"Haben Sie gerade HÄKELWARE gesagt?"

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  • Was das Smartphone angeht, möchte ich kurz in Erinnerung rufen, dass man das ganz hervorragend als MP3-Player nutzen kann und sich dann wundervolle Podcasts zu Gemüte führen kann - wenn man wie ich eher niemanden zum gemütlichen Runden-Handarbeiten in Greifweite hat.
    Das Zeitzeichen von WDR 5, das Kalenderblatt oder Radio Wissen von Bayern 2 sind ganz hervorragendes Gehirnfutter, wenn man Routine in den Fingern hat, und es gibt "da draussen" auch erstklassige Handarbeiten-Podcasts, oft allerdings in English, die dann die Gefahr bieten, sich NOCH ein Hobby zuzulegen...


    Salat

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  • Das wäre zumindest das Ziel ;)


    Nöö, das Ziel beim Werkeln ist das Fertigstellen, denn ich bin eine "Genußwurtschlerin" - relativ langsam, doch mit Freude und Spaß bei der Sache. Die Zufriedenheit, daß es fertig ist, kommt - bei mir - von selbst. Und das hat nichts damit zu tun, ob' mir nun gefällt, schön geworden ist oder so gar nicht vorzeigbar (kommt öfters vor).

    Kreativität ist ... eine Allround-Fähigkeit für alle :na: Lebenslagen.

    Die Eile ist der größte Feind der Qualität. (Irena Paukshte)
    Keine Frau ist perfekt, aber die aus dem Süden :biggrin: sind verdammt nah dran.

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  • Ich habe eher den Eindruck, dass viele das gerade total cool finden.


    Meine Jungs kann ich damit nicht hinterm Ofen vorlocken. Aber inzwischen ist es so, dass die Kumpels meiner Kinder sich zum Geburtstag lieber was von mir genähtes wünschen als Geld. Das ehrt mich echt. Gerade gestern Abend musste ich für heute wieder eine Federmappe mit Namen besticken und nähen.


    Meine Jungs sind 9 und 11. Heftumschläge für ihre Hausaufgabenheft nehmen sie auch gerne, aber gerade der Große dachte schon, das wäre uncool. Seine Kumpels belehren ihn gerade eines anderen ;-).


    Tja, und ich höre von immer mehr Leuten, die häkeln, stricken oder nähen. Ich denke das angestaubte Image wird gerade mächtig entstaubt.

    Schöne Grüße
    Heike

  • Hmm, irgendwie scheine ich im "Handarbeitsnirwana" zu leben. :rolleyes:


    Bei uns vor Ort haben zwar in diesem Jahr zwei neue Stoffgeschäfte eröffnet und die zwei Bastelläden und der Handarbeitsladen können scheinbar auch überleben aber ich kann hier keinen Trend zum selbstgemachten oder selbermachen entdecken. :confused:
    In meinem Freundes-und Bekanntenkreis bin ich weitestgehend die einzige die in irgendeiner Form Handarbeiten macht und ab und zu höre ich auch mal ein "Das möchte ich auch können" aber das war es denn auch schon.


    Besonders ist dieser nicht vorhandene Trend hier auch zu merken wenn wir 2x jährlich unseren Hobbykunstmarkt veranstalten. In unserem "Verein" liegt das Durchschnittsalter inzwischen bei gefühlen 70 Jahren und auch das Publikum gehört altersmäßig eher zur "Rentenfraktion". Ich hab mich nun schon seit 2 Jahren nicht mehr auf die Ausstellungen gestellt, aber von einer Freundin weiß ich das gerade jüngere Besucher oder auch Mütter mit kleinen Kindern immer seltener werden.
    Ich seh auch um mich herum niemanden mit ausgefallener Kleidung, sei es vom Schnitt oder vom Material her, rumlaufen. Sogar selbstgenähte oder ausgefallene Taschen springen mir nicht ins Auge. :rolleyes:


