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Motivation für Nähanfänger

  • Hallo zusammen,


    in letzter Zeit erlebt das Selbermachen ja wieder eine größere Fangemeinde. Auch im Bereich "Nähen" gibt es verschiedene Aktionen, die, insbesondere an eine jüngere Zielgruppe gerichtet, das Selbstnähen bewerben und Motivation erzeugen wollen.


    Ich bin dabei etwas skeptisch, ob damit wirklich Menschen zum Nähen angeregt werden.


    Anders natürlich im Bereich Stricken und Häkeln etwa: Für Werkzeug und Material muss hier erstmal wenig Geld investieren um zu einem ersten Ergebnis zu kommen. Zur Not gibt es ja Strick- und Häkelnadeln sowie Wolle schon im 1€-Laden.


    Beim Nähen muss man aber erstmal schon etwas mehr Geld ausgeben und besonders wenn Kleidung genäht werden soll, ist der Einsatz einer Nähmaschine schon empfehlenswert. Früher gehörte ja die Nähmaschine zur Grundausstattung eines Haushalts, heute sieht das anders aus. In meinem Bekanntenkreis besitzen viele selbst keine Maschine. Selbst für ein ganz einfaches Neugerät muss man wohl so 100 Euro ausgeben, dazu kommt noch Stoff und Verbrauchsmaterial und gegebenenfalls weiteres Werkzeug. Ich denke, das ist schon mal eine recht große Hürde, die überwunden werden muss, um "nur" einmal zu testen, ob einem das Nähen liegt.


    Ich beobachte meist, dass nicht solche Aktionen zum Nähen motivieren, sondern eher der (zufällige) Zugang zu einer Nähmaschine, sei es durch ein "Familiengeschenk", ein Flohmarktfund, ...


    Wie seht Ihr das und was beobachtet Ihr in Eurem Umfeld und Bekanntenkreis?


    Ich bin gespannt auf Eure Gedanken zu diesem Thema.

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    2018 war die Maschine erstmals auf der H+H zu sehen, im Sommer war die JUKI NX7 Kirei dann endlich erhältlich. Die große Schwester der DX7 punkten mit vielen Features aus der Industrie. Im Forum gibt es einen lesenswerten ausführlichen Test- und Erfahrungsbericht.
     

    technische Daten | Produktseite Hersteller | Händlersuche

  • in meinem befreundeten Umfeld haben wenige eine Nähmaschine... und einige haben zwar eine, aber nutzen sie nicht.
    Die Erklärung ist meist: mittlerweile bekommt man Kleidung derart preiswert, da bekomme ich ja nicht mal nen gescheiten Stoff für... und dann noch die ganze Arbeit... och nee...

    seid lieb gegrüßt
    Ute und Chenoa-Carisma



    "Keine Frau ist mit fünfundvierzig Jahren noch jung, aber sie kann in jedem Alter unwiderstehlich sein." Coco Chanel


    "Viel Feind, viel Ehr´". Oder: "Was kümmert es die Eiche, wenn sich ein Schwein an ihr scheuert" ;)

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  • Wenn man sich überlegt, was die Leute so bereit sind für ein modernes i-phone, ein Tablet oder einen PC zu zahlen, finde ich die Anschaffung für eine Nähmaschine, die man auch im Discounter um die € 65 bis 70 kaufen kann (Qualität, etc. möchte hier jetzt nicht diskutieren) nicht so wahnsinnig teuer. Überleg' mal, was alleine schon gute Laufschuhe zum Joggen oder Walken kosten. Das leisten sich die Leute ja auch so einfach mal oder ein Computerspiel oder ein Trimmgerät, was dann ungenutzt in der Ecke steht.


    Das Hindernis beim Nähen ist, meiner Meinung nach, das viele Fertigkeiten dafür erst erlernt werden müssen um wirklich schöne Sachen fertigen zu können. In der Schule gibt es das Fach Handarbeiten, so wie ich es aus meiner Schulzeit kenne, nicht mehr. Also werden die Kinder nicht mehr an Grundtechniken herangeführt. Es soll alles schnell gehen und rucki-zucki fertig sein.


    Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, sich das Nähen selbst durch Bücher anzueignen, ist nicht so einfach. Es kommen neben der Grundausstattung Maschine, Schere, Maßband, Trenner, Garn, Stoff eventuell auch noch Kosten für einen Kurs obendrauf. Und nicht zu vergessen: man braucht Geduld und Durchhaltevermögen. Wer das nicht hat, läßt die Näherei schnell links liegen, vor allem, wenn niemand im Umfeld da ist, der helfen oder erklären, ermuntern und trösten kann, wenn's, wie bei mir, anfangs so gar nicht funktioniert.


