Wie wurde früher Volumen in den Quilt gebracht?

  • Hallo miteinander,


    diese Frage geht mir schon eine ganze Weile nicht aus dem Kopf, so wie was war zuerst da, das Henne oder das Ei.


    Heute gibt es fertige Volumenvliese in den verschiedensten Ausführungen, aber wie wurde das in grauer Vorzeit gemacht, wie und woraus. Vermutlich tun sich da wahre Abgründe auf, würde mich wirklich interessieren, was da alles verarbeitet wurde. Einfach nur interessehalber, das sind einfach so Dinge, die mir manchmal so durch den Kopf gehen, wenn ich einkaufen gehe und darüber nachdenke, so wie wir heute alles mögliche kaufen können, war es nicht immer.


    Liebe Grüße
    Elisabeth

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  • Soweit mir bekannt ist wurden insbesondere in den USA früher von armen Leuten Baumwollreste (aus der Herstellung) verwendet, also ausgekämmte Fasern, die nocht den Qualitätsstandards entsprachen. Das waren lose Reste, die dann als Zwischenlage verteilt wurden. Umso wichtiger war ein enges Quilting, sonst hatte man am Ende Klumpen. Ich nehme an, dass es mit Wollresten ähnlich funktioniert.
    Ob es für die reichen damals schon fertige Vliese gab, weiß ich nicht, ich könnte mir aber vorstellen, dass sich die besseren Damen nicht mit losen Fasern abgeben mussten.

    Alles Liebe,
    snailstrail


    Skip the math, buy the bolt! :D

  • Zitat

    Der älteste erhaltene amerikanische Quilt, ein aus Seidenbrokat- und Samtresten zusammengesetzes Exemplar, konnte aufgrund seiner Papier-Füllung datiert werden, die teilweise aus Blättern eines alten Katalogs besteht: Er wurde um 1704 von der Frau des damaligen englischen Gouverneurs der "Massachusetts Bay"-Kolonie und ihrer Tochter zusammengestückelt. ...


    Quelle: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-14358012.html


    Ich könnte mir gut vorstellen, dass das auch regional unterschiedlich war - Baumwolle wo sie angebaut wurde - Schafwolle mehr bei den Schafhirten. Fand noch im www

    Zitat

    ...
    Unter der Quiltoberseite befindet sich die Zwischenlage, die sogenannte Vlieseinlage. Diese besteht zumeist aus Wolle oder Baumwolle, aber es wurden auch abgenutzte Quilts, Lumpen, Federn, Maisblätter, Zeitungen oder sonstiges Material verwendet, das zur Verfügung stand. In Kolonialzeiten und ländlichen Gegenden noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts bestand die Zwischenlage auch aus Wolle von selbstgezüchteten Schafen.....

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  • Interessant! Man nehme: Rohmaterial.
    Wenn es da so geschrieben steht, klingt es logisch. Hätte man mich vor 10 Minuten gefragt, hätte ich es auch nicht gewusst...

    Liebste Grüße
    kade

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  • Ihr seid super.


    Der Spiegel-Artikel ist sehr aufschlussreich. Aber Papier hätte ich nie und nimmer als Füllung erwartet. Obwohl die früheren Papiere wurden ursprünglich aus Lumpen bzw. textilen Abfällen hergestellt und das Papier für Geldnoten hat auch einen Baumwollanteil.


    Danke euch.


    Liebe Grüße
    Elisabeth

  • Insgesamt war ja auch weniger Volumen zwichen den Lagen. Auch sind die Quilts in den Staaten weniger voluminös als hier. Ich hatte da vor einer Weile ein Gespräch deswegen. ich dachte auch immer, dass ich ein schönes dickes Volumenvlies verwenden müsste, was man ja auch hier oft sieht, aber in den Staaten oder gar früher war das gar nicht üblich, da war und ist das nur eine etwas dünnere isolierende Schicht und je nach Material trotzdem schön warm.

    lg Kristin

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  • In Russland, in Sibirien und asiatischen Teilen der ehemaligen Sovjetrepublik (also,es geht hier nicht um politische oder zeiliche Eingrenzung, sondern um territoriale, ich meine Länder, die entlang der Seidenstraße liegen), gab es schon immer Steppdecken. Es wurde Woll- oder Baumwollwatteline als wärmende Lage zwisvhen zwei Seiden- oder Baumwolltüchern kunsvoll gesteppt. Also eine Art Wholeclothquilt. Nur damals nannten wir das nicht Quilt, sondern Steppdecke :D

    Liebe Grüße
    Antonia

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  • Insgesamt war ja auch weniger Volumen zwichen den Lagen. Auch sind die Quilts in den Staaten weniger voluminös als hier. Ich hatte da vor einer Weile ein Gespräch deswegen. ich dachte auch immer, dass ich ein schönes dickes Volumenvlies verwenden müsste, was man ja auch hier oft sieht, aber in den Staaten oder gar früher war das gar nicht üblich, da war und ist das nur eine etwas dünnere isolierende Schicht und je nach Material trotzdem schön warm.


    Ich hab ein schönes Quiltbuch aus den 80er Jahren, " a people and their quilts", darin werden alte Leute zu den Quilts in ihrer Familie interviewt. Die Erinnerungen reichen daher so ungefähr bis zum Anfang des 20 Jahrhunderts zurück. Da berichten Menschen, die aus sehr armen Bergarbeiterfamilien stammen, dass ihre Mütter für alle Kinder (teilweise bis zu 15 pro Familie) mehrere Quilts anfertigen mussten, und daher eigentlich immer nur sehr einfache schmucklose Quilts machen konnten. Die "Schmuckstücke" konnten sie dann erst nähen, wenn die Kinder zumindest weitgehend aus dem Haus waren, und diese Sonntagsquilts wurden oft nicht benutzt oder nur an Feiertagen oben auf die Betten gelegt.
    Aber offensichtlich hatte jedes Kind mehrere Quilts, und der wärmende Effekt kam nicht so sehr durch die Dicke eines Quilts zustande, sondern dadurch, dass man sich mit vielen Schichten , und damit auch mehreren Schichten Luft dazwischen, zudeckte.
    Aber wenn du dir mal den Spaß machst, ein Schafvlies zu kämmen (macht wirklich Spaß, ist aber was für Geduldige) dann kannst du durch das Kämmen auch zusammenhängende Stücke bekommen, allerdings nicht gerade 1,50 m breit.
    Gruß von Karin

    Die mit der Nähkampf-Ausbildung

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