    Was ich dagegen beobachte ist, daß "Billigketten" wie Tedi usw. immer mehr in die Innenstadt drängen und scheinbar guten Umsatz machen. Ich würde mal behaupten das hier eher "hauptsache billig" an erster Stelle steht. Die Trends wechseln scheinbar so schnell das es nicht als lohnend angesehen wird Zeit und Geld ins selbermachen zu investieren. :(


    Toll finde ich dagegen immer die Statements meines jüngsten Sohnes. Er wurde vor kurzem auf seinen Pulli angesprochen den ich genäht hatte und als er sagte das ich den genäht hätte kam wohl eine für ihn nicht befriedigende Reaktion.
    Darauf meinte er nur: " Du meinst wohl auch das Klamotten in China auf Bäumen wachsen oder was!!!" :applaus:
    Andererseits musste ich mir sogar schon mal sagen lassen ich solle aufpassen das mein Sohn nicht "schwul" wird, weil er sich fürs Schneidern, für Handarbeiten und Mode interessiert. :irre::doh:


    Fazit!! Ich bin ein bischen zweigeteilt ob "selbermachen" im Trend liegt oder nicht. Ich denke mal das wir auf die Gesamtbevölkerung gesehen ein kleines Völkchen sind das aus der Masse nicht besonders heraussticht. Traurig aber wahr. :(


    LG Andrea

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  • Ich habe auch immer das Gefühl, eine aussterbende Spezies zu sein, wenn ich statt eines Smartphones (hab ich nicht, brauch ich nicht) für Leerlaufzeiten Häkel- oder Stricknadeln zücke.


    Juchu, ich bin nicht allein.:tanzen:


    Du zaubers mir gerade ein Lächeln ins Gesicht.

    Liebe Grüße Andrea


    Freundschaft ist wie eine Tür, die niemals zu ist.
    Manchmal klemmt sie, manchmal knarrt sie,
    aber immer ist sie offen.

  • Oh Andrea, dann sind wir schon 3 !!!!!


    :applaus:

    Liebe Grüße
    Marion


    Leben ist das, was passiert, während du andere Dinge im Kopf hast.‘
    John Lennon

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  • Also ich habe schon einige im Freundeskreis, die wahnsinnig gerne nähen, stricken usw. Selbst meine erwachsenen Kinder, die es nicht können, fragen bei Geburtstagen an, ob ich nicht ein ganz persönliches Geschenk machen kann.
    Auch meine kleine Enkelin (6 Jahre) hat riesigen Spass mit ihrer kleinen Nähmaschine. Jetzt hat sie zu Weihnachten eine Häkelnadel und Wolle bekommen. Sie hat sich riesig gefreut und so haben wir dann an Heilig Abend Luftmaschen geübt, sie war hinterher ganz stolz: Wann kann ich denn Strümpfe häkeln?

  • Hi,
    auch ich begegne gemischten Reaktionen. Bei der Arbeit gibt es ein paar Bewunderinnen, wenn ich mit etwas neuem ankomme und das Lob tut dann sehr gut, hat man doch Zeit und Mühe investiert und man weiß ganz genau wo ein kleiner Fehler ist.
    Aber es gibt auch eine Kollegin, die meint ihr wäre die Zeit zu schaden, sie geht lieber einkaufen, und ich habe den Eindruck, sie möchte damit das Thema in der Runde totreden. Allerdings dürfte die Gardemaß- Dame auch keine Probleme beim Einkaufen haben, ganz im Gegensatz zu mir. Ich gebe nach 4 Stunden Powershoppen 6 Euro aus - für das Parkticket!!!


    Auch als ich für meinen Neffen eine große Krabbeldecke selbst gepatchet und gequiltet überreichte, hatte ich das Gefühl, dass ich besser das Geld fürs Material in einen Umschlag gesteckt hätte, dann hätte ich die viele Arbeit gespart. Es gab zwar anerkennende Worte, aber vielleicht doch nur aus Höflichkeit? Überschwang sieht anders aus.


