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Andere Hosenkonstruktion

  • Hallo ihr Konstruktionsbegeisterte:


    Schon einige Hosen habe ich für mich konstruiert, nach Galya, Leenas (?), Müller&Sohn und Hofenbitzer, daneben Fertigschnitte angepasst. Irgendwie sind alle tragbar geworden - nach mehr oder weniger vielen nachträglichen Änderungen - der Zeichenaufwand für den Grundschnitt ist halt nicht ganz unerheblich. Allen ist gemeinsam, dass man erst eine "normale" Hose konstruiert und sie anschließend zur Hose im Jeansstil abändern kann.
    Deshalb habe ich bei dieser Seite beim Artikel vom 7. Okt. 2008 genauer hingeschaut:


    Was ist der Unterschied zu Müller&Sohn oder Hofenbitzer?
    Das ist die Stellung der Hinterhose! Je nachdem, wie ausgeprägt der Popo ist oder wie stretchig der Stoff, muss die rückwärtige Mittelnaht steiler oder schräger verlaufen. Wie steil oder wie schräg der gezeichnete Schnitt rauskommt, hängt bei Müller und Hofenbitzer von einigen Parametern ab. Erst am fertigen Schnitt dann lässt sich die Länge der Schrittkurve abmessen.
    Hier wird die Hinterhose erstmal gerade über die Vorderhose gezeichnet. Erst die Kopie des Hinterhosenschnittes wird an der Hüftlinie eingeschnitten und zur Mitte hin aufgesperrt. (Im 2. Bild rot gezeichnet) Da kann man dann sofort mit dem Metermaß bestimmen, wie lang die Schrittkurve sein soll.


    Ich habe gerade einen Prototyp in Arbeit.
    In der Konstruktionsanleitung sind ein paar Flüchtigkeiten: Wenn "bottom width" die Gesamtweite des Hosensaums ist, muss es bei Punkt 3-12 und auch bei 3-14 heißen 1/4bottom width minus 1/8"(0,5 cm), dann wird noch ein Punkt mit 4-14 bezeichnet, der aber 4-15 heißen muss.


    Meine Hose ist jetzt schon mit dem Originalstoff (no rik, no fun :)) und 2cm NZ zugeschnitten, allerdings habe ich vorerst weder einen Sattel abgetrennt noch Vordertaschen gearbeitet. Der RV ist nur eingeheftet, alle Nähte mit der Maschine und größter Stichlänge genäht. Ich stecke zum Probieren auch immer einen Probierbund aus Bomull an. Knielinie, Schrittlinie und Hüftlinie sind mit Reihgarn durchgeschlagen, damit ich kontrolieren kann, ob alles schön waagrecht verläuft.
    Erst nach der Anpassung zeichne ich mir den Verlauf der endgültigen Taillenkante, des Sattels und der Tascheneingriffe an, trenne die Heftnähte auf und nähe die Jeans wie üblich.
    Die Oberschenkel sind noch zu weit, da muss ich die Seitennähte kurviger nähen. Der Popo passt. Nein, Fotos gibt es keine :p


    Beim Tascheneingriff sollte man noch dran denken, dass seitlich 1/2 cm zugegeben wird, damit die Hand leichter in die Tasche greifen kann. :nerd:
    Dieser Hinweis fehlt. Statt des vorgesehenen geraden Bunds nähe ich auch lieber einen Formbund.


    LG
    Inge

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  • Hallo Minga,


    vielen Dank für den Tipp. Ich konstruiere nach Müller&Sohn und hatte bis jetzt keine Probleme, aber vielleicht passt meine Figur ja auch besonders gut zu dieser Konstruktionsart. ;) Die Methode Hofenbitzer kenne ich nicht, musste aber bei mucneckos WIP feststellen, dass ihre Probleme genau an der von dir beschriebenen Stelle auftauchten. Mich irritiert ja irgendwie diese besondere Betonung auf der Balance-Geschichte, die es schwer macht, die Konstruktion, oder die Fehler dabei nachzuvollziehen.


    Es wäre ganz schön, wenn du über die weiteren Fortschritte bei deiner Hose mit der anderen Art der Konstruktion berichten würdest, vielleicht hilft es hier ja einigen zu befriedigenden Schnitten zu kommen. Ich wünsche jedenfalls viel Erfolg mit deiner Hose. :)

    Grüße,
    Claudia


    Mein Blog

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  • So, die Hose passt jetzt! Gerade habe ich den Sattel konstruiert und angenäht. Nun bin ich bei den Vordertaschen. Ist halt ein Gefummel, wenn man alles an der ganzen Hose macht. Andererseits verlaufen dann die Nahtlinien genau da, wo ich sie haben will.
    Da ich die Änderungen gleich auf den Schnitt übertragen habe, kann ich die nächste Hose aus derselben Stoffart natürlich leichter machen.


