Online Stoffkauf

nadelmaus · 6. Juli 2014

Hallo an Alle,
wie sind eigentlich Eure Erfahrungen mit dem Online Stoffkauf z.B. bei dem großen Auktionshaus? Macht Ihr so etwas überhaupt,klappt das oder ist es
für Euch dann doch entscheidend den Stoff in Natura anzufassen ? Als ich noch Kind war,hat meine Mutter immer die Stoffe per Katalog bestellt, da waren dann so kleine Fähnchen eingeklebt,so hatte man wenigstens eine Vorstellung von der Ware. Ich weiss garnicht,ob es diese Form des Verkaufs noch gibt.
Bin gespannt auf Eure Antworten.

Schöne Sonntag.

Gruß Angela

CharmingQuilts · 6. Juli 2014

Hallo

das ist wohl Geschmackssache, aber wenn online Stoffe kaufen nicht klappen würde, dann würde eine ganze Branche nicht existieren Die Anzahl an Online-Shops (eigene Web-Shops, Auktionsplattformen, DIY-Plattformen) ist riesig - es gibt ja auch nicht überall gut sortierten Fachhandel vor Ort, gerade auch auf dem Land.

Natürlich ist es toll, wenn man Stoff anschauen kann, greifen kann, Farben auch bei Tageslicht vergleichen kann (wichtig bei der Suche nach Kombistoffen). Aber wer entweder genug Erfahrung hat oder eben gerade keinen Laden in erfahrbarer Nähe, der kann selbstverständlich prima auf das Online-Angebot zurückgreifen.

Es ist doch toll, dass man durch das Internet nun Verkaufsquellen angeboten bekommt, die man sonst nicht hätte. Gerade auf dem Land gibt es ja nicht an jedem Baum die Möglichkeit, sich für sein (doch recht spezielles Hobby) einzudecken Und Stoffmärkte sind auch nicht überall, nicht immer dann, wenn man dringend was braucht, etc.

Ich liebe es, online zu kaufen - und das nicht nur, weil ich selbst auch einen Shop betreibe, sondern ich kaufe auch fast ausschließlich online als Kundin.

*Andrea N.* · 6. Juli 2014

Die Wollweberei Nietzel & Co aus Grefrath verschickt Stoffkollektion.Das sind ca 10 x 10 cm große Stofflaschen. Der Karton, in Größe eines Maxibriefes, ist prall gefüllt mit Stoffmustern. Es kostete lediglich die Rücksendegebühren von 2,40€.

Stoffkontor.eu schickt einzelne Stoffproben zu. Genauso hält es Stoffecke Vogt

thimble · 6. Juli 2014

Ich kaufe sowohl vor Ort als auch online. Ab und an lasse ich mir vorab auch Stoffproben schicken. Das ist bei Standardstoffen kein Problem. Bei begehrten Modestoffen kann der gewünschte Stoff nach Ankunft des Musters allerdings auch schon mal ausverkauft sein.
Die Schneiderin, bei der ich vor einigen Jahren meinen ersten Nähkurs machte, bestellte auch über die oben bereits erwähnte Wollweberei Nietzel. Ich kann mich erinnern, dass ich als Anfänger die Stoffe recht teuer fand, aber fasziniert von der Kombinierbarkeit war.

Caresse3 · 6. Juli 2014

@ Nadelmaus:
das mit den eingeklebten Stoffmüsterchen kenne ich aus meinen Kinder- und Jugendtagen auch noch. Ebenso gab es sowas für Wolle.
Sozusagen Kataloge mit haptischem Erlebnis. Der Einkauf damit hat immer gut geklappt.

Ich kaufe insgesamt sehr wenig online. Ich unterstütze gerne den Einzelhandel vor Ort.
Und wenn online, dann hat es logistische - Asche auf mein Haupt - jedoch meist finanzielle Gründe. Sozusagen der Einsparmodus ist eingeschaltet.
Ein Beispiel: wenn ich vor Ort im Tierbedarf knapp einhundert Euronen für eine Hundebox bezahle und bei nem online-Händler für die gleiche nur 49,00 - ja, dann ist klar, dass ich bestelle.
Bücher kaufe ich auch gerne online, aber ich stöbere (und kaufe) auch furchtbar gerne in den Buchabteilungen vor Ort, wobei die meinen Buchgeschmack seltenst bedienen können und ich mein Wunschbuch auch meis ersteinmal bestellen muss, weil nicht vorrätig. Dann kann ich auch gleich online. Auch liebe ich die Bücher, die von der Buchpreisbindung befreit sind und da finde ich deutlich schneller online, was zu meinen Interessen passt als vor Ort. Da stolpere ich ab und an mal über was Interessantes, aber gezielt: online...

