Nähmaschine putzen, säubern, entstauben... nennt es wie Ihr mögt

  • Bevor ich mich an den Loopschal gesetzt habe, mußte dringend mal wieder eine Grundreinigung her...


    Hierfür habe ich mich beim ersten Mal ausführlich mit der Bedienungsanleitung hingesetzt und geschaut wo sich was befindet bzw. wie die einzelnen Teile heißen...
    Inzwischen geht das schneller (naja, sind inzwischen ja auch 20 Jahre vergangen seit der Premiere ;))


    Entfernt die Greiferabdeckung (das ist das durchsichtige Plastik-Deckelchen) und schraubt die Stichplatte mit dem mitgelieferten Schraubenzieher ab.
    Dann kann man den Spulenhalter herausnehmen (hier befindet sich bei meiner Janome 6600 P eine rote Markierung --> so ausgerichtet muß das Ding später auch wieder rein).
    Achja, damit ich mehr Platz habe, entferne ich den Nähfuß und die Nadel (die gehört übrigens regelmäßig ausgetauscht, inzwischen höre ich am veränderten Ton beim Nähprozeß, dass der Wechsel fällig wird).


    Dann fahre ich schweres Gerät auf:
    ich hole den Staubsauger und nehme den Spezialaufsatz - einen langen Schlauch mit kleinem Düsenaufsatz (gab es kürzlich bei Lidl, dort habe ich meinen auch her).


    Nachdem ich ausgesaugt habe, nehme ich Wattestäbchen und pule VORSICHTIG durch die Öffnung (zu Anschauungszwecken habe ich das Wattestäbchen mit abgelichtet :mad:).
    Außerdem nutze ich gern einen Pinsel (manchmal mitgeliefert, aber es gehen auch die (sauberen!) Malpinsel aus dem Fundus).


    Wenn dann die Fusselchen alle weg sind, nehme ich mein Ölfläschchen (natürlich nur Nähmaschinenöl!) und tropfe einen Minitropfen in die Mitte der Greiferlaufbahn.
    Ein zweites Tröpfchen gebe ich nach dem Entstauben auf die Nadelstange. Diese bewege ich dann mittels Rad rauf und runter und wische den Überschuß mit einem Küchentuch ab.


    Am Ende baue ich die Maschine in umgekehrter Reihenfolge wieder zusammen und freue mich über die glänzende Maschine!

    Liebe Grüße
    Lavendel





    Leo Tolstoi:
    "Das Glück besteht nicht darin, dass du tun kannst, was du willst, sondern darin, dass du auch immer willst, was du tust."

  • Jetzt habe ich doch glatt das Bild vergessen :)
    Reinigung1.jpg

    Liebe Grüße
    Lavendel





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  • Da ich aus den Kreisen von Mechanikern komme (Bin selber Feinmechanikerin), hab ich es mir dank meiner Ausbildung angewöhnt meine Arbeitsmaterialien, also meine Maschinen, regelmässig zu warten. Heißt: Wenn ich viel nähe, wird jedes Wochenende mal in die Maschine geschaut und Pinsel, Q-Tip und Pressluft geschwungen. Saugen allein bringt nicht alle Fussel raus. Aber es gibt so eine Nette Erfingung namens "Druckluft aus der Dose" :) Und sparsam und zielgerichtet damit gearbeitet, hält das auch eine Weile.
    Da meine Maschine schon Herstellerseitig anscheinend nicht geölt wurde (Fragt mich nicht warum...Auch mein Nähmaschinenmechaniker hat keine Ahnung, warum die so trocken ist), musste ich schon von Anfang an etwas häufiger zur Öl-Pipette greifen. Grade, wenn ich was größeres zu Sticken habe, muss ich vorher mal an bestimmte Stellen mal ein Mikro-Tropfen Öl setzen. Sonst fängt sie nach etwa 10.000 Stichen das knarzen beim Fadenwechsel und einziehen an. Also wenn sich die Spulenkapsel ein paar Grad nach links und rechts bewegt und die ersten Stiche zum verknoten tätigt.


