Hallo,
meine Mutter hat schon immer Flickarbeiten selbst gemacht. Eine alte Singer Tretmaschine stand bei uns im Fernsehzimmer. Gestrickt hat sie auch viel, meistens Socken und Pullover für uns Kinder. Meine Oma hat uns früher immer so kratzige Unterjacken und Unnerbuxen gestrickt. Die wurden im Winter noch über die normale Unterwäsche gezogen, damits halt schön warm ist. Vorm Sportunterricht habe ich mich immer umgezogen, das war mir peinlich, ich in meiner Babyrosafarbenen Unterhose! Irgendwann haben meine Schwester und ich auch mal selbstgenähte Kissen von meiner Mutter zu Weihnachten bekommen und von diesen war noch Stoff übrig, den und einen alten Schlafanzug von mir habe ich mir irgendwann mal genommen und für meine Barbys ganz einfache Sachen zugeschnitten und mit der Hand zusammengenäht. Sah zwar nicht so gut ausm aber damals fand ichs toll. Späternirgendwann hat die Mutter von meinem damaligen Freund mal Stoffe+ Burda angeschleppt und daraus habe ich mir mit Hilfe der Mutter, ein Capa genäht. Wo hab ich das eigentlich gelassen?
Dann folgte noch ein wunderschönes gelbes Kleid, welches aus Bluse + weitschwngenden Rock + Schärpe bestand. So eines hatte ich zwar in Rot im Geschäft gesehen, aber konnte es mir nicht leisten. Dann habe ich ein paar Jahre nicht genäht, bis mein Sohn zur Welt kam und wir in einer anderen Stadt gewohnt haben. Und weil ich neue Leute kennenlernen wollte, hab ich mich zum Nähkurs angemeldet und bin dort auch 3 Jahre hin gegangen. Dann sind wir wieder umgezogen und ich habe mich gleich wieder zum Nähkurs angemeldet, 4 Jahre jeden Donnerstag. Wieder umgezogen und jetzt gehe ich mittlerweile schon fast 13 Jahre in ein und denselben Nähkurs in der Familienbildungssstätte, seit letztem Jahr ist noch ein Strickkurs dazugekommen. Es macht mir alles unheimlichen Spaß und wenn meine Mutter und ich uns sehen, dann zeigt sie mir im Moment, wie man Socken strickt. Das möchte ich bewußt nicht im Strickkurs lernen, da ich irgendwann mal sagen möchte - Socken stricken hab ich von meiner Mutter gelernt.
Wobei ich dazu noch erwähnen muss, in der Schule war ich im Textilunterricht total schlecht. Alles was ich mal angefangen habe, hat meine Mutter für mich fertig gestellt. Wobei ich auch sagen muss, ein Kinderkleidchen mit 14 Jahren nähen hat mir damlas auch nicht so gefallen. Was sollte ich damit anfangen. Es liegt bei mir unten im Kleiderschrank und wurde nie genutzt, weil sooo schlecht verarbeitet. Mit 15 Jahren mussten wir eine Schlange tunesisch häkeln, ich weiss gar nicht mehr wie das geht. Die Schlange hat meine Nichte bekommen, ich glaube, sie hat diese immer noch. Das einzige woran ich mcih erinnern kann, was mir Spass gemacht hat, wir haben eine Kosmetiktasche im Patchworkstil genäht. Diese Tasche habe ich auch mal alleine fertig gestellt. Und wenn meine Schulfreundin jetzt manchmal sieht, was ich genäht habe, dann glaubt sie es mir kaum.
Aber ich denke schon, dass ich durch meine Oma und durch meine Mutter zum nähen gekommen bin. Obwohl sie mich nie dazu gedrängt haben.
LG Heike
Nähen ist bei uns Tradition?
- Anne Liebler
- Erledigt
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Vieles hat dazu geführt...
Ja, es liegt wohl in der Familie - meine Urgroßmutter wollte Weißnäherin werden, meine Oma hat immer viel genäht und meine Mama hat als sie jung war ihre Klamotten selbst genäht. Gelernt hab ich es aber bei keiner von ihnen.
