Nähen ist bei uns Tradition?

    • Offizieller Beitrag

    Wie seid ihr zum Nähen gekommen? 299

    1. Ein Familienmitglied hat genäht und mich angelernt. (89) 30%
    2. Ich habe genäht, weil ich meine Kleidung selbst kreieren wollte. (77) 26%
    3. Bei uns wurde immer genäht. Es ist Normalität, das fortzuführen. (58) 19%
    4. Ich habe nähen gelernt weil ich für mein Kind nähen wollte. (39) 13%
    5. Wirtschaftliche Notwendigkeiten haben mich zum nähen gebracht. (28) 9%
    6. Es gibt keinen "Grund" dafür, es wurde mein Hobby. (67) 22%
    7. Ich kann das nicht genau festlegen, es waren viele Gründe. (48) 16%

    Der Threadtitel ist eine Frage. Liegt es "in der Familie" oder in der "Geschichte" begründet, dass wir nähen?


    Bei mir war es die Oma die es konnte und immer genug Stoff und Wissen hatte und die DDR die dazu führte, das ich die Technik erlernte und eigene Kleidung wollte, die es nicht immer so gab, wie ich sie gern hätte.


    Wie war es - ist es denn bei euch? Seid ihr ein Exot in der Familie, so erzogen und "normal" im Hobby oder wie auch immer zum Nähen gekommen? Der Thread Nähen in der ehemaligen DDR bringt mich dazu, zu fragen, wie hat es angefangen?

  • Ich weiß nicht warum Handarbeiten mein Hobby wurde. Außer meiner Oma hat bei uns niemand Handarbeiten gemacht. Oma war schon ziemlich alt und ich kann mich nur noch erinnern das sie Strümpfe strickte.
    Aber ich war ein Hortkind - und die Hortnerinnen haben immer gebastelt, gestrickt und gehäkelt. Es hat mir gefallen. Vielleicht war das der Anstoß dazu.

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  • Ich bin mit Maschinen und Stoffen aufgewachsen, lag also in der Familie. Selbst wieder angefangen hab ich, als das älteste Kind klein war - Zeit übrig, Lust drauf und die Möglichkeit, selbst etwas zu schaffen, was andere nicht haben.
    Die Kids scheinen auch ein gewisses Talent zu besitzen und zeigen Interesse, zumindest die Grundlagen werden sie also lernen.

  • Meine Mutter hat einfachste Kinderkleidchen für mich genäht und Stricken und Häkeln war usus bei uns in der Familie. Auch bin ich noch zu einer Zeit zur Schule gegangen als es das Fach "Handarbeiten" gab.
    Uns ging es finanziell nicht schlecht, dennoch wurde nicht mal so ins Kaufhaus gegangen und "unnötige" Kleidung eingekauft.
    Und irgendwann wurde ich von meiner Mutter zu einem Nähkurs angemeldet, mit der Argumentation: dann kannst du dir selber machen, was dir gefällt. Damals war ich so um die 14 Jahre. Das hat mir viel Freude bereitet und die Nählehrerin meinte, dass ich durchaus talentiert wäre und empfahl, mich zu unterstützen... so bekam ich dann zur Konfirmation meine 1. eigene Nähmaschine. Eine Victoria. Gebraucht. Mittlerweile wusste ich auch, dass meine Oma (mütterlicherseits) ihre 4 Kinder auch immer benähte und damals schon "upcycelte" - aus Geldnot - und dass der Urgroßvater Damenschneider war... also vielleicht doch irgendwie erblich vorbelastet?
    Während Studium/Ausbildung war das Nähen meiner Kleidung nicht nur der Kreativität gefrönt, sondern wirklich auch aus der Not heraus mit geringem Geld auskommen zu müssen... dann war ja berufsbedingt langes Aussetzen mit Schneidern und Nähen und nun seit kurzem wieder angefangen...

    seid lieb gegrüßt
    Ute und Chenoa-Carisma



    "Keine Frau ist mit fünfundvierzig Jahren noch jung, aber sie kann in jedem Alter unwiderstehlich sein." Coco Chanel


    "Viel Feind, viel Ehr´". Oder: "Was kümmert es die Eiche, wenn sich ein Schwein an ihr scheuert" ;)

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  • Nähen ist für mich Neuland. Meine beiden Omas und meine Mutter haben gestrickt, meine Tante hat noch gehäkelt und gestickt. So habe ich auch angefangen als Kind mitzumachen. Meine Cousine hat genäht, auch sehr, sehr gut und Patchworkarbeiten gemacht. Damit bin ich aufgewachsen und ich freue mich, dass auch meine Kinder schon langsam anfangen mit der Hand zu nähen.

    Liebe Grüße
    Löwenmama



    Für Rechtschreibfehler ist meine Zwergin verantwortlich, die während des Schreibens immer auf mir rumturnt. Falls sie grade schläft, übernehmen ihre Geschwister die Verantwortung.


