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zaubern, gezaubert, Zaubernaht

  • Boshi-Mützen gelten als äusserst creativ; traurig, dass es dazu ein Buch braucht.


    = meine Meinung


    Das mag sicher traurig sein. Aber was will man denn machen, wenn man als junger Mensch gerne das Handarbeiten lernen möchte, es in der Familie aber niemanden gibt, der einem da weiter helfen kann und auch in der Schule dieses Wissen nicht mehr vermittelt wird?


    Auch ich habe die meisten Handarbeitstechniken aus Büchern lernen müssen. Meine Mutter hat sich nie mit Handarbeiten beschäftigt und in der Schule war es auch eher spärlich, was es da an Handarbeitsunterricht gab. Ich habe mir dann mit 11 oder 12 ein Handarbeitsbuch schenken lassen, in das ich auch heute noch manchmal gucke.


    Ich gebe zu, dass ich schon froh über diese Bücher bin. Natürlich wäre es auch toll, wenn viel mehr Menschen das Handarbeiten direkt von Anderen lernen könnten. Aber die Gelegenheit ergibt sich halt nicht immer

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    • Offizieller Beitrag

    ich find's ja klasse, wenn sich jemand autodidaktisch was beibringt..na, ja einiges..manches geht einfach nicht, nie und wäre gefährlich

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  • das traurige ist ja, dass es da sonst niemanden gibt. Und aber auch, dass in diesen neuen Kreativbüchern dann immer nur ein in Variationen (andere Farbe überspitzt gesagt) zu sehen ist. Traut man den Anfängern nicht zu, dass es da noch weiter geht?


    In unseren Büchern war irgendwie mehr drin, so dass es sich tatsächlich lohnt diese auch heute noch hervor zu holen.


    Nein, früher war nicht alles besser.

    "lass die Sonne rein ... "

    ... und Grüße

    Doro :laola:

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  • ich bezog mich auf das Kind, das mit so einem Buch feste Maschen häkeln lernte.


    Sie hatte sonst niemanden zum Austausch darüber. Es scheint kaum handarbeitede Mitmenschen zu geben, die etwas erklären. Jedenfalls nicht für das Kind.

    "lass die Sonne rein ... "

    ... und Grüße

    Doro :laola:

  • das traurige ist ja, dass es da sonst niemanden gibt.


    Ja sicher ist das traurig. Aber man kann das ja nicht rückwirkend ändern. Wir können hoffen, dass Handarbeiten wieder einen höheren Stellenwert erhält und die jungen Leute von heute später mal dieses Wissen "von Mund zu Mund" an ihre Kinder weiter geben.


    Bücher als Ergänzung finde ich aber dennoch gut

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  • Wovon gibt es sonst niemanden? :confused:


    Von denen die das erklären können wahrscheinlich.


    Zum Thema kreativ und handwerklich habe ich ein Beispiel, nämlich Annette und die Pellworm Jacke:


    Annette hat sich diese Jacke genäht. Sie passt ihr hervorragend. Das ist Handwerk und können. Annettes Pellworm Jacke ist die einzige die ich bislang gesehen habe bei der Schulter und Formnähte dort sitzen wo sie hingehören (und ich habe mir viele Beispielbilder auf Blogs und in Gelerien von Foren angeguckt).


    Auf den Rücken hat sie etwas appliziert, daher: handwerklich hervorragend gearbeitet, die Jacke, das ist Arbeit, kein zaubern, die Applikation ist kreativ, und auch fachlich richtig umgesetzt, also wieder kein zaubern, sondern insgesamt Können und Kreativität.


    Themawechsel:


    Ich habe das Wort "zauberhaft" heute verwendet, mein Gegenüber zuckte sofort zusammen und wollte im Erdboden verschwinden (das Maurer verstand gleich dass die Frage "Wessen zauberhafte Idee war es denn die Treppe so zu konstruieren" in keinster Weise ein Kompliment war!).... Er sagte ich benutze das in Situationen in denen jemand richtig Scheiße gebaut hat öfters ;) So viel zu meinem Sprachgebrauch hinsichtlich "zauberhaft" (sage ich putzig und schnuckelig Rennen auch gleich alle weg, ist nämlich auch niemals ein Kompliment bei mir!).

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    Lichtmess vorbei, dadurch sieht man vieles im richtigen Licht!

