Hilfe erwünscht: Zwillingsnadelnaht reißt immer

  • Hallo liebe Mitnäherinnen,


    ich bin langsam am Verzweifeln und benötige einen Rat bezüglich der Naht mit einer Zwillingsnadel.


    Seit ca. einem Jahr gehen mir alle Nähte auf, die ich mit der Zwillingsnadel nähe... Dies merke ich daran, dass ich dauernd genähte Ärmel, Kleider, Kragen usw. reparieren muss. Der Unterfaden reißt.


    Zum Technischen:
    Ich habe eine Janome DC2010. Sie ist ca. 1,5 Jahre alt.
    Ich nähe mit einer Zwillingsnadel von Organ
    Meine momentane Einstellung liegt bei einer Oberfadenspannung von 3,5.
    Ich nähe die Zwillingsnaht mit einem Geradstich, welcher selbst vorne und hinten vernäht wird (nicht auf der Stelle, sondern vor und zurück)


    Eigene Versuche der Problemlösung
    - andere Nadel
    - Oberfadenspannung ändern (Unterfadenspannung kann ich nicht ändern)
    - verschiedene Garne (ich habe Garn von Gütermann)
    - neues Einfädeln, oben und unten


    Die Nähte gehen jedoch immer wieder auf... Bei meinen Probenähten auf Jerseystoff hatte ich bisher keine Probleme, nur bei den genähten Endstücken bin ich nur am Nachbessern.


    Hat jemand von euch eine Idee?


    Ich hänge euch noch einige Bilder an. Auf einem ist die gerissene Naht zu sehen. Auf dem anderen habe ich ein paar Probenähte gemacht. Davon ist der bunte am oberen Rand der, der am Besten aussieht. Muss so eine Naht mit Zwillingsadel aussehen? Das untere Bild ist die Naht unten an einem Shirt, bei welchem die Armnähte, wie auf dem mittleren Bild zu sehen ist, aufgegangen sind. Ich warte nur darauf, dass die untere Naht auch reißt,...


    Schon ein Mal vielen Dank!

  • Das Problem kenne ich auch und bin, ebenso wie du, mit den Einstellungen der Fadenspannung nicht weitergekommen. Ich habe den Eindruck, dass je nach Dehnbarkeit des Stoffes, die Naht mit der Zwillingsnadel nicht elastisch genug ist und deshalb der Faden reißt. Dehnt man den Stoff beim Nähen zu sehr, gehen die Dellen auch mit Dampfbügeln nur schwer bis gar nicht raus. Mittlerweile bin ich dazu übergegangen bei Jerseystoffen mit einem Elastikstich zwei Nähte parallel zu setzen und die Zwillingsnadelnaht nur zu simulieren. Hält jedenfalls besser. Im Übrigen träume ich für diese Fälle von einer Covermaschine. :)8

    Grüße,
    Claudia


    Mein Blog

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  • ich habe früher Butterbrotpapier unter das Nähgut gelegt wenn ich mit der Zwillingsnadel jersey genäht habe. Anders wurden die Nähte nichts. Das Papier habe ich danach weggerissen.
    Mittlerweile gibt es auf dem Markt ja so maches was man stadtdessen nutzen kann.Wie Abreisflies oder so.
    jedenfalls sahen dann die Nähe gut aus.
    LG
    Anouk

    The 3 Laws of The Multispheres...


    #1: If it's supposed to move and doesn't: WD-40.
    #2: If it moves and it's not supposed to: Duct Tape
    .#3: Everything else: Baking Soda.


