Früher hatte ich mir vorgenommen, dass ich später einmal - also dann wenn ich Zeit dafür habe - überlege ob ich mich einmal mit Patchwork beschäftige. Es blieben immer so viele Stoffreste übrig, die ich nur wiederwillig und ungern weg schmeißen wollte. Diese zu verbinden wäre, so dachte ich, eine gute Idee.
Dann kam in meinem Leben die Gelegenheit mir Zeit zu nehmen für die Sachen, die ich mir vorgenommen hatte. Es gab dafür aber keinen Plan und der Zufall kam mir im wahrsten Sinn an der Annastraße in Aachen um die Ecke gelaufen. Ich traf Uta wieder, die ich in der prym Akademie bedient hatte und deren fachlichen Fragen mir schon damals klar machten, dass sie sich sehr und intensiv mit Patchwork beschäftigte. Wir kamen - nun nicht mehr auf geschäftlicher Basis - ins Gespräch und in Folge dessen gehe ich jetzt einmal im Monat (so nichts dazwischen kommt) zum Patchworktreff bei dem ich andächtig immer wieder wahr nehme, dass es nicht nur das "Verbinden von Stoffresten" ist, was Patchwork ganz besonders macht.
Wir sind eine bunt gemischte Gruppe mit unterschiedlichem Level und Anspruch an die Verwendung der Arbeiten. Es ist unbeschreiblich vielfältig, was da genäht und zusammen gestellt wird.
Als wir Frauen einen Termin nutzten, um mal "zu zeigen", was bisher entstanden war, kamen auch richtige Kunstwerke zum Vorschein. Besonders Uta lässt sich sehr gern zu Wettbewerben und Ausstellungsausschreibungen einladen.
Liebe Uta, würdest Du uns sagen, wo man Deine Werke schon sehen konnte?
ZitatIch mache das ja noch nicht lange und bin "kein alter Hase". Meine Quilts waren in verschiedenen Ausstellungen. Cool ist es, wenn man nicht damit rechnet und dann bspw. auf der h&h die Rolltreppe herunter kommt und dann den eigenen Quilt sieht. Das ist ein tolles Gefühl!
Wo ich eben total stolz drauf war ist, das mein Klavier Quilt bei der 11. "Tradition bis Moderne" 2017 angenommen wurde. Das ist eine Ausschreibung, die gibt es alle 3 Jahre.
Quelle: Screenshot Website Patchworkgilde.de
ZitatBis Ende 2019 war die Bewerbungsfrist für die nächste "Tradition bis Moderne" und da kannst du (und natürlich auch alle, die es lesen) die Daumen drücken, denn da habe ich Arbeiten eingesendet und ich bin gespannt, ob sie genommen werden.
Das Zweite war für mich die Geschichte, in der mein Quilt in die USA gegangen ist. Der Organisator http://www.Quiltfest.com zeigte auf 4 oder 5 großen Messen in der USA die Quilts. 2017 waren diese Quilts in Karlsruhe zu sehen.
Das waren meine "großen" Sachen. Zwei mal habe ich auch bei der Modern Quilt Challenge (MQC) mitgemacht.
https://www.patchwerkstatt.de/…quilt-challenge-mqc-2018/ - Frau Hansons Ausweg
https://www.patchwerkstatt.de/…9-intuitive-color-design/ - Frau Hansons Gegensätze
Die beiden Quilts "Utas Schwedenhaus" und "Birkenweg" haben es mir persönlich sehr angetan. Magst Du sie kurz beschreiben?
ZitatAlles anzeigenSie sind in einer Konfettitechnik gefertigt. Vor einigen Jahren ist die Japanerin Noriko Endo in Karlsruhe gewesen. Sie hat sich auf diese Technik spezialisiert und einen Kurs gegeben. Sie hat erklärt, wie sie es macht. Im Prinzip nimmt man Stoff und schneidet diesen in ganz kleine Stückchen. Dann "malt man damit..."
Es sind mehrere Lagen. Man "malt" erst den Hintergrund, legt dann Tüll darauf und näht diesen fest. Dann kommt der Vordergrund in der gleichen Technik - "malen", mit Tüll abdecken und nähen. Je nachdem welche Garnfarbe man nutzt, kann man dann damit auch malen. Durch das Vernähen setzt man das Design fest. Der transparente Faden, den man auch verwenden kann, ist nicht sichtbar.
Das ist eine lustige Technik und sie hat mir Spaß gemacht. Aber ich habe damit nicht mehr gearbeitet. Im Moment habe ich so viele andere Planungen.