    In unserer Nähkursrunde sterben die Älteren auch aus. Als ich vor 4 Jahren anfing war es Alt Jung und Mittelalt gemischt, inzwischen sind die älteren raus und dafür mehr nähende Mütter.
    Mein Freund versorgt mich mit Nähaufträgen, damit mir nicht langweilig wird. Hat mich aber auch beim Kauf meiner Maschine unterstützt.
    (O-Ton: Kauf sie Dir, wenn es Dir Freude macht und Gönn Dir was)
    LG
    Carlista

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  • Die Selbermachbücher in der Buchhandlung schießen gerade wie die Pilze aus dem Boden und ich habe in nicht-Nähblogs (z.B. Beautyblogs) schon einige gesehen, die mit Nähen angefangen haben. Aber auf ziemlich einfachem Niveau - Täschchen und sowas. Und auf diesem Niveau - sehr einfache Anfänger-Nähprojekte - bewegen sich auch die Bücher ...


    Ich habe einer Freundin ein Sweatshirt mit Harry Potter-Motiv genäht und mit meiner Schwester für deren Freund eine College-Jacke. Beides wird heißgeliebt und ständig getragen. Aber jeder weiß das sicher nicht zu würdigen.

  • Zitat

    So kann's kommen .... nun bin ich auf einmal der Exot, weil ich so ein Smartphone habe


    Wenn die Frauen der Scheibenwelt mit ihren Smartphons sich hier treffen, dann bin ich auch dabei :)
    Hab vorgestern eins bekommen und bin dabei herauszufinden, was die Kobolde im Phone alles können.



    Reaktion auf die selbstgenähten Weihnachtsgeschenke: Toll, super, freue mich.
    Ich war ja arg verunsichert, weil hier die Massenproduktion der Weihnachtsgeschenke nicht die besten Wertungen bekamen, produzierte aber trotzdem ca 12 versch. Hängeutensilos.
    Vorsichtshalber habe ich fast allen zu Beschenkenden gesagt, das sie es gerne weitergeben, zurück geben oder umtauschen können oder gleich sagen sollen, wenn sie nichts Selbstgenähtes wollen.



    Für mich und meine Tochter habe ich gerade je ein Schaltuch aus dicker Wolle gestrickt (Anleitung und Wolle von DropsDesign) und eins, den ersten Versuch eines Lacetuches von Birgit Freyer, wieder aufgeribbelt. Schade eigentlich, es sah schön aus und war fast fertig.
    Leider habe ich irgendwann eine falsche Reihe eingebaut und hatte nicht mehr den Nerv, zurück zu stricken.
    Das nehme ich nochmal in Angriff wenn ich ungestört bin.


    Mir hat das Handarbeiten viel Spaß gemacht.
    Kurios ist, das meine Tochter Angst hatte, ein Omatuch zu bekommen. Obwohl ich nie zuvor Tücher gestrickt habe und sie meine Schals aus den anderen Jahren trägt.
    Das hat mir gezeigt das der Beschenkte nie weiß, was auf ihn bzw. sie zukommt.
    Entspricht es dem eigenen Geschmack oder nicht?

    :)

    Einmal editiert, zuletzt von anonym09 ()

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  • Na ja, das Thema scheint ja auch immer neuen Jahr noch aktuell zu sein.


    Da ich inzwischen schon mehr als 55 Jahre handarbeite, habe ich viele "Kreativ-Schübe" erlebt, aber lange schon aufgehört mich dafür zu rechfertigen warum ich diese Talente habe, pflege und immer noch gut und toll finde. Die Aussagen von Euch kann ich auch alle bestätigen und leider wird - trotz - der heutigen Riesenauswahl von Zeitschriften, Bücher und Internet als eher minderwertig angesehen. Macht sich allerdings jemand mit einer Idee selbst .........oh, dann ist das natürlich sooooooo toll.
    My Moshi (ich gönne es den Jungs) sind doch die Mützen aus den 70zigern und Shabby-Look (schreibt sich das so?) ist doch nichts anders als: aus alt mach neu.