    Ich denke, es sind weniger die Kosten, die einen davon abschrecken mit dem Nähen zu beginnen als viel mehr die Zeit, die Geduld und der Lernprozess, der viele Jüngere davon abhält. Denn das, das sieht man nicht im fertigen Stück.

    Kreativität ist ... eine Allround-Fähigkeit für alle :na: Lebenslagen.

    Die Eile ist der größte Feind der Qualität. (Irena Paukshte)
    Keine Frau ist perfekt, aber die aus dem Süden :biggrin: sind verdammt nah dran.

  • Ich glaube, wenn nicht die Nähmaschine meiner Oma zu mir "gekommen" wäre, hätte ich das Nähen nicht angefangen. 1. Weil ich mich nie hätte entscheiden können, was eine Nähmaschine für mich haben muss und 2. Weil mir die Kosten für "mal ausprobieren" dann doch zu hoch gewesen wäre.
    Als die Nähmaschine dann mal da war, musste man sich die ganzen Dinge dann ja kaufen. Sonst würde die Maschine ja nur ungenutzt im Weg stehen ;) Einen Kurs habe ich bisher nicht besucht und ich nähe nicht erst seit 2 Wochen. Es geht also auch ohne Kurs, man braucht dann aber viel Geduld und vermutlich mache ich einige Dinge auch nicht so, wie man sie eigentlich machen soll. Aber für mich ist wichtig, dass es mir Spaß macht und aussieht und nutzbar ist.

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  • Stimmt. Wenn man nähen zu seinem Hobby machen möchte, dann muss man erst einmal ein wenig investieren.


    Aber das ist bei einem Hobby ja nicht so besonders außergewöhnlich.
    Wenn dein Hobby "Fotografieren" werden soll, wirst du in eine Spiegelreflexkamera investieren.
    Irgendeine Sportart, bei der es eine spezielle Ausrüstung braucht und es geht sofort ins Geld. Selbst wenn du dich für so was Simples wie "Joggen" entscheidest, hast du ratzfatz ein kleines Sümmchen für gute Laufschuhe und akzeptable Sportkleidung ausgegeben.
    Du willst Musik machen? Auch eine vernünftige Gitarre kostet mehr als eine Anfängernähmaschine.


    Aber auch im reinen Kreativbereich kann man ordentlich Geld los werden. Oft für Dinge, die dann wirklich nur eine begrenzte Zeit in Mode sind.
    Erinnert sich noch jemand daran, als in den 70ern das Emaillieren der letzte Schrei war? Wollte ich als Teenager auch unbedingt machen. Meine Eltern haben mich gefragt, ob ich noch ganz knusper wäre, weil dieser blöde Emailierofen so teuer. Letztendlich hatten sie Recht. Spätestens Anfang der 80er wäre das Ding ohnehin auf dem Sperrmüll gelandet, weil mir irgendwelche emaillierten Anhängerchen ohnehin nicht mehr gefallen hätten (heute kostet so ein Ofen übrigens um die 300,- € .... ich wüsste jetzt aber nicht, dass emaillieren gerade eine Trendsportart wäre ;) )
    Oder dieses unsägliche Window Color in den 90ern! Das war ja eher so ein Groschengrab. so ein Fläschchen hat in "Hochzeiten" zwischen 5 und 10 DM gekostet (so Sonderfarben hatten auch Sonderpreise). Dann gab es jeden Monat neue Heftchen mit neuen Motiven. Und kaum hatte man es sich versehen, da hatte man Farben und Vorlagen für 500 DM daheim rumstehen ..... meine sind dann übrigens irgendwann ausgetrocknet.


    Ich denke, dass die Leute so ganz grundsätzlich schon dazu bereit sind für ein Hobby auch Geld auszugeben. Die Nähmaschine hat aber meiner Meinung nach trotzdem einen schweren Stand. Ich weiß noch wie das auf den Verbrauchermessen war. Da guckten sich viele Leute die Maschinen an und bei den teureren Näh/Stickkombis hieß dann oft: "Da muss man ja unglaublich viel nähen damit sich die Maschine rentiert". Als ob sich das Hobby "Motorrad" oder "Tauchen" jemals rentiert hätte. Da fragt auch keiner nach dem Sinn der Geldausgabe. Das ist als reines Hobby so akzeptiert. Bei einer Nähmaschine ist das noch nicht überall so angekommen - warum auch immer.