    Stolze Mama von der großen Prinzessin ( 10/07), dem Superhelden (01/09) und der kleinen Püppi (06/12).

  • Also Handarbeit gab/gibt es in meiner Familie schon immer. Ob genäht oder gestrickt. Von meiner Oma habe ich als Kind das Häkeln gelernt, Stricken wollte bei mir nie fruchten (dafür gibt es manchmal selbstgestrickte Schals von meiner Schwester ;) ) Meine Mama hat mich als Kind an die NäMa gelassen.


    Aber so richtig zum Nähen bin ich vor kurzem erst gekommen, da mich eine Freundin wieder drauf gebracht hat. Ich wäre im Leben nicht darauf gekommen Kleidung für mich zu nähen, geschweige denn es überhaupt zu "können". Sie hat mich überzeugt es doch zu probieren. Und nun bringe ich mir das Nähen von Kleidung selbst bei :) Es macht Spaß wenn ein Teil gelingt.
    Hatte zuvor fast auschließlich Unifarbenes getragen, da ich keine Aufdrucke mag. Ansonsten gibt es ja nicht viel Auswahl in den Läden. Nun kann ich Stoffe kombinieren, wie ich es mag.
    Außerdem liebe ich es Kleider zu tragen im Winter. Die Auswahl in den Geschäften finde ich mehr als dürftig und wenn, ist es einfach immer das selbe.. es langweilt mich, da es nicht mein Stil ist. Nun kann ich Schnitte entsprechend anpassen und die Stoffe auswählen, die ich mag. :)

    Anschneidern's Blog

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  • In meiner Familie und in der meines Mannes wurde immer schon genäht. Eine Nähmaschine gehört zur Haushaltsausstattung genauso wie die Waschmaschine.
    Meine Mutter hat Weißnäherin gelernt und ich mußte:rolleyes: eine Ausbildung zur Damenschneiderin machen ( 1971), nach dem Motto: Mit dem Beruf kannst Du auch was machen, wenn Du verheiratet bist und Kinder hast. Ich lebte in einem Dorf, und viele meiner Altersgenossinen machen nur einen Ausbildung an einer Haushaltschule. Es war eine Zeit in der es gängige Meinung herrschte: Du heiratest ja doch.:doh:
    Ich war in der Lehre zur Damenschneiderin so unglücklich. Ich wäre so gerne Buchhändlerin geworden. :weinen:
    Meine Liebe zum Nähen kam erst viel später, als ich bereits Gesellin war. Heute habe ich meinen Beruf zum Hobby gemacht und bin damit so zufrieden:wolke7: Bei meiner Tochter gehört die Nähmaschine ganz selbstverständlich zum Haushalt.

    Liebe Grüße Andrea


    Freundschaft ist wie eine Tür, die niemals zu ist.
    Manchmal klemmt sie, manchmal knarrt sie,
    aber immer ist sie offen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Andrea N. ()

  • Exot. Ich bin definitv ein Exot in meiner Familie. In jeder Hinsicht übrigens. Die fanden das auch seltsam bis überflüssig, dass ich Bücher gelesen habe.


    Handarbeiten und Nähen war aber auch nichts, das in meiner Familie von größerer Beliebtheit war. Meine Mutter hatte zwar so ein Nähkästchen auf dem sich immer die Flickwäsche türmte. Die schaffte sie dann auch irgendwann weg. Aber ihr Ding war das nicht. Stricken und Häkeln? Ach was. Das hatte ja was von "Freizeitvergnügen" und meine Mutter legte Wert darauf täglich zu betonen, dass eine gute deutsche Hausfrau weder Freizeit noch Vergnügen zu haben hatte.


    Die erste Nähmaschine schleppte dann mein Lieblingsonkel an. Er fand nähen toll und als er sich dann eine neue Nähmaschine kaufte, bedachte er meine Familie mit seiner alten. Er fand einfach, das sowas in einen ordentlichen Haushalt gehört. Meine Mutter wollte mit dem Ding nix zu tun haben und so durfte ich mich dann darauf stürzen. Vermutlich hoffte sie, dass ich es in meiner Dusseligkeit kaputt mache. Aber ich lernte das ding zu behrrschen. Also "erbte" ich die Nähmaschine und fortan auch die Flickwäsche.


    Es war gar nicht so einfach etwas anderes als Flickwäsche machen zu können. Denn Stoffreste gab es in unserem Haushalt so überhaupt nicht. Eine Nachbarin hat mir dann manchmal etwas zugeschanzt und einmal hat mein Vater ein größeres Stück Stoff in "NATO-grün" angeschleppt. Da war ich unglaublich froh. Ich habe mir dann eine Tasche daraus genäht auf die ich einen Apfelbaum mit Leiter dran und Zaun davor appliziert habe. das war mein ganzer Stolz. Heute würde ich vermutlich die Hände über den Kopf zusammen schlagen.


