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Zuschnitt parallel zur Schnittkante - Erfahrungen?

  • Hallo Ihr Lieben,
    ich würde gerne mal wissen, ob die/der eine oder andere Erfahrungen hat, ob man die Teile für eine Bluse auch parallel zur Schnittkante (anstatt Webkante) zuschneiden kann.
    Ich habe einen recht dünnen unelastischen Baumwollstoff, aus dem ich mir eine Bluse nähen möchte. Als ich den Stoffballen sah, fand ich das Muster so toll und habe gar nicht darüber nachgedacht, dass es eigentlich in die für meinen Geschmack verkehrte Richtung verläuft. Der Stoff war nicht teuer, so dass ich es natürlich einfach mal ausprobieren könnte. Andererseits gefällt er mir so gut, dass ich ihn ungern versauen möchte.
    Darum bin ich sehr an Euren Erfahrungen interessiert.
    Vielen Dank schon mal!

    Viele Grüße
    Monika

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  • Danke Jonny, der Tipp ist super. Werde ich mir auf jeden Fall merken.


    Bei dem aktuellen Stoff ist das Erkennen des Winkels eher kein Problem, da das Muster feine Streifen enthält, an denen ich den gedrehten Fadenlauf sehr gut ausmachen könnte.
    Worum es mir im Moment hauptsächlich geht, ist ganz einfach die Unsicherheit, ob sich ein Zuschnitt parallel zur Schnittkante bei einem unelastischen Stoff irgendwie negativ auf den Sitz des Kleidungsstückes auswirkt. Ich habe ja schon ziemlich viel Kleidung genäht, aber bisher eben immer brav parallel zur Webkante zugeschnitten.
    Deine Antwort hört sich für mich aber schon so an, dass es wohl möglich ist. :)

    Viele Grüße
    Monika

  • Das ist generell schon möglich. Wenn du auf eine Elastizität vom Schnittmuster her angewiesen bist, dann geht es eventuell nicht. Bei Bekleidung ist ansich immer die Quer-Elastizität wichtig, die beim Kippen um 90° verloren geht. Ist der Stoff bi-elastisch macht es nichts. Und wenn der Schnitt keine Quer-Elastizität verlangt, macht es auch nichts, wenn du die Schnitt-Teile kippst.

    Einmal editiert, zuletzt von nadelzwerg ()

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  • Das ist generell schon möglich. Wenn du auf eine Elastizität vom Schnittmuster her angewiesen bist, dann geht es eventuell nicht. Bei Bekleidung ist ansich immer die Quer-Elastizität wichtig, die beim Kippen um 90° verloren geht. Ist der Stoff bi-elastisch macht es nichts. Und wenn der Schnitt keine Quer-Elastizität verlangt, macht es auch nichts, wenn du die Schnitt-Teile kippst.


    Bei elastischen Stoffen ist es natürlich wichtig, die Richtung einzuhalten ...


    Aber:


    Ich habe einen recht dünnen unelastischen Baumwollstoff, aus dem ich mir eine Bluse nähen möchte.


    Bei Webstoffen muss man nur darauf achten, dass eine Fadenrichtung (Kett- oder Schussfaden) parallel zum Fadenlauf des Schnittmusters verläuft.

  • Danke, nadelzwerg.
    Genau in dem Punkt bin ich mir eben unsicher. Ich kann nicht so recht beurteilen, ob der Schnitt Quer-Elastizität verlangt. Ich habe den Schnitt schon mehrmals genäht und mit dem "richtigen" Zuschnitt sitzt er super. Es ist keine sehr locker sitzende Bluse und daher weiß ich nicht, ob ich für eine bequeme Bewegungsfreiheit nicht vielleicht doch die Quer-Elasizität brauche. Ich füge hier einfach mal ein Bild von der letzten Bluse ein, die ich nach dem Schnitt genäht habe.


    asiaprint.jpg


    Falls es jemanden interessiert, den Grundschnitt zu dieser Bluse habe ich hier im Forum gefunden: http://www.hobbyschneiderin.net/showthread.php?9294-Sammelthread-f%FCr-kostenlose-Schnittmuster-f%FCr-DOB/page2&highlight=Schnittmuster+Bluse+Workshop
    (Beitrag #12)
    Vielen Dank noch dafür! :applaus:

    Viele Grüße
    Monika

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  • @ Jonny: Also verhalten sich die Kett- und Schussfäden bei Webstoffen gleich? Vom Gefühl, wenn ich dran ziehe, empfinde ich das auch so. Mir fehlt nur ganz einfach das Wissen und die Erfahrung, ob es dann beim Tragen tatsächlich auch so ist.

    Viele Grüße
    Monika

  • Ich habe mir das Schnittmuster angesehen. Das ist ein ganz normaler Blusenschnitt, den man aus unelastischem Stoff in der Regel näht. Mit anderen Worten, der Schnitt verlangt keine Quer-Elastizität.

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  • Genau, ich habe die Bluse bisher auch immer nur aus unelastischen Stoffen genäht. Dann kann ich mir das Muster ja nach meinem Geschmack zurechtdrehen. Hurra!
    Vielen Dank nochmal für Eure Antworten. :daumen:

    Viele Grüße
    Monika

  • Ich hab auch grade das "Problem" - total süßen Stoff für eine Bluse, aber nur 110 cm breit. Da werde ich den Schnitt um 90° drehen müssen da die Maßangaben auf dem Schnitt für 140/114 cm sind. Da es ein ganz normaler BW-Stoff in Leinwandbindung ist, sehe ich da aber kein Problem. Und das Muster ist auch so dezent dass es keinen Unterschied macht.