    Claudia, Hofenbitzer und Müller ist eigentlich das gleiche, die Punkte heißen halt anders. Von Müller habe ich eine alte Ausgabe "Hosen und Röcke" (21. Auflage)
    Da, wo Müller bei der Konstruktion irgendwo seitlich einrückt - je nach gewünschter Hosenform - gibt Hofenbitzer einen Winkel an, der zur Schrägstellung der rückw. Mittelnaht führt. Bei beiden Konstruktionen musste ich für mich immer nachträglich die Änderung "flaches Gesäß" durchführen. Hier habe ich einfach statt der empfohlenen 4 cm nur 2 cm aufgespreizt und alles hat gepasst. Bei der Anprobe habe ich jetzt die rückw. Innenbeinnaht noch gekürzt und die Oberschenkel enger gemacht. (Mein Stoff ist Jeans mit Elastan.) Der Änderungsaufwand hielt sich also in Grenzen.
    Ohne Jeanssattel und Eingrifftaschen ergibt die Konstruktion eine ganz normale Hose, wenn man die Sitzhöhe (body rise) bis zur Taille misst.


    Ich warte ja immer noch darauf, eine "echte" Jeans zu konstruieren. Ich glaube, da verlaufen die Beine etwas im Bogen? So richtig knackig sind meine selbst genähten nämlich nicht. Aber schmal UND bequem UND ohne Katzenbart hab ich auch noch keine kaufen können.


    Ich fand die Konstruktion übrigens einfacher als bei Müller oder Hofenbitzer.


    LG
    Inge

  • Das hört sich ja sehr vielversprechend an. :cool: Ich habe zwar schon einen schönen Hosenschnitt für mich ausgetüftelt, aber es reizt ja doch, auch diese Methode mal zu probieren, eventuell auch in Deutsch zu übersetzen. Bei meinem Schnitt habe ich gleich meine "körperlichen Besonderheiten" und einen Jeansschnitt berücksichtigt - da muss man zwar ein wenig hin- und herblättern, aber es ging. An dem Punkt bin ich einfach eine faule Socke und habe keine Lust den Schnitt nochmal zu kopieren und anzupassen. :D

    Grüße,
    Claudia


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  • Je nach Körpertyp - nicht für mich. Bei meiner Figur müßte ich hier nachträglich viel ändern. Kann ich mit Mueller oder Hofenbitzer besser und auf Anhieb. Im allgemeinen etwas Weite im Schnitt im Gesäßbereich.
    posaune

  • Hmm, schade, ich hatte ja die stille Hoffnung, es gibt einen Konstruktionsweg, der individuelle körperliche Besonderheiten einfacher umsetzbar macht. Bei deiner Einschätzung komme ich eher zum Schluss, dass sich M&S, Hofenbitzer und Aldrich zwar stark ähneln, aber jeder "seinen" Konstruktionsfavoriten finden muss. Und üben natürlich.


    Obwohl ... wenn man genügend Übung hat, dürfte es ziemlich egal sein, nach welcher Art man konstruiert. :denker:

    Grüße,
    Claudia


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  • Am Ende wird es meistens eine Hose...


    Bei deiner Einschätzung komme ich eher zum Schluss, dass sich M&S, Hofenbitzer und Aldrich zwar stark ähneln, aber jeder "seinen" Konstruktionsfavoriten finden muss.


    Und so wie vermutlich die unterschiedlichen Konstrukteure zu verschiedenen Körperformen passen, kommen noch eigene Vorlieben bei der Vorgehensweise hinzu.


    Obwohl ... wenn man genügend Übung hat, dürfte es ziemlich egal sein, nach welcher Art man konstruiert. :denker:


    Und irgendwann macht man das dann freihändig! :)

    Dirk - des Teufels nackter KofferNÄHER 2.0 ...

    (Alt und müffelig.)

  • Je nach Körpertyp - nicht für mich. Bei meiner Figur müßte ich hier nachträglich viel ändern. Kann ich mit Mueller oder Hofenbitzer besser und auf Anhieb. Im allgemeinen etwas Weite im Schnitt im Gesäßbereich.
    posaune


    Genauso geht es mir auch.


    Konstruieren nach Aldrich ist für mich quasi Schnittkonstruktion "light". Es geht recht zügig, aber er geht in der Konstruktion nicht auf Figurbesonderheiten ein.
    Bei Hofenbitzer/ Müller&Sohn ist das sehr viel ausgefeilter.