Ich selbst hab von meiner Oma eine ausrangierte Nähma in die Hand gedrückt bekommen als ich zuhause auszog - mit dem Kommentar:"nimm mit, vielleicht kannst du sie brauchen."Dann wars akuter Geldmangel, daß ich mit eben dieser Maschine, der Bedienungsanleitung und billigem Stoff Vorhänge für meine erste eigene Wohnung "gebastelt" habe...
dann kamen Sofaübewürfe, Polsterbezüge für eine Eckbank etc.Vor ca 2 Jahren hab ich mich dann das erste Mal an Bekleidung (Karnevalskostüme) getraut - und bin endgültig süchtig geworden.
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Mehrere entfernte Vorfahren von mir waren Schneider, zuletzt Großtante Alwine. Sie hat kein leichtes Leben gehabt als allein stehende Frau mit Beruf zu Beginn des 20. Jahrhunderts.
Sie soll angeblich immer wieder ein paar Wochen zu den Verwandten gereist sein, um dort vorhandene Kleidungsstücke aufzubessern und neue zu nähen, wobei das Geld überall knapp war.
Anerkannt war ihre Arbeit jedoch nicht. (Und auch meine ersten Nähversuche wurden kritisch beäugt.)
Meine Großmutter hat jedoch wunderbar gestickt, meine Mutter gestrickt.
Mich hat der Nähvirus gepackt, als die Mutter einer Schulfreundin diese mit hübschen Kleidungsstücken ausgestattet hat. Das wollte ich auch können!
So habe ich mir von meinem Konfirmationsgeld eine Pfaff 284 gekauft und mit der an die 40 Jahre genäht. Immer mal wieder und mit unterschiedlichen Ergebnissen.
Wie man auch bei euch allen sehen kann, haben sich die Zeiten sehr geändert, weg von finanzieller Notwendigkeit hin zu Hobby und Kreativität.Liebe Grüße
Fadenkreuz
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Bei uns liegt eine halbe Generation zwischen nähen, Kaufmode und wieder nähen.
Meine Mutter hat früher für mich und für sich genäht. Die schlechte Wirtschaftslage in der DDR und meine viel zu schlanke Körperform für Alter und Größe hat es nötig gemacht. Meine Mutter hat mir ganz, ganz grundlegend mal gezeigt, daß man da von einem Schnittbogen den Schnitt kopieren kann (war ein Kissen in Tierform), das dann auf Stoff übertragen und nähen. Hat sie aber nur einmal gemacht. Allerdings war die Nähmaschine allgegenwärtiges Objekt. Bei meinen Eltern zu Hause und auch bei meiner Großmutter. (Der Tisch, an dem ich einige Jahre lang meine Hausaufgaben gemacht habe, hat sich bei genauerer Betrachtung als Tretnähmaschine entpuppt. Danach hatte meine Barbie eine schier unmögliche Anzahl an Kleidungsstücken unterschiedlicher Perfektion und Tragbarkeit. Zu mehr hats nicht gereicht)
Nachdem wir in der Bundesrepublik waren, gab es ausschließlich Kaufkleidung. Weil es da so viele tolle Sachen gab. Einfach anprobieren, aussuchen, einpacken, mitnehmen, anziehen... keine weitere Arbeit. Meine Mama hat es geliebt und nicht nur die (habe ich inzwischen gelernt). Sie hat wohl nicht wirklich gerne genäht.
Mich haben meine Kauf-Hosen zunehmend wahnsinnig gemacht. Also habe ich versucht Hosen für mich zu entwerfen und zu nähen. Ohne fertige Schnittmuster (wie, die kann man kaufen und anpassen???) - wäre aber hilfreich gewesen ;). Das ging total schief (Habs mit dem alten Barbie-Ansatz versucht. Ein Vorderteil, ein Rückenteil. Im Bruch jeweils zugeschnitten. )
Dann habe ich mir mal eine Kaufhose angesehen, aber ich habs nicht hinbekommen. Also habe ich als nächstes Röcke versucht. ERFOLG!!! Und dann habe ich mich an Shirts versucht. Grundsätzlich zu kurz! (grumml) und oft haben sie unter den Armen gekniffen.
