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Schnittkonstruktion mit Software

  • Also, ich habe jetzt mit etlichen Leuten geredet und geschrieben und überlegt und gerechnet und bin zu dem Schluss gekommen, dass die Entwicklung einer Internet-Schnittkonstruktionssoftware sehr lange dauern wird und es nicht einfach ist, das so aufzubauen dass es noch einfach zu benutzen ist (sieht man ja an bestehender Software, wie kompliziert es üblicherweise wird). Dazu kommen laufende Kosten für den Betrieb.


    Auf der anderen Seite habe ich gesehen, dass viele Leute eigentlich garkeine Schnittkonstruktionssoftware wollen -- viele wollen in erster Linie ein Schnittmuster für ein Kleidungsstück das sowohl gefällt als auch passt. Die Zeit und die Muße Schnittkonstruktion soweit zu lernen, dass mit einer Software etwas gutes bei rauskommt haben viele nicht.


    Das ist wahrscheinlich auch der Grund warum selbstständige Schnittkonstrukteure ihre Schnittmuster als PDFs über das Internet gut verkaufen können -- sie machen einfach Schnittmuster die den Leuten besser gefallen als das was es bei den großen Verlagen gibt.


    Also im Grunde denke ich mittlerweile, dass es toll wäre wenn man eine Plattform baut auf der selbstständige Schnittkonstrukteure auf Maß generierte PDF Schnittmuster verkaufen können. Der Schnittkonstrukteur müsste in einer Skriptsprache die ich zur Verfügung stelle Schnittkonstruktionsvorschriften für ein Schnittmuster aufschreiben, 2-3 Vorschaubilder hochladen die zeigen wie das genähte Objekt aussieht, und danach kann die Plattform dieses Schnittmuster selbstständig verkaufen.


    Später kann ich dann auf der Skriptsprache eine einfache Schnittkonstruktionssoftware aufbauen die ich dann sehr günstig oder vielleicht sogar kostenlos (mit Werbung) der Allgemeinheit zur Verfügung stellen kann. Die wäre dann aber eher an Leute gerichtet die sich mit Schnittkonstruktion auskennen.


    Gibt es hier jemanden der mich bei so einem Unterfangen mit Rat unterstützen kann und möchte? :) Die Frage richtet sich ganz speziell an diejenigen welche sich mit Schnittkonstruktion gut auskennen oder sogar derzeit PDF Schnittmuster verkaufen. :)

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  • Hi! Kennst du schnittvision.de?


    Es ist ein Schnittmusteranbieter. Vorteil ist, dass ich meine Maße eingebe und ein Maßschnitt bekomme. Nchteil ist, dass ich auf vorhandene Schnitte angewiesen bin.


    Ich kann Dir zwar bei deinen Fragen nicht helfen, aber ich wollte es einfach los werden ;)

    Liebe Grüße
    Antonia

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  • Ja genau, an so Leute wie die die schnittvision.de betreiben denke ich. Es gibt ja noch einige Anbieter mehr die Schnittmuster auf diese Art und Weise verkaufen, nur ich kenn bisher keinen wo man nicht selber was installieren oder bei sich auf dem Rechner ausführen muss.


    Mit denen habe ich bisher aber in der Tat noch nicht gesprochen. Ich glaub ich fass mir mal ein Herz und schreib die an. :)

  • Hallo,


    ohne jetzt alle Kommentare gelesen zu haben oute ich mich jetzt mal.


    Ich bin die letzten Wochen intensiv dabei mit inkscape einen Grundschnit nach Hofenbitzer (I und II) zu erstellen.


    Mir ging es zunächst einmal nur darum "den Weg" zu verstehen. Ich muss ehrlich sagen, dass ich inkscape jetzt nicht als so wirklich hochkompliziert empfinde. Das ist aber rein subjektiv zu sehen. Ich habe mir im Vorfeld auf Youtube einige recht gute Tutorials mehrfach angesehen (Einführungsvorlesungen aus naturwissenschaftlichen Fachrichtungen) http://www.youtube.com/watch?v=HYUeTctflCw.


