Dresscode auf Arbeit ?

Zitat von Sandy_Cheeks

... keine Manschettenknöpfe und Maßkleidung für "Nicht-Manager", Vorgabe zur Unterwäsche, ...

Ui, darüber wüsste ich gerne mehr. Wenn du damit dann nicht den Snowden gibst. Von solchen Dresscodes bei Banken habe ich schon gehört. Aber geht das wirklich so weit, dass es Vorschriften zur Unterwäsche gibt?
Und warum kein Maßanzug für Nichtmanager? Im besten Fall fällt der ja nicht auf sondern fällt unter "der Anzug sitzt aber gut", was aber auch am Körperbau des Trägers liegen könnte, der zufälligerweise Konfektionsmaße besitzt. (Ok, Basti fallen da bestimmt ein paar Gegenargumente ein).

Gibt es diese Regeln tatsächlich als niedergeschriebene Regeln?

Ich bin ja Banker, habe damals aber keinen schriftlichen Dresscode erhalten... wir Azubis haben uns das damals an den 'alten Hasen' abgeguckt und vom Ausbildungsleiter wurden ein, zwei Worte zum Thema verloren....fertsch ist die Laube.

Die Unterwäschenvorschrift kann ich mir eigentlich nur so erklären, dass es heißt, dass diese nicht sichtbar sein soll.

...kann ja auch sein, dass das in der Konzernzentrale eines Global Players anders ist als in einer Kleinstadtfiliale der Raiffeisenbank oder Sparkasse, oder ?

Die Schalterdamen in der Sparkasse in Witten-Herbede (ich bring manchmal die Tageseinnahmen für meine Schwester dorthin) sind jedenfalls immer adrett, aber ziemlich informell gekleidet ...

Unterwäsche soll z.B. Hautfarben sein um ein durchscheinen bei hellen Hosen/Röcken zu vermeiden.
Maßanzüge weil, der Azubi soll ja nicht besser gekleidet sein als sein Vorgesetzter; Bei Kontakt mir Unternehmensfremden womöglich noch mit seinem "schlechter" gekleideten Vorgesetzten verwechselt werden.
Rocklängen: bei Kontakt mit sehr konservativen Unternehmenskunden (USA), kann schon ein Rock der 6cm über dem Knie endet schon Problematisch sein. Daher ist bei Kontakt zu Unternehmenskunden aus den USA aber auch aus dem arabischen Raum lange Hose oder Hosenanzug zu tragen.
In grösseren Unternehmen bekommt man mit seinem Arbeitsvertrag gleich ein Leitfaden zur Bekleidung ausgehändigt und der Empfang muss mit Unterschrift quittiert werden.

@Devil´s Dance

Genau so ist es!
Zum Beispiel müssen auch Gesundheitstest vorgelegt werden. Von 1987-2010 durften in die USA keine AIDS-Infizierten einreisen. Um z.B. zu Konferenzen oder Meetings zu kommen, musst man Gesundheitszeugnisse haben. Aber sowas ist für einen Sparkassen-Azubi nicht von Bedeutung.

http://www.welt.de/politik/aus…in-die-USA-einreisen.html

Zitat von Sandy_Cheeks

Maßanzüge weil, der Azubi soll ja nicht besser gekleidet sein als sein Vorgesetzter; Bei Kontakt mir Unternehmensfremden womöglich noch mit seinem "schlechter" gekleideten Vorgesetzten verwechselt werden.

Wie stellt man jetzt fest ob jemand einen Maßanzug trägt od. nur einen gut sitzenden von der Stange?
Oder dürfen die Azubis nur schlecht sitzende Anzüge tragen?

Zitat

In grösseren Unternehmen bekommt man mit seinem Arbeitsvertrag gleich ein Leitfaden zur Bekleidung ausgehändigt und der Empfang muss mit Unterschrift quittiert werden.

Das klingt irgendwie so absolutistisch in meinen Ohren.

Es ist auf jeden Fall nicht in jedem größeren Unternehmen der Fall.
Ein ganz naher Verwandter von mir, ist auf der ganzen Welt für Siemens unterwegs.
Er hat noch nie einen schriftlichen Dresscode gesehen od. davon gehört und er ist kein Arbeiter auf einer Baustelle,
er trägt schon Anzüge.

Auch einen Adidas Mitarbeiter aus dem mittleren Management habe ich gefragt und er sagt auch bei Adidas gäbe es das nicht.

Beide Unternehmen würde ich als größer einstufen.