    Ich arbeite auch bei der Schmierung und dessen Intervallen auch viel nach Gehör. (Wobei ich das dank meiner Ausbildung gelernt hab).
    Achso: Meine ist eine Bernina 830.


    Mein Fazit: Lieber häufiger mal die Maschine säubern und einen Mikrotropfen Öl spendieren (Keine Ölsardinen produzieren... das ist auch wieder schädlich), als das ganze nur alle halbe Jahre zu machen.


    Denkt immer daran: Eure Nähmaschine ist ein Präzisions-Werkzeug. Behandelt euer gutes Stück auch dementsprechend. :)

  • Hallo
    Ich blase meine Maschinen mit dem Kompressoer meines Mannes aus.Boh! Was da manchmal noch raus kommt. Als Öl nehme ich meistens Balistrol.


    Elsnadel

    Lg Elsnadel


    Genieße jeden Tag. Es könnte dein letzter sein.

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  • Bei meiner brother innovis 900 steht explizit drin, dass man sie nicht ölen braucht.


    Was meint Ihr Experten dazu?


    Zum Aussaugen: Wir haben einen sehr leistungsstarken Handstaubsauger. Für den habe ich einen "Adapter" aus Strohhalm und Pappe gebaut. Damit komme ich auch gut in die kleinen Ecken und Ritzen der Maschinen.

    Lieben Gruß
    sany, äh sandra (Die Macht der Gewohnheit )


    Ich bin ich - das ist nicht immer leicht - aber gut so! :)

  • Wir haben zwar einen Kompressor, aber das habe ich mich bisher nie getraut weil ich denke, damit drücke ich nur alles noch tiefer in die Maschine.... vielleicht muss ich das doch mal machen... hmm....

    Bin wieder zurück :)
    Liebe Grüße - Dagmar

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  • Bei meiner brother innovis 900 steht explizit drin, dass man sie nicht ölen braucht. Was meint Ihr Experten dazu?


    Dragon Sew hat unter meinem Beitrag eine äußerst kompetente Antwort hinterlassen...ich bin Banker, hier lasse ich der Feinmechanikerin gern den Vortritt :)


    Und ansonsten: fragen Sie den Arzt, Apotheker oder Mechaniker Ihres Vertrauens ;)

    Liebe Grüße
    Lavendel





    Leo Tolstoi:
    "Das Glück besteht nicht darin, dass du tun kannst, was du willst, sondern darin, dass du auch immer willst, was du tust."

    Einmal editiert, zuletzt von Lavendel () aus folgendem Grund: Dragon Sew schreibt unter mir was tolles :)

  • Wildlife: Da widerspreche ich dir einfach mal. Wenn man das wohldosiert aus pustet ist das eher für die Maschine förderlich als nachteilig. Wichtig ist aber die Reihenfolge: Erst die großen Flocken mit Pinsel oder Pinzette entfernen, danach alles Aussaugen und dann noch mal die Reste aus pusten. Dann ist da nicht mehr viel, was in irgendwelche Ritzen gedrückt werden könnte, denn der Großteil ist dann schon weg.


    sandra: Wenn das so in deiner Maschine drin steht, dann ist das auch so. Sie reinigen solltest du dennoch regelmäßig. ;)


    Edit: Lavendel: Und ich sage: Wo sich Dinge bewegen kommt es auf die Materialpaarung an, ob man schmieren muss oder nicht.


    Es gibt Materialienpaarungen, die sind selbstschmierend. So wie z.B. Messing- oder Bronzeführungen. Gleitlager haben in der Regel auch entweder eine Dauerschmierung mittels Graphit drin, oder die Materialeigenschaften allein reichen dafür aus.
    Selbes gilt für spezielle Kunststoffe die für solche Führungen sehr gut geeignet sind: wie z.B. Teflon. Da ist das falsche Schmiermittel sogar der Tod des Kunststoffes (z.B. durch enthaltene Lösungsmittel im Schmiermittel).


