Was soll das Waffenöl bringen (ausser dem typischen Hustenbonbon-Geruch)? Und was soll an Weißöl verkleben? Waffenöl ist nur, wenn ich mich richtig erinnere, alkalisch und wird gegen Zecken und Kopfweh empfohlen, sowie, ein Gewehr im Misthaufen zu konservieren. Messing und Kupfer wird davon ruiniert. Der Ölfilm wird durch die besondere Rezeptur abwaschbar.
Ballistol schreibt selber:
"bestreicht oder besprüht man einen
Gegenstand mit viel BALLISTOL, dann
bildet sich nach dem Abdunsten der
darin enthaltenen natürlichen Lösungs-
mittel ein weißlicher vaselineartiger
Film auf der Oberfläche. Dieser Belag
ist der harz- und säurefreie Rück-
stand, der als Schutz- und Schmierfilm
wirkt".
Ich möchte jedenfalls in den Lagern meiner Bernina keinen weißlichen vaselineartigen harz- und säurefreie Rückstand haben.
In dem gleichen Prospekt steht zu lesen,
"dass nicht wenige Jäger und Schützen BALLISTOL
sowohl innerlich bei Verdauungsbe-
schwerden und Sodbrennen als auch
äußerlich bei Wunden und Insek-
tenstichen zur Abheilung und Linde-
rung des Juckreizes anwenden".
Also meine Bernina neigt zwar zu Schluckauf, aber das liegt nach bitterer Erfahrung eher an zu dicken Fäden für zu dünne Nadeln, vergessenes Füßchenherablassen und so weiter. Ihre Verdauungsbeschwerden werde ich wohl kaum mit Ballistol bereinigen können.
Nähmaschinenpflege - ein Tröpfchen Öl für den Umlaufgreifer
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- ANLEITUNG
- Veronique
- Erledigt
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2018 war die Maschine erstmals auf der H+H zu sehen, im Sommer war die JUKI NX7 Kirei dann endlich erhältlich. Die große Schwester der DX7 punkten mit vielen Features aus der Industrie. Im Forum gibt es einen lesenswerten ausführlichen Test- und Erfahrungsbericht.
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Hm, frag doch mal Nanne. Die hat darauf sicher die richtige Antwort. Ich für meinen Teil vermeide aber das Ölziehen, denn es löst Würgreiz bei mir aus.
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Zum Lösen von alten Ölschichten (darf) sollte man Petroleum nehmen, dass habe ich gestern in einer alten Meister Ölanleitung gelesen. Dort steht folgendes beschrieben:
ZitatWenn die Maschine einmal längere Zeit im kalten Raum gestanden hat, ist es empfehlenswert, ... in die angebenen Ölstellen ... einige Tropfen Petroleum zu geben und lassen die Maschine kurze Zeit schnell laufen (uneingefädelt). Danach sämtliche Ölstellen mit gutem (bestes) säure- und harzfreiem Öl nachölen.
Hat ihre Maschine längere Zeit gestanden, wodurch das in den Gelenkstellen vorhanden Öl verdickt ist, so empfehlen wir, dem Öl etwas Petroleum beizugeben. Dadurch wird erreicht, daß das in den Gelenkstellen klebende Öl gelöst wird und eine neue Schmierung stattfinden kann.
Wenn Ihre Maschine viel gebraucht wird und in gut temperiertem Raum steht, so genügt es, daß Sie von Zeit zu Zeit, wie vorbeschrieben, die Maschine durchölen.