  • Ein Hobby "rentiert" sich finanziell in den seltensten Fälle, grundsätzlich hat man einen ideellen Nutzen oder einfach nur Spaß daran.


    Und ich fühle mich ertappt :mad: und muß mich an der eigenen Nase fassen, denn für's Motorrad bin ich weitaus schneller bereit mehr Geld auszugeben als für's Nähen. Seit Fasching überlege ich mir eine moderne Nähmaschine zu kaufen und zaudere immer noch mit dem Kauf, denn ich hab' schon zwei (sind identisch) und die müßten eigentlich reichen. Immer wieder der Gedanke, brauchst Du nicht, Deine Maschinchen reichen doch aus für Dich, wozu denn?


    Verlieb' ich mich in altes Motorrad, von denen auch bereits mehr als eins in der Garage steht, zögere ich keinen Moment, gucke, prüfe, handele und kaufe. :pfeifen: Tja, ein Zweirad sieht eben jeder, wenn ich damit unterwegs bin - die Nähmaschine in Aktion nur die wenigsten und noch weniger verstehen etwas davon.

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  • .... ein Reitpferd z.B. kostet - abgesehen vom Anschaffungspreis - jeden Monat 200 bis 500 € - egal, ob man reitet oder nicht ...


    So viel geb ich für's Nähen nie nicht aus ;) :D!

    Beste Grüße aus Schleswig-Holstein
    Steffi


    Meine Devise: "...close enough to perfect for me!"
    (nach einem Song der Country-Band ALABAMA)


    Mein Blog: Das Landei

  • Zwei Kolleginnen haben durch mich angefangen zu nähen. Zuerst auf meinen Maschinen.
    es sollten Kissen für die Eckbank werden. Hatte vorgeschlagen mit mir zum Stoffmarkt zu fahren,
    um Stoffe auszusuchen. Am Anfang war geplant, dass ich die Kissen nähe. dann die Idee, wenn du mir zeigst wie
    mache ich es selbst. Es folge etwas Deko, ein Kosmetiktäschen, Beuteltaschen. Eine hat mittlerweile auch schon etwas
    Kleidung genäht und mit Stolz heimgetragen. Sie besitzen seit einiger Zeit auch eigene Maschinen , einmal ein Erbstück
    von Oma, die andere Maschine wurde neu gekauft. Ich freue mich , dass sie mein Hobby teilen. :)

    Gruß winnie

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  • Meine Schwiegertochter hat sich übrigens 2012 zu Weihnachten gewünscht, dass ich ihr meine Zweitmaschine (die W6 N1615) für ein halbes Jahr leihe, weil sie das Nähen mal ausprobieren wollte - inzwischen habe ich sie ihr geschenkt.
    Die ersten Vorhänge hab ich noch genäht, die nächsten sowie die passenden Kissenbezüge haben wir gemeinsam gemacht. Inzwischen geht sie souverän mit der Maschine um - ihr Ziel ist es, Kleidung zu nähen, aber dafür reicht die Zeit im Moment noch nicht ...

    Beste Grüße aus Schleswig-Holstein
    Steffi


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  • ich glaube - ich muss das mal ernsthaft nachfragen -, dass meine Bekannten, Nähen überhaupt nicht als Hobby sehen, sondern in die Kategorie Putzen und Aufräumen einreihen... Haushalt eben. Es ist nicht eine dabei, die etwas andres macht als ausbessern... eine meiner Nähmaschinen ist ja aus dem Nähzimmer im 1. Stock ausgezogen und als Dauergast auf dem Wohnzimmertisch gelandet, weil mein Katinchen nur schwer noch Treppen laufen kann und ich sie auch nicht Stunden alleine lassen will... das wurde vor kurzem mit einem: ja du und deine Nähmaschine immer auf dem Tisch - belächelt


    Nee, Hobby ist das bei denen nicht...

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  • Also ich glaube wenn Geduld das Problem wäre dann würden mehr Menschen nähen statt stricken. Bis man beim stricken was sieht dauert das viel länger. Ich kenn eigentlich doch einige die noch nähen in meinem Umfeld. Meine Cousine hat einen Nähkurs zum Geburtstag bekommen aber ich glaube den lässt sie verfallen obwohl das eigentlich ihr Wunsch war. *das nicht versteht*
    Ich habe kein blassen Schimmer wie man jüngere Mädels dazu motivieren kann außer vielleicht sie sind sehr modebewußt und wollen ihre Klamotten selbst nähen.

