Meine Erziehung in der Kindheit gestaltete sich ja vorwiegend derart, dass meine Eltern mir zu jedem Lebensumstand ein mehr oder minder passendes Sprichwort aufsagten, dass ich dann erstens auch auswendig lernen musste und mir zweitens nicht weiter erklärt wurde.
Wenn ich mich also über einen kratzigen Pullover, kneifende Hosen oder zu enge Schuhe beklagte, hierß es jedes Mal einfach: "Wer schön sein will, muss leiden!" Damit hatte ich dann zufrieden zu sein.
Möglicherweise ist das der Grund, warum ich heute auf Sprichwörter ebenso allergisch reagiere wie auf unbequeme Kleidung.
Außerdem frage ich mich ohnehin, wie jemand, der leidet dabei dann noch Schönheit ausstrahlen kann.
Trotzdem frage ich mich natürlich imemr wieder mal, wie ich es schaffe "korrekt" gekleidet zu sein, ohne dabei allzu große Zugeständnisse auf Kosten des Tragekomforts zu machen.
so ist ja im büro der Klassiker des "korrekten gekleidet Seins" eine Bluse mit einem Blazer drüber. Das mag ja gerne so sein, aber ich wüsste jetzt nicht wie ich das länger als 10 Minuten ertragen könnte. Das ist mir schlicht und ergreifend zu warm - egal bei welchem Wetter.
Eine Kollegin meinte nun zu mir, dass ich mich da schon dran gewöhnen würde .... und es kam prompt der Spruch, der mir schon als Kind an den Kopf geworfen wurde.
Aber ehrlich gesagt glaube ich das nicht.
Wie haltet ihr es damit? Zu welchen Anlässen zwängt ihr euch in Kleidung, in der ihr euch nicht wohl fühlt? Wie lange ertragt ihr das? Und gibt es nicht zu allem auch immer eine ertragbare, tragbare Alternative?