Die Vorgaben über Unterwäsche halte ich schlicht für ein Gerücht.
Wenn es das wirklich gibt, finde ich das sehr traurig, dass sich qualifizierte Mitarbeiter so weit gängeln lassen und sich von Ihrem Arbeitgebern in ihre intimsten Angelegenheiten reinreden lassen.
Da wäre es mal interessant wie ein Arbeitsgericht entscheiden würde, wenn ein Mitarbeiter wegen der falschen Unterwäschefarbe
gekündigt würde.

Zitat

Zum Beispiel müssen auch Gesundheitstest vorgelegt werden. Von 1987-2010 durften in die USA keine AIDS-Infizierten einreisen. Um z.B. zu Konferenzen oder Meetings zu kommen, musst man Gesundheitszeugnisse haben. Aber sowas ist für einen Sparkassen-Azubi nicht von Bedeutung.

http://www.welt.de/politik/aus…in-die-USA-einreisen.html

Das hat aber jetzt nichts mit irgend einem Dresscode zu tun.

Zitat von Benzinchen

Die Vorgaben über Unterwäsche halte ich schlicht für ein Gerücht.
Wenn es das wirklich gibt, finde ich das sehr traurig, dass sich qualifizierte Mitarbeiter so weit gängeln lassen und sich von Ihrem Arbeitgebern in ihre intimsten Angelegenheiten reinreden lassen.
Da wäre es mal interessant wie ein Arbeitsgericht entscheiden würde, wenn ein Mitarbeiter wegen der falschen Unterwäschefarbe
gekündigt würde.

Vor allem wer kontrolliert, ob man die richtige Unterwäsche anhat?

...im Zweifelsfall die NSA - "Big Brother is watching you!" !

Für diejenigen, die sich das nicht vorstellen können, hier einer von vielen Artikeln zum Thema Dresscode.

Wen speziell die Unterwäsche interessiert, wird z. B. hier fündig, auch wenn es eine Schweizer Bank ist.

Hm, im Zivildienst hatten wir in der Pflege keinen echten Dresscode: Die Arbeitskleidung waren eben weiße Hemden und Hosen.
Und weiße Hosen haben nun mal die Eigenschaft, dass gerade farbige oder gemusterte Unterwäsche durchscheint

Wir Zivis haben dann erreicht, dass weiße Unterwäsche zur Dienstkleidung gehört und entsprechend von der Dienststelle gestellt werden muss. Später hat dann der Betriebsrat durchgesetzt, dass die Arbeitnehmer im Pflegedienst einen monatlichen Kleiderzuschuss bekamen, damit entsprechende Unterwäsche angeschafft werden kann.

Soweit ein Anekdötchen zum Thema Unterwäsche und Dresscode ...

Ähm, es ist aber schon bekannt dass sowohl weiße alsauch hautfarbene Wäsche durchscheint, oder? Farbe der Wahl sollte da zartrosa sein, alles andere sieht man eh....

Zum Nachlesen gibt es hier den Dresscode der UBS-Bank:

http://thefinanser.co.uk/files/ubs-dress-code.pdf

Früher gab es die "gute Erziehung" und den Knigge (ich weiß, beides gibt es in einigen Familien durchaus noch), heute muss Angestellten gesagt werden, wie man sich angemessen kleidet und sich und seine Kleidung pflegt.

Hmm, wenn ich mir vorstelle, dass mich solche dressierten, dresscodeisierten Leute auf einer Bank od. weiß der Geier wo selbständig und fachkundig beraten sollen u. noch nicht einmal das Rückrat haben sich gegen solche Vorschriften aufzulehnen die bis auf die Unterhosen in ihr Leben eingreifen...
ja da kann ich mir die fachkundige Beratung wirklich gut vorstellen.

Des Brot ich ess, des Lied ich sing.
Der Arbeitgeber gibt vor welche Farbe und Form die Unterbüx hat und selbstverständlich, natürlich auch welche Wertanlage zu verkaufen ist und welche nicht.
Da braucht der Angestellte gar nicht mehr denken, nur noch automatisch funktionieren.

Irgendwie stimmt mich das traurig, wenn ich daran denke, dass viele gut ausgebildeten Menschen so in eine Form gepresst werden und sich das widerstandslos gefallen lassen.

Zitat von thimble

Früher gab es die "gute Erziehung" und den Knigge (ich weiß, beides gibt es in einigen Familien durchaus noch), heute muss Angestellten gesagt werden, wie man sich angemessen kleidet und sich und seine Kleidung pflegt.

Sorry, diese Aussage finde ich sehr anmaßend.