  • ich glaube - ich muss das mal ernsthaft nachfragen -, dass meine Bekannten, Nähen überhaupt nicht als Hobby sehen, sondern in die Kategorie Putzen und Aufräumen einreihen... Haushalt eben.


    Ich denke, dass das auch eine Frage der Generation ist. Dort wo es zumindest noch im Elternhaus ganz selbstverständlich war, dass dort eine Nähmaschine stand und die auch überwiegend zur Instandhaltung von Kleidung und Wäsche benutzt wurde, da kommt man schon eher mal auf die Idee, das nähen nur lästige Hausarbeit ist (besonders, wenn die nähende Mutter das auch so empfunden hat).


    Wer das nicht so erlebt hat, geht wohl mit weniger Vorurteilen an die Nähmaschine dran. So gesehen habe ich trotz meines "hohen alters" richtig Glück gehabt. Meine Mutter wollte nie eine Nähmaschine und deswegen habe ich mich dann als junges mädchen darüber gefreut, dass mein Onkel seine alte Maschine an meine Familie abgetreten hat. Das war dann von Anfang an mehr so ein "kreatives Spielzeug" für mich (auch wenn ich dann recht bald für die Flickwäsche verantwortlich war).

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  • Ich denke, dass das auch eine Frage der Generation ist.


    Ich glaube, es sind mehrere Faktoren, vielmehr sie bedingen einander. Zum einen, wie du sagtest, eine Generationsfrage. Zum anderen wird es schon lange nicht mehr unterrichtet und es fehlt dann die Feinmotorik, bzw. muss mühsam erarbeitet werden. Dann sind in den letzten 30-40 Jahren Kinder herangewachsen, die nie etwas anderes erlebt haben, als: wenn kaputt - schmeiss weg - kauf neu, kostet ja nicht viel. Die Identifikation über Marken spielt sicher auch eine Rolle und, das fällt mir besonders auf, sehr wenig Geduld und wenig Gnade mit selbst - alles muss gleich perfekt sein.


    Rein praktisch gesehen wäre es am billigsten einen Kurs zu besuchen, wo schon Nähmaschinen stehen. Der Kurs selbst kostet soviel, wie eine Billigmaschine aus dem Discounter, die eh nicht viel bringt. Dann kann man sich nach einem Kurs überlegen, ob das Hobby einem zusagt oder nicht. Das ist bestimmt billiger als manch' anderes Hobby.

    Grüße,
    Claudia


    Mein Blog

  • Ich bin auch der Meinung, dass es sich um eine Generationenfrage handelt.


    Meine Oma (97) assoziiert mit nähen wohl am ehesten "kein Geld haben, was neues zu kaufen", weil das in ihrer Generation vielleicht so war.


    Meine Mutter hat das Nähen gelernt - ich vermute mal, wiederrum von ihrer Mutter, die Schneiderin/Näherin war und hat mir als Kind hin und wieder was genäht (Karnvealskostüm, Kuscheltier) und halt praktische Dinge wie Vorhänge und Kissen usw.


    Als mein erstes Kind unterwegs war, wollte sie gerne eine Babydecke nähen, Stoffe durfte ich aussuchen. Das fand ich ja schon faszinierend, einfach mal eine Krabbeldecke für's Baby nähen können und die sieht auch noch so aus, wie ich das gerne hätte... :D
    Dennoch dauerte es nochmal 4 Jahre, bis ich denn auch angefangen habe zu nähen. Auslöser hierfür waren die schönen bunten Farbenmix-Klamotten, die ich im Netz gesehen habe.


    Die meisten Freundinnen/Bekannte haben meines Wissens nach angefangen zu nähen, als sie kleine Kinder hatten. Für viele wahrscheinlich auch die erste Gelegnheit seit Jahren, wo man sich denn die Zeit dafür nehmen kann, wenn man mit dem Kind zuhause ist...

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  • In meiner Familie ist nähen selbstverständlich, da meine Oma Damenschneiderin war. Ich bin also mit Nähmaschine aufgewachsen. Es wurden sowohl notwendige als auch einfach nur schöne Sachen genäht (manches mal zugleich ;) ).
    In meinem Umfeld nähen wenige, am ehesten noch junge Mütter in den letzten Zügen der Schwangerschaft und während der Elternzeit. Meist schläft es aus Zeitmangel danach wieder ein.