Dann habe ich eine Patchworkdecke ohne Patchworkkenntnisse genäht. (Riesenerfolg!! Lieblingswinterdecke über viele Jahre hinweg und es gibt sie immer noch). Und dann habe ich mich irgendwann überwunden und mir mal eine Burda-Easy mit einer weiten Sommerhose drin gekauft. Spätestens ab da wars vorbei. Lediglich meine freie Zeit und meine Motivation da abends noch was zu tun waren hinderlich. Viele Jahre lang. Im Moment ist es 'gräßlich'. Da mache ich meine Familie wahnsinnig, weil ich eigentlich immer gerade an einem Projekt nähe... oder trenne
Die Ansprüche sind leider auch gestiegen.
So viel zu meinem Nähen aus Tradition. Ein bisserl Tradition ist dabei. Ich habe von zu Hause da schon ein wenig was mitbekommen. Zwar kein handwerkliches Geschick/Anleitung/Ausbildung, aber dieses 'das kann man selbst auch machen, wenn man sich Mühe gibt und man es nicht kaufen kann/mag'. Und das ist mMn. die halbe Miete.
Nachtrag: Meine Großmutter hat mich letzten Endes da auch unterstützt und später meine Mutter. Zwar wurde die Näherei bis vor Kurzem als Spielerei abgetan, aber Oma hat mir meine erste Nähmaschine geschenkt (sowas gehört einfach in jeden Haushalt. Mal eine Gardine oder ein Kissen...) und meine aktuelle 'Große' habe ich von meiner Mutter geschenkt bekommen, nachdem ich erklärt habe, die alte sei aufgearbeitet. (Wahrscheinlich hätte ich sie mal putzen sollen und eine frische Nadel einsetzen. Nicht immer den gleichen Satz Nadeln je nach Stofftyp durchrotieren). Ich bin also da durchaus unterstützt worden. Wenn auch nicht immer mit vollem Ernst.
LG
neko -
Bei uns zuhause gab es auch immer eine Nähmaschine. Meine Mutter hat schon als Mädchen nähen gelernt.
Die Kleider wurden selbst genäht, war einfach so. Uns hat sie auch benäht, als wir kleiner waren. Ich kann mich an
2 Overalls erinnern, die sie mir gemacht hat, da war ich in der Grundschule ( 70er Jahre).
Mir hat sie die ersten Kenntnisse beigebracht. Schnittmuster lesen und so, da war ich ein Teenie.
Als ich dann meine eigene Wohnung hatte, hat sie mir die Nähmaschine meiner Oma gebracht, eine Pfaff Hobby.
Mit Unterbrechung wurde sie auch immer wieder mal genutzt.Vor ca. 3 Jahren hat mein Mann sie mir gereinigt und geölt, danach ging es richtig los. Ein Jahr später ist dann die Gritzner mit Oberstofftransport
hier eingezogen und an Weihnachten die Overlock.Meine andere Oma hat erzählt, dass sie Damenschneiderin lernen wollte, durfte sie aber nicht. Ich nehme daher einfach an, dass ich ihre Leidenschaft
geerbt habe.Gruß winnie
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Hallo nochmal,
die Handarbeits(sport)lehrerin hatten wir auch und was durften wir machen : Socken stricken (alle Mütter haben uns die Fersen gestrickt) , eine Schürze nähen (mit Schrägband eingefasst) und eine weiße Folklorebluse...genau das richtige für Teenies und die wurde dann auch noch rot bestickt *würg* und alle nähten die gleiche Größe !?? Mir war sie zu weit, meiner großen Mitschülerin viel zu kurz und einer dickeren viel zu eng...) wir wollten sie ja eh nicht anziehen...soviel zu meinen Erfahrungen mit Handarbeitslehrerinnen. (Und im Sport war sie auch ein Ripp.)
Die Idee mit dem Furunkel habe ich grad aufgenommen, das entschädigt ein bisschen
Viele Grüße von kreativ Barbara -
Bei uns zu Hause wurden immer Handarbeiten gemacht:
Oma hat genäht. Bei ihr habe ich es auch gelernt (auf einer Pfaff Tretmaschine)
Mama hat gestrickt und gestickt
In der Schule hatten wir Hauswirtschaft und Handarbeiten. Die Jungs konnten wählen zwischen Werken und Handarbeiten. Viele habe sich für Handarbeiten entschieden
Meine erste Schürze aus dem Unterricht habe ich noch. Gefertigt aus Küchenhandtüchern. Diese Schürze haben wir dann im Kochunterricht benutzt.#Schade, diese Unterrichtsstunden gibt es heute nicht mehr.