    Danach durfte ich dann tatsächlich in einen Nähkurs bei der VHS. Aber der war eher doof. Da waren lauter erwachsene Frauen und ich war so um die 13. Da hab ich mich überhaupt nicht wohl gefühlt und ich musste auch einen Rock nähen, obwohl ich schon damals nicht so für Röcke zu haben war. Als Erwachsene hab ich es dann noch mal mit nem Nähkurs versucht und sollte da schon wieder einen Rock nähen. Da bin ich dann gleich heimgegangen.


    Auch in späteren Jahren fand meine Mutter es immer befremdlich, dass ich genäht habe .... bis zum heutigen Tag .... ist mir inzwischen aber zum Glück egal

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  • Also ich habe eine ausgesprochen Handarbeitsresistente Verwandschaft...Allerdings bin ich "Textil" vorbelastet. Meine Französische Verwandschaft , also die Seite meines französischen Großvaters , stammt aus den Vogesen und ich erzähle immer wieder gerne, dass mein Großvater als Kind sehr arm war und bei seiner Großmutter aufwuchs. Sie hatte wohl diverse Enkelkinder in ihre Obhut genommen. Die gründe dafür sind nicht ganz klar .Klar jedoch ist, dass die Kriegs- und Nachkriegswirren (14/18) ihren Beitrag zur Situation geleistet hatten.
    Nun war eine "Spezialität" und nicht zu verachtender Wirtschaftszweig der Vogesen, die Stickerei. Damit meine Ur-urgroßmutter nun ihr ganzes Volk über die Runden bringen konnte wurde des Abends gestickt und zwar auch von meinem Großvater.
    Wer es selbst mit der Heimstickerei nicht schaffte oder versuchen wollte der Armut zu entkommen, wanderte aus nach Lothringen. So auch meine Urgroßmutter, die 2 ihrer Kinder zurücklassend, sich von einem Kriegsgeschädigten und wie man munkelt auf Grund dessen bösartigen Ehemann trennte und sich aufmachte um in den Webereien Lothringens einen "sicheren" Arbeitsplatz zu finden....
    Meine Französische Großmutter lies mich als Kind Stoffstückchen zusammen nähen,wie es dazu gekommen war erinnere ich nicht mehr.eine Nähmaschine gab es meines Wissens nicht.


    Mein Deutsche Großmutter saß abends im Sessel und stopfte Strümpfe , wärend ich mit den Knopfschatz spielen durfte. Sie zeigte mir wie man häkelt.
    Auch hier gab es keine Nähmaschine.


    Meine Urgroßmutter hatte eine zum Treten. Ich habe sie nie in Betrieb gesehen .Wohin sie nach dem Tod meiner Großmutter verschwunden ist, kann ich mir vorstellen.:weinen:


    Meine mutter hatte eine Nähmaschine, die ein tristes Schrankleben fristete und die ich ein paarmal hervorwuchtete um sie "auszuprobieren".
    Meine Mutter verkündet so lange ich denken kann frei heraus ,dass sie Handarbeiten hasst wie die Pest.Besonders Traumatisiert hat sie wohl ein bluse die sie in der Schule nähen mußte und dessen Rückenteil sie NICHT im Stoffbruch zugeschnitten hatte. Zu der Zeit waren die Lehrer nicht zimperlich was das Urteil bei mangelndem Talent anging


    Ich mochte Nähen und habe als Kind schon Kleinigkeiten von Hand gefertigt. ich habe mir mal us einer alten Jeans ein Feermäppchen genäht ,mit Gummibandschlaufen für den Inhalt und von Außen hatte ich sie mit meinem Namen und anderen Kleinigkeiten bestickt....Möchte mal wissen wo diea bgeblieben ist


    Richtiges Nähen hat mir dann die Weltbeste (Ex-)Schwägerin von allen beigebracht...sie war ganz schön streng :D


    Ich mache alles mögliche gerne selbst...vielleicht bin ich auch so dazu gekommen....


    Ich liebe mein Hobby und würde es nur gegen perfekt Singen können tauschen wollen:rolleyes:
    LG
    Anouk

    The 3 Laws of The Multispheres...


    #1: If it's supposed to move and doesn't: WD-40.
    #2: If it moves and it's not supposed to: Duct Tape
    .#3: Everything else: Baking Soda.