Nur weil viele Arbeitgeber meinen solche Vorschriften erlassen zu müssen, heißt das noch lange nicht, dass die Leute nicht fähig sind von sich aus, sich angemessen zu kleiden u. Ihre Kleidung zu pflegen.

Nur heute ist es auch so, dass viele Arbeitgeber ihre Mitarbeiter nicht mehr schätzen u. glauben sich in alles einmischen zu dürfen.
Manch einem Arbeitgeber, auch Bankvorständen müßte mal klargemacht werden, dass die Sklaverei abgeschafft ist.

Ich frage mich, was ist an einem grauen Anzug oder bei einer Stoffhose m. Sakko falsch, bei einem Banker?
Um bei Damen auch gerne ein buntes Kleid od. eine Caprihose und das bitte auch mit Sandalen u. im Winter mit dickem Schal, wenn nötig.
Ich finde solche Bestimmungen nur widerwärtig u. als Kunde gefällt mir so ein Einheitsbrei und so eine Gleichmacherei auch nicht.

Allerdings lasse ich mich auch lieber von einem Banker in Jeans und T-Shirt gut beraten, als von einem Banker im dunkelblauen Anzug mit passenden Socken u. Schlips über den Tisch ziehen.

Ich habe allerdings im Forum lernen müssen, im Laufe der Zeit, dass es Menschen gibt denen das wirklich sehr wichtig ist wie das Gegenüber gekleidet ist.
Für mich reicht sauber gewaschen und saubere Kleidung und was im Kopf.

Auch Fr. Merkel dürfte von mir aus nackisch am Rednerpult stehen, wenn sie die Politik machen würde wie sie mir gefällt.:D
Gut, das dürfte sie von mir aus auch so, ich achte nicht so sehr auf die Kleidung anderer Leute... aber dieses Thema hatten wir schon.

Zitat von thimble

Früher gab es die "gute Erziehung" und den Knigge (ich weiß, beides gibt es in einigen Familien durchaus noch), heute muss Angestellten gesagt werden, wie man sich angemessen kleidet und sich und seine Kleidung pflegt.

...sorry, wenn sie nicht mal DAS können - wie sollen sie denn ihr Fach beherrschen ...?

...andererseits: sie wissen ja meist schon bei der Berufswahl, worauf sie sich einlassen - somit hält sich mein Mitleid in Grenzen !

Ich hatte den von Jonny geposteten Link quergelesen und so banale Dinge wie Schuhpflege, Vermeidung von Makeup-Spuren, etc. gelesen und mich darauf bezogen. Es scheint heutzutage nötig zu sein, Angestellte auf solche Dinge hinzuweisen.

Ich möchte übrigens auch nicht von einem Banker oder einer Bankerin beraten werden, der/die so mit Schmuck behängt ist, dass ich mich fragen muss, ob mein Geld zur Finanzierung beigetragen hat bzw. beitragen muss.

Im Übrigen bin ich ein wenig erstaunt, was in meine Beiträge reininterpretiert wurde.

Und aus meiner Erfahrung mit Ferienjobbern im Büro und studentischen Hilfskräften und jungen Bachelor-Frauen:

Die lösen bei mir wirklich nur noch Kopfschütteln aus, denn auf Baustellen haben Flipflops nichts zu suchen, genau wie jegliche Art kurzer Hosen. Das ist nicht dem Arbeitsschutz entsprechend und nicht schön zu reden.

Von Achselshirts, bauchfrei und knapp den Hintern bedeckenden Röcken im Büro (großes konservatives Unternehmen OHNE Kleiderordnung) fange ich erst gar nicht an, da schüttelt es mich schon beim Gedanken....

Im Prinzip ist das was heutzutage oft fehlt "common sense", so zumindest meine Erfahrung...

ich bin jeden September gespannt mit welchen Klamotten die Praktikanten antanzen. Zum Glück regelt sich das meistens dann bald ganz schnell, ohne was groß zu erklären. Es gibt aber Einzelfälle, da muss man es tun. Unsicheres Schuhwerk ist nun mal eine Gefährdung. Große Ohrringe und anderer Schmuck kann auch gefährlich werden. Gut sichtbare Unterwäsche und tiefe Ausschnitte erfreuen dann unsre Jungs. Ich denke dazu muss ich wirklich nichts sagen.

Eigentlich kann man bei uns tragen, was man will (außer Kostüm, Anzug und Sachen, die keine Waschmaschine vertragen), aber manchmal denke ich, eine Art Kleiderratgeber wäre schon nicht schlecht. Und eine beiliegende Fleckentferungsfibel für Nutella, Fingerfarben, Blut u.ä.