Stoffe und Wolle habe ich bislang überhaupt nicht online gekauft. Das hat mehrere Gründe: ich mag gerne anfassen und spüren wie sich der Stoff anfühlt (und ich rieche dran - schäm :o). Sehen wie der Fall ist. Sollte ich mal was Gemustertes brauchen (was nahezu nur für Geschenke der Fall ist) dann wickle ich da mal locker paar Meter ab und lass das Muster auf mich wirken. Nicht selten ist es mir dann doch zu viel und ich wickle wieder brav auf und such nach was Dezenterem.
Dazu kommt auch ein gewisses Maß an "Angst", dass der Farbton nicht dem entspricht, was mir vorschwebt(e) und ich dann unnötig Geld ausgegeben habe. Abgeschnittenen Stoff - kann man ihn umtauschen? Ich denke nein, außer er hat wirklich Webfehler oder vergleichbare Mängel.

@ Charming Quilts
Zitat: Es ist doch toll, dass man durch das Internet nun Verkaufsquellen angeboten bekommt, die man sonst nicht hätte.
Absolut. Auch bei ausgefallenen Anliegen wird man da wohl immer fündig werden.
Aber es ist auch eine nicht zu unterschätzende "Verführung" dabei. Es gibt ja so viele wunderschöne Sachen... *einschnauf*

Es gibt indes ein paar Motive auf Stoff, auf die ich ganz "scharf" bin/wäre. Und bislang nicht gefunden habe. Da würde ich, wenn mir diese begegneten jedwede Vorsicht über Bord werfen und BESTELLEN. Müsste dann ja nicht gleich der ganze Ballen sein. Wäre auch schon über eine Borte begeistert...
Mittlerweile habe ich - dem www sei Dank - einen Anbieter gefunden bei dem man seine eigenen Motive hochladen kann, diese mittels Programm auch verzerren, verändern etc ist möglich.
Und das Ergebnis bekommt man dann auf Stoff zurück... mit dieser Sache gehe ich noch schwanger...

Nanne · 6. Juli 2014

Bei Stoffen und Kurzwaren kaufe ich online,was ich sonst nicht bekomme, oder so weit weg ist, dass es sich nicht lohnt.
Online treibe ich mich aber bestimmt irgendwann mit neuem Stoff für meinen ebook reader in den Ruin :D.
Ansonsten online: Schwere sperrige Sachen, deren Transport mich vor ein logistisches Problem stellen würde....und Spezialkram für die Spezialautos.

Rosenfreundin · 6. Juli 2014

Ich bestelle sehr oft Stoff online.
Wir wohnen in einen klitzekleinen Dorf und ich muss wegen jeden Ding in die Stadt fahren. Es gibt auch kleinere Stoffgeschäfte in den Städten ringsherum. Aber dann geht es los - Parkplatz suchen, Benzin und Parkgebühren sind auch nicht ohne.
Ein richtes großes Stoffgeschäft und das in der Nähe das wäre was.

*Sanvean* · 6. Juli 2014

Ich kaufe meine Stoffe ballenweise, deshalb ordere ich sie entweder bei "meinem" Vertreter oder online.
Da die Haptik eine große Rolle spielt, bin ich froh, die Stoffe anfassen zu können und zu sehen, wie er fällt.

Außerdem beziehe ich einige Stoffe aus dem Ausland, was nur online möglich ist.

Manche Spezialitäten finde ich auch bei ebay

CharmingQuilts · 6. Juli 2014

Zitat von Sanvean

Außerdem beziehe ich einige Stoffe aus dem Ausland, was nur online möglich ist.

Manche Spezialitäten finde ich auch bei ebay

Da sagst du was. Da ich ja meine Angebote aus den USA importiere, kann ich selbst als Händler da nicht anfassen. Aber amerikanische Patchworkstoffe haben ja einen "Standard" - da weiß man, was man bekommt, wenn man bestellt

Und genau - Spezialitäten - wie eben bei mir die Precuts - die gibts einfach hier noch nicht überall. Selbst wenn wir ein oder mehrere Stoffgeschäfte hätten, die halbwegs gut sortiert wären..... die würden mich angucken wie ein Auto, wenn ich nach Precuts fragen würde Die bekomme ich selbst nur online - entweder in Kleinstmengen für den Eigenbedarf in den USA (da fliegt man halt auch nicht immer wegen einer Rolle hin, um was auszusuchen) oder halt in Großmengen über den amerikanischen "Dealer". Auch da kommt leider kein Vertreter bis zu mir nach good-old-Germany geflogen.......