    Obwohl ich durchaus gern nähe, sehe ich es aber auch als Hausarbeit an. Schließlich hat es einen nutzen, im Vergleich zu meinen anderen Hobbies, deren Nutzen eher darin liegt, mich glücklich und gesund zu halten. Wenn mein Mann Holz hackt und ich nähe oder Socken stricke, dann haben wir beide was getan, was uns Spaß macht und uns gleichzeitig im Winter warm hält :) Zum Glück sieht er das ähnlich wie ich, so dass er nie auf die Idee käme, über die an der Nähmaschine verbrachte Zeit zu meckern.


    Außerdem ist es so, dass ich für unseren Sohn fast alles selbst nähe, aus recycelten Klamotten von uns, dem riesigen, größtenteils geerbten Stoffvorrat oder Trigema Putzlappen. Da wir unser altes Haus renovieren, und Geld immer knapp ist, ist es genauso sehr nötig, wie es mir Spaß macht.


    Was mir aufgefallen ist an den Nähanfängern, die ich kennen gelernt habe: es kam meist nur auf das Ergebnis an, nicht auf den Weg dahin. Der Spaß am Nähen bestand oft "nur" an der Freude über das fertige Objekt, nicht aber an der Tätigkeit an sich. Manchmal geht es mir aber ähnlich :)


    LG Tüdis

  • In meinem Fall war es so, dass ich nicht "plötzlich" Lust auf nähen bekommen habe, sondern etwas gefunden habe, wofür nähen zu können eigentlich eine unabdingbare Fähigkeit ist. Ich bin nämlich durch Cosplay wirklich zum Nähen gekommen - vorher konnte ich war schon ein paar Stofflappen mit 'ner Nadel zusammen nähen und es Tasche nennen, aber erst durch das Entwerfen und anschließendem Umsetzen von Kostümen habe ich wirklich erst Motivation am Nähen bekommen.
    Ich denke, die viel größere Motivation, als einfach "nähen zu wollen" ist, ein Ziel vor Augen zu haben - welches nun nicht zwingend direkt mit Handarbeit in Verbindung steht. Und so wird Nähen auch erst zum Hobby.
    (glücklicherweise habe ich von zuhause aus - bin erst 15, huehue - Zugang zu einer guten Nähmaschine und dem schier nicht enden wollendem Stoffvorrat meiner Mom, weshalb ich, wenn ich jetzt nicht zu explizite Wünsche habe, was Material angeht, wenig bis gar kein Geld investieren muss).


    LG, Amaroq.

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  • Ich hatte auch das grooooooße Glück, dass meine holländische Mama es in ihrer Jugend strafend bei Nonnen gelernt hat, mit der Hand zu nähen und das fertige Stück dann masakriert wurde, um an das Stopfen und Flicken zu gehen. Das war eine harte Schule und meine Mama hat es durchgezogen. Mit mir war sie dann gnädig und hat mich an ihre Maschine gelassen, die sie sich dann hart erarbeitet hat. Sie hat mit mir bei Tee und Kaffee die Mittage geopfert nach der Schule, um es mir beizubringen. Aber ich war auch offen dafür.
    Ich will damit sagen, dass das Interesse erst Mal da sein muss und auch die Kreativität. Meine Mama hatte immer Strickzeug auf den Nadeln und saß nie unproduktiv da. Hat Riesenteppiche geknüpft, die heute noch die Wohnung meines Vaters schmücken.
    Ich bin sehr dankbar dafür, was sie mir vermittelt hat und für die schöne Handarbeitszeit, die ich mit ihr und vielen meiner Freundinnen gemeinsam verbringen durfte. Die 70er und 80er Jahre waren eben sehr handarbeitsbezogen.
    Meine Kinder sind auch interessiert, aber sie haben auch viele andere Dinge an die Backen, die wir damals nicht hatten.
    Der Fernseher in meiner Jugend lief erst ab mittags 17 Uhr. Wir hatten keinen Computer, keine Handys, ....! Haben noch Handarbeitsbücher gelesen (die kaufen heute meist nur noch Ü 30er)!
    Hinzu kommt die Art der Schulbildungen, die die Zeit der Schüler einschränkt und nicht mehr so viel für Freizeit lässt (die Vereine lassen grüßen)!


