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Herrenhüte - welche kulturelle/gesellschaftliche Bedeutung zu Beginn des 20.Jhr?

  • Es ist wohl vom sozialen Status abhängig, ob der Hut zur Garderobe gehört.


    Meine Tante erzählte auch von ihrem Schwiegervater, ein angesehener Großbauer, dass er nie ohne Hut das Haus verlassen hat. Selbst zum Gang zur Toilette, die außerhalb des Hauses lag, wurde der Hut aufgesetzt.


    Nun, arm war meine Familie nicht gerade. Sie waren Gutsbesitzer in Pommern. Meine Mutter hat erzählt, sie hätten Pferde gezüchtet. Wir haben eine Chronik, die bis ins 17 Jh. zurückreicht, ein "De" im Namen und ein aufwändiges Wappen. Das ist allerdings alles, was heute noch davon übrig ist.
    Ich gehe auch davon aus, dass die Herren Hüte getragen haben, sofern es keinen "Fototermin" gab.

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  • Die Familie großväterlicherseits fällt unter "schlesische Stadtmenschen", die andere Linie hatte einen Hof in Ostpreußen.


    Was schließen wir jetzt daraus? Ich muss die Arbeit lesen und mir einen Hut kaufen! :D

    Dirk - des Teufels nackter KofferNÄHER 2.0 ...

    (Alt und müffelig.)

  • Tja, wenn man sich die Größe der Landstriche anschaut, aus denen die Menschen vertrieben wurden und sich überlegt, dass die alle im Rest von Deutschland untergekommen sind, in die ansässigen Familien eingeheiratet haben und das vor inzwischen zwei oder drei Generationen... Dann sollte es mich wundern, wenn sich jemand findet, der keine Vertriebenen im Stammbaum hat.

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  • ...ich bin "rein mecklenburgisch" gezogen - alle 4 Großeltern auch von hier ;)


    Mein Großvater, kleiner Bahnbeamter, wäre nie ohne Kopfbedeckung aus dem Haus gegangen, im Dienst Uniformmütze, Freizeit (Garten, Hühner etc.) eine Schirmmütze, zu Anzug + Mantel ganz selbstverständlich ein Hut ....

    Beste Grüße aus Schleswig-Holstein
    Steffi


    Meine Devise: "...close enough to perfect for me!"
    (nach einem Song der Country-Band ALABAMA)


    Mein Blog: Das Landei

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  • Ja, die Donnersberger sind richtig, richtig schöne Rinder. Ist ja so eine uralte Rasse, die vom Aussterben bedroht ist. Erst in den letzten Jahren haben es sich wieder einige zur Aufgabe gemacht diese Rasse zu erhalten.

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  • Ja, die Donnersberger sind richtig, richtig schöne Rinder. Ist ja so eine uralte Rasse, die vom Aussterben bedroht ist. Erst in den letzten Jahren haben es sich wieder einige zur Aufgabe gemacht diese Rasse zu erhalten.


    Und was die erst SCHMECKEN werden... Hm... Mjam-mjam! :D


    Essen übrigens ohne Kopfbedeckung..

    Dirk - des Teufels nackter KofferNÄHER 2.0 ...

    (Alt und müffelig.)

    Einmal editiert, zuletzt von Koffernäher ()

  • Dieser Thread ist entwickelt sich sehr spannend :)
    Auf Bildern ist mein Großvater auch immer mit Hut zu sehen, wenn es ein kein privates Familienfoto war, wenn ich das recht in Erinnerung habe.

    Grüße
    Susanne

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  • ...Essen übrigens ohne Kopfbedeckung..


    ...ja, soviel ich weiß, wurde beim Betreten geschlossener Räumlichkeiten ebenso selbstverständlich die Kopfbedeckung abgenommen - wahrscheinlich ist mir DESHALB jedesmal so augenrollig zu Mute, wenn ich heutzutage die Jünglinge mit Baseball-Caps oder (noch schlimmer :rolleyes:) mit dicken Wollmützen im Fernsehstudio, in der Kirche oder im Restaurant sitzen sehe :o ...
    Ich bin wahrscheinlich hoffnungslos altmodisch ...

    Beste Grüße aus Schleswig-Holstein
    Steffi


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  • Tja, wenn man sich die Größe der Landstriche anschaut, aus denen die Menschen vertrieben wurden und sich überlegt, dass die alle im Rest von Deutschland untergekommen sind, in die ansässigen Familien eingeheiratet haben und das vor inzwischen zwei oder drei Generationen... Dann sollte es mich wundern, wenn sich jemand findet, der keine Vertriebenen im Stammbaum hat.


