfang erreicht hast, kannst du die Seitennaht ziehen. Dann ist sie gleich lang zur Mitte. Das halte ich für den besseren Weg, der erste geht aber auch.


    Filz gibt in der Schräge nicht so nach wie Webware, aber auch Filz hängt sich aus. Insofern hast du für deinen Mantel sicher das optimale Material gewählt. Bei Filz brauchst du ja nicht zu säumen, so dass du, sollte der Saum mal fies hängen, immer noch beischneiden kannst. ;)


    Auf dem Bild sieht der "alte" Mantel aber ziemlich gut aus. :daumen:

    Grüße,
    Claudia


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  • Vielen Dank für die Hilfe :daumen: und auch für das nette Lob.
    Die zweite Lösung klingt mir am Sympathischsten.



    In den Untiefen meines Materialschranks lungert noch ein Rockabrunder rum, den werde ich dann mal auspacken, wenn es so weit ist.
    Wenn der Mantel fertig ist (das kann dauern) werde ich das Ergebnis zeigen.

  • Ich meinte schon so, den Stoffbruch bzw. Fadenlauf zu erhalten, so wie Claudia das schreibt. Und dann die Mehrweite etwas herausnehmen.
    Aber Du wirst doch nicht Filz gekauft haben? Filz ist keine eindeutige Bezeichnung, ich verstehe darunter kein Gewebe.
    Wahrscheinlich meinst Du Wollwalk (Strick) oder Loden (Webung)? Welcher durch die Waschung / Walken verfilzt aussieht.
    Ist dein Material gestrickt oder gewebt?
    Je nach Material bzw. Herstellung kann sich das mehr oder weniger stark ziehen oder verziehen, das muss man einfach ausprobieren.
    Klar ist, je weicher und schwerer das Material, desto mehr hängt es sich aus.
    LG
    Ulrike

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  • Strick ist das auf gar keinen Fall. Eher ein Loden, aber auch beim abschneiden einer Probe erkennt man kein Gewebe. (mit weben kenne ich mich aus)
    Den Stoff habe ich auf einer Messe gekauft, bei einem Schotten, den ich kaum verstehen konnte "pure Wool" war das was mir wichtig war. Es gibt eine Art Webkante, das aber auch gepresst sein könnte. Der alte Stoff sah auch so aus, und da ist nach 3 Jahren, da wo die Schultasche gescheuert hat, ein Gewebe erkennbar.


    Hier ein Bild in die Seite (Querschnitt) des Stoffs, den Stoff selbst knipse ich wenn es hell ist.
    Mantelstoff.jpg
    Der Stoff ist etwa 1mm dick, sagt die Schieblehre. Wirklich Fäden rauszupfen lässt sich nicht, auch wenn das auf dem Bild so aussieht.

  • Der Mantel ist fertig. Ein wenig groß geworden ist er, auch ein wenig weit und schwer, dennoch ist meine Tochter begeistert.
    Damit möchte ich mich bei allen ganz herzlich bedanken, die mir geholfen haben, auch im Namen meiner Tochter. Ganz besonders aber Formgegeben, die mich per PN beraten hat und deren Blog mir geholfen hat, den Saum zu machen.


    Habs leider nicht geschafft die Bilder hier hoch zu laden, man kann sie aber bei Picasa schauen, dort habe ich sie hoch geladen.
    https://plus.google.com/photos…17?authkey=CLyFsKLK-qG-Lg

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