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Also wie kam ich zum Nähen?
Im Grunde wurde in meiner Familie immer mal wieder von irgendwem immer ein bisschen was einfach nur mal so genäht.
Von meiner Mutter weiß ich, dass sie früher sehr viel mehr genäht hat als zu der Zeit wo sie uns Kinder hatte, da aber immer noch mal ab und an ein Kleidchen, Gardinen oder Kissenbezüge. Und natürlich Flickarbeiten. Sie ist aber viel mehr die Bastlerin in der Familie, mit allen möglichen und unmöglichen Materialien, am liebsten Pappe, Papier, Glas. Als letztes hat sie mal alte Weinflaschen zersägen lassen und dann mit einigen unterschiedlich farbigen Glasringen eine Flaschenglaslampe fürs Schaufenster gebastelt.
Meine Oma hat gaaaanz früher als Jugendliche wohl auch genäht - wenn sie Geld für Stoff gespart hatte - und die genähte Kleidung dann bis zum Auseinanderfallen getragen. Als es dann immer günstiger war Kaufkleidung zu beziehen hat sie liebendgern die Nähmaschine eingemottet.
Ich habe zu nähen angefangen, als meine Tochter aus dem klitzekleinen Babyalter ins Kleinkindalter gewachsen ist, und mir mein Mann nach Erkundung der Interessenlage eine Nähmaschine geschenkt hat.
Im Grunde nähe ich gegen unsere Familientradition, diese zu befolgen heisst nämlich, bei Erscheinen des Nachwuchses den Nähhobel in den Ruhestand zu verabschieden oder zumindest eine Altersteilzeit einzuführen...:D
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Eigentlich bin ich der Exot der Familie, eben weil ich nicht nur nähe sondern mit viel Liebe und Leidenschaft schneidere. Trotzdem kann ich nicht behaupten aus einer Handarbeitsarmen Familie zu kommen. Meine Uroma soll eine fantastische Schneiderin gewesen sein und mein Oa konnte auch sehr gut schneidern. Leider durfte niemand seine Maschinen auch nur berühren. Da war er sehr eigen. Meine Mutter kann das Übliche. Knöpfe annähen und Hosen kürzen, allerdings nur per Hand. Sie hat nie nähen gelernt, mag es nicht und in meiner Kindheit gab es Röcke und Kleider nur gekauft. Nähen war eher eine Sache die man eben manchmal machen musste. Und obwohl mein Opa wirklich gut nähen konnte, ich erinnere mich an ein oder zwei Gelegenheiten bei denen er mal eben so eine Hose zauberte, war die Nähmaschine eher etwas für die Flickwäsche.
Meine Sehnsucht nach einer Nähmaschine und das ich damit etwas Tragbares herstellen kann wurde erst sehr spät erfüllt. Nähmaschinen hatte ich öfter mal vor mir, allerdings schien ich immer zu dumm die Maschine zu bedienen. Also war nähen wohl nichts für mich.
Wirklich gelernt habe ich es vor knapp zehn Jahren als ich kurz entschlossen eine Nähmaschine kaufte und ein überaus liebenswerter Mensch meine Bemühungen liebevoll abnickte. So manches Mal sicher nicht zu Recht.
Dafür wurde bei uns gestrickt was das Zeug hält. Das hab ich, genau wie häkeln, von meiner Mutter gelernt. Alle weiblichen Familienmitglieder haben gestrickt oder gehäkelt. Tanten, Omas, Uromas.
Also sicher bin ich erblich vorbelastet, aber trotzdem irgendwie der Exot.
LG Lilia
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Es war sehr interessant zu lesen, wie alle hier an ihr Hobby gekommen sind ...
Meine erste Erinnerung an eine Nähmaschine? Ich glaub, da war ich 3 oder 4. Mein 13 Jahre älterer Bruder hat mich auf das Tretteil gesetzt und dann haben wir "Schiff" gespielt. Dieser Bruder ging dann später zur See und ich habe ihn sehr vermisst. Dann habe ich mich immer auf das Tretteil gesetzt und geschaukelt.