    Die Größe der Landstriche hat allerdings nicht mit der Bevölkerungsdichte zu tun. Und viele der Flüchtlinge haben leider die Flucht auch nicht überlebt.
    Von daher glaube ich nicht, dass es kaum jemanden gibt, der keinen Vertriebenen im Stammbaum der letzten 2 Generationen hat.


    Wäre auch schlimm. Ich glaube nämlich, dass die Flucht und der Verlust der Heimat mit den Menschen schon etwas gemacht hat.

  • ...ja, soviel ich weiß, wurde beim Betreten geschlossener Räumlichkeiten ebenso selbstverständlich die Kopfbedeckung abgenommen - wahrscheinlich ist mir DESHALB jedesmal so augenrollig zu Mute, wenn ich heutzutage die Jünglinge mit Baseball-Caps oder (noch schlimmer :rolleyes:) mit dicken Wollmützen im Fernsehstudio, in der Kirche oder im Restaurant sitzen sehe :o ...
    Ich bin wahrscheinlich hoffnungslos altmodisch ...


    Wenn das altmodisch ist, dann bin ich es auch, aber gerne :)


    Die Kopfbedeckung blieb bei meiner Großmutter, wo sie war, nämlich auf dem Kopf. Ich erinnere mich an Kaffeekränzchen, bei denen meine Oma nebst Freundinnen, selbstverständlich mit Hut an der Kaffeetafel saßen.


    Aber hier geht es ja um Herrenhüte..

    Grüße
    Susanne

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  • ... ich bin mal eben in diesen Thread gestolpert und hab mich "festgelesen" ;) - gestern schon, aber da hab ich von hinten angefangen zu lesen :o , was mich fesselte, weil auch ich ein "Kind von Pflüchtlingseltern" bin, Vater aus Pommern, Mutter aus Ostpreussen. Ich glaube, das Erleben dieser Kriegszeit prägte meine Eltern sehr und hat sie zu dem gemacht was sie sind bzw. waren - und es hat viel in die Erziehung einfließen lassen, die mich auch ein Stückweit zu dem gemacht hat, was ich heute bin - aber sorry Friedafröhlich, das war OT


    also - was ich spannend an dieser Hutgeschichte finde, sind die vielen "Wortspiele", die es um den Hut gibt:


    "Alles unter einen Hut bringen"
    "da geht einem doch der Hut hoch"
    "den Hut nehmen"
    "vor jemand den Hut ziehen"
    "etwas aus dem Hut zaubern"
    "das ist ein alter Hut"


    ... interessant fand ich auch den Aspekt des "Hut verdienens", kannte ich in dieser Form nicht. Ich hab es in einem Artikel übers Brauchtum gelesen, wo es ums Heiraten ging. Früher war es ja so, dass Heiraten "vermittelt" wurden, also entweder man (Eltern/Familien) kannten sich auf dem Dorf und dann heiratete man IM Dorf - was meist von den Eltern aus entschieden/gewählt/geregelt wurde, aber es gab ja auch abgelegene Höfe. Nun gab es dort die sogenannten Kiepenkerle, also "Kleinsthändler", die mit ihrer Kiepe von Hof zu Hof zogen um dort Dinge zu verkaufen. Die kannten natürlich die verschiedenen Leutchens auf den Höfen - und habe so die ein oder andere "Beziehung" hergestellt und waren auf ihre Art und Weise sozusagen manchmal "Heiratsvermittler".


    Zitat

    (Zitat:) "In Ascheberg gab es noch in diesem Jahrhundert einen angesehenen Kaufmann, der mit seinem "Packen" von Hof zu Hof ging und Aussteuer sowie sonstige Kleidungsstücke verkaufte. Er kannte jede Bauernfamilie und vermittelte Heiraten, sicherlich nicht ohne Eigennutz, da er dann jeweils seine Aussteuerwaren verkaufen konnte. Wenn es sich nicht um einen Handelsmann handelte, konnte man sich - so sagte man - durch eine solche Vermittlung "einen Hut verdienen", das heißt, dem Brautwerber winkte am Verlobungs- oder Hochzeitstag als Lohn ein Hut, ein Paar Stiefel oder ein Paar gelbe Strümpfe (wie z. B. in Borken)."


    Spannend oder ??


    - Dank Google hab ich da noch eine interessante weiter Auflistung gefunden --> im =rart_ou"]Redensarten-Index, die abzuschreiben wäre jetzt doof - vielleicht findet Dein Sohnemann da ja noch das ein oder andere als Hinweis.