  • Achso. :D Sorry, konnte mir mehrere Zusammenhänge denken und nicht hellsehen (wie zaubern) daher dachte ich, ich frage vorsichtshalber mal nach. :D


    Bei mir war es so, dass ich Sticken von meiner Oma und Knüpfen und Stricken von meiner anderen Oma gelernt habe (oder müsste ich jetzt Großmutter sagen?). Genäht hat nur meine Mutter. Von ihr weiss ich, wie es aussieht, wenn man ein Stück Stoff unter dem Nähfuß hindurch manövriert. Den Rest habe ich ausprobiert und wage zu behaupten, dass meine Resultate qualitativ besser sind als ihre (obwohl sie nicht schlecht nähen kann, aber eben nur das nötigste macht - zudem ist meine Ausstattung an Hilfsmitteln deutlich größer und da ich keine gelernte Schneiderin bin, nutze ich gern jedwede Art von Hilfsmitteln - ich vergleiche das gern mit Wörterbüchern. Spreche ich eine Sprache lückenhaft, hilft mir ein Wörterbuch weiter - für meine Muttersprache brauche ich, bis auf wenige Ausnahmen, keines). Einen Nähkurs habe ich bislang nicht besucht (steht auf der endlos to do Liste), aber ganz passable Ergebnisse bekomme ich, wie ich finde, dennoch zustande. Büchern, YouTube und Euch sei Dank.


    Meine Tochter kam letztlich zu mir mit dem Wunsch, Stricken zu lernen. Sehr gern werde ich ihr das beibringen, aber sie ist noch keine 6 Jahre alt. Da muss motorisch noch so einiges passieren, bevor wir uns gemeinsam hinsetzen und einen Schal für ihre Puppen stricken. Stattdessen habe ich sie direkt eingepackt, bin mit ihr in die Stadt gefahren und habe eine Strickliesel gekauft. Danach habe ich sie 2 Tage lang nicht gehört, sie hat stumpf brav eine Masche nach der anderen gehebelt und geplant, was sie alles aus der "Strickwurst" machen könnte. Mich macht es glücklich, das zu sehen. Der Stolz, als das untere Fadenende endlich in der "Strickwurst" endete... zu schön (und ja, ich habe heimlich ein paar Runden für sie gelieselt, dem Erfolgserlebnis zuliebe). Ich freue mich darauf, ihr die eine oder andere kreative Grundlage vermitteln zu können!

    Liebste Grüße
    kade

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  • (und ja, ich habe heimlich ein paar Runden für sie gelieselt, dem Erfolgserlebnis zuliebe).


    Ich hatte, als ich miener Nichte vor zwei Jahren eine Strickliesel schenkte, vorher so weit gelieselt, dass das Ende unten rausschaute. Und ich hatte eine Wolle mit schnellen Farbwechseln gekauft, so dass es sehr spannend ist, was denn nach drei Runden als nächste Frabe unten rauskommt. :)

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  • Hallo alle.


    Zwei Thesen.
    1. Kreativität ist erlernbar.
    2. Gut gemeint ist oft das genaue Gegenteil von gut.


    Was ich damit sagen will? Dass wir niemand einen Gefallen tun, am wenigsten der Herstellerin und am allerwenigsten uns selber, wenn wir Dinge als „zauberhaft“ bezeichnen, die es nicht sind. Und dass es an uns liegt, denen unter unseren Mitmenschen (Kindern oder Erwachsenen, egal), die sich entwickeln wollen, ein Umfeld zu bieten, in dem sie wachsen und gedeihen können und ihre Kreativität mit.


    Ich finde es gut, dass Annette Be die Diskussion angestoßen hat. Danke.


    Liebe Grüße
    Schnägge

  • ...genau!


    ...und MICH haben immer diejenigen weitergebracht, deren Meinungsäußerung -wie man so schön sagt: konstruktiv kritisch war ...


    ...so im Sinne von: ...ja, schon ganz gut, aber dieses oder jenes könntest du so oder so besser machen ...


    So etwas mit einem freundlichen Lächeln gesagt, behagt mir mehr als ein scheinheiliges :"ZAUBERHAFT!!!!!!"

    Beste Grüße aus Schleswig-Holstein
    Steffi


    Meine Devise: "...close enough to perfect for me!"
    (nach einem Song der Country-Band ALABAMA)


    Mein Blog: Das Landei

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  • hier werden manchmal Bücher vorgestellt (und ich habe hier noch Sachen von denen ich berichten wollte) und ja doch, es lohnt sich, sich ein eigenes Bild von Neuerscheinungen zu machen. Ich finde das recht spassig, aber auch manchmal traurig wie wenig den heutigen Buchlesern zugetraut wird.


    Andererseits auch nett zu hören (im Laden direkt vom Verkäufer), dass so ein MyBoshi-Büchlein von einer 12 jährigen gelesen werden kann und diese dann ohne Hilfe von der Mutter (okay, die wäre keine Hilfe) eine Mütze in nullkommanix hin bekommt. Boshi-Mützen gelten als äusserst creativ; traurig, dass es dazu ein Buch braucht.


    = meine Meinung


    Danke für die Erklärung zu Kreativbüchern. Ich glaube mein Kreativbuch ist das Internet, ja und die Burda, und die Ottobre.


    Zum Thema kreativ und handwerklich habe ich ein Beispiel, nämlich Annette und die Pellworm Jacke:


    Annette hat sich diese Jacke genäht. Sie passt ihr hervorragend. Das ist Handwerk und können. Annettes Pellworm Jacke ist die einzige die ich bislang gesehen habe bei der Schulter und Formnähte dort sitzen wo sie hingehören (und ich habe mir viele Beispielbilder auf Blogs und in Gelerien von Foren angeguckt).