    Matth. 5,1 - 7,29

    2 Mal editiert, zuletzt von Anne Liebler ()

  • Mutter und Schwiegermutter konnten phantastisch nähen, aus der Not heraus, eben Kriegsgeneration, sonst hätte man nichts zum anziehen gehabt. So wurde es auch gehandhabt, es machte keinen Spass, es musste sein! Und die endlosen Anproben mit Stillstehen und piksenden Stecknadeln sind mir auch noch in unangenehmer Erinnerung. Ich hatte noch Handarbeit in der Grundschule, es machte nicht wirklich Spass.
    Auf dem Gymnasium als Teenager strickten wir im Unterricht unter der Bank und Klassenkameradinnen brachten mir alles nötige bei. Ich strickte wie ein Weltmeister auch für Freundinnen die es nicht so gut konnten. Endlich etwas was ich besser konnte als meine Mutter.
    Als ich heiratete kam die Prophezeiung meiner Mutter: wenn Du Kinder hast musst Du auch nähen können! Stimmte nicht, meine Kinder sind auch groß geworden ohne dass ich nähen konnte. Allerdings schaffte ich mir mal eine Nähmaschine an als die Kinder klein waren. Dummerweise auf den Rat einer Bekannten wurde die Maschine angeschafft ohne selber davor gesessen zu haben, es war eine Katastrophe und ich zu dumm zum nähen!
    Viele Jahre später, Mutter und Schwiegermutter sind lange tot, konnte ich mich dem Thema Nähen endlich nähern ohne Druck und Drohungen. Ich finde die Patchworkdecken und Quilts so schön, das wollte ich auch können! Und eigentlich bin ich als Autodidakt ganz gut, komme mit Gebrauchsanweisungen zurecht, also nur Mut. Mit Hilfe einer Freundin versuchten wir die alte Nähmaschine in Gang zu setzen und stellten fest dass es nicht meine Schuld war dass ich damit nicht nähen konnte. Ein Discounterteil zog hier ein und meine erste Decke entstand darauf! Inzwischen steht hier eine Elna der 7er Reihe und es macht mir sehr viel Spass! An Kleidung habe ich mich noch nicht gewagt, aber vielleicht kommt das noch.
    Meine inzwischen erwachsene Tochter nähert sich seit kurzem dem Thema Handarbeiten als Ausgleich für ihr anstrengendes Studium. Sie strickt und bringt sich vieles selbst bei. Zwischendurch fragt sie immer mal wieder um Rat und es freut mich wenn ich helfen kann! Vielleicht interessiert sie sich auch mal fürs nähen, ich würde mich freuen! LG Uelli

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  • Ich liebe mein Hobby und würde es nur gegen perfekt Singen können tauschen wollen:rolleyes:
    LG
    Anouk


    Das ist jetzt mal O.T.
    Oh ja, den Gedanken kenne ich. Perfekt Singen das wäre toll. Vor einigen Jahren leitete ich eine Pfadfindergruppe ( Royal Ranger), wenn es ans Singen am Lagerfeuer ging, wurde ich diskret von meinen Pfadies gebeten, etwas leiser zu singen:o

    Liebe Grüße Andrea


    Freundschaft ist wie eine Tür, die niemals zu ist.
    Manchmal klemmt sie, manchmal knarrt sie,
    aber immer ist sie offen.

  • Nähen und Stopfen (mit der Hand, Knöpe, Kreuzstich, geh-hinter-mich - Stich und was der Ostpreußische Haushalt noch so brauchte) MUSSTE ich lernen. Damals hab ich mich nicht gewehrt, den Nutzen aber noch lange nicht einschätzen können. Aber die Tante befand es als notwendig. Radfahren, Schwimmen, Nähen.... So in der Art.


    Nähen mit der Maschine kam erst aus eigenem Entschluss dazu. Mit Hilfe des Forums.

    Dirk - des Teufels nackter KofferNÄHER 2.0 ...

    (Alt und müffelig.)

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  • Hach, was für ein spannendes Thema!


    Meine Mutti hat genäht und mir das Nähen (und auch das Stricken) beigebracht. Es war aber auch die wirtschaftliche Notwendigkeit und auch die Notwendigkeit meine eigenen Kreationen zu nähen. Denn bis ich eine passende Hose für mich gefunden habe, das habe ich schneller 10 genäht ;) Für das gleiche Geld :skeptisch:

    Liebe Grüße
    Antonia

  • Bei der Abstimmung habe ich den letzten Punkt "kann ich nicht festlegen - hat viele Gründe" angeklickt.


    Meine Oma väterlicherseits war selbstständige Schneiderin. Von ihrem Erwerb konnte sie ihre beiden Jungs in den Kriegs- und Nachkriegsjahren gut durchbringen. Neben der Arbeit Nähen hat meine Oma als Hobby wunderbar gestrickt. Ein Großteil der Kinderkleidung für meinen Bruder und mich stammt aus Omas Werkstatt. Jedes Mal, wenn wir sie besucht haben, wurden wir vermessen. Als Kind/Jugendliche hat mich das genervt. Ich wußte weder ihre Fachkenntnis, ihren Einfallsreichtum, ihr Engagement, noch die Hochwertigkeit ihrer Arbeit zu schätzen.