    Mein Fazit insgesamt: Hätte ich alles händisch gemacht, hätte ich wohl schon aufgegeben. Ich war heilfroh, dass ich Fehler relativ einfach korriegieren konnte.
    Vorgegangen bin ich so, dass ich für verschiedene Änderungen verschiedene Ebenen benutzt habe um dann die Wirkung zu kontrollieren. D.h. wenn ich eine Änderung machen musste, hab ich quasi einen neue durchsichtige Folie auf die vorhandene gelegt und darauf die Änderungen gemacht. Beim Aufeinanderlegen konnte ich die Gesamtwirkung dann viel besser beurteilen. So konnte ich die einzelnen Änderungsschnitte untereinander und auch auf die Ausgangsbasis bezogen vergleichen.


    Mir hat das enorm beim Verständnis geholfen. Damit konnte ich auch einfach z.B. Abnäher zulegen und ggf. wieder öffnen (Nach Hofenbitzter ergibt sich ja ein Abnäher aus der Schulter geraus, die meisten fertigen Basisschnittmuster haben ja einen Brustabnäher aus der Seitennaht heraus.


    Nachdem mein Grundschnitt (Oberteil) jetzt fast steht, werde ich künftig diesen als Basis nehmen, dann alle Variationen davon aber manuell erstellen.


    Also, für die "Basisarbeit" hat es mir enorm beim Durchhalten und beim Verständnis des Vorgehens geholfen. Vor allem, weil ich besser verstehe, wo und wie ich bestehende Schnitte ändrn kann. Künftig jede Konstruktion mit Inkscape zu machen, kann ich mir aber auch nicht wirklich vorstellen. Mit diesem "Rüstzeug" bin ich manuell künftig bestimmt schneller.

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  • Hey Kirsten,



    die Idee, sich Änderungen mit mehreren Ebenen zu veranschaulichen finde ich gut. Im Endeffekt ist Schnittkonstruktion eh etwas das man lernen muss, wenn man es richtig können will und alles was einem hilft zu visualisieren und zu verstehen wie alles zusammenhängt ist da ganz sicher nützlich.



    Liebe Grüße,


    Sabine

  • Hallo Sabine,


    ich kann das gut nachvollziehen, das du gern ein Schnittkonstruktionsprogramm entwickeln willst. Hätte ich auch Lust zu. Nur zum Geld verdienen, da kann ich mich Thorsten nur voll und ganz anschließen. Selbstständigkeit ist meiner Ansicht nach heutzutage eh zum Scheitern verurteilt. Zuviele Regularien und vor allen Dingen Kosten, die mit dem eigentlichen Geschäft nix zu tun haben.


    Wenn du aber nebenbei, zu Deinem Hauptberuf noch was entwickelst und da ein bisschen Geld verdienen kannst, warum nicht?


    Ich selbst zeichne meine Schnitte wie Kirsten mit Inkscape. Habe mir übrigens die gleichen Youtube-Videos angeschaut (guck mir mittlerweile sogar die Mathevorlesungen an. Einfach nur genial.)
    Entweder ich zeichne damit wie auf dem Papier, oder ich nehme eine kleine Schnittvorlage und vergrößere entsprechend, z.B. die Schnitteilanzeige in der Burda. Früher hatte ich mir die Schnitte mit LibreCad gezeichnet, war auch nicht schlecht, bilde mir aber ein, mit Inkscape das schneller zu können. Ja, und Ebenen nutze ich auch.


    Was ich an den Programmen echt schätze ist: der Grundschnitt ist immer da und sauber gezeichnet, ich kann löschen und korrigieren ohne geschmiere und ohne das Original zu verhunzen, und hab alles gut verstaut, s`kann nix verstauben und ich find es immer wieder. Außerdem liebe ich die Arbeit am PC. Und selbst wenn es umständlicher wäre oder mehr Zeit in Anspruch nehmen würde, würde ich lieber am PC die Schnitte konstruieren.


    Nur viel bezahlen würde ich nicht mehr. Habe noch andere Hobbies und dazu sehr teure Programme. Ich habe bei allen die gleiche Erfahrung gemacht. die Anwendungen können nie alles, sind oft sehr eingeschränkt in ihren Designs und das was ich damit machen will, können sie oft nicht leisten oder kostet gleich wieder mehr. Und das ist das Problem, wenn ich einen Schnitt konstruiere will ich ja nicht nur die Länge oder Breite ändern. Und ja, da genügen dann tatsächlich auch die Schnitte von Schnittvison, die meiner Meinung nach auch moderne und nicht so altbackene Schnitte anbieten.


