[MBMA reloaded] Doppeltext
Disaster
Dies ist ein Blogeintrag, der am 29.12.2012 erstmalig und exklusiv bei der Hobbyschneiderin veröffentlicht wurde. Merkbefreit mit Attest ist eine etwas andere Autorenplattform.
Es gibt ja Traditionen, die verstehe ich nicht. Zum Beispiel Neujahrskarten. Da wird sich ein Jahr lang nicht um die bucklige Verwandtschaft gekümmert und zum Jahresende bekommen die im Idealfall gleich zweimal die Breitseite. Einmal mit ´ner liebevollen Weihnachtskarte und die ganz harten knallen gleich noch eine Neujahrskarte hinterher.
Die meisten kaufen ja kombinierte Karten mit Texten wie „Frohe Weihnachten und ein gesundes neues Jahr“. Im Fachjargon heißen die Dinger dann Doppeltextkarten. Aber es gibt sie noch, die puren Neujahrskarten. Die Vorräte hierfür halten sich bei den Händlern in Grenzen. In der Regel sind drei, vier Motive vorrätig und gut ist. Wir hatten in diesem Jahr von der Postkarte für 50 Cent bis zur Klappkarte für 3,50 Euro ein knappes Dutzend Motive zur Auswahl. Normalerweise bleiben davon eine Handvoll übrig. Nicht in diesem Jahr. Da ging gestern früh die letzte Karte über den Tisch…
Kunde: Tach. Wo sind denn die Silvesterkarten?
Damit meint er eigentlich Neujahrskarten, aber egal…
Ich: Die sind leider seit einer Stunde ausverkauft.
Kunde: Schwach… Ganz schwach…
Ich: Wer? Ich? Bestimmt nicht…
Kunde: Das kann doch wohl nicht wahr sein, dass man nirgendwo sonne $/§!%-Karte bekommt.
Ich: Doch. Bekommt man. Da drinnen. In hässlicher Ausführung aber immerhin. (und zeige Richtung Supermarkt)
Kunde: Is klar – für zweiachtzig.
Ich: Na und? Wir hatten welche, die noch teurer waren…
Kunde: Ihr habt doch nicht mehr alle aufm Sender!
Ich: Stimmt. Aber wir sind nicht allein, wie grad feststelle…
Tipp für ähnlich Frühentschlossene: Wenn es schon eine separate Silvesterkarte sein soll, kauft die am besten gleich mit den Weihnachtskarten oder noch besser: Bastelt die Dinger selbst…
PS: Silvester schreibt man ohne Ypsilon…