    Ich liebte nur ihre Pakete, die uns regelmäßig erreichten, denn da waren tolle Kleider für uns alle drin. Die Sachen haben wunderbar gepaßt, nie gekratzt, waren anders und einfach toll. Mein Bruder hatte als Fünfjähriger mal eine Cord-Kapuzen-Jacke bekommen, die von Oma viermal überarbeitet und vergrößert wurde, weil er die Jacke um keinen Preis der Welt hergeben wollte. Ich fand den Stil und die Farben der 70er schon als Kind schrecklich. Ich wollte keine kurzen Röcke in bunten Kreischfarben. Ich bekam überknielange Röcke und hüftlange, gerade Jacken und ich habe sie geliebt diese Teile. Ein türkis-weiß-karierter Faltenrock blieb mir besonders in Erinnerung. Ich hab' ihn jahrelang getragen bis er nicht mehr paßte und ich war sauer, daß ich so groß geworden war.


    Ich weiß nicht, ob es daran lag, daß sie so weit weg wohnte oder daran, daß ich damals noch kein wirkliches Interesse hatte, denn ich habe nähtechnisch leider gar nichts von ihr gelernt. Doch solche Erkenntnisse kommen meist viel, viel zu spät.


    Mein Omi mütterlicherseits hatte ein Tretomobil, auf dem ich als Kind nähen durfte. Omi hat, meiner Erinnerung nach, nur Ausbesserungs- und Änderungsarbeiten für den privaten Bedarf gemacht. Sie nähte sehr gerne, doch richtig gekonnt hat sie es nicht, erzählte mir meine Mama. Allerdings ist mir das Erlebnis mit dem Tellerrock stark in Erinnerung geblieben. Handarbeitsunterricht in der 5. oder 6. Klasse - Schürze oder Rock. Ich entschied mich für Tellerrock. Zusammen mit Omi bemühte ich mich ein brauchbares Ergebnis abzuliefern, doch es war eine Katastrophe. Dann kam Omi auf die Idee, den Rock nochmals (aus Bettwäsche) zuzuschneiden und zur fachmännischen Endverarbeitung zu Oma zu schicken. Oma hat den Rock "veredelt" und zu Omi zurückgeschickt. Das war meine einzige "1", die ich jemals in Handarbeit bekam und die Nachfrage der Lehrerin beantwortete ich wahrheitsgemäß: "Ja, meine beiden Großmütter haben geholfen."


    Meine Mutti ist gelernte Hauswirtschafterin. Sie nutzte die Nähmaschine für Ausbesserungs- und Änderungsarbeiten, doch mit Geduld und "Liebe" war sie nicht bei der Sache. Sie hat das Nähen genervt und hatte weder Geduld, noch Zeit es mir näherzubringen. Ich kann mich erinnern, daß mein Papa öfters an der Nähmaschine saß als meine Mama. Er hat sich die Grundfertigkeiten von seiner Mutter beibringen lassen.


    Also Wissen war schon da, nur die Vermittlung hat gefehlt. Erst als ich meine erste eigene Wohnung bezog, kam bei mir das Interesse für Handarbeit auf. Ich hab' viel gestrickt. Nähen hat mich interessiert, doch die Wohnung war winzig und Geld für eine Maschine nicht vorhanden. Beneidet habe ich eine Kollegin, die sich die tollen Sachen der 80/90-Jahre einfach selbst nähte. Ich wollte auch tolle Sachen mit eigenem Stil haben. Bei den VHS-Kurse war eine eigene Maschine Voraussetzung und ie Einsteigskurse waren ausgebucht oder lagen mitten in meiner Arbeitszeit. Ich konzentrierte mich auf Familie, Beruf und andere Hobbys, so daß das Nähen für mich lange Zeit nicht mehr aktuell war.


    Erst im Sommer 2012 zog meine erste Nähmaschine bei mir ein. Zufall - ich hab sie von lieben Freunden aus einem Nachlaß geschenkt bekommen. Als erstes hab' ich einen Einführungskurs Nähmaschine besucht und dann einen Grundlagennähkurs. Alles weitere erarbeite ich mir Stückchen für Stückchen an Hand von Büchern und Ausprobieren. Das Forum ist eine unerschöpfliche Fundgrube und das Nähtreffen Franken ein toller Informationsaustausch. Nähen ist für mich ein reines Winterhobby. Meine Kenntnisse noch gering - bisher hab' ich Kleider gekürzt, verlängert, Hosenbeine gekürzt und enger genäht. Taschen für diverse Zwecke entworfen und umgesetzt (mit teils ziemlichen Umwegen), Korbinlays für Einkaufskörbe gemacht und Sitzbezüge fabriziert.


    Seit rund einem halben Jahr werkele ich an einem Proberock, der hoffentlich in 2014 mal im Originalstoff unter die Nadel kommt. Tja, in die Fußstapfen meiner Oma kann ich noch lange nicht treten, doch ich halte mich an das Motto meiner Omi "In der Ruhe liegt die Kraft".

    Kreativität ist ... eine Allround-Fähigkeit für alle :na: Lebenslagen.

    Die Eile ist der größte Feind der Qualität. (Irena Paukshte)
    Keine Frau ist perfekt, aber die aus dem Süden :biggrin: sind verdammt nah dran.