In unserer Familie war es der Vater, welcher mit dieser Nähmaschine nähte ... Aber auch eher Flick- und Reparaturarbeiten. Meine Mutter habe ich nie irgendwelche Handarbeiten ausführen sehen. Ich habe zwei Brüder und eine Schwester, die nicht handarbeiten. Mein Schwester ist dann auch immer wie eine Wundertüte, wenn sie etwas Genähtes geschenkt bekommt und kann nicht glauben, dass ich das genäht habe.
Meine ersten Nähversuche an der Maschine machte ich mit 14/15 Jahren, als es darum ging, die Hosen hauteng abzunähen. Mein Vater hätte mir das niemals gemacht, also musste ich selbst ran ... Die Maschine existiert noch, wurde auf Motor umgerüstet.Meine erste eigene Nähmaschine bekam ich als junge Ehefrau. Wir kauften sie damals gebraucht für 800 Ostmark. Damit nähte ich Gardinen und Deko. Die Maschine hab ich noch.
Meinen nächsten Nähanfall bekam ich vor ca. 4 Jahren. Mit einer üppigen Figur gesegnet, dachte ich, das kann ich selbst ... Ich habe einige Shirts genäht und mich auch gesteigert ... Bis mich der Patchwork-Virus befiel. Patchwork passt immer ...
Nun nähe ich eigentlich jedes Wochenende und bin nur umgeben von Mitmenschen, Freunden und Verwandten, die selbst nicht mal einen Knopf angenäht bekommen und mich bewundern ... (was auch guttut). -
Meine Tante ist Schneiderin, und ich wollte schon immer nähen. Mit 14 oder so war ich zB in einem alteingesessenen Kaufhaus mit kleiner Näh- und Kurzwarenabteilung, habe wunderschönen blauen fließenden Stoff gekauft, Spitze dazu, und ich wollte meiner Mutter eine Bluse nähen. Hatte aber von Tuten und Blasen keine Ahnung!
Als ich dann in Elternzeit zu Hause war, hat meine Tochter schon eher einen Kita-Platz bekommen, im Büro konnte man mich aber noch nicht wieder gebrauchen, also bin ich zur Familienbildungsstätte gegangen, und habe zwei Nähkurse gemacht, nacheinander. Ich war das Nesthäkchen, die anderen waren alle ab 55 aufwärts, war schon irgendwie seltsam. Und die haben den Kurs gemacht, weil sie so Gesellschaft hatten - und die Kursleiterin (eine Schneiderin in Rente) ihnen die Teile zuschnitt, dafür standen sie Schlange am Schneidetisch! Ich bin dann immer vor und habe auf der anderen Tischseite selbst geschnitten (und die Damen hatten Angst, dass ich mich vordrängele), schließlich wollte ich ja alles von vorn bis hinten lernen, gell?
Tja, und so habe ich angefangen. Übrigens, einer der Gründer, warum ich mir selbst Sachen nähen wollte, war, dass ich Probleme mit der Passform von Hosen habe, Taille und Hüfte passen immer nicht zusammen. Und ich wollte Kleidung haben, die sonst keiner trägt! HA!
Sonst näht keiner aus meiner Familie, soviel ich weiß. Meine Tante wohnt leider weiter weg, aber am Telefon kann sie mir auch gut helfen. Von ihr habe ich den "kundigen Blick" bei gekauften Klamotten gelernt, was Verarbeitung und Schnitt angeht, und durch die Praxis natürlich ausgebaut. Und wie oft schaue ich mir (teure) Kleidung an und denke "das kann ich selbst"!
So langsam traue ich mich schon mal an eigene Ideen ran, also ich habe ein Nadeletui für KntiPros entworfen und eine Anleitung draus gemacht, und auch eine Geldbörse, die Anleitung ist in Arbeit.
Ich freue mich auch immer total über Bewunderer meiner selbst genähten Dinge (zB gestern wieder beim Friseur, Tasche und Geldbörse New York), das geht runter wie Öl... -
In unsere Familie bin ich ein Exot, also die Einzige, die näht. Als Kind habe ich Handarbeit in der Schule gehasst, und meine Lehrerin hat auch immer gesagt, dass ich es nie lernen würde. Das hat mich damals auch nicht besonders interessiert.