    LG, Tjorven

    Ob eine Sache gelingt, stellst Du nicht fest, wenn Du darüber nachdenkst,
    sondern wenn Du es ausprobierst.

    -Anonym-

  • Guten Morgen,


    in der Geschichte von Dostojewski "Der Mantel" wird genau abgeleitet, wie ein Kleidungsstück (ähnlich wie Sprache) nicht nur die gesellschaftliche Zugehörigkeit, sondern auch die intellektuelle Bildung zeigt. Ich frage mich, in wiefern das nicht auch ein Hut kann.


    Die deduktive Herangehensweise von Sherlock bzgl. eines Hutes sieht man auch in der Geschichte von dem blauen Karfunkel auch auf YT, in der lediglich ein Hut für Annahmen und Rückschlüsse dient. :)

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  • ...ja, soviel ich weiß, wurde beim Betreten geschlossener Räumlichkeiten ebenso selbstverständlich die Kopfbedeckung abgenommen - wahrscheinlich ist mir DESHALB jedesmal so augenrollig zu Mute, wenn ich heutzutage die Jünglinge mit Baseball-Caps oder (noch schlimmer :rolleyes:) mit dicken Wollmützen im Fernsehstudio, in der Kirche oder im Restaurant sitzen sehe :o ...
    Ich bin wahrscheinlich hoffnungslos altmodisch ...


    Dann sind wir gerne gemeinsam altmodisch.


    Was mich auch fast schon rasend macht sind diese dicken Wollmützen, wenn sie bei hochsommerlichen Temperaturen getragen werden. ich kann da dann gar nicht richtig hingucken.

  • Guten Morgen,


    in der Geschichte von Dostojewski "Der Mantel" wird genau abgeleitet, wie ein Kleidungsstück (ähnlich wie Sprache) nicht nur die gesellschaftliche Zugehörigkeit, sondern auch die intellektuelle Bildung zeigt. Ich frage mich, in wiefern das nicht auch ein Hut kann.


    Die deduktive Herangehensweise von Sherlock bzgl. eines Hutes sieht man auch in der Geschichte von dem blauen Karfunkel auch auf YT, in der lediglich ein Hut für Annahmen und Rückschlüsse dient. :)


    Oh danke! Das sind auch tolle Beispiele.

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  • ... ich bin mal eben in diesen Thread gestolpert und hab mich "festgelesen" ;) - gestern schon, aber da hab ich von hinten angefangen zu lesen :o , was mich fesselte, weil auch ich ein "Kind von Pflüchtlingseltern" bin, Vater aus Pommern, Mutter aus Ostpreussen. Ich glaube, das Erleben dieser Kriegszeit prägte meine Eltern sehr und hat sie zu dem gemacht was sie sind bzw. waren - und es hat viel in die Erziehung einfließen lassen, die mich auch ein Stückweit zu dem gemacht hat, was ich heute bin - aber sorry Friedafröhlich, das war OT


    nö, nö .... das ist schon in Ordnung so. Erstens bin ich selbst ja auch so ein Kind. Mein Vater kam aus Pommern und meine Mutter aus dem Spreewald.
    Und zweitens gehören zur Geschichte ganz unbedingt auch Geschichten. Mal erklären die Geschichten die Geschichte und mal ist es umgekehrt ;)




    Und dann frage ich mich gerade auch, ob das Wort hüten und Hut miteinander in einem Zusammenhang stehen. (muss jetzt aber keiner nachgucken, ist nicht so wichtig)



    Danke auch hierfür. Ich denke es wäre ein Leichtes über den Hut eine Doktor(hut)arbeit zu schreiben ;) Zumindest kommen hier sehr viele interessante Gedanken zusammen.

  • Die Größe der Landstriche hat allerdings nicht mit der Bevölkerungsdichte zu tun. Und viele der Flüchtlinge haben leider die Flucht auch nicht überlebt.
    Von daher glaube ich nicht, dass es kaum jemanden gibt, der keinen Vertriebenen im Stammbaum der letzten 2 Generationen hat.


    Wäre auch schlimm. Ich glaube nämlich, dass die Flucht und der Verlust der Heimat mit den Menschen schon etwas gemacht hat.


    Nein, ich denke auch dass es genügend Familien gibt ohne so einen Flüchtlingsschiksalhintergrund. Ich bin vielen Menschen begegnet, die es ganz seltsam fanden, dass ich die Heimat meiner Eltern gar nicht kenne.

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