    Auf den Rücken hat sie etwas appliziert, daher: handwerklich hervorragend gearbeitet, die Jacke, das ist Arbeit, kein zaubern, die Applikation ist kreativ, und auch fachlich richtig umgesetzt, also wieder kein zaubern, sondern insgesamt Können und Kreativität.


    Meinst du die Pellwormjacke aus Annette Be's Blog? Die schwarze mit den Männlein auf dem Rücken?
    Also eine Pellwormjacke aus Fleece ist ja vom Schwierigkeitsgrad nun nicht so, dass man vor Ehrfurcht erstarren müsste. Dass Annette als Maßschneiderin ordentlich und sauber arbeitet setze ich auch voraus. Die Männlein auf dem Rücken finde ich handwerklich nicht so gelungen, auch treffen sie nicht so meinen Geschmack. Aber über Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten.


    Entschuldigt bitte, wenn ich ehrlich war. Aber, wie ich gelesen habe, schätzt ihr ehrliche Kommentare.


  • Zeig mir mal irgendwo eine Pellworm Jacke die so gut passt. Hier in der Galerie und in der des alten Forums, auf den Beispielbildern bei Farbenmix und auf Blogs habe ich keine passende gesehen.


    Annette ist keine Maßschneiderin, und wir reden hier zudem nicht über Maßschneiderei, sondern darüber einen Ärmel und Teilungsnähte eines Fertigschnitts anzupassen. Das ist kein Hexenwerk, sondern Alltag beim Nähen, sollte es jedenfalls sein (in meinen Augen ist ja noch immer Ziel des Selbstnähens PASSENDE Kleidung zu haben). Es ist völlig irrelevant ob sich Fleece leicht verarbeiten lässt, es kommt auf Verarbeitung und Passform, d. h. Anpassungen an.


    Jedem seine Meinung, ich hatte die Jacke schon in der Hand, und finde sie handwerklich gesehen klasse. Das Motiv ist Geschmackssache, für mich aber ein Beispiel für ein kreatives Detail.

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  • Ich bin in einem Nähkurs, seit Jahren, was nun nicht so erstaunlich ist.


    Dort gehen wir gnadenlos ehrlich miteinander um, wenn es darum geht, daß richtige Modell, die richtige Paßform und nicht zuletzt die saubere Verarbeitung zu beurteilen. Zugegeben, nichts für zartere Gemüter, aber die Kleidungsstücke, die in diesem Kurs gefertigt werden, werden nicht nur getragen, sondern sehen auch gut aus, sowohl außen an der Trägerin, als auch innen, was die Nähkünste angeht.


    Gezaubert wird da eigentlich weniger, in unserem Kurs. Da wird eine gerade Naht mal "runtergesaust", so sie keine Schwierigkeit darstellen sollte, und ja, es wird auch gelobt :) "Sehr schön", "sehr ordentlich" in dieser Art. Das Wort "zauberhaft" ist vielleicht das ein oder andere Mal ebenfalls gefallen, so es zur Trägerin oder dem Modell passte. Inflationär ist das Wort jedoch nie verwendet worden.


    Mit diesem inflationären Gebrauch habe ich so meine Schwierigkeiten, da geht es mir ebenso, wie anderen hier. Wenn das ständig gebetsmühlenartig als Kommentar zu den genähten Stücken gebraucht werden würde, käme ich eher darauf, an meinen Nähkünsten zu zweifeln, als mich zufrieden zurück zu lehnen.


    Ich nähe seit vielen Jahren und manchmal mache ich Fehler, die ich so nicht stehenlassen kann. Eigentlich müsste ich doch in der Lage sein, aus Stoff und meiner Maschine etwas zaubern zu können. Kann ich aber nicht und diesen Anspruch habe ich auch nicht.

    Grüße
    Susanne

  • Die inflationäre Verwendung des Worts nervt mich auch - ich höre es aber eher im Küchenzusammenhang. "Ich geh jetzt mal was zu essen zaubern" - wenn ich das höre, gruselt's mich schon. Aber was soll's, das nächste Modewort kommt bestimmt und vielleicht werde ich das dann auch verwenden ;)


    Ein für mich legitimer Verwendungszusammenhang dagegen:
    Vor ein paar Jahren schickte mir ein Freund spätnachmittags eine SMS mit dem Wortlaut: "Kannst du zaubern?" Es wurden nämlich für den nächsten Tag noch ein paar neue Kostüme gebraucht - die alten waren spontan unauffindbar. Irgendwie konnte ich mit meiner Schwester dann noch genügend passenden Stoff auftreiben und die Kostüme rechtzeitig fertigstellen. Die Qualität war wohl eher nicht "zauberhaft", aber gereicht hat's. Kam den Kostümbenutzern womöglich aber trotzdem vor wie Zauberei :D
    (edit: Die Frage kam vor dem Nähen, nicht danach. Und bezog sich darauf, ob man in kurzer Zeit sehr viel schaffen kann.)

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