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Damenhose aus Leder: ist ein Kniefutter ein Muss? Gibt es Alternativen?

  • Hallo in die Runde,


    jetzt habe ich echt überlegen müssen, wohin meine Frage gehört, zu "Schnitttechnik und Nähwissen", oder eben hierher. Da es sich aber im Speziellen um das Material Leder handelt, habe ich mich so entschieden.


    Ich habe seit 3 Jahren eine Lederhose ungetragen im Schrank hängen, die ich einmal extrem runtergesetzt in einem Outlet eines Markenherstellers erstanden habe. Klassischer 5-Pocket-Jeans-Schnitt, weiches schwarzes Leder, guter Sitz. Bei 50 Euro für so eine Hose konnte ich einfach nicht nein sagen und sah das Potenzial. Nur leider, wie gesagt, hängt das Potenzial ungenutzt im Schrank, weil ich diese Hose einfach ungern am Leib habe. Grund ist das eingearbeitete Kniefutter. Ich fühle mich in dieser, ja eng sitzenden, Hose mit dem Futter wie in einem Panzer. Ich kann das Gefühl schlecht beschreiben und vielleicht bin ich auch komisch. Schließlich mag ich auch keine Feinstrumpfhosen unter einer Hose anziehen ... Kurzum, am liebsten würde ich das Futter entfernen.


    Der Grund für das Futter ist mir schon klar. Es soll ein Ausbeulen an all den bewegten Stellen verhindern.


    • Wie ist da eure Erfahrung? Ist das denn wirklich so schlimm? Kann hier jemand von den Trageeigenschaften von Lederhosen ohne Futter berichten?


    • Dann kam mir heute noch eine andere Idee: es gibt ja seit einer Weile auch Stretchleder für ganz schmale Hosen, etc. Ich habe hier so ein Stück Leder da und es sieht ja so aus, als ob das Leder da mit einem stretchigem Webmaterial verklebt wäre. Jetzt überlege ich, ob es vielleicht möglich wäre, die ganze Hose mit so einem, noch zu identifizierendem Material zu bebügeln, um zu gewährleisten, dass sie nach Dehnung wieder zurückspringt bzw. sich das Ausbeulen in Grenzen hält.


    Ich bin gespannt auf eure Meinungen und Ideen.
    Aficionada

  • Meine Erfahrung mit Lederhosen ist folgende: Motorradhose ( dickeres Rindleder, sehr gute Qualität und gefüttert) gekauft beim Gewicht von 54 kg. Zuletzt hat die Hose, inzwischen 12 Jahre alt, mit einem " Kampfgewicht " von 62 kg immer noch gepasst. Leder wächst mit;) , aber leider nicht rückwärts. Das Futter hatte ich allerdings zwischendurch erneuern müssen. Ohne Futter geht es nicht.

    Liebe Grüße Andrea


    Freundschaft ist wie eine Tür, die niemals zu ist.
    Manchmal klemmt sie, manchmal knarrt sie,
    aber immer ist sie offen.

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  • Ja, die Frage habe ich mir auch gestellt, weil ich das Futter in Lederhosen nicht mag.


    Eine erfahrene lederhosentragende Freundin sagt, das Futter habe hygienische Gründe: in richtig angefertigten Hosen könne man das Futter nach oben herausziehen und dann von Hand waschen. Sie läßt bei einem erfahrenen Lederhosennäher machen.


    Meine eigenen Lederhosen haben kein Futter, ich finde das unangenehm. "Panzer" trifft es ganz gut. Ich nähe lediglich ein "Schweißfutter" im Schritt ein, wie bei Herrenhosen üblich. Das kann man gelegentlich auswechseln. Aber es hilft nicht gegen Knie- und Pobeulen.


    Ansonsten wasche ich meine Lederhosen gelegentlich, wie in Bayern üblich.


    Und ja, sie werden weiter mit der Zeit.