Mit 19 Jahren machte ich meinen ersten Nähkurd, bin jeden Mittwochabend eine Stunde mit dem Zug nach Kopenhagen gefahren, um das zu lernen, was mich dazu bewegt hatte damals, weiss ich nicht mehr, ich bin gleich mit einem Abendkleid angefangen für die Hochzeit meiner Schwester. Das Kleid in grüner Dupionseide, gefüttert, wurde sehr schön. Dann war lange Zeit Pause, bis ich Mutter wurde und kaufte mir eine kleine Elna Lotus, da habe ich viel für meine damals kleine Tochter genäht, und absolvierte bei einer tüchtigen Schneiderin wieder Kurse.
Im Leben war das Nähen mal mehr mal weniger, als ich jedoch vor 8 Jahren erfuhr, dass ich Grossmutter werden sollte, bin ich wieder voll dabei. Habe mir eine Komfortmaschine gegönnt und das macht einfach Spaß, und noch liebt meine Enkeltochter meine genähte Kleidung und mein Enkelsohn (3) findet es jetzt auch gut und gibt "Bestellungen" - solange die es gerne tragen nähe ich für die. Das Nähen ist für mich Erholung vom Alltag und Entspannung.
LG
Anne -
DAheim wurde schon immer genäht. Es gehört einfach zum Haushalt dazu. Ich habs bei Ururoma auf dem Schoß angefangen. Sie hat getreten und gesungen, ich hab den Stoff geführt und war ganz stolz. Das waren Arbeithosen, die ausgebessert wurden. Sie hat beim Treten immer gesungen und so hat sie mirs auch gelernt als meine Beine zum Tritt runterreichten, damit es gleichmäig wird. Das war sehr lustig, denn sie konnte kaum deutsch und ich hab' als Kind wenig finnisch und gar kein karelisch verstanden. Sie hatte immer viel Zeit und sehr, sehr viel GEduld und ommella mit ihr war klasse. Sie hat es gezeigt und ich machte nach, oft viele male hintereinander. Alles andere hab ich von Uroma, Oma und Mamma gelernt, ich hab 15 Jahre Lherzeit von vier SChneiderinnen bekommen. In Handarbeit in der Schule haben wir auch genäht, hat mich aber angenervt, denn das war mir zu schlampig und ohne Freude. Die Lehrerin meinte oft, ich soll Schneiderin werden. Als ich mit 20 auszog bekam ich Uromas alte Zick-Zack-Maschine mit, die hatte schon einen nachträglich angerüsteten Motor. Meine Omelukone begleitet mich seit dem und näht immer noch sehr genau und gut. Es gibt nichts besseres als es in der Familie zu lernen.
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Meine Nähmaschine habe ich gekauft, als meine Tochter fast 1 Jahr alt war. Die Maschine war wahnsinnig teuer, hat mir aber so manche Mark erspart.
Später. Ich wollte für meinen fast 4-jährigen Jungen 1987 eine Hose für den Urlaub kaufen. Aber in seiner Größe gab es Null Hosen, da war ich froh, dass ich meine Nähmaschine hatte.
Im Urlaub die Hose gewaschen - im Gemeinschaftsraum zum Abtropfen aufgehängt - später war sie stiebitz. Wow - wie toll konnte ich nähen. -
Also bei mir war es auch meine Oma - sie nähte uns aus ihren alten Mänteln, kleine Kindermäntel. So wurde alles nochmal verwertet. Sie hat Stunden damit zugebracht, mir als kleines Kind das Nähen beizubringen. So habe ich dann neben ihr gesessen und meinen Teddy mit Knöpfen und Bändern verziert. Später habe ich dann erstmal damit aufgehört und habe mir dann als Jungerwachsene meine ganze Garderobe selbst genäht. Als meine Kinder kamen und wir gebaut haben, hatte ich dann keine Zeit mehr dazu. Vor 2 Jahren habe ich dann wieder damit angefangen. Da ich aber nebenbei auch noch arbeiten gehen muss, komme ich leider nicht oft genug dazu mir etwas zu nähen.
