Gekaufte Stoffe

Broti · 27. April 2014

Hallo an alle,

ganz sicher in welche Kategorie meine Frage fällt, bin ich mir leider nicht.

Vorab zunächst: ich habe mir nun endlich eine Nähmaschine gekauft und bin natürlich voller Tatendrang.

Nun habe ich zwei Loop-Schals genäht um langsam wieder rein zu kommen.

Worum es mir aber eigentlich geht ist, wir haben hier einen tollen Stoffladen. Für die Loops habe ich einmal zwei Baumwollstoffe benutzt und das andere mal zwei Jersey. Bei beiden Stoffen ist mir Folgendes passiert:

Ich orientiere mich beim anzeichnen an der Webkante. Welche meiner Auffassung nach gerade sein sollte. Im rechten Winkel zeichne ich mir mein Rechteck auf (35/140). Leider habe bis jetzt nur ein großes Geodreieck. Dass es hierbei zu geringen Abweichungen kommen kann ist mir klar. Es passiert mir jedoch immer, dass es zu Abweichungen von mehreren Zentimetern kommt.

Bin ich zu blöd zum ausmessen oder kann es daran liegen, dass der Stoff zur Webkante nicht gerade geschnitten ist? Wenn ich beide Webkanten aufeinander lege und den Stoff dabei faltenfrei lege, passen die Enden nicht korrekt aufeinander.

Die Dame im Laden meinte mein Problem läge darin dass ich den Stoff vorher waschen müsse. Den Baumwollstoff zu reißen würde laut ihr eine gerade Kante geben. Ist das immer der Fall?

Für mich ist der Stoff aber eindeutig schief. Und der Jersey wurde ja geschnitten.

Habt ihr ähnlich Probleme? Müsst ihr auch auf unnötige Zentimeter vom Stoff verzichten?

Danke jetzt schon für Eure Unterstützung!

Johana · 27. April 2014

Ja bei Jersey ist es so eine Sache, ist mir auch schon aufgefallen. Vor allem bei preisgünstigen, da stimmt oft der Maschenlauf nicht mit der Webkante überein. Man hat da nur zwei Möglichkeiten :
1. Wenn man genau den Maschenlauf beachtet, bleibt sehr viel überschüssiger Stoff übrig.
Die Reste verwende ich dann für Slips oder ähnliches.
2. Wenn man sich nach der Webkante richtet beim Zuschneiden, wird das Teil schief.
Er wird auch durch Waschen nicht gerade.
Ich habe mich da für die Erste entschieden.

Bei Baumwollstoffen ist es meistens nur bei bedruckter Ware, der Druck ist schief.
So meine Feststellung.

Prinzipiell reisse ich meine geraden Stoffstreifen, habe dann einen fadengeraden Streifen, das stimmt.
Das kenne ich noch so aus "DDR-Zeiten", da wurde beim Stoffkauf auch gerissen statt geschnitten.

Beim Messen benutze ich auch das Maßband oder großes Lineal.

bunny-55 · 27. April 2014

Hallo
Da du Jersey ja nicht reissen kannst(auch nicht bei jeder Webware günstig),versuche mal mit einer Stecknadel die Maschen zu verfolgen.Ist mühselig,aber es sagt dir,ob und vor allem wie schief gestrickt ist.
Mir ist es bei Jersey(okay,es war ein Billigstück)passiert,daß ich eine Kantenabweichung von mehr als 5cm bei einem Laufmeter hatte.
LG

essticktsichschön · 27. April 2014

Guten Morgen,

ich verwende sehr viel Jersey und das ist eine meiner Lehrstunden, die du da beschreibst...

Mittlerweile achte ich bei meinen Jerseys auf die Qualität. Da ich alle Stoffe vorher wasche und in den Trockner stecke - das gehört einfach zu unserem Waschvorgang - rollt er sich an den Seiten dann auch noch gern ein... :D. Aber bei den Stoffen, die ich verwende, bleibt das Muster genau da, wo es vorher war.

Da es bei dir ein Loop Schal ist, den man als 8 um den Hals legt, finde ich das jetzt nicht unbedingt schlimm. Da fällt mir ein, meine Schwiegermutter hatte mir zwei gekaufte Chiffon Schals mitgegeben, daraus einen Loopschal zu machen. Beim Zusammennähen habe ich bemerkt, wie schief der "abgenäht" wurde, den wollte ich nämlich auch brav der gleichen Masche/Webkante folgend -perfekt -> weil Schwiegermama - ihr wißt- zusammennähen. Also habe ich mich meinem Schicksal gefügt und ihn schief zusammengenäht.

VG

Anouk · 27. April 2014

Da jersey im Schlauch gestrickt und dan aufgeschnitten wird, verlaufen die Maschenreihen nicht im rechten Winkel zur vermeintlich Webkante -die ja eigentlich ein Schnittkante ist.