    Dagegen hilft entweder genug essen:D, oder damit leben oder eben im Laufe der Zeit enger nähen.


    Ob das aber bei gut sitzenden Designer-Modellen gut kommt, weiß ich nicht so recht :confused:.

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  • Ich mach das in der Waschmaschine, mit einem speziellen Lederwaschmittel. Das gibt es in Bayern meist im Trachtenladen, oder online allüberall.


    Wollwaschgang ohne Schleudern, mit Spülstopp, 30 Grad.


    Tropfnass herausnehmen, etwas abtropfen lassen, dann zwischen zwei Handtüchern den Großteil der Feuchtigkeit vorsichtig (ohne ziehen und zerren) rausdrücken. Dann ausgebreitet trocknen lassen, ohne Sonne, ohne Heizung, gelegentlich wenden, etwas Wind ist gut.


    Wenn das Teil trocken ist, ist es meistens etwas brettig, manchmal auch bretthart. Wieder weich wird es am schnellsten im Trockner, Wollprogramm ohne Wärme.


    Wenn man keinen Trockner hat, kann man auch von Hand kneten und walken.



    Ich habe das bisher nur mit Rauledern gemacht (Ziege, Lamm, Hirsch, Schwein). Schwein wurde am brettigsten, Ziegenvelours war sogar ohne Trockner nach etwas Ausschütteln wieder weich.



    Nappaleder habe ich nicht probiert, ich weiß nicht, ob es die Wäsche auch so gut verkraftet.


    An einer echten alten Krachledernen, die vor Dreck stand, habe ich von Hand mit Schmierseife und Bürste vorgearbeitet. Der Ratschlag stammt von einer Dame aus einem Traditions-Trachtenladen, die aber dazusagte, das ginge nicht mit jedem Leder gut, es käme auf die Gerbung an.


    Falls Du Dir unsicher bist und zufällig keinen Trachtenladen vor der Haustür hast;), kannst Du z. B. beim Lederzentrum nachfragen. Die sind kompetent, beantworten geduldig Fragen und sie führen auch Lederwaschmittel.

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  • In meinen gekauften Lederhosen ist ein Futter drin. Das Futter ist fast genauso lang wie die eigentliche Hose. Bei meinen Lederleggings ist kein Futter drin und die Kniepartie ist bereits ausgebeult.
    Als ich mir meine Lederhose nähte, empfahl mir meine Nähkursleiterin, die Hose zu füttern. Denn dann könne man sie besser ein- und ausziehen und das Leder würde nicht so gedehnt.


    LG Martina

  • Hallo,


    ich musste erst Schrank-Archäologie betreiben, um herauszufinden, wie das bei meiner Lederhose ist … Schnürjeans, Modell Rockerbraut. Futter geht bis gerade übers Knie. Die Knie sind trotzdem ausgebeult.


    Kommt das gepanzerte Gefühl wirklich vom Futter?
    Oder ist das ein universelles Lederhosengefühl? Vielleicht mal ausgenommen gaaaaaanz weiches Hirschleder.


    Mit stretchigem Material bebügelt kann ich mir schlecht vorstellen. In meiner Vorstellung wird das Panzergefühl da eher schlimmer.


    Tatsächlich ein bisschen merkwürdig ist die Kombination von Leder (glatt und fest und etwas dehnbar) und Futterstoff (sehr glatt, dünn und nicht dehnbar – irgendwie hat das was Hartes). Diese Dinger quietschen. Ich könnte mir vorstellen, dass das besser ist und es sich generell angenehmer trägt, wenn die Innenhose aus festem aber weicherem Material ist: Feinköper oder Baumwollflanell – das wird dann aber ziemlich warm – Thermohose …


    Liebe Grüße
    Schnägge

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  • Lieben Dank für eure Antworten. Wie es aussieht, gibt es wohl keine Alternative zum Futter.