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  • In der Familie meiner Mutter wurde immer schon fantastisch gut gestrickt, aber nähen konnte man nur so für den Hausgebrauch.
    Zweimal im Jahr ließ man Bertl, eine Schneiderin, ins Haus kommen, die dann für alle weiblichen Familienmitglieder (vom Baby bis zur Frau) neue Kleider anfertigte - zwei für den Alltag, zwei für Festtage und den Sonntagsgottesdienst. Zu Hochzeiten und Beerdigungen wurde dieselbe Schneiderin engagiert, sie kleidete dann die ganze Familie ein.


    Meine Mutter war immer fasziniert von Bertl's Schneiderkünsten, die aus scheinbar unverwendbaren Reststückchen in der bitteren Nachkriegszeit die fantasievollsten Kleider zauberte. Sie kam aber nie dahinter, wie das mit dem Schnittmuster und der richtigen Anpassung wirklich gemacht wurde, denn die Schneiderin skizzierte die einzelnen Teile ohne Papiervorlage direkt auf den Stoff, schnitt sie grob aus und drapierte dann passend am Körper der zukünftigen Trägerin. Echte Maßanfertigung also, heute fast unbezahlbar.


    Das letzte Kleid, was Bertl anfertigen sollte, war das Hochzeitskleid meiner Mutter aus wundervoller handbestickter Seide, doch leider starb die Schneiderin unerwartet, noch bevor der Stoff geliefert wurde. Meine angeheiratete Großtante Anni, eine sehr patente fränkische Pfarrersfrau, erbarmte sich und nähte das Kleid für meine Mutter, allerdings unter der Voraussetzung, dass meine Mutter mithalf. Sie zeigte ihr geduldig alle wichtigen Grundtechniken, erklärte die ersten Schnittmuster und verhalf meiner Mutter dadurch zu einem neuen Hobby.


    Als Kind durfte ich immer zwei Sommerferienwochen bei Tante Anni im großen Pfarrhaus verbringen, die schönsten Ferien im ganzen Jahr. Ich lernte von ihr häkeln, sticken, knüpfen, Seidenmalerei und Puppenkleider mit der Hand nähen.
    Erst als ich mit 16 ein Abschlussballkleid brauchte und kein passendes fand, weil ich meine Alltagskleidung immer noch in der Kinderabteilung kaufen konnte, durfte ich an die Nähmaschine. Ich meldete mich am Gymnasium für den freiwilligen Handarbeitsunterricht an und begann gleich als erstes Projekt mit einem Cocktailkleid aus fliederfarbenem Satin. Warum einfach, wenn's auch schwierig geht - das ist bis heute so geblieben. Einfache Schnitte oder Projekte vermurkse ich gerne mal, da wird aus Langeweile schnell geschludert und geschlampert. Erst wenn ich mit einem komplizierten Modell vor einer großen Herausforderung stehe, nehme ich mir Zeit, alles ordentlich und korrekt zu arbeiten, dem Modell mehr Sorgfalt angedeihen zu lassen und mich nicht selbst zu hetzen. Das hat über die Jahre dazu geführt, dass ich in erster Linie selbstgenähte Abendgarderobe besitze und meine Alltagskleidung eher kaufe. Seit ein paar Jahren versuche ich das aber zu ändern und auch einfachen Projekten dieselbe Aufmerksamkeit zu schenken. Ich will unabhängig von der aktuellen Mode auch im Alltag meinen Stil und meine Farben tragen können.

  • Hallo zusammen,
    meine Mutter hat auf ihrer Tretnähmaschine Pfaff 31 so lange ich denken kann alles geflickt was in unserer 7 köpfigen Familie so angefallen ist. Aus der Erzählung weiß ich dass meine Oma mütterlicherseits und wohl auch meine Mutter uns Kindern auf Kleider genäht haben. "Leider" war ich die dritte Tochter und damals bekamen alle zu Festtagen das gleiche Kleid genäht. Und das bedeutete dass ich Jahre die gleichen Kleider hatte bis ich auch aus der größten Größe rausgewachsen war...
    Mit meinen zwei größeren Schwestern und meiner Mutter haben wir auch immer gestrickt und gehäkelt. Als Kinder genäht haben wir nur zum spielen, und in der Knopfkiste wühlen ist auch eine schöne Erinnerung. Puppen wurden hauptsächlich eingehäkelt, das ging schön schnell ;) .
    Als ich zuhause ausgezogen war habe ich mir dann auch bald eine eigene Nähmaschine gekauft, aber eher zum flicken und Gardinen nähen. Als dann meine erste Tochter auf die Welt kam hat mich eine Bekannte heiß gemacht, das Taufkleid selber zu nähen und sie wollte mir auch helfen. Sie hat die Seide bemalt und ich habe genäht. Und danach habe ich dann alles mögliche für meine dann später zwei Mädels genäht. Damals war das auch noch billiger als zu kaufen, was ja heute nicht mehr so stimmt. Ab und zu gabs auch mal ein Stückchen für mich...aber auch wieder homedeko, Fastnachtssachen, alles was halt so anfiel.
    Von meinen Geschwistern hat niemand den Nähvirus abbekommen, und auch nur meine älteste Schwester strickt und häkelt gerne. (Und mit ein bisschen Glück erbe ich später mal die Pfaff 31 ;) )
    Umso mehr freue ich mich dass derzeit meine älteste ebenfalls Gefallen am Nähen gefunden hat, sich eine eigene Maschine zugelegt hat und nun auch schon einige schöne Sachen genäht hat. Häkeln kann sie auch, stricken na ja...
    Und meine Jüngere hat sich auch schonmal an die Maschine gewagt und einen Loop genäht, aber der Funke ist noch nicht ganz übergesprungen, da bin ich noch in freudiger Erwartung :D dafür kann sie schnell Häkeln wie der Teufel und stricken möchte sie lernen.
    Also wir sind dran es in die nächste Generation weiterzugeben ;) und ich bin ganz zuversichtlich.
    Ich möchte es nicht missen, bin aber auch weit und breit die einzige die dem schönen Hobby nachgeht...mir sowas von unverständlich, aber so isses halt...gehäkelt wir auch ab und zu und stricken gehört auch fast täglich dazu :) .
    Viele Grüße von kreativ Barbara