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  • Ich bin jetzt auch hier... ;)


    Ich habe da auch noch einen anderen Ansatz im Test (der eher direkte, nichtkonstruktive Weg). Aber ich schau mir das da oben auch gerne noch einmal an. Nichts, gegen einen passenden Hosenschnitt, aber manchmal will man ja doch vielleicht neu konstruieren. Und seis auch nur aus akademischem Interesse ;)


    Ich glaube allerdings auch, daß, wenn man seine Hosenbodenform *kennt*, ist alles nur noch halb so dramatisch. Aber was ist schon ein ausgeprägtes Gesäß oder ein flacher Po? Bisher war ich ja immer der Meinung, ich hätte einen besonders großen Hintern. Aber seit der Konstruktion unter diesen Gesichtspunkten glaube ich zu wissen: mein Becken mag breit sein, aber der Rest ist eher unterdurchschnittlich bis durchschnittlich.


    Und wie Koffernäher schon schreibt, irgendwann hat mans im Handgelenk ;) Wobei ich mich gerade wundere... war das nicht Bastian, der die Hose auf Stoff aus dem Handgelenk gezeichnet hat, dressiert hat und genäht hat und dann war der WIP irgendwie vorbei?


    Nachtrag: Oh, die Seite ist spannend! Ich hab mal durchgescrolled, nur die anwesenden Projekte gesichtet. Wie hast Du denn die gefunden? Da muß ich ja glatt mein Näh-English improoven. (SCNR so schönes denglish)


    LG neko

  • Neko, :pst:


    Zitat

    Aber was ist schon ein ausgeprägtes Gesäß oder ein flacher Po? Bisher war ich ja immer der Meinung, ich hätte einen besonders großen Hintern. Aber seit der Konstruktion unter diesen Gesichtspunkten glaube ich zu wissen: mein Becken mag breit sein, aber der Rest ist eher unterdurchschnittlich bis durchschnittlich.


    das geht mir ganz genauso, nur andersherum. :D


    Ich dachte immer Hüfte: ja, Gesäß... normal.


    Vermutlich auch, weil ich eine hohe Hüfte hab. Dadurch spannt Konfektionsware ständig an den Hüftknochen, aber dass die Schrittnaht immer zu kurz ist, hätte ein Indikator sein können :rolleyes:


    Ich konstruiere in den nächsten Tagen - vielleicht schaffe ich es auch heute noch - noch eine Hose nach Hofenbitzer und dann wollen wir doch mal sehen.

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  • @ Minga
    wenn auch 1 1/2 Jahre später
    Die von mir bevorzugten Kauf-Jeans haben eigenartigerweise eine Wäscheklammerform
    Die Außenlinie ist fast gerade, der Bogen nur an der Innenbeinnaht. Auch die hintere Schrittnaht hat wenig Bogen und sinkt nicht unter den Kreuzpunkt.


    @Neko
    Inzwischen bin ich mir nicht mehr sicher, ob Du wenig Hintern hast. Bei einer Variante mit weniger/zuwenig Hinterhosenbreite konnte ich nämlich diese Querfalte an der Vorderhose beim Anheben des Beines auch "bewundern". Hast Du zufällig versucht, die senkrechten Linien der Hinterhose oberhalb der Hüftlinie gerade verlaufen zu lassen? Dann hättest Du in der Schrittlinie einen 90°-Winkel eingebaut und logischerweise die Falten an der Innenbeinseite.

  • Eigentlich nicht, aber das kann schon sein, daß die im Laufe der Fummelei sich entsprechend 'verschoben' haben. Ich führ mir das noch einmal zu Gemüte, wenn ich den aktuellen Schnitt wiederfinde (der ist 'abgetaucht').


    Nachtrag: Minga: ich hab mir die Seite genauer angesehen. Da sind 2 Hosenmuster drin. Einmal eine Jeans und ganz unten https://wkdesigner.wordpress.c…ttern-drafting-by-height/


    Die sieht vielversprechend aus. Ich glaube, sofern ich den Text korrekt verstanden kriege, werde ich dem Ansatz eine Chance geben.


    LG neko

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  • Kaum ist man nicht da, steppt hier der Bär!
    Mein rechner verweigert momentan den Zugriff auf die "gelbe" Hobbyschneiderin, alle anderen seiten nimmt er normal. wei? der Geier warum.
    Ich kÄmpfe momentan mit einem kleinen Fremdrechner und dessen Tastatur.
    Bis spÄter.
    Inge

    • Offizieller Beitrag

    im Moment steht's unentschieden, wa?

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür geben, dass du es sagen darfst.
    Voltaire
    Gruß
    Nanne

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