Schnitt für MA Magdhaube selber machen?
- Elsnadel
- Erledigt
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2018 war die Maschine erstmals auf der H+H zu sehen, im Sommer war die JUKI NX7 Kirei dann endlich erhältlich. Die große Schwester der DX7 punkten mit vielen Features aus der Industrie. Im Forum gibt es einen lesenswerten ausführlichen Test- und Erfahrungsbericht.
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Hallo Elsnadel,
also der Schnitt ist im großen und ganzen ähnlich wie dieser hier, den ich mal online gestellt habe. http://mmedujard.blogspot.de/2…e-einfache-haube-des.html Nur dass das "Band" über der Stirn noch weiter nach unten geht und dass hinten kein Zugtunnel drin zu sein scheint.
Nun kommt es aber drauf an für welchen Zweck diese Haube sein soll. Ist das für ein Faschingskostüm oder soll es, wie die unterbringung in diesem Unterforum suggeriert, für ein "richtiges" historisches Kleid sein?
Wenn zweiteres zutrifft, dann passt diese Haube leider überhaupt nicht, denn sie hat mit dem Mittelalter so überhaupt nichts zu tun, diese Form ist aus dem 18.Jh., also der frühen Neuzeit (Goethe würde sich schön bedanken, wenn man ihn im Mittelalter verorten würde )
Wenn du eine Haube für das Mittelalter brauchst, dann müsstest du erstmal eingrenzen für welche Zeit genau... die meiste Zeit während des Mittelalters wurden verschieden drappierte festgesteckte Tücher getragen und garkeine genähten Hauben.
Hier gibt es eine nette Idee: http://maniacalmedievalist.wor…01/st-birgittas-huva-cap/ -
Hallo
Danke für die schnelle Antwort!
Ich habe vergessen den Zeitraum zu schreiben. Es geht um eine Magdgewandung um ca. 12 Jh. Kein Faschingskostüm. -
Also das von Burda ist irgendwo zwischen Fantasy und China-Ware vom nächsten Pseudo-Mittelaltermarkt, wenn es wirklich um authentische Kleidung geht, dann geht das gar nicht.
Wenn wir wirklich über das große rote A (=authentisch) reden, dann müsste eigentlich auch noch die Region dazu gehören, im Burgund wurde was anderes getragen, als in Nürnberg und wieder was anderes als in Herjolfnes (leider sind da nur 2 Hauben gelistet).
Allerdings war die eigentlich Bundhaube im Mittelalter ausgesprochen einfach und wurde fast die ganze Zeit hindurch fast überall "drunter" getragen, Bsp. für eine Anleitung . Darüber dann je nach Stand etc. entsprechendes oder nix mehr.
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Stimmt, allerdings ist das eher ein männliches Kleidungsstück und findet sich in so ziemlich allen Ständen. ich schau mal in meine Abbildungen aus der Manesse, da sind zwischendrin ein paar "Arbeiterbienchen" abgebildet.
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Ok, da wären einmal die Bittsteller an Herrn Hesso von Reinach.
Die Frau in dem roten Kleid vorne trägt Gebände, das ist ein 2-3 Finger breites Band um den Kopf gelegt, und etwas, das ich als Hütchen ansprechen würde. Es kann sich aber auch um einen Stoffring handeln, der oben offen ist. Die adligen Damen tragen etwas ähnliches, das oben Rüschen dran hat. In der Manesse sieht man das nicht, aber in der Weingartener Liederhandschrift sind diese Kopfbedeckungen als Kranz dargestellt. Die Dinger werden auch liebevoll als "Hühnerbein" betitelt.
Die Frau dahinter in dem bordeaux-farbenen Kleid trägt Haube und Schleier. Also so ähnlich wie das, was Nonnen heute tragen. Die Haube ist eine Art Stoffschlauch, an der vorderen Öffnung angeschrägt und so weit offen, dass das Gesicht durchpasst. Entsprechend knautscht der sich unter dem Kinn, wenn man ihn anzieht. Die Damen die ich kenne, die sowas tragen, falten die Stoffkante auch ein, dann sieht es etwas hübscher aus. Darüber wird mit Nadeln der Schleier gesteckt. Form: Irgendwo zwischen Rechteck und Dreieck, evtl. auch rund.Dann gibt es noch eine Frau auf dem Bild von Herrn Jakob von Warte im Bade.
Sie trägt nur besagte Haube. So, wie diese sitzt, ist sie wahrscheinlich gesteckt, oder so genäht, dass sie den geraden Abschluss über der Stirn bildet.Öhm, war das so verständlich?
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Und da die Manesse nu eigentlich etwas später ist als 12. Jh. (so ca. 100 Jahre) hier noch zwei Links, zu Gruppen die die Darstellung des späten 12. Jh. wirklich gut machen:
http://www.igwolf.net/
http://www.furor-normannicus.de/ger/info/about.htmlDa könnt ihr ein bisserl stöbern und euch inspirieren lassen.
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Fürs 12. Jahrhundert und definitiv für den Stand einer Magd passend, ist das einfache Kopftuch. Ein etwa 30cmx150cm großer 'Schal' aus dünnem(!), weißem Leinen, das auf diese Weise um den Kopf gewickelt wird:
Man 'legt' das Kopftuch auf den Kopf und dreht die Enden ein. Die Enden werden dann zuerst im Nacken gekreuzt (dabei die hintere Kante und das Haar schön 'einpacken', dann auf der Stirn mit einem einfachen Knoten gekreuzt. Die Enden werden wieder zurück in den Nacken oder an die Seite geführt und dort unter das Tuch gesteckt.
Das hält mit ein bisschen Übung bombig und ist auf vielen Abbildungen so belegt.Im Grunde ähnlich wie hier ab 1:23,
http://www.youtube.com/watch?v=LLQH8N8ylmY
nur eben mit einem geraden, langen Tuch und der Hinterkopf wird ebenfalls. 'eingepackt'. Die Enden dann vorne zurück führen und nicht hinten. War das verständlich? -
Hallo
Diese Bindetechnik ist nicht schwierig mit einem Dreieckstuch um den ganze Kopf zu verpacken. Kenn ich noch aus meiner Kindheit. Da war es noch üblich bei sehr schmutzigen Arbeiten ein Kopftuch so zu binden. Mit einem nur 30 cm breiten Streifen stell ich es mir schon schwierig vor, vorallem wenn dann noch ein großer Haarknoten am Hinterkopf mit rein muß. Erkennt es die " Fachfrau" wenn man ein Dreiecktuch verwendet? -
Wenn 30 cm nicht reichen, mach den Streifen halt breiter. Ich denke, das darf man nicht so eng sehen. Und wenn deine Tochter mit einem Dreieckstuch besser klar kommt, wüsste ich nicht, was dagegen spricht, wenn eine entsprechende Kopfbedeckung nachgewiesen ist. Es ist auf jeden Fall besser als etwas, dem man schon auf 10 m ansieht, dass es nicht passt, bzw. mit dem dann ein völlig falsches Bild vermittelt wird.
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Hallo
Ja, da hast du recht. Habe bei Dawanda inzwischen verschiedene Hauben gesehen. Mal schaun,welche die Richtige ist.