    Matth. 5,1 - 7,29

  • Die Elastizität von Zwillingsnähten ist nicht sonderlich hoch, insbesondere wenn die Fadenspannung sich nicht exakt genug einstellen lässt. Die untere Naht sollte ein gleichmässiger zickzack sein.
    Ich nähe daher nicht so gerne mit der Zwillingsnadel, mir reißen die Nähte auch gerne auf - insbesondere bei körperbetonten Kleidungsstücken und entsprechend Zug auf den Nähten beim Be- und Entkleiden.
    Inzwischen habe ich eine Covermaschine, aber nebenbei und auch wenn die Cover grad nicht zur Verfügung steht nähe ich die Säume lieber so wie früher: mit Zickzackstich, Trikotstich oder was die jew. Maschine an elast. Stichen so hergibt.
    LG
    Ulrike


    P.S. Ach ja der Zickzack unten sieht auch besser aus, wenn man z.B. auswaschbares Vlies mitnäht. Die Elastizität ist dann minimal besser.
    LG
    Ulrike

    Einmal editiert, zuletzt von Ulrike1969 ()

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  • Vielen Dank für die schnellen Antworten.


    Die Idee mit dem Butterbrotpapier habe ich eben ausprobiert. Funktioniert bei mir leider nicht.


    Mich ärgert es nur, da ich dachte, wenn ich mir eine teure (Janome) Maschine kaufe, dann geht alles so, wie ich es denke. Ist wohl ein Anfängerfehler. ;)


    Ich werde dann wohl einfach die Zwillingsnaht so oft wie möglich weg lassen, auch wenn ich sie wirklich bisher gerne genutzt habe. Gerade bei Shirts für Erwachsene und dem Halsausschnitt fand ich sie gut. Ich habe aber noch einige andere elastische Stiche, die ich stattdessen nehmen kann.


    Für den Halsausschnitt habe ich schon öfter die Overlock genutzt. Das sieht ja auch nicht schlecht aus.


    Falls sonst noch jemand eine Idee hat, bin ich für alles offen, ganz auf die Zwillingsnaht bei dehnbaren Stoffen, will ich eigentlich nicht verzichten.

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  • Meine Freundin hat eine Janome 6600 und ist mit der Maschine sehr zufrieden. Sobald sie aber Zwillingsnähte machen muss, holt sie die alte Pfaff aus der Versenkung.
    Ich hatte eine Janome 6260 QE und bin auch an den Zwillingsnähten verzweifelt. Im Fachgeschäft hat man die Oberfadenspannung hochgedreht und mir erzählt, der dabei entstehende Wulst müsste so sein.:mad: (Gerissen ist es trotzdem.) Schließlich gäbe es Covermaschinen und die Zwillingsnadel sei zum Biesennähen.:nerd:
    Ich hab die Maschine verkauft.


    Ich habe für mich festgestellt: Maschinen mit Doppelumlaufgreifer oder CB-Greifer, bei denen man die Spulenkapsel unten reinpfriemeln muss, können immer anständige Zwillingsnähte machen. Das klappt sogar mit Discountermaschinen. Zur Not stellt man die Unterfadenspannung etwas loser ein, damit der Unterfaden schön im Zickzack laufen kann. Bei den üblichen Spulenkapseln ist das Verstellen und wieder zurück Stellen kein Hexenwerk.


    Bei der Janome würde das auch helfen, ist halt etwas Pfriemeliger. Eine Lösung wäre ein extra-Spulenkorb, der für Zwillingsnähte eingestellt bleibt. (Mit dem könnte man auch Bobbinwork machen.:D)


    LG
    Inge

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  • Also bei meiner Bernina (CB Greifer und sehr teuer) sind die Zwillingsnähte auch nicht dolle, aber ich verstelle grundsätzlich nichts an der Unterfadenspannung (und eine extra Spulenkapsel dafür kaufen wollte ich nicht)
    Nähjunkie
    Ich denke manche Maschinen können es besser, manche nicht so gut. Das liegt nicht am Preis der Maschine, wäre ein Testversuch im Laden wert gewesen, wenn es eine wichtige Funktion für dich ist.
    So richtig tolle super elastische Zwillingsnadelnähte kenne ich nicht, die Elastizität ist auch bei optimalen Aussehen der Naht eingeschränkt. Insbesondere bei der schmalen Naht (2 mm Abstand der Nadeln). Da muss man seine Ansprüche etwas anpassen.
    Gegen die "Wurst" oben hilft das Unterlegen vom schon genannten Butterbrotpapier, oder auch Backpapier, oder ich nehme lieber auswaschbares Vlies (da es besser transportiert wird als Papier). Das klappt eigentlich schon ganz gut, die Nähte sehen besser aus.
    Wie breit ist der Nadelabstand bei deiner Zwillingsnadel, hast du mit versch. Breiten ausprobiert bzw. welche Breite schafft die Maschine?

