Es ist bei Schnäggens nicht anders als in ziemlich vielen Haushalten anderswo. Das Ärmelbrett ist seit Jahren aus dem Leim, aber die Schnägge behilft sich halt so irgendwie.
Da in der Ecke, an der linken Seite, das sind Fingerzinken. Wenn der Leim das nicht mehr hält, dann hält da nix mehr, schon gar nicht das kleine Brettchen dazwischen, der Hauptdruck (wieder: Hebelgesetz) kommt weiter vorne drauf.
Bis vor kurzem war das so, dass das Brett immer so ein bisschen aus der Verankerung ging, nicht schön. Um ehrlich zu sein: ziemlich lästig – aber es ließ sich ja immer wieder zurück in die Ausgangsposition bringen, so mit leichten Schlägen auf das Hinterteil …
Bis dann neulich beim Bügeln die Spitze vorne in Tuchfühlung mit dem großen Bügelbrett kam, wo ich das Ärmelbrett draufstehen hatte. Dann hieß es auch für Schnägge: Was zuviel ist, geht zu weit. Ab an die Hobelbank, den völlig lädierten Flanell abgenommen und die Zinken geleimt.
Naja, ein paar Zwingen weniger hätten wahrscheinlich auch gereicht. Und die Leiste mit dem Dreiecksprofil ist bestimmt übertriebenes Sicherheitsbedürfnis. Aber wenn ich schonmal dran war … und der freundliche ältere Herr so eine schöne Leiste hatte, die er mir dafür auch noch angeboten hat – ist ja nicht selbstverständlich; wenn ich mir überlege, was man aus so einer Profilleiste noch alles nettes bauen könnte, wenn … man nur dranginge.
Morgen bei Tageslicht mach ich euch ein Bild, wie es dann geleimt aussieht.
Weiter bin ich seither noch nicht gekommen – und lege halt zum Ärmel Bügeln vorläufig weiter mein altes Kinderhandtuch auf, wie ich das schon die ganze Zeit gemacht hatte, weil der Flanellbezug ja viel zu dünn geworden war.
Aber das wird jetzt anders: die nächsten Tage kriegt das Ärmelbrett eine ordnungsgemäße Bespannung (also: für mich ordnungsgemäß; man kann das auch anders machen, das ist sehr unterschiedlich, wer welche Unterlage zum Bügeln wie angenehm findet).
Am Sonntag kam Kandidat 2 dazu. Wir haben uns beim Nähtreff über das geleimte Ärmelbrett unterhalten – jetzt weniger der fachliche Austausch über das ideale Ärmelbrett, eher unter dem Aspekt des endlich-angepackt-Habens. Da hat mir Aficionada ihr (ebenfalls lädiertes) gezeigt.
Das Originalbrett in dieser Form ist aus Pressspan und einfach mittendrin durchgebrochen.
Aficionada: Vielleicht machst du ein Foto vom Ärmelbrett mit seinem Untergestell?
Der Ersatz ist Multiplex-Sperrholz (es lebe das gut sortierte Lager!), also Sperrholz, das aus sehr vielen Schichten besteht. Deswegen muss auch niemand irritiert sein, dass die Faserrichtung scheinbar quer ist – ist ja sowieso einmal so rum und einmal so rum, d.h. das spielt bei Sperrholz keine Rolle.
Morgen dann weiter
verspricht Schnägge