    Ich persönlich hätte gern ein komfortables Zeichenprogramm speziell zur Schnittkonstruktion. Also man zeichnet vor allen Dingen mit Maßeingabe. Kann zwar LibreCad und Inkscape , aber nicht so komfortabel. Das könnte man grafisch und Programmtechnisch auch besser lösen. Dafür würde ich mich schon interessieren. Wenn du sowas mal entwickelst, kannst du dich gern bei mir melden.


    Gewinne ich im Lotto, werde ich mich auf das Grafis-Programm stürzen.


    lg bea

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  • Da ich ja den Hofenbitzer hier liegen habe und sehr PC-Affin bin... so als Programmiererin hab ich mich mal durchgewühlt und mir mal die Valentina runter geladen. Wenn ich dann mal dazu komme mich auszumessen oder ausmessen zu lassen, werde ich damit wohl mal etwas experimentieren, was spannend wird... gleichzeit Schnittkonstruktion und Programm lernen :D

    Wer Lust hat kann gerne mal schauen was ich so alles bastel - siehe auf meine Hompage im Profil.

  • Soderle... ich kram den Thread jetzt noch mal raus, denn ich habe eine Frage...
    Ich bastel derzeit ein Oberteil nach Hofenbitzer, also eigentlich zwei, da es für mich und meine Schwägerin Turnier-Outfits werden sollen.
    Die Basis-Schnitte wollte ich dann mit Valentina erstellen, aber das war mir dann zu anstrengend, da ich keine Marker ausdrucken konnte etc...
    So dann bin ich dem Wahnsinn verfallen und habe tatsächlich mit Inkscape ein Script erstellt, mit dem man nach den Vorgaben von Hofenbitzer durch eingabe der gewünschten Maße einen Basis-Schnitt generieren kann.


    Nun das "Problem" das keins ist. Schnitt für mich und meine Schwägerin ist generiert, sicherlich nicht vollkommen perfekt, aber das braucht es nicht. Nun stellt sich mir die folgende Frage:
    Kann/Darf ich das Scipt im Internet zur Verfügung stellen? Vielleicht wäre ja noch jemand interessiert daran. Aber ich habe es ja nach Hofenbitzer gebastelt, also alle Berechnungen folgen den Anleitungen im Buch... natürlich steht da nicht der Text des Buches etc. sondern nur die Berechnungen werden entsprechend genommen.
    Ohne den Hofenbitzer selbst wird man auch kaum die richtigen Maße eintragen können...


    Da es meine Programmierarbeit ist ... dürfte ich ja eigentlich aber... versteht ihr mein Problem? oder ist das gar keins?

    Wer Lust hat kann gerne mal schauen was ich so alles bastel - siehe auf meine Hompage im Profil.

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  • Ich würde jetzt mal mit jemandem reden, der Schnittmuster konstruiert und vertreibt (farbenmix vielleicht?) Die konstruieren ja auch nach $IRGENDWEM.


    Ich weiß nicht ob man da quasi Lizenzen hat für die Konstruktion selbst.


    Ich verstehe Dein Problem. Da das ein Markt mit viel Geld drin ist, sollte man so etwas vorher klären, sonst kann es nachher teuer werden. Ja. Du *könntest* Dich auch an die IHK wenden, die müßten sowas auch wissen - gibt es eine Schneiderinnung? Die dann auch. Oder jemanden fragen, der seit Jahren Schnittmuster verkauft (Burda?). Leider sind das Interna und da wird man kaum jemanden bei den großen Häusern finden, der weiß, wie die rechtliche Lage ist :( (bzw. das freimütig erzählt - nur keine schlafenden Hunde wecken.)


    Also: die kleinen Label 'befragen'.


    Meine persönliche Vermutung ist: nein, Keine Lizenzgebühren. Aber vielleicht nur dann, wenn Du nicht zugibst nach welchem System Du entwickelt hast, sondern behauptest, das sei Dir alles so aufs Papier geflossen ;) Anders kann ich mir diese Unmengen kostenfreier Schnittmuser im Netz nicht erklären...


    LG
    neko

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