  • Hallo Ulrike,


    ich habe bisher nur mit einer Breite von 4 gearbeitet.


    Ich habe es eben noch mal mit einer Strechzwillingsnadel versucht. Die sieht aber auch nicht viel besser aus als die letzte.


    Bei Gelegenheit werde ich mir auch mal auswaschbares Vlies besorgen und es mal damit ausprobieren.


    Ist echt schade, dass so viele Maschinen damit Probleme haben.

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  • Mit der Zwillingsnadel haben viele Probleme, das konnte man schon oft lesen.
    Bei meiner Privileg und Veritas bekomme ich nur mit der Verstellung der Unterfadenspannung eine schöne elastische Naht und nähe sehr gern mit der Zwillingsnadel. Bei meiner AEG habe ich auch Probleme, da ich dort die Unterfadenspannung nicht verstellen kann. Da hilft auch kein verstellen der Oberfadenspannung, auf der Rückseite habe ich da keine korrekte Zick-Zack-Naht, es wird lediglich der Oberfaden nach unten gezogen und ich habe diese "Wulst", gefällt mir nicht. Um eine schöne haltbare Naht zu erhalten, kommt man nicht um die Unterfadenspannungsverstellung herum.


    Am Markengarn wird es nicht liegen, ich benutze auch nicht unbedingt Markengarne, habe überwiegend Garne von Buttinette.
    Nur eben Oberfaden und Unterfaden sollten die gleiche Stärke haben.

  • Aha, welches ist es dann genau?
    Es gibt z.B. Toldi Garn, welches auch aus dem Hause Gütermann stammt, aber eine Qualitätsklasse unter dem üblichen Allesnäher liegt. Und natürlich auch günstiger ist.
    Wegen dem leichten Reißen würde ich auf ein echtes Markengarn wechseln.
    Meine Bernina z.B. mag das Toldi und andere preiswertere Garne überhaupt nicht, da reißt oft der Faden.


    ja, Gütermann (steht nicht drauf, sagt der Verkäufer aber) aus dem Nähmaschinenladen.

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  • Das klingt jetzt vielleicht blöd, aber bitte schau doch mal in deiner Bedienungsanweisung für die Maschine, was zur Benutzung einer Zwillingsnadel dort steht.
    Ich hatte auch mit einer neuen Maschine mit der Zwillingsnaht Ärger, bis ich festgestellt habe, dass im Gegensatz zur ersten Fadenrolle bei der zweiten Fadenrolle der Faden von oben abwickeln muss,danach klappte es! :) Kleine Ursache, große Wirkung!

    Gruß von Ina



    Man wird alt wie 'ne Kuh und lernt immer noch dazu!:)

  • Ich habe von Janome die 4120 und die macht ganz tolle Zwillingsnähte, ich mach die richtig gerne, seitdem ich diese Maschine habe. Gutes Garn und Nadel sind ja schon abgehandelt. Die Rückseite sieht jetzt auch nicht so pralle aber schon ordentlich bei mir aus. Ich verstelle an der Spannung nichts, aber die Stichlänge sollte relativ niedrig sein. Mehr Stiche, mehr Elastizität. Und wie ist es mit der Zwillingsnadel 2,5 mm breit? Eine Möglichkeit, mehr Elastiziät reinzubringen ist auch, einen schmalen Zickzack - auch das geht mit der Zwillingsnadel, zumindest bei meiner Maschine - zu nähen. Ich mach das ganz gerne mal bei Kinderkleidung, aber die normalen Zwillingsnähte halten bei mir auch. Ich nehme bei elastischen Stoffen aber auch nur ca. 2 bis 2,5 mm Stichlänge.