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  • Ich habe schon immer genäht, schon als kleines Mädchen.
    Beide Omas nähten ja auch :) und die Knopfsammlung lud schon früh zum Spielen ein.
    An besondere selbstgenähte Sachen für mich (also von den Omas) kann ich mich kaum erinnern, was mir im Gedächtnis hängen blieb war ein Kinderdirndl mit ca. 4 oder 5 Jahren - meine Puppe bekam dasselbe Kleid, welches noch immer existiert. Aber auch ein für mich fürchterliches Faschingskleid in Erinnerung - ein Indianermädchenkleid, aus Omas braunem Rock genäht!
    Trotzdem hat mich das Nähen wohl von früh auf fasziniert und mit kleinen Resten habe ich bald Puppenkleider entworfen und genäht, selbstverständlich aus Papier passende Schuhe dazu gebastelt. Sehr krumm übrigens :)
    Geld war immer knapp, Nähen war eine willkommene Möglichkeit günstig Kleidung zu nähen - damals (gut 30 Jahre her) stimmte das noch, es gab noch keine Billigkleidung wie heutzutage. So entstanden in meiner Teenagerkleid schon zahlreiche Shirts, Röcke, Overalls (waren total inn!), Badeanzug, Jogginganzug, eine Jeanskombi aus Rock, Jacke und Hose und vieles mehr. Sogar für meine Mutter habe ich Kleidung genäht, sie selbst nähte damals auch noch, aber nicht so viel wie ich. Meine erste Nähmaschine habe ich mir vom lange gesparten Geld geleistet, da war ich 12.
    So hat sich das nicht nur selbstverständlicht, sondern auch eigene Wünsche konnten jederzeit umgesetzt werden.
    Natürlich schlug auch mal etwas fehl und ich wurde mal in der Schule wegen einer hochmodischen aber für andere Teenager inakzeptablen Jacke ausgelacht.
    Naja, Versuch macht klug :)
    Das Nähen hat mich nie losgelassen, mal einige Jahre wenig genäht (in meinen 20ern) aber die letzten 15 Jahre immer wieder und immer mehr, für meine Statur ist das oft deutlich einfacher, als passende Kaufkleidung finden.
    Jetzt nähe ich seit einem Jahr berufsbedingt jeden Tag - und das ist wirklich traumhaft, besser als ich es mir je vorgestellt habe.
    LG
    Ulrike

  • In meiner Kindheit war ich sehr oft bei meiner Oma. Meine Großeltern gehörten zur Kriegsgeneration. Dort wurde immer alles repariert und wiederverwertet. Mein Opa kümmerte sich mehr um die Sachen aus Metall und Holz während meine Oma (wie damals üblich) sich um alle Haushaltsdinge - wie auch Kleidung - kümmerte.
    Sie hatte die alte Tret-Pfaff in der Küche stehen und als Kind durfte ich dann schon mal diese Wippe mit dem Fuß bedienen. Das hat mich vollkommen fasziniert. Außerdem habe ich immer zugesehen, wenn meine Oma nähte und ausbesserte.
    Als ich dann ins Jugendalter kam, habe ich begonnen, für mich selbst zu nähen und meine Oma hat mir gezeigt, wie das alles geht. Ich kann mich noch daran erinnern, dass ich mit 17 Jahren eine Steppweste selbst genäht habe und meine Schulfreundinnen mich total beneidet haben.
    Ich habe dann einige Jahre durch private Treffen mit Anleitung durch eine Näherin mein Wissen um das Nähen vergrößert. Meine beiden Kinder wurden dann komplett benäht, was bei den Müttern der Freundinnen immer Verzückung hervorrief. Meine Mädels fanden ihre genähten Sachen übrigens auch immer sehr schön.
    Heute nähe ich für mich selbst, für die Mädels und Geschenke für andere. Mittlerweile mit einer Näh-/Stickkombi von Brother mit der ich sehr glücklich bin.