WD40 ist Gift für jede Nähmaschine. Das nehme ich nur dann, wenn ich eine Schraube nicht aufbekomme und es wirklich anders nicht geht. Wer seine Nähmaschine wirklich liebt, nimmt natürlich nur allerbestes harz- und säurefreies Nähmaschinenöl zum Ölen. Ob es das im Supermarkt gibt, bezweifele ich. Alte Ölspuren und Dreck müssen natürlich vorher weg. Zum Lösen von altem Dreck oder alten Fettschichten nehme ich gerne Spiritus (Alkohol). Zum Fetten von Zahnrädern aus Metall nehme ich nur Hochleistungsfett auf Lithiumbasis, dem etwas Teflon beigemengt ist. Gibt es im Fahrradhandel günstig zu kaufen. Ist also nichts besonderes. Wenn es dem Rennfahrer in seinen Naben hilft, hilft es auch meiner Nähmaschine.
Normal ölen reicht aus meiner Sicht bei Nähmaschinen mit Plastikbedienelementen nicht. Bei solchen Nähmaschinen achte ich darauf, dass auch alle Gelenke, die mit den Plastibedienelementen irgendwie verbunden sind, gut geölt werden. Wenn man darauf nicht achtet, kann es schnell passieren, dass die Plastikdrehteile defekt gehen, weil sich irgendwo ein Gelenk festgesetzt hat.
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Das irritiert mich jetzt. Ich dachte, gerade diese Plastik-Verbindungen darf man *nicht* ölen, weil das Öl und auch Teflon- und Silikon- haltige Fette das Material angreifen, es sich zersetzt und zu einem spröden oder klebrigen Zeug wird, was dann unbrauchbar ist... (Erdöl zu Erdöl)
Nachtrag: und woher weiß ich ob mein Öl jetzt gut ist oder schlecht? Da steht nur drauf: Feinmechanik-Öl Universalöl für: Fahrräder, Nähmaschinen, Haushalts- und Büromaschinen, Schlösser, Werkzeuge, etc. Harz- und Säurefrei
(plus dieverse Angaben zum Namen, URL und Artikelnummer und was man so draufdrucken muß, zur Identifizierung)
LG neko
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Dein Öl ist gut. Von normalem hochgereinigten (und im Gegensatz zu Waffenöl chemisch neutralem) Weißöl wird wahrscheinlich in der Welt Tag für Tag ein ganzer Badesee voll abgefüllt und verkauft. Wer sollte sich da die Mühe machen und sich der Kosten unterziehen, der Käuferschaft stattdessen ein nähmaschinenmordendes Öl unterzujubeln?! Es ist nicht nötig, für die Nähmaschinenhassern eine effektive Geheimwaffe extra zu entwickeln, denn sie haben weltweit schon spektakuläre Erfolge mit Salatöl erzielt.
Und nein, Plastik ölt man nicht. Basta. Man fettet es, wenn nötig. Das geht natürlich nicht innerhalb irgend welcher Gelenke oder so. Ich kenne aber keine Plastik-auf-Plastik-Verbindungen, die schnell, mit einer kleinen Berührungsfläche und bei hohen Kräften laufen und also geölt werden müssten.Diese Textima hier hatte vielleicht schon an Nähfaden die Entfernung Erde-Mond und zurück vernäht und die Zahnräder an der kritischen Stelle, dem Greiferantrieb, zeigten keine Defekte. Die Ölstellen, deren hier ein paar auszumachen sind, müssen Öl kriegen, dann läuft sie wieder leiser, leichter und länger. Dass ich an den Zähnen noch was geschmiert habe, wenn ich die Maschine schon mal aufgemacht hatte, hat ungefähr denselben Stellenwert, wie eine Kerze im Dom anzuzünden, mit dessen Innenbeleuchtung zu tun hat: Ehrfurcht, nicht Notwendigkeit .