    Schade, schade! Ich war damals sehr entspannt durch die Handarbeiten, man kommunizierte noch. Heute hat man Whats App, SMS, FB, .....! Burnout lässt grüßen!

    Liebe Grüße Sabine



    Wenn du einen Beruf hast, der dir Spaß macht, brauchst du nie wieder zu arbeiten!


    Mein Blog

  • jaaa das Nähen :)


    also vorweg Nähmaschine (genauso wie Stricken u Häkeln u Co) kenn ich von Haus aus und im Falle Nähen auch im sinne von Kleidung herstellen und Designen und so..
    Damals in der Schule gabs ja noch AG/wahlpflichtkurs Handarbeiten, hat mir auch immer Spaß gemacht aber so verfolgt hab ich das da nicht..
    In der Ausbildung (Hauswirtschaft) gehörten die normalen Sachen dazu aber der Kurs war soooo schlecht gemacht das hat jetzt auch nicht sooo motiviert..
    Dann beim Meister durfte ich es nochmal auffrischen, muss es ja meinen potentiellen Azubis erklären und zeigen können ^^ mhh naja war noch nix und aber dann letztes Jahr im April machte es KLICK und die werdende Mutti hatte Lust zu nähen....
    Kindersachen sollten es sein, Krabbeldecken und spielzeug.. denke mal im zusammenhang mit nestbautrieb
    Meine Mutter hat fast geweint hatte sie doch jahrelang darauf gewartet das die Tochter nähen will...
    Von der Tante gabs die ordentliche Pfaff geliehen (da Mama ihre beruflich nutzt) und die hat auch länger als ein Jahr hier gewohnt und zu letzt fast täglich gearbeitet :)
    Da ich aufgewachsen bin mit dem Spruch "Kauf ne Pfaff oder lass es sein" und Omas annodazumal-discounter-Nähmaschine eh verreckt war kam für mich dann nichts anderes in Frage..
    Also wurd es dann letzten Monat (? doch schon so lange) ne Pfaff jeans und Satin gebraucht übernommen von einer 71jährigen Dame die nicht mehr genug sehen konnte.
    Ich war überglücklich da maschine gut in schuss, liebevoll gepflegt und wie neu.. viel zubehör (bis heut noch keinen anderen als den Standartfuß genutzt)..
    Und jetzt gehts los. Kleidung für mich und Kind wird gezaubert, jeder der Geburtstag hat darf etwas genähtes erwarten...
    ich verwerte viel Stoffe von Mama und Uroma und Ururoma (was so für mich abfällt) und hin und wieder da gönn ich mir dann mal ein paar meter Jersey..
    oder Kam snaps (da war die mutti neidisch sowas gibts?? viel besser als Prym mit hammer :D)
    und sticken tu ich nun auch.
    Auch eigene Schnittmuster werden erstellt oder verändert für das sie für meine zwecke nutzbar sind.


    Im bekanntenkreis sind viele junge mütter die grade anfangen zu nähen (oder aufgrund der von mir genähten sachen anfangen)
    wenn´s so weitergeht gebe ich ggf noch "kurse" für andere mamas oder ich bekomme aufträge :D


    ich stelle oft fest das einfach aufgehört wird weil einige mit ner gebraucht billigmaschine starten und dann klappt das alles nicht weil die maschine ständig den faden frisst oder sogar den stoff (jersey muss man ja auch bissl üben)...
    ich denke man darf die Kosten nicht sehen.. (bin ja eigentlich auch reiter und hatten bis vorm kind auch eigene) aber nähen ist dann doch bis auf weiteres die günstigere Variante und eben auch ein Hobby.
    Bei kleidung rentiert sich das doch zumindest noch (wer weiß wie das ist wenn sie älter ist) ob ich jetzt ne kombi für 30euro kauf oder selber nähe und dann noch was besonderes habe ist doch besser..
    da sollte man sich doch mal fragen wo die qualität ist wenn ein shirt 3 euro kostet und der stoff theoretisch 6euro/m ^^ aber anderes thema :)


    als Mädels lasst euch nicht abschrecken ran an die Maschienen :)

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  • Ich würde auch noch kurz was zu dem Thema beitragen wollen. :)


    Ich bin 27 und gehöre wohl eher zu der jüngeren Anhängerschaft dieses Hobbys. In meinem Freundeskreis befasst sich niemand mit dem Thema, was ich sehr schade finde. Mir kommt es wirklich so vor als ob tatsächlich in vielen Köpfen immer noch dieses Bild der fleißigen Hausfrau herumschwirrt, die Kleidung ihres Mannes ausbessert und Socken stopfend in der Stube sitzt.