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In meinem Elternhaus wurden Handarbeiten auch immer groß geschrieben.
Ich bin in den 70´er Jahren Kind gewesen und kann mich erinnern das meine Mutter mir wirklich tolle Kleider genäht und gehäkelt hat.
Die Kleider hab ich geliebt.
Inwiefern meine Großmütter handarbeitstechnisch begabt waren kann ich gar nicht sagen. Die eine starb 1965, also ein Jahr vor meiner Geburt und die andere 1971 als ich 4 Jahre alt war.
Ich weiß allerdings aus Erzählungen das bei meiner Mutter im Elternhaus 2x im Jahr eine Hausschneiderin kam die dann alle notwendigen Schneiderarbeiten ausgeführt hat. Ich denke mal das meine Oma einfach auch nicht die Zeit hatte viel selber zu machen. Sie musste im und nach dem Krieg zwei Kinder alleine durchbringen und hat immer viel gearbeitet.
Ich selber bin mit Handarbeiten aufgewachsen. Das häkeln und stricken hab ich von meiner Mutter gelernt genauso wie das nähen mit der Hand. An ihre Nähmaschine ließ sie mich allerdings nicht und so hab ich mit dem nähen auch erst richtig angefangen als mein ältester Sohn in den Kindergarten kam. Das ist jetzt auch schon 18 Jahre her.
Für mich gehört das "selbermachen" ganz normal zum täglichen Haushaltswahnsinn. Ich nähe nicht unbedingt um mich selber zu verwirklichen und kreativ auszutoben sondern in erster Linie um mich und meine Familie mit Kleidung zu versorgen.
Ich betrachte eigentlich nur Patchwork und "Krimskram" nähen als Hobby.
Das Schneidern und reparieren von Kleidung ist Pflichtprogramm für mich. Naja, so ganz ohne Lust geh ich ja auch nicht an die Arbeit ran. -
Ein tolles Thema, klasse Beiträge! Wie weit der Schneiderberuf doch einmal verbreitet war - im Gegensatz zu heute ...
Auch bei mir liegt es quasi in der Familie. Meine Oma hat, laut ihren damaligen Erzählungen schon immer gerne genäht. Sie, Jahrgang 1919, so war es wohl damals noch üblich, durfte ihrem eigenen Berufswunsch leider nicht nachgehen sondern musste von Haus aus den der Haushälterin erlernen. Schade, da sie meisterhaft genäht hat ...
Das kuriose an der Sache ist, dass ihre Schwerster, die in dieser Hinsicht absolut talentfrei war, Schneiderin werden musste. Verkehrte Welt, oder?Als kleines Mädchen habe ich meiner Oma oft beim Nähen oder Stopfen zugeschaut. Ihre Nähtruhe war meine Schatzkiste. Vor allem haben es mir die silberfarbenen Knöpfe mit der glatten und leicht gewölbten Oberfläche angetan. Ihre Nähmaschine hatte viele glänzende Chromteile, die mich an einen Cadillac erinnerten und in denen ich mich spiegeln konnte. Außerdem hatte ich ein Faible für das selbstgenähte und und in vielen bunten Farben bestickte Nadelmäppchen meiner Mutter aus deren Schulzeit.
Eine weitere Anziehung übten schon von jeher alte Familienfotos aus, und zwar in diesem Fall die meines Vaters. In dessen Kindheit, Anfang der 1940er Jahre, trug er (und seine Schwestern) fast ausschließlich das von seiner Mutter Selbstgenähte. So ist auf vielen Fotos zu sehen, wie die 3 Geschwister verschwiedene kleidungsstücke aus einem und demselbsen Stoff gefertigt, tragen - und dabei drollig in die Kamera schauen.Meine Oma konnte nicht nur fantastisch Nähen, sie hatte durchaus Talent in einigen Bereichen der Handarbeit wie Sticken, Stricken und Häkeln. In meiner Kinderzeit wollte ich unbedingt das Stricken lernen, jedoch ist jegliches motorisches Feingefühl wohl an mir vorübergegangen. Auch wenn sie mit einer Engelsgeduld mir wieder und wieder etwas gezeigt hat - es half einfach nichts: die Maschen wurden immer enger, so dass die zweite Stricknadel beinahe gar nicht mehr eingesetzt werden konnte, der Rand wurde schräg. Zu korrigieren gab es dann meist nichts mehr :D. Irgenwann habe ich dann freiwillig aufgegeben.