    Schnägge, ich habe das Futter jetzt noch einmal genauer inspiziert. Es ist ein recht festes, dickes Futter aus 100% Plastik. Vielleicht daher mein Unbehagen. Und recht warm fühlt sich das Ganze zudem an. Nichts, womit ich gerne einen Tag im Büro verbringen möchte.


    Ob ein fester Baumwollstoff als Futter genauso effektiv gegen Ausbeulen wäre und das Tragegefühl besser? hm. :confused:

  • Hallo zusammen,
    ich biete mal noch eine Grund für das Futter :
    Als sie noch modern waren, trug ich eine schwarze, recht dünne Nappalederhose mit Bundfalten. Sie war bequem, echt schick und leicht und hatte ein Futter vom Bund bis knapp unter die Knie. Zum anziehen war das ganz praktisch, wenn es sich auch immer ganz kalt angefühlt hat an den Beinen.
    Mit den Jahren war das Futter total zerfleddert, also hab ich es irgendwann rausgeschnitten.
    Nun war das reinkommen schwierig, aber noch schwieriger war hinsetzen...das hat so am Knie gebremst, dass man nur in der Art hinsitzen konnte wenn man vorher an den Hosenbeinen gezogen hat. Ansonsten waren die Knie wund ;)
    Viele Grüße von kreativ Barbara

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  • Lieben Dank für eure Antworten. Wie es aussieht, gibt es wohl keine Alternative zum Futter.


    Schnägge, ich habe das Futter jetzt noch einmal genauer inspiziert. Es ist ein recht festes, dickes Futter aus 100% Plastik. Vielleicht daher mein Unbehagen. Und recht warm fühlt sich das Ganze zudem an. Nichts, womit ich gerne einen Tag im Büro verbringen möchte.


    Ob ein fester Baumwollstoff als Futter genauso effektiv gegen Ausbeulen wäre und das Tragegefühl besser? hm. :confused:


    ...ich werfe hier noch mal ein gutes Viskose-Futter oder Seide in die Diskussion - sicher angenehmer als PE ....

    Beste Grüße aus Schleswig-Holstein
    Steffi


    Meine Devise: "...close enough to perfect for me!"
    (nach einem Song der Country-Band ALABAMA)


    Mein Blog: Das Landei

  • […] Es ist ein recht festes, dickes Futter aus 100% Plastik. Vielleicht daher mein Unbehagen. Und recht warm fühlt sich das Ganze zudem an. Nichts, womit ich gerne einen Tag im Büro verbringen möchte.


    Ob ein fester Baumwollstoff als Futter genauso effektiv gegen Ausbeulen wäre und das Tragegefühl besser? hm. :confused:


    Das war eben die Frage, die sich mir auch gestellt hat.


    Wenn ich nochmal aus einer anderen Perspektive drüber nachdenke – nämlich die Materialien, die ich als (Näh-) Einlage verwende … – dann wird ein fester Baumwollstoff so effektiv gegen Ausbeulen sein wie Plastikfutter.


    Bleibt nur die Frage, ob es rutschig genug ist?


    ...ich werfe hier noch mal ein gutes Viskose-Futter oder Seide in die Diskussion - sicher angenehmer als PE ....


    Ersteres ja, Seide nein. Seide ist sehr empfindlich gegen Reiben oder gar Scheuern und fällt damit als Hosenfutter flach.


    Liebe Grüße
    Schnägge

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  • Hallo,
    ich habe eine Wildlederhose kaputtgeliebt und -getragen - auch mit Kniefutter (Viskose). Das Futter hält die Beulen in Grenzen und ist wichtig. Wegen des Panzergefühls - das ist vielleicht noch so, weil sie so neu ist. Je älter meine wurde, um so gemütlicher wurde sie (nein - nicht nur größer, ich habe sie sogar mal enger nähen lassen). Das Leder passte sich im Lauf der Zeit quasi an alles Gegebene an ...
    LG linde

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