Das Internet hat die Welt schon kleiner gemacht. Sieht man ja auch hier am Forum. Wo wäre früher denn so ein Austausch möglich gewesen. Selbst Gilden o.ä. hatten nie so viele Mitglieder mit soviel Wissen wie wir hier online haben!

Generell bin ich auch dafür, den örtlichen Händler zu unterstützen. Meine Heimatgemeinde hat einen süßen Werbeslogan: Fahr nicht fort, kauf im Ort Find ich prima, mach ich auch - ich kaufe beim örtlichen Bauern und auch hier in kleinen Geschäften. Aber wenn ich meinen Spezialkram hier halt nunmal nicht kriege, dann gilt für mich das Motto: es lebe das Internet!

Sisqui · 6. Juli 2014

Ich finde den Onlinekauf sehr praktisch. Man kann mal eben die Preise vergleichen, Kundenmeinungen lesen und hat vor allem eine unglaubliche Bandbreite im Angebot. Viel besser als sich stundenlang die Füße wund zu laufen, vielleicht mit dem Auto von einem Laden zum andern gurken und dann doch nicht das zu finden, was man sucht. Es hat ja auch nicht jeder 5 Läden um sich rum... obwohl ich in dem kleinen Laden in der Stadt sehr gerne schau. Die Dame dort berät wirklich gut.

Ich mag es, online zu stöbern... und da ich nur projektbezogen kaufe/kaufen werde, ist stöbern noch viel besser Als Freund von uni fällt der Riesenberg an gemusterten Sachen sowieso weg...

Nanne · 6. Juli 2014

Es ist halt nur zum Kotzen, wenn sich ein Kunde eeewig von uns beraten lässt und den Laden mit den Worten:" Ich guck dann mal bei amazon" verlässt.

CharmingQuilts · 6. Juli 2014

Sowas macht man ja auch nicht! Das find ich auch zum

Wenn ich mich beraten lasse, also wirklich einen Artikel kaufen möchte, der beratungsintensiv ist und ich deswegen eben nicht im Internet bestellen möchte, weil die Fachberatung dort nicht unbedingt gegeben ist - dann kaufe ich auch da, wo ich gut beraten wurde

Nanne · 6. Juli 2014

But...that's the way it is

toshka · 6. Juli 2014

Ich sag mal so, grundsätzlich vor Ort, aber... Ich habe Glück, paar Läden hier am Wohnort zu haben, und paar in Leipzig. Außerdem bin ich regelmäßig in Berlin. Am Nachmitttag nach der Arbeit laufe ich mir dort buchstäblich die Haken wund Und wenn ich irgendwo anderorts bin, Urlaub, Dienstreise, muss immer was mitgebracht werden.

Aaaaber... Wenn ich was bestimmtes brauche, finde ich es nicht immer vor Ort. Den Stoff für das Abikleid habe ich lange gesucht. Bei 4 Onlinehändlern habe ich mehrere Stoffproben bestellt, bis ich mich für einen Stoff entschieden habe.

CharmingQuilts · 6. Juli 2014

Ja, deswegen muss man das aber erstens nicht genauso machen und zweitens nicht gut finden

Die Kehrseite der Medaille ist natürlich - wie oben geschrieben: wenn es im Handel vor Ort für einen Artikel 99 Euro fällig werden, online aber nur 49 Euro - da verstehe ich natürlich auch jeden, der es sich dann vom Postboten nach Hause bringen lässt......

Nanne · 6. Juli 2014

Es besteht ja noch das Problem, dass die online-Händler in der IT_Branche bessere Konditionen als die -vor-Ort-Händler kriegen ....die Politik dahinter ist: Neukaufen und nicht reparieren...es lebe die Nachhaltigkeit.
Ich richte halt nem 80-Jährigen auch mal ein e-mail Konto ein oder hör mir den Stress mit der Gattin an.

nadelmaus · 6. Juli 2014

Das ist nicht in Ordnung,ich habe meine Nähmaschine im Fachgeschäft vor Ort erworben und wurde direkt vom Händler auf das günstigere Angebot im Netz hingewiesen.Sicher hätte ich fast 100 € gespart,aber wenn ich Probleme oder Fragen habe,kann ich jederzeit dort auflaufen und es mir zum 10. Mal erklären lassen.Da hilft mir der Kundendienst im Netz nicht wirklich und ich denke,so werden die Fachgeschäfte vernichtet und wir stehen vor leeren Läden in den Innenstädten.Die Patentlösung gibt es wahrscheinlich nicht.