    Ich wäre jedenfalls sehr vorsichtig, eine Maschine zu ölen, wenn sie eigentlich in dieser Beziehung als "Wartungsfrei" gebaut wurde. Und schon garnicht mit Ölen, die gerne mal harzen bei Alterung.
    *meine 2 Cent aus den Reihen der Feinmechaniker*

    Einmal editiert, zuletzt von DragonSew ()

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  • @ Dragon Sew: Danke für Deine kompetente Antwort (isch nix Mechaniker, isch bin aine Bänker ;) )
    Ich geh mal meine Antwort anpassen ...

    Liebe Grüße
    Lavendel





    Leo Tolstoi:
    "Das Glück besteht nicht darin, dass du tun kannst, was du willst, sondern darin, dass du auch immer willst, was du tust."

  • Wildlife: Da widerspreche ich dir einfach mal. Wenn man das wohldosiert aus pustet ist das eher für die Maschine förderlich als nachteilig. Wichtig ist aber die Reihenfolge: Erst die großen Flocken mit Pinsel oder Pinzette entfernen, danach alles Aussaugen und dann noch mal die Reste aus pusten. Dann ist da nicht mehr viel, was in irgendwelche Ritzen gedrückt werden könnte, denn der Großteil ist dann schon weg.


    Danke... werde ich dann mal machen.... bin gespannt, was sich da so findet!

    Bin wieder zurück :)
    Liebe Grüße - Dagmar

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  • sandra: Wenn das so in deiner Maschine drin steht, dann ist das auch so. Sie reinigen solltest du dennoch regelmäßig. ;)


    Doch, doch, das mache ich regelmäßig!! :)


    Und vielen Dank für Deine Erklärungen!

    Lieben Gruß
    sany, äh sandra (Die Macht der Gewohnheit )


    Ich bin ich - das ist nicht immer leicht - aber gut so! :)

  • zum Putzwerkzeug: für die Transportzähnchen ist mir eine alte saubere Zahnbürste lieber als ein Haar- oder Borstenpinsel.


    Ihr kennt sicher die Antistatic-Staubtücher aus dem Drogeriemarkt? Die sind ideal zum reinigen der Nähmaschinen. Ich schneide einen schmalen Streifen vom Tuch ab und Fransen rein, wickele ihn um einen Zahnstocher oder ähnliches, fixiere mit einem Streifen Tesa oder einem Rest Garn (als Zwinge) und fange damit alles Staubmäuse an und um die Maschine ein. Oder wickele ein Stückchen Tuch um ein Wattestäbchen. Vorteil: das Wattestäbchen dröselt beim saubermachen nicht auf und verliert keine Faserchen.
    Mit dem Rest vom Tuch ist das Maschinengehäuse schnell abgewischt.


    Für die Spannungsscheiben ist ein gut ellenlanges Stück Baumwollstrickgarn gut geeignet. Sofern es fest verzwirnt ist nicht fusselt.
    Mercerisierte Baumwolle ist perfekt. Wer strickt oder häkelt, hat sicher das Passende im Fundus.


    Kerstin

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  • Elsnadel : gute Idee, ich hab sowas auch im Keller stehen für Airbrusharbeiten... Bisher habe ich immer nur sehr zaghaft mit einem Pinsel gepinselt, damit nur ja nichts an der Mechanik verstellt wird oder kaputt geht.



    *Boah*! Den Thread merk ich mir. Hier gibt es so viele tolle Anregungen, wie man die Flusen am Besten entsorgt!


    LG
    neko, der Putzmuffel. Aber das ändert sich jetzt! Nachdem ich auch schon angefangen habe neue Stoffe erst mal zu waschen und ggf. zu bügeln...