Und ich persönlich nehme dazu nicht irgend welche teuren Super-Fette, von denen ich nicht weiß, was drin ist und was davon angegriffen wird, sondern Vaseline (schmiert am schlechtesten, aber immerhin) oder Silikonfett aus dem Taucherzubehör (was auch nicht gerade im Maschinenbau die erste Rolle spielt, aber immerhin eine bessere Schmierung über einen weiteren Temperaturbereich besorgt). Aber das muss jeder selber wissen; wer was davon versteht, mag bestimmt entscheiden können, ob z.B ein Kegelrad aus Nylon (?) mit irgend einem Lithium-, Wälzlager-, oder Sonstwasfett geschmiert werden könnte. Ich habe nur den Eindruck, dass 30-50 Jahre altes Fett in Nähmaschinen verdammt viel zäher und starrer ist, als es im Originalzustand war, und das Zeugs rauszuwaschen, um es zu erneuern, dürfte nicht leichter sein, als Teer zu entfernen. Dem es auch verdammt ähnlich sieht.
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Ah, also doch. Danke. Nach der Vaseline wollte ich Dich gerade fragen... weils so aussah wie... und die habe ich im Bad stehen. In verschiedenen Ausführungen
Dazu aus dem Modellbau Wellenfett, aber das enthält Silikon... (Das Zeug, was man bei Schiffchen hinten in die Antriebswelle schmiert, damit die sich drehen kann und möglichst wenig Wasser dabei in den Rumpf läuft.) Aber das ist alles Metall in Metall. Zumindest bei meinem Schiff.
Okay, danke, und wieder zurück zum eigentlichen Verwendungszweck einer Nähmaschine: nähen!!
LG neko
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Warum nicht das Fett mit Silikon aus dem Modellbau? (Ok, da stellt sich die Frage, irgendwo wird doch vor Silikon gewarnt. Ach ja, das war die Kühlung vom Motorrad). Aber gibt's keinen Stahl im Modellbau und kein Plastik?
Meine Vorbehalte erstrecken sich nur darauf: a.) ich bin kein werksgeschulter Fachmann, sondern Bastler, b.) sowohl Vaseline als auch Silikonfett sind eigentlich keine Schmierstoffe für hochbelastete Stellen, z.B. Getriebe.
Aber Zeiss-Ost ist in den, glaube ich, 50er Jahren bei ihren kostbaren Forschungsmikroskopen auch zu Vaseline übergegangen und die, in denen das drin ist, gingen in den 2000er Jahren immer noch, andere mit richtig spezialisiertem Hochleistungsfett längst nicht mehr. -
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Ich meinte die Gelenkteile aus Metall in der Maschine, die über Plastikdrehteile von ausserhalb der Maschine bewegt werden. Die öle ich immer zuerst, bevor ich am Plastik herumdrehe.
Mein weisses Atlantic Brillantfett mit PTFE ist nichts besonderes und war nicht teuer. Ich hatte es bereits zur Pflege meiner Fahrradnaben. Da es auf Lithiumbasis basiert, ist es auch zum Fetten von Greiferzahnrädern aus Metall in Nähmaschinen geeignet. Irgend ein Universalfett auf Lithiumbasis reicht (Aussage von Stefan). Teflonbestandteile schaden aber nicht. In USA gibt es Nähmaschinenspezialisten die auf Teflonfette schwören, aber das Thema Lithiumbasis nicht belichten. Ich meine Teflon braucht man nicht unbedingt im Fett. Die Betonung liegt bei mir auf Lithiumbasis und genau da vertraue ich voll Stefan. Das Atlantic Brillantfett hat eine Lithiumbasis und damit beides. Das habe ich geprüft.
Für Zahnräder aus Kunststoff nutze ich 100% reine Vaseline aus der Apotheke. Das nehme ich auch für CD/DVD Laufwerke, die ich repariere. Ich hatte es bereits und musste es nicht für Nähmaschinen neu anschaffen. Aber Nähmaschinen mit Kunststoffzahnrädern werde ich demnächst keine mehr besitzen. Deshalb hat dieses Thema für mich persönlich keine Relevanz.
Siliconfett von Conrad habe ich mal für einen anderen Bedarf gekauft. Die Tube war bereits bei der ersten Öffnung eingetrocknet und damit aus meiner Sicht absolut wertlos. Habe ich sofort entsorgt und damit beschäftige ich mich nicht mehr. Diesen Scheiß hätte ich an Conrad wieder zurückgeben sollen, weil es wahrscheinlich ein Ladenhüter war, der bereits einige Jahre in den Regalen von Conrad lag. Leider hatte ich den Kassenbon nicht mehr.