    Ich selber war in jungen Jahren oft bei meiner Oma, die begeistert strickte, nähte und stickte. Durch sie lernte ich die ersten Handgriffe an einer ganz alten Pfaff Maschine und auch in der Schule gab es sogar noch eine Art Nähmaschinenführerschein, den wir machen durften. Danach strickte ich ab und an für meine Puppen.


    Seit der Geburt meines ersten Kindes 20
    11 habe ich wieder Zeit und die Muse gehabt mich mit dem Thema auseinander zu setzen und ich finde, dass es kein schöneres Hobby gibt. Man macht sich nicht nur selber eine Freude, auch seiner Familie oder Freunden und das macht für mich den Reiz aus.


    Seitdem bastel ich Schmuck, arbeite mit Fimo, häkel und nähe. Ich gebe auch gerne 150
    Euro für Stoff im Monat aus, aber dabei bin ich ein richtiger Sparfuchs. Da kaufe ich dann auch gerne im Ausland und habe von dem Geld sxhkussendlich die 3 fache Menge an Stoff als andere. Das ist für mich mein einziger Kompromiss zum teuren Hobby.


    Auch mit der Maschine fing ich klein an und kaufte mir in den Augen vieler ein no-name Produkt AEG für 90 Euro. Zum Einstieg reichte es. Dann kam eine Ovi hinzu für 250 (was mir momentan immer noch reicht), vor paar Monaten kaufte ich ein neues Gerät für 260, was meine Mutti mir gestern abgekauft hat, weil es meinem Anspruch nicht mehr genügte ;-D und seit neuestem habe ich mir ein Gerät für knapp 600 geleistet, was für mich schweine viel Geld ist (bin inzwischen zum dritten Mal in MuSchu), aber da bin ich inzwischen gerne bereit mehr auszugeben! Sprich eine gute Grundlage für dieses Hobby muss für mich sein. Auch bei Häkelnadeln, Wolle und all dem Schmuckwerkzeug und Zubehör habe ich sicher die letzten eineinhalb Jahre einen 1000er gelassen.


    wenn man etwas mit Passion anfängt und auch durchzieht, gibt man gerne Geld dafür aus! Mein Mann ist Hobbyfotograf und unter 2000 Euro braucht für ihn keine Spiegelreflex mehr sein ;) Von den Objektiven ganz zu schweigen. Ich würde ja nie mehr als 150 für eine Kamera ausgeben, aber er liebt es und so hat jeder seinen Tick. Genauso wie er meinen akzeptiert :)


    Allerdings ist mir die letzten Male aufgefallen, dass man am Zeitschriftenregal von der älteren Generation oder allgemein von anderen ganz schön komisch angeguckt wird, wenn man eine Burda, Ottobre, kleine Diana (Häkelzeitschrift) oder andere Bastel- und Nähmagazine in der Hand hat. Ich wurde gar in meinem Ort von einer Verkäuferin verwundert angesprochen, ob ich denn nähe, denn das fände sie außergewöhnlich. O.o ......


    Einerseits sucht man vergebens nach Nachwuchs, aber andererseits wird man schief angeguckt, wenn man das selbe Hobby wie andere Damen hat. Irgendwie kann man es keinem recht machen ;)

    Viele liebe Grüße


    Vendy


    Nutze die Talente, die du hast. Der Wald wäre sehr still, wenn nur die begabtesten Vögel sängen. :daumen:
    www.schmunzelhaserl.de





  • [quote='Schmunzelhaserl','https://www.hobbyschneiderin.de/forum/index.php?thread/&postID=182968#post182968'] Mein Mann ist Hobbyfotograf und unter 2000 Euro braucht für ihn keine Spiegelreflex mehr sein ;) Von den Objektiven ganz zu schweigen. Ich würde ja nie mehr als 150 für eine Kamera ausgeben, aber er liebt es und so hat jeder seinen Tick. Genauso wie er meinen akzeptiert :)
    [/QUOTE


    Das ist nicht Dein Ernst, Deiner auch? Wir sollten uns wirklich mal treffen :)

    Herzliche Grüße


    pfeiferlspieler

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