Der Birkenweg war in Nürtingen ausgestellt. https://patchworknuertingen.wordpress.com
Der Schwedenhaus, das in der gleichen Technik entstanden ist, habe ich gemacht aus der Lieferung einer der Stoff-Briefe der deutschen Patchwork Gilde. Dabei mache ich schon viele Jahre mit. Es gibt ein Thema und wenn man daran Interesse hat, meldet man sich an und bekommt dann einen Brief mit Material . Beim Schwedenhaus waren es Stoffstücke und drei Knöpfe, von denen Einer die Filzblüte war.
Quadratisch, Praktisch, Cool war zum Beispiel auch ein Thema, bei dem ich mitgemacht habe.
Es ist immer eine Herausforderung und man lernt, über den Tellerrand zu schauen.
Wenn auch anderen Patchworkinteressierte Lust hätten, ihre Arbeiten zu zeigen, können Sie wie zu entsprechenden Informationen kommen?
Du hast eine neue Internetseite patchworkfragen.de mit Engagement vorbereitet. Die Online Konferenz dort startet am 07.01.2020. Was ist das und wer sollte sich einladen lassen?
ZitatAlles anzeigenWer Interesse hat, Arbeiten zu zeigen muss sich selbst informieren, welche Ausschreibungen und Wettbewerbe es gibt.
Im Sommer 2019 habe ich mir überlegt, was ich mir wünsche oder was mir fehlt. Ich bin der Meinung, man darf nicht immer meckern oder sich beklagen. Wenn man sich an etwas stößt, dann muss man das ändern.Ich habe mir überlegt, durch eine Konferenz vielleicht Leute zu finden, die Gleichgesinnt sind. Ich wünsche mir Leute, die modern patchworken und mit denen man sich austauschen kann. Es geht darum, Lösungen zu finden oder Meinungen zu hören. Zudem wünsche ich mir mehr Aufmerksamkeit für diese Art der textilen Quiltkunst.
Es ist auch wichtig, darüber zu reden, wie man bspw. Texte schreibt zu einer Einreichung für einen Wettbewerb oder eine Ausstellung. "Was hat sich der Künstler dabei gedacht?"
Über die Organisation dieser Online-Konferenz hoffe ich, diese Leute zu verbinden. Ich bin gespannt, was sich daraus ergibt. Auf jeden Fall habe ich ganz viele Leute gefragt, die dann vor der Kamera reden. Dabei sind ganz viele spannende Gespräche entstanden. Viele Aspekte waren mir vorher gar nicht bewusst. Zum Beispiel die Patchworkgeschichte in Deutschland ist ein Thema dabei.
Instagram, Ausschreibungen sind dabei, technische Probleme werden besprochen und vieles mehr.
Es hat super Spaß gemacht das Konzept zu erarbeiten, mit Neugier Fragen zu stellen und es ist etwas dabei heraus gekommen, bei dem jeder Interessierte sich etwas daraus mitnehmen kann.
Links zu sehen: Der Klavier Quilt
Die Konferenz starte am 07.01.2020 und alle sind eingeladen, dabei zu sein.
Links zu sehen ist der Reißverschlussquilt.
Lieben Dank Uta für Deine Antworten und ich wünsche Dir viel Erfolg und kreative Ideen beim modernen Patchworken. Als ich für dieses Interview recherchierte und die Qulits fand, die ich noch nicht kannte, war ich wieder sehr beeindruckt! Zudem kann ich verstehen, wie Du moderne Quilts interpretierst.
Hier noch ein Beispiel: https://www.patchwerkstatt.de/…9-intuitive-color-design/ - Frau Hansons Gegensätze
- vorgestellt
- patchworkfragen
- nachgefragt
- uta hanson
- hansons fenster
- patchwork fragen
- patchwork konferenz
- quilt in ausstellungen
- modernes patchwork
- konferenz
Antworten 1
Anne Liebler
Ich bin mir nicht sicher, ob es bei uns interessierte Patchworker*Innen gibt, welche die Konferenz mit verfolgen. Heute war ein Interview mit Patricia Bussemeier zum Thema der Nutzung der Sashiko Maschine von baby lock sehr interessant.
Vermutlich deshalb gibt es derzeit dieses Angebot beim Facebook Account des Herstellers der Maschine: patchworkkonferenz-gewinn.jpg
https://www.facebook.com/babyl…997124939/?type=3&theater
Ich bin froh, zum Ansehen mehr Zeit zu haben, da die Beiträge mitunter doch etwas länger gehen und es für mich besser ist, das gehörte erst einmal ein bisschen zu verarbeiten, bevor ich zum nächsten Thema gehe.
Vielleicht sagt ihr mal, ob ihr das mit verfolgt?