  • Ich habe bisher auch meine Maschinen immer ausgepustet. Allerdings bei meiner Neuen steht drin, dass man das nicht machen soll. Das hat mich dann doch unsicher gemacht und habe mich bei der Neuen noch nicht getraut. Aber ich habe ja auch bisher immer vorher den groben Staub und Fusseln raus gemacht, und dann erst gepustet.


    Gruß
    Conny

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  • Ich habe bisher auch meine Maschinen immer ausgepustet. Allerdings bei meiner Neuen steht drin, dass man das nicht machen soll. Das hat mich dann doch unsicher gemacht und habe mich bei der Neuen noch nicht getraut. Aber ich habe ja auch bisher immer vorher den groben Staub und Fusseln raus gemacht, und dann erst gepustet.


    Gruß
    Conny


    Das mit dem nicht Pusten macht bei den neuesten Maschinen auch Sinn, sowohl die Elektronik als auch die Sensorik mag keinen Staub. Optoelektronische Bauteile z.B. Gabellichtschranken reagieren fast immer mit Fehlermeldungen, sprich gehen von einer Störung aus und schalten dann auf stur,ähm verweigern die konstruktive Weiterarbeit. Und solche Fehler fallen oft in den Bereich, kleinste Ursache (Staubfluse oder Staubkorn) und teure Lösung (langes Suchen, viele Arbeitsstunden).


    leidgeprüfte Grüsse
    m@rtin

    m@rtin
    Erbsus Mechanicus Martinui


    Und täglich frisch: Kluger Leute schlaue Sprüche!


    Das perfekte Alter liegt irgendwo zwischen
    ›junger Ignorant‹ und ›alter Besserwisser‹.

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  • Ich habe mir einen Pfeifenputzer neben die Maschine gelegt,damit kann man auch gut in den kleinen Zwischenräumen arbeiten.
    Gruß Melanie

  • Ich habe am Wochenende entdeckt, dass Plastikzahnstocher auch gut zum Maschinenputzen sind, vor allem, wenn es darum geht, aus engen Stellen Fädchen zu entfernen. Die Dinger gibt es im Supermarkt/Drogeriemarkt und sie stehen irgendwo bei den Zahnbürsten und Zahnpasten. Meine sind hellblau und haben an einem Ende ein winziges Bürstchen.

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  • Huhu, säubert Ihr nur die FadenkapselDings im unteren Bereich oder auch den Fadenlauf oben? Da habe ich bei einem Leuchtenwechsel unendlich viele Fusseln drin gefunden *staun*. Wie funktioniert das denn mit der Druckluft? Puste ich damit nicht die minifusseln in den unteren Gehäuseteil? Druckluft aus der Dose? Wo gibt es denn so etwas?
    Liebe Grüße von Schneewante

  • Hallo Schneewante,


    schau mal, was M@rtin hier scon geschrieben hat.
    Ich mache das nicht mit Druckluft, aber bei meiner Schwiegermutter (eine ihrer Maschinen stammt aus den 40ern) wäre es möglich.


    Das mit dem nicht Pusten macht bei den neuesten Maschinen auch Sinn, sowohl die Elektronik als auch die Sensorik mag keinen Staub. Optoelektronische Bauteile z.B. Gabellichtschranken reagieren fast immer mit Fehlermeldungen, sprich gehen von einer Störung aus und schalten dann auf stur,ähm verweigern die konstruktive Weiterarbeit. Und solche Fehler fallen oft in den Bereich, kleinste Ursache (Staubfluse oder Staubkorn) und teure Lösung (langes Suchen, viele Arbeitsstunden).


    leidgeprüfte Grüsse
    m@rtin


    Und zum Thema 'oben putzen' - jupp, da auch ich fahre eben mit der Staubsaugerdüse drüber und gucke in die gelösten Scheiben, ob ich etwas erkenne und handele bei Bedarf (eben wenn Probleme auftauchen).

    Liebe Grüße
    Lavendel





    Leo Tolstoi:
    "Das Glück besteht nicht darin, dass du tun kannst, was du willst, sondern darin, dass du auch immer willst, was du tust."

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