    Sei's drum, ich will auch nichts negativ machen - denn jeder neue Hip bringt die Menschen ja vielleicht auch dazu, wieder die eigenen Fähigkeiten zu entdecken un zu entwickeln.


    Ähnlich wie Marion (Friedafröhlich) habe ich auch so kleine Erlebnisse in meinem Umfeld schon mal. Da werde ich schon mal um Hilfe gebeten, aber weiterführende Hinweise will dann nicht und anschließend sehen die Teile nach Restmüll aus. Man will also garnicht dazu lernen, sondern nur schnell was "zusammenkloppen". Da könnte ich noch einige Beispiele nennen, aber ich war immer irgendwie alleine meinen kreativen Ideen und Auswüchsen. Nun gut, dann bleibe ich eben alleine damit, ich fühl mich gut damit und hab auch kein Smartphone, aber Fernseher/Radio im Nähzimmer - wovon eins von beiden läuft.


    Ich kann(konnte) mich bei allem was ich so tue, immer so wunderbar entspannen und das alleine zählt ja schon. Das dann auch noch tolle Sachen entstehen, ist das prima. Meine Familie weiß es zu schätzen und kloppte sich am 1. Weihnachtstag um mehrere Schals (im vorigen Jahr waren es Mützen).
    In den vielen Jahren in denen ich schon Handarbeits-mäßig schon x km von Wolle oder Stoff verarbeitet habe, gab es nur wenige Menschen die sich fürs Handarbeiten begeistern ließen. Denn es ist - aus meiner Sicht - keine billiges Hobby, wenn einen die Leidenschaft packt - obwohl man mit durchaus preiswertigem Material arbeiten kann.


    Hat eigentlich schon mal jemand gehört, dass die Männer für Hobbs wie Modellbau, Eisenbahn, etc. belächelt werden?


    Ich mach weiter, solange es geht.......

    Liebe Grüße
    Viola210


    (die eigentlich seit dem 7. November 2001 dabei ist)


  • Hat eigentlich schon mal jemand gehört, dass die Männer für Hobbs wie Modellbau, Eisenbahn, etc. belächelt werden?


    Nö. Aber sei mal eine Frau und mache Modellbau. Da sind dann die Kommentare NOCH seltsamer als beim Häkeln. So gesehen kann ich froh sein, dass ich aus Zeitmangel keine Modellfigürchen für Fantasy Table Top Spiele mehr zusammen bastle ;)

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    • Offizieller Beitrag

    bei männertypischen Hobbys wirst du doch als Frau sowieso merkwürdig angeschaut...dieser Blick am ganzen Körper rauf und runter...um sich zu vergewissern, ob da in echt ne Frau steht, oder ob sich da einer einen Scherz macht

  • Also ich nehme schon war, dass Stricken und Häkeln und in deren Gefolge dann vielleicht auch andere Handarbeiten wieder voll im Trend sind. Hier in Bayern müssen alle - auch die Jungs - in der Grundschule Häkeln und Stricken lernen (jedenfalls war das bei uns vor 10 Jahren so.) Die verzweifelten Anstrengungen meines Sohnes die Stricknadeln zu beherrschen werde ich nie vergessen :)
    Danach hat keines meiner Kinder freiwillig wieder Handarbeitszeug angefasst. Und siehe da - heuer zu Weihnachten fand ich mich plötzlich mit meinen beiden Töchtern strickend auf dem Sofa wieder. Die Ältere (20) hat inzwischen zwei Loops gestrickt, die ihr Freund trägt und die Jüngere (18) hat es schon zu einer Mütze und einem Schal gebracht. Auch sonst werden nun ab und an Täschchen genäht und die Planungen für erste Kleidungsstücke laufen.


    Ich kann mir schon vorstellen, dass in einer Welt wo alles käuflich ist, Selbstgemachtes einen ganz neuen Reiz bekommt.

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