Liebe Grüße.

Angela

Seewespe · 7. Juli 2014

Zitat von nadelmaus

Das ist nicht in Ordnung,ich habe meine Nähmaschine im Fachgeschäft vor Ort erworben und wurde direkt vom Händler auf das günstigere Angebot im Netz hingewiesen.Sicher hätte ich fast 100 € gespart,aber wenn ich Probleme oder Fragen habe,kann ich jederzeit dort auflaufen und es mir zum 10. Mal erklären lassen.Da hilft mir der Kundendienst im Netz nicht wirklich und ich denke,so werden die Fachgeschäfte vernichtet und wir stehen vor leeren Läden in den Innenstädten.Die Patentlösung gibt es wahrscheinlich nicht.

Liebe Grüße.

Angela

Diese Argumentation trägt meines Erachtens schon lange nicht mehr. Der Online-Handel hat in Sachen Service längst nachgebessert, mal abgesehen von dem simplen Umstand, dass viele "Online" Händler tatsächlich ja Ladengeschäfte unterhalten, und ihren Handel lediglich über das virtuelle Angebote überregional erweitern. Da ist durchaus eine Fachwerkstatt im Hintergrund, man kann jederzeit Anfragen stellen, und bekommt Unterstützung.

Mein Hauptaugenmerk liegt nicht auf Preis, sondern auf Service, Freundlichkeit und der Angebotspalette. Was nützt mir der Fachhändler vor Ort, wenn der nur eine Marke führt, und nicht einmal bereit ist, Maschinen, für die ich mich interessiere, zum Probenähen zur Verfügung zu stellen? Nix.

Möchte ich mich als Kundin brüsk abfertigen lassen, weil der Händler vor Ort glaubt, seine regionale Monopolstellung mache es überflüssig, dass er verbindlich und kundenfreundlich agiert? Nö.

Ist es mein Problem, wenn er mittelbare Anfragen per Email nicht zeitnah beantwortet, und dann ein anderer das Geschäft abschliesst, der mich als Kundin wahr- und ernst nimmt? Nein.

Einige der Online-Händler, die in den Augen mancher offenbar irgendwie unseriös und anrüchig sind, haben einfach nur erkannt, dass Handel sich wandelt, und Menschen in einer zunehmend virtuellen Welt die Ressource virtueller Raum auch benutzen. Ich kann trotzdem hinfahren, und ganz unvirtuell und haptisch dort ein Geschäft abschliessen, wenn ich das möchte.

Was nützt mir denn auf der anderen Seite der viel gepriesene Handel "vor Ort", wenn das Angebot angestaubt, die Bedienung unfreundlich und Service nonexistent ist? Da gehe ich dann eben nicht mehr hin, und zwar konsequent, und es stört mich überhaupt nicht, wenn solche Geschäfte irgendwann nicht mehr existieren. Das haben sich die Betreiber dieser Läden selbst zuzuschreiben.

Auf der anderen Seite kann Handel vor Ort durchaus Klientel zurück gewinnen. In der Nähe hat vor einiger Zeit ein wunderbarer Stoffladen eröffnet, der auch Kurse anbietet. Freundlich, engagiert, nett. DORT gehe ich gern einkaufen, und zahle durchaus auch mal den einen oder anderen Euro / Meter mehr.

Nanne · 7. Juli 2014

Das ist so ein zweischneidiges Schwert.
Der arrogante Händler am Ort ist natürlich ein nogo.
Aber ich kann einem Senior (75+) nich in einer mail beschreiben, wie er ein microsoft Konto eröffnet, das du brauchst, um dir ein office-Paket zu installieren...ich kann dem auch in einer mail nicht erklären, wie er einen Treiber für seinen Drucker findet u.ä.
Wer mit solchen Techniken nicht aufgewachsen ist, für den ist ein solcher Quantensprung oft nicht zu bewerkstelligen, wofür ich auch volles Verständnis habe.

Seewespe · 7. Juli 2014

Beim Senior gebe ich Dir - eingeschränkt - Recht. Meine Mutti ist 70, und sie kommt mit den neuen Medien erstaunlich gut zurecht, ist aber auch im Kopf eine ganz Fitte. Ihr könntest Du problemlos in Form einer Email Dinge erklären. Meine Oma, die mit 94 im letzten Jahr verstarb, war immerhin in der Lage, mit einem Ebook-Reader klar zu kommen und ein Mobiltelefon zu bedienen.

Die fragliche Vor-Ort-Händlerin ist aber von ihrem 7. Lebensjahrzehnt noch etliche Jährchen entfernt