    Übrigens hat meine Oma mir auch das Stricken und das Sticken per Hand beigebracht, was ich beides schon als Kind beherrschte.
    Meine Oma war eben die Größte!


    Wir werden die Tradition hochhalten und ich werde mein Wissen an meine Mädels weitergeben. Denn wie oft hat man mich schon gefragt, woher ich das alles kann und ich habe immer mit Stolz geantwortet: "Das hat mir meine Oma beigebracht."


    LG

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  • hallo


    meine mutter flickte und lies nähen, meine großmutter mütterlicherseits nähte sehr gerne.
    sie fertigte auch puppenkleider für meine puppe an.
    von wem ich das nähen lernte , schule gab mir dältere en rest, wahrscheinlich selbstbeigebracht.
    ich nähte mit 17 für meine freundin ein weißes sommerkleid mit rüschen unten.
    für mich blusen und jacken dann mein hochzeitkleid, später dann die taufkleider
    und für meine jungs. diese wuchsen so schnell also nähte ich.
    schneidern hab ich nicht gelernt, dafür hauswirtschafterin und später den meister.
    gelernt habe ich am meisten als wirtschafterin da hatten wir eine ältere lehrerin die uns sehr viel beibrachte,
    auch küchentechnisch. dort hab ich auch mein hochzeitskleid angefangen zu nähen.
    heute nähe ich für mich, mache patchwork und jetzt vermehrt für enkel und puppen oder teddys.
    gelernt habe vieles in der schule aber des war vor unendlicher zeit.
    jetzt hole ich alles wieder hintenhervor und bin froh drum das ich alles noch kann.
    wobei stricken sich als des schwerste herausstellt.
    aber auch ds pack ich irgendwann.


    habt alle einen schönen sonntag


    gruß carlotta

  • Was für ein schöner Thread!


    Meine Mutter hat mir früher Kinderkleider genäht, als Kind fand ich das aber eher furchtbar. Sie hat mir immer Röcke und Blusen genäht, ich war aber schon mit 5 ehrer der *Jeans und mach mich schmuzig Typ*. Obwohl in unserer Familie viel gestrickt, gehäkelt und genäht wurde habe ich in jungen Jahren damit überhaupt nichts zu tun gehabt.


    Nachdem ich mich ewig auf Schulen rumgedrückt hatte und nicht wusste was ich machen will/soll hat meine Mutter mir einfach irgendwann eine Ausbildung als Schneiderin verschafft. Damals war das ganz neu, dass man das erste Jahr komplett in Vollzeit auf einer Schule machen kann. Ich hatte schlicht und ergeifend keine andere Wahl ich musste dahin.


    Nie hätte ich gedacht dass mir das Nähen Spass macht aber ich war noch keine Woche auf dieser Schule als ich Stoff kaufen ging und die Nähmaschine meiner Mutter ausgepackt habe. 3 Monate später habe ich mir meine erste Nähmaschine gekauft. In der Schule hatten wir tolle Industriemaschinen und zuhause das alte Ding von meiner Mutter also kam das Pfäffchen ins Haus. Die war für mich höllisch teuer damals. 2000 DM für eine Nähmaschine und ich noch in der Schule quasi. Ich habe sie auf Raten gekauft und von meinem Taschengeld bezahlt aber ich wollte unbedingt eine haben mit IDT (damals hies das noch Oberstofftransport) hat 500 DM extra gekostet.
    Mein Pfäffchen ist jetzt 31 Jahre alt, noch nie generalüberholt oder gewartet worden und näht immer noch perfekt (nur beim spulen zickt sie rum) Meine Mutter hat mir dann noch eine gebrauchte Overlock geschenkt. Die hat bei mir auch noch mal 25 Jahre genäht bevor der Motor kaputt gegangen ist.


    Meine Ausbildung habe ich nach einem Jahr abgebrochen weil ich lieber ein Beruf haben wollte wo man viel Geld verdienen kann. Ich habe dann Bankkauffrau gelernt aber mit nähen habe ich nicht aufgehört. In den letzten Jahren habe ich mir allerdings nur Sommerkleider und Röcke und viel Deko Schnickschnack genäht.


    Vor 2 Jahren habe ich mir eine neue Nähmaschine (Brother Inovis) gekauft weil ich die Pfaff mal wegbringen wollte. Das habe ich bis heute noch nicht geschafft, ich kann mich einfach keinen Tag von meinem Pfäffchen trennen. Ich könnte sie ja brauchen .... vor dem nächsten Urlaub bringe ich sie weg das habe ich mir fest vorgenommen.

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