Habt ihr schon mal Strümpfe oder überhaupt in die Runde gestrickt? wenn ihr genau hinseht werdet ihr erkennen das die Maschenreihen spiralfrömig nach oben (oder unten ) verlaufen. genau so begibt es sich mit Jersey.

Wenn du ein Verdrehen vermeiden willst mußt du als Orientierung für das genaue Einzeichnen eines Rechtecks die Maschenkette im Stoff nehmen und dort das Geodreieck ansetzen

LG
Anouk

*Lizzygirl* · 27. April 2014

Siolche Abweichungen habe ich auch immer wieder. Ich orientiere mich daher schon lange nicht mehr an der Webkante, sondern am Muster. Da muss man dann natürlich genau auf den Mustersatz schauen, denn das gleiche Motiv wiederholt sich nicht immer nur an der gleichen Stelle, sondern auch versetzt - orientieren kann man sich natürlich nur an solchen die exakt darüber/danebne liegen.

Anouk · 27. April 2014

Zitat von Lizzygirl

Siolche Abweichungen habe ich auch immer wieder. Ich orientiere mich daher schon lange nicht mehr an der Webkante, sondern am Muster. Da muss man dann natürlich genau auf den Mustersatz schauen, denn das gleiche Motiv wiederholt sich nicht immer nur an der gleichen Stelle, sondern auch versetzt - orientieren kann man sich natürlich nur an solchen die exakt darüber/danebne liegen.

Problematisch wird es aber dann wenn das Muster ebenfalls paralell zur Schnittkante einer im Schlauch gestrickten Wirkware gedruckt wurde.

Ulrike1969 · 27. April 2014

Leider sind etliche Stoffe nicht gerade, besonders bei den Jerseys verzieht sich der Stoff z.B. schon beim Herstellen oder beim Doublieren der Ware. Darauf habe ich als Händler auch keinen Einfluß, der Stoff kommt schon so - und es liegt nicht immer am Preis der Ware; das ist völlig unterschiedlich.
Die Webkante ist nicht zwangsläufig gerade, wenn man den Stoff z.B. aufgefaltet auf einen großen Tisch legt sieht man schnell die Abweichung.
Ich empfehle immer nach Muster zu schneiden, wenn es ein Muster gibt. Die Webkante muss man oft abschneiden, können auch mal mehr als nur ein paar mm Differenz sein. Wenn man das nicht macht, wird das Rechteck irgendwo meistens schief. Ich habe schon einige Loopschals versucht mit Webkante dran und Stoff gerade ziehen zu nähen, sie sahen alle belämmert aus.... da hilft nix.
Besonder krass war das diesen Winter bei einem Ringelnicky - da sind es doch viele cm Abweichung geworden, weil der Stoff dermaßen verzogen auf dem Brett gewickelt war und die Ringel sich nicht zusammenführen ließen. Stoff zurückziehen bringt nichts, der Stoff geht meistens in die verzogene Form wieder zurück (spätestens nach dem Waschen)
Zum Thema Waschen vor dem Zuschnitt: ich habe bei meiner Hilco Ware auf fast allen Stoffen für diesen Sommer den Hinweis entdeckt: erst nach dem Konfektionieren waschen! Tja, dann kann ich das leider nur so weitergeben, zumindest bei diesen Stoffen.
LG
Ulrike

Broti · 27. April 2014

Vielen Dank für eine Erfahrungen. Ich habe schon angefangen an mir zu Zweifeln.

Also wascht ihr eure wäre auch nicht alle vor der Verarbeitung?

Anouk · 27. April 2014

ich wasche IMMER vor der Verarbeitung. Weil sich oft der Jerseystoff noch anders verzieht als im frischgekauftem zustand...Stelle Dir mal das Ergebnis an einem bereits fertigen Teil vor?!?!?!

Broti · 27. April 2014

Wäscht du nur Baumwollstoffe oder auch andere?

Arbeite gerade an einem Geldbeutel. Der wird wohl nicht gewaschen somit kann ich die Stoffe auch ungewaschen benutzen oder?

Seele · 29. April 2014

ich wasche auch alles uns bügele und bedampfe es

Anouk · 29. April 2014

Zitat von Broti

Wäscht du nur Baumwollstoffe oder auch andere?

Arbeite gerade an einem Geldbeutel. Der wird wohl nicht gewaschen somit kann ich die Stoffe auch ungewaschen benutzen oder?

Gerade bei einem Geldbeutel aus Stoff , würde ich aber davon ausgehen, dass er über kurz oder lang gewaschen werden muß...Geld macht Dreck, er wird ständig befingert, irgendwas läuft in der Handtasche aus....