Bettwäsche Kopfkissen mit Knopfleiste nähen

    • Offizieller Beitrag

    Hallo in die Runde, mein B wünscht sich ein Kissen mit einem Logo.
    Da ich mal wieder am Aussortieren war und jetzt Spannbettlaken übrig habe, zu denen es keine Bettbreite mehr gibt, habe ich mich entschlossen, daraus Kopfkissen zu nähen. Ich bevorzuge den Knopfverschluss, der "wie früher" nicht am Ende sondern im unteren Bereich der Rückseite ist.


    Als Vorwort sei dazu gesagt, dass meine Großmutter, bei der ich nähen lernte, eine gelernte Weisnäherin war. Sie hatte zu einer zeit gelernt, als es noch nicht die industriellen Zickzackmaschinen gab und die Überwendlichmaschinen ebenfalls noch nicht Standard beim Wäschenähen.
    Für sie gab es Gradstich. Und mit jenem habe ich heute auch bis auf die Knopflöcher ausschließlich gearbeitet.


    Also wenn es euch interessiert, dann schaut zu.
    Das Kopfkissen ist Standard 80x80 cm. Also habe ich einen Streifen Stoff von 83 cm x 170 cm gerissen.
    Dieses Maß habe ich genommen, weil ich je 1,5 cm Nahtzugabe links und rechts berechnet habe und je 5 cm Ein-und Umschlag für die Knopfleiste.


    Am Anfang habe ich mir auf beiden Schmalseiten mit Kreide je 5 cm markiert. Dann habe ich an dieser Kante ein- und umgeschlagen, mit Stecknadeln fixiert und mit Geradstich gesteppt.


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    Nachdem beide Seiten gesteppt sind, lege ich sie mir so zusammen, dass sie deckungsgleich übereinander liegen. Das geht einfacher, wenn man sie Kante an Kante legt und dann eine Seite über die Andere klappt.


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    Jeweils ab der äußeren Schnittkante habe ich 11,5 cm abgemessen und mit einem Kreidestrich markiert.
    Nun wird von der Kante aus in Richtung Querstrich genäht, die Richtung geändert, quer und dann wieder zurück gesteppt. So wird dieser Bereich fest miteinander verbunden.


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    Wenn man das auf beiden Seiten fertig hat, bleibt ein Schlitz von 60 cm Breite.
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    Nun habe ich mir das Kissen ausgerichtet.
    Unterhalb der Knopfleiste habe ich eine Länge von 10 cm gewählt. So konnte ich dann die Seitennähte festlegen.
    Diese wurden auf der rechten Seite genäht! Dabei muss die Stichposition nach rechts verschoben werden.


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    Nachdem die Naht fertig ist, wird das Kissen nach links gewendet die Seitennaht gut mit Nadeln fixiert. Gesteppt wird erneut mit der Stichposition links. Es wird bei 0,5 und 1,0 cm Abstand von der Schnittkante entfernt gesteppt. Das ist die französische Naht. Nach dem Drehen auf die rechte Seite sieht man, dass die ursprüngliche Stoffkante nicht mehr sichtbar ist und der Stoff schön glatt geblieben ist.

    (Anmerkung: das Laken lag lange in der Kiste zum Entsorgen. Es ist sauber, aber nicht gebügelt. Das habe ich mir vorab gespart :o).


    Nun muss noch der Schlitz geschlossen werden. Es sind 60 cm, die mit 2 Knöpfen bei 20 und 40 cm Abstand geschlossen werden.
    Ich habe die Positionen mit Kreide markiert, die Knopflöcher gesteppt und dann aufgeschnitten. Anschließend habe ich mir in den Schlitz eine Stecknadel genau mittig gesteckt, diese sozusagen "entknöpft" und somit die genaue Position für den Knopf festgestellt. Diesen habe ich ebenfalls mit der Maschine angenäht.


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    Das Ganze hat weniger Zeit in Anspruch genommen als die Bilder zu bearbeiten ;).
    Nun kann das Logo appliziert werden und mein Sohn hat ein Mass Effect Kopfkissen mit blauem Grund und ich habe etwas weniger zum Entsorgen, als auch ein Stück Stoff neu verwendet.

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  • Danke fürd Zeigen und Erklären!
    Interessant finde ich, dass du die Knopflöcher senkrecht gemacht hast - ganz bewußt?


    Denn immer wenn ich die Bettwäsche mit dem altem Heimbügler platt mache und die Knopfloch- und Knopfleisten zuerst bügle - dann überlege ich warum die immer zusammenknicken (ich hoffe ihr wisst was ich meine) . Liegt es vielleicht daran, dass Knopflöcher waagrecht eingenäht sind und auch die Knöpfe waagrecht angenäht sind?

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo Jutta,
    ich mache die Knopflöcher immer in die Richtung, in die sie am meisten beansprucht werden. Wird das Kissen bewegt, zieht es sich auseinander und wenn die senkrecht zum Verschluss sind, bleiben die Knöpfe sicherer im Knopfloch.


    Als ich angefangen habe, selber Bettwäsche-Teile zu nähen bzw. ausgerissene Knopflöcher zu reparieren benutzten wir noch oft und viel Wäsche-Einknöpfer. diese gibt es immer noch und ich denke, Du kennst sie. Man hat zwei Knöpfe mit einem Steg verbunden (ähnlich wie Manschetten Knöpfe) und diese wurden in jeweils zwei knopflöcher eingeknöpft. Sie waren nur zum Schließen in der Nutzzeit da und wurden anschließend wieder entnommen. Denn die Bettwäsche wurde gemangelt unter einer groooooooooßen dicken, schweren Mangel und diese bedrohte jeden Knopf ;).
    Damals fiel mir auf, dass es bei diesen zusammengehörigen Knopflöchern immer ein senkrechtes und einen waagerechtes gab. Für mich blieb die Erkenntnis, es ist egal ;) welche Richtung. Ich könnte mr bei der Konfektion, die immer waagerecht hat vorstellen, dass es eine Frage der Effizienz ist. Man muss weniger genau positionieren als wenn man es senkrecht macht.

  • Danke Anne, da habe ich wieder etwas gelernt. Habe nämlich gerade Omas alte Leinen Bettwäsche bekommen und mich dies gefragt. Jetzt steckt sie in der Wäsche und dann werde ich mal sehen, ob ich sie noch mehr mit Stickereien verhübsche ...:applaus:

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