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Ich wollte WD40 für das Ölen von Greiferbahn und Nadelstange nutzen und habe mir extra dafür einen Punkt-Ölstift besorgt, um das Umhersprühen zu vermeiden. Sollte ich lieber ein anderes Schmiermittel benutzen?
"Focault" hat's schon vor langem beschrieben, wie ich gerade sehe: " Danach erkennt man eine ganze Menge roter Punkte/Markierungen. Da sollte vorsichtig dosiert überall ein Tröpfchen WD40 hinkommen.
Danach dem Maschinchen einen Tag Zeit lassen, damit das WD40 seine kriechende Wirkung entfalten kann. Nur mit der Hand weiterdrehen, überall wo sich etwas bewegt, wird nochmahl WD40 draufgetröpfelt und wirken lassen.Und wenn dann das ganze leichtgängiger wird, muß jede dieser Stellen mit Nähmaschinenöl nachgeölt werden. WD40 hat keine ölende Wirkung, sondern reinigt bzw. löst in erster Linie. Erst dann sollte wieder langsam mit Strom und elektrisch hantiert werden".
Quelle: http://www.hobbyschneiderin.net/showthread.php?14298-Bernina-530-1-Record-aus-den-50er-Jahren&p=168825&viewfull=1#post168825
Bemerkung von mir: Man muss sich dafür nicht extra WD40 kaufen. Ich habe Petroleum (aus dem Baumarkt, ca. vierfuffzich für einen Liter) und so 'ne Laborflasche mit einem geknickten dünnen Auslassrohr. Das allerdings sabbert gerne nach, also die schon mehrfach angeratene Spritze wäre dafür auch gut gewesen, in "stumpf" beim Buchhändler als Set in drei Größen für fast nix zu kriegen. -
göttlich euere Umschreibungen
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Das ist aber schade. Damit bringst Du Dich um bekanntermaßen unzerstörbare Klassiker wie die Bernina 700er Reihe, hier die 732:
oder die Pfaff 230:
SCNR
Statt einer Pfaff, Bernina oder Elna wollte ich mir mal eine Riccar 528 Automatik zulegen. Die war zumindest preiswerter und nicht schlechter. Aber immer noch viel zu teuer. Wie eine Umlaufgreifermaschine funktioniert, habe ich auch an einer Singer 6105 gesehen. Die habe ich vollkommen umsonst bekommen. Die Nähtechnik dieser Maschinen ist nicht schlecht. Was anderes habe ich nie behauptet. Nur die Einstellmechanik ist ein Haufen großer Sch.....
Ich habe inzwischen fast ausgelernt und bin bereit, mit meinem bescheidenen Wissen zu sterben, d.h. ich muss nicht mehr viel neues dazulernen und bin mit meinen CB-Greifer Systemen aus Eisen voll zufrieden.
Wenn du WD40 in deiner Bernia Nähmaschine benutzt, muttu aufpassen, dass deine Plastikzahnräder und alle anderen Plastikteile das Zeugs nicht abbekommen. Es könnte nämlich sonst sein, dass du nach relativ kurzer Zeit Zahnradsalat vorfindest. Ähnliches kann dir auch passieren, wenn du eine gebrauchte Pfaff, Bernina oder Elna kaufst. Denn du weißt nie, welcher Vollpfosten die Maschine vorher wie und ob überhaupt gepflegt hat. Mit Eisen bin ich überwiegend auf der sicheren Seite und die Reparatur fast aller meiner Maschinen ist denkbar einfach, weil ich gezielt nur nach solchen Maschinen Ausschau halte, die fast nie defekt gehen und die ich bei Bedarf sehr einfach auch selber reparieren kann.