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  • Also ich habe letztens die Rückenpasse von diesem Schnitt auch quer genommen. Das ging anstandslos. Ich würde das jetzt einfach ausprobieren und wenn Du unsicher bist, in der Gesamt-Breite ca 0.5cm zugeben.


    Eine ganz andere Frage, weil ich eben diesen Schnitt gerade abändere um zu sehen, wie weit man damit 'gehen' kann (Spielkind): Die Ärmel, haben die bei Dir von Haus aus da so reingepasst oder hast Du da irgendwo Falten gelegt oder so? Ich habe bei meiner ersten Version vom Schnitt den Ärmel oben in der Kugel drastisch abgeflacht. Der stand nämlich ab, wie mittelalterliche Gewandungen (nicht schimpfen, das Zeitalter ist bestimmt ein Anderes) wo man oben, am Ärmelansatz, so ein Extra-Ring-Polster hatte...


    LG
    neko

  • Hallo neko,


    ja, ich werde das dann einfach mal ausprobieren.


    Die Ärmel haben bei mir so nicht reingepasst. Wenn man sich den Workshop und die Bilder so ansieht, sollen sie wohl eigentlich im Schulterbereich in Falten gelegt werden. Das wollte ich aber auch nicht haben. Ich habe dann schon bei meiner ersten Probebluse die Kugel etwas abgeflacht. Das hat aber noch nicht gereicht, ich habe da immer noch eine leichte Kräuselung gehabt, so dass ich dann für die nächste Bluse auch noch etwas Weite aus der Kugel rausgenommen habe (also Ärmel-Schnittmuster einmal von oben bis unten durchgeschnitten und oben entsprechend zusammengeschoben).
    Wenn man den Schnitt erst einmal an sich angepasst hat, finde ich ihn wirklich sehr gut. Daher hat sich die Arbeit mit den diversen Änderungen für mich auf jeden Fall gelohnt.

    Viele Grüße
    Monika

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  • Ja, sehe ich genauso. Ein wunderbarer Basisschnitt. Zeitlos, schön wandelbar. Ich behaupte sogar, wenn man sich Mühe gibt, kann man daraus sogar eine Jeansjacke nähen ;) Aber ich halte mich jetzt für mich erst mal an Sommerblusen :) Zur Hose, zum Rock, für untendrunter.


    Vielleicht reizt es mich und ich versuche im Herbst irgendwann daraus ein Hemdblusenkleid zu machen. Auch das müßte eigentlich auf der Basis gehen...


    Hachja... so viele Möglichkeiten :) Nur eben der Startpunkt sollte passen. Da lohnt sich fast jeder Aufwand. Finde ich.


    LG
    neko

  • Den Gedanken mit der Jacke hatte ich auch schon. Allerdings geht es mir im Moment auch hauptsächlich um Blusen, weil Kaufblusen bei mir einfach grauenhaft sitzen. Seit ich selber nähe, ist mir auch klar geworden, warum die bei mir einfach nicht passen können. Umso schöner, wenn man dann so einen schönen Basisschnitt gefunden/erarbeitet hat. ;)

    Viele Grüße
    Monika

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  • Genau. Oben 36, in der Mitte 38 in der Taille 40 oder knapp 40 und in der Hüfte - so sie denn so weit runterkommen - 42.


    Da Kaufblusen aber meist bei ca 60-65cm Länge aufhören rutschen sie jedes Mal aus der Hose, sobald ich mich mal strecken muß. Und das muß ich bei meiner Größe oft. Und immer oben drüber tragen mag ich sie auch nicht...


    Eine 40er Kaufbluse geht meist. Bevor ich nackig gehen muß... Aber passend un in einer angenehmen Länge ist einfach ungeschlagen (ich habe Bernina im Test 6cm verlängert, im nächsten probiere ich mal 10 aus)


    LG
    neko

  • Kommt mir alles sehr bekannt vor, nur dass es bei mir nicht bei der 36 losgeht. ;) Von der Oberweite her brauche ich außerdem auch oben schon eine große Größe, allerdings entspricht meine Schulterbreite eher einer 38. Im Hüftbereich brauche ich mindestens eine 44, oft auch 46. Da sehe ich in Kaufblusen immer wie eine Tonne aus, weil von meiner verhältnismäßig schlanken Taille natürlich nichts mehr zu sehen ist. :mad:
    Aber mein absolutes Hauptproblem - und das ist das, was ich erst durchs Nähen erkannt habe - sind meine sehr geraden Schultern. Da Kaufblusen immer eine gewisse Schulterschräge haben, sieht das einfach absolut unmöglich aus. Wenn der Stoff etwas Stand hat, steht der Halsausschnitt mitsamt Kragen total nach oben ab. Wenn es ein weich fallender Stoff ist, geht der Anblick von vorne zwar noch, aber auf der Rückseite staucht sich unterhalb des Kragens eine Menge Stoff. Ich bin echt froh, dass ich jetzt nicht mehr auf die gekauften Dinger angewiesen bin.


    Meine Bernina-Blusen habe ich übrigens um 8 bzw. 10 cm verlängert. Die Länge mag ich bei meinen Kurven ganz gerne.

    Viele Grüße
    Monika

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