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  • Gerade bei elastischen Stoffen habe ich gelernt dass die Stichlänge nicht zu kurz sein darf (als eher 4 als 3,5). Zu viel Faden auf zu kurzer Strecke überlastet den Stoff.


    Meine Zwillingsnähte sind alle mit Länge 4 genäht und haben unten einen anständigen Zickzack (weil ich, wie beim Nähmaschinenkauf gelernt, die Unterfadenspannung bei der Zwillingsnadel anpasse).


    Die Fadenenden vernähe ich mit der Hand. Ich finde dass das ordentlicher ist als mit der Maschine, und zuverlässiger (bei Zwillingsnähten).



    Gesendet von meinem iPhone mit Tapatalk

    _______________________________________________
    Lichtmess vorbei, dadurch sieht man vieles im richtigen Licht!


  • Es gibt z.B. Toldi Garn, welches auch aus dem Hause Gütermann stammt, aber eine Qualitätsklasse unter dem üblichen Allesnäher liegt. Und natürlich auch günstiger ist.
    Wegen dem leichten Reißen würde ich auf ein echtes Markengarn wechseln.
    Meine Bernina z.B. mag das Toldi und andere preiswertere Garne überhaupt nicht, da reißt oft der Faden.


    Das finde ich interessant. Woher hast Du diese Info?
    Ich nähe schon längere Zeit mit den Toldis und habe auch Allesnäher von Amann und Gütermann hier. Wenn ich einen Faden zerreiße, dann merke ich keinen wirklichen Unterschied, welcher schneller reißt. Von der Tendenz her hätte ich sogar gesagt, dass Gütermann Allesnäher am schnellsten reißt :confused:


    LG Silvia

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  • Glücksachen:
    Das ist ja interessant, dass Du genau die gegenteilige Meinung vertrittst. Also ich habe gelesen - und mache es seither so - je mehr Stiche pro Länge, desto elastischer ist die Naht. Aber lassen wir das mal so stehen. BEi Woll- oder Baumwollstoffen z.B. stelle ich auch gerne eine Stichlänge ein, weil ich finde, dass das besser aussieht. Eine Frage: Du verstellst die Unterfadenspannung selber? Glücklicherweise brauch ich das nicht, um ein gutes Ergebnis zu bekommen. Und dann hat man mir gesagt - ob es stimmt, weiss ich nicht - dass man dann die Garantie auf das Gerät verlieren würde. Deswegen lass ich da lieber die Finger von.

  • ...die "Schönheit" von Doppelnadel-Nähten liegt einzig und allein an der Ober- und Unterfadenspannung ;) ...damit die Unterseite einen schönen ZickZack bildet muss die Unterfadenspannung etwas gelöst werden...und ja...die Stcihlänge nicht zu kurz einstellen...sonst "zieht" die Naht...


    ...mit Doppelnadel nähen "können" nahezu alle Haushalt-Maschinen...mit der nötigen Sorgfalt...Stichwort: "Stichbreite und Stichlochbreite der Stichplatte"....


    ...es ist schon so...die ewige "Umstellerei" der Spulenkapsel ist nervig...und zeitaufwendig...bei CB geht's ja noch...bei horizontalen Spulenkapseln ist es meist echt mühsam...ausbauen, verstellen, einbauen, testen, ausbauen, verstellen, einbauen, testen...es haben nicht alle Maschinen ein "Einstell-Loch" im Gehäuse...


    ...das würde ich mir nicht antun...darum als Vorschlag:


    Eine 2. Spulenkapsel beschaffen...die sind erschwinglich (mit einigen Ausnahmen :confused:)...diese exakt auf Doppelnadel einstellen und mit einem Tupfen Nagellack farblich markieren...spart Zeit und Nerven...und man weiss, dass es ohne "Überei" funktioniert :p


    Gruss aus der Schweiz
    Stefan

    Gruss aus der Schweiz
    Stefan

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