Der Textilgestaltungsunterricht hat leider auch nicht dazu beigetragen, mir die Handarbeiten schmackhaft zu machen. Ganz im Gegenteil, es war mir ein Greuel. Diverse Arbeiten hat meine Oma für mich beendet. Ich war froh, als dieses Fach wegen Personalmangels nicht mehr unterrichtet wurde. Damit wurde das Thema "Handarbeiten" für die nächsten Jahre zu grabe getragen.
Fast 15 Jahre später war das Interesse an dem Nähen plötzlich wieder da. Was es geweckt hat? Keine Ahnung. Vielleicht das Wissen um die blitz-blanke Cadillac-Nähmaschine aus dem (Erb-)Fundus meiner Oma, die nur noch überholt werden musste!? Bis zur ersten Nähkursanmeldung, dem "Nähmaschinenführerschein" ging dann noch einmal etwas Zeit ins Land. Danach war kein Halten mehr. So absolvierte ich, aus Zeitgründen mehr oder weniger kontinuierlich, Kurs für Kurs.
Mittlerweile wurde die Nähmaschine meiner Oma auf Vordermann gebracht. Sie hat sie zu Lebzeiten gehegt und gepflegt. Trotz der ca. 50 Jahre, die sie mittlerweile alt ist, ist sie mit sämtlichem Originalzubehör und Bedienungsanleitung in tadellosem Zustand ... und an ihr werden noch viele Kleidungsstücke entstehen. -
Hmmmmm in meiner Familie wurde viel gebastelt, aber nie genäht.
Meine Mutter ist sehr klein und deswegen hat sie sich immer von einer Schneiderin ihre Kleider machen lassen. Manchmal kam sie doch echt auf verrückte Ideen und wollte mir auch was schneidern lassen
Ich konnte sie allerdings am Ende davon überzeugen, da ich mich weigerte die Sachen anzuziehen, darauf zu verzichten. Die Sachen, die die Schneiderin nähte waren vom Schnitt her total altmodisch und mir gefielen sie absolut nicht!In der Schule habe ich das Fach Nähen, Handarbeiten gehasst.
Seit ich jedoch in der Nähe eines Nähladens wohne, an dem ich jedesmal, wenn ich einkaufen muss, vorbei komme, hat sich meine Einstellung geändert. Im Schaufenster haben die je nach Jahreszeit immer wunderschöne Stoffe ausliegen. Habe schon einiges an Stoffen dort gekauft mit dem Gedanken irgendwas für mich zu nähen
Aktuell zum nähen komme ich, weil ich die Deko, die ich gerne hätte, nirgendwo finden konnte.
Der Gedanke Nähen zu lernen basiert aber wie ich schon geschrieben habe, nicht nur darauf
Ich denke mal, dass meine NäMa und ich gute Freunde werden
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Die Sachen, die die Schneiderin nähte waren vom Schnitt her total altmodisch und mir gefielen sie absolut nicht!
Das scheint mir das Problem beim nähen für Teenies zu sein. Die finden den Fundus altbacken, uninteressant... Meine Schwiegermutter hat da den Nebensatz: "Die arme Frau XYZ mußte uns immer benähen." Sie hat es gehaßt und ich nehme an, der Schneiderin wars auch keine wahre Freude.
Ich vermute, es lag einfach am Schnitt-Stoff-Problem. Und wer mag schon die Kleiderschnitte tragen, die schon Oma trug?? Kittelkleid... da gruselts auch mich einfach.
Dabei gabs so hübsche Schnitte (gerade in den 50ern). Leider nicht wirklich alltagstauglich für Haushalt, Garten, Kinder.
Und diese Schnitte wurden den Teenies wohl nie angeboten (obwohl die sie hätten tragen können). Da gabs Hängerchenkleider. Süß, ja. Aber irgendwie...es nutzt sich halt ab. Besonders bei einer 15jährigen.LG
neko, die sowieso nur Kaufklamotten bekommen hat. Größere Farb- und Schnittauswahl. Meine Mutter hats geliebt.