Der Begriff "Gummi" ist dehnbar ;) wie er selbst....
-
- Frage Material
- Anne Liebler
- 0 Antworten
- 947 Mal gelesen
Hallo in die Runde und der direkte Blick zu Dir, liebe Anja! Bei einem unserer vielfachen fachlichen Gespräche haben wir uns kürzlich über Gummi ausgetauscht. Dabei haben wir festgestellt, dass wir ganz unterschiedliche Anwendungen haben und damit auch eine andere Auswahl tätigen.
Klar :), bei Dir muss Farbe im Spiel sein, denn sie werden ja überwiegend fürs Nähen von Dessous genutzt. Ich brauche sie mehr zum Einziehen und Reparieren.
Gemeinsam haben wir allerdings festgestellt, dass die Auswahl der jeweiligen Gummiart nicht so ganz klar vermittelbar ist, wenn man keine Grundlagen kennt. Deshalb haben wir uns ein paar Gummis einmal genauer angesehen. Ich habe die Symbole gedeutet, die auch die Nutzung vermitteln können.
Erkennbar war für mich, dass es unterschiedliche Kombinationen von ED (Elastoiden) PA (S?) Polyamiden und PES (Polyester) gibt, die über die Festigkeit und Elastizität des Gummibandes Aussage treffen können, so man sie zu deuten weiß. Je höher der Anteil an ED ist, desto weicher ist der Gummi. Das Elastik Band weich ist in der Zusammensetzung mit 57 % PES und 43 % ED angegeben. Der kräftig weiße Gummi wird mit der Zusammensetzung von 66 % PES und 34 % ED hergestellt.
Ich glaub(t)e jedoch nicht, dass man sich auf das Kleingedruckte in der Zusammensetzung konzentriert, sondern das es um den "Griff", die Optik und das Gefühl für die Oberfläche, die Verwendung und die Erfahrung mit verschiedenen Breiten und Gummiarten geht, wenn man als Hobbyschneider/in auswählt.
Aus diesem Grund richtete ich meine erste direkte Frage an Anja - die nun auch zu Wort kommen wird:
Welches Kriterium hast Du bei der Auswahl des richtigen Gummis?
Da ich sie hauptsächlich zum Nähen von Dessous verwende, habe ich ganz unterschiedliche Kriterien. Bei Wäsche ist natürlich erst mal die Farbe wichtig, deshalb habe ich meine Wäschegummis auch nach Farben sortiert. Dann sind die Breite, Dicke und die Festigkeit bzw. Rücksprungkraft wichtig. Danach richtet sich wo und wie ich es verarbeite.
Welche Gummis braucht man zum Dessous nähen?
Die zahlreichen Gummibandsorten gibt es in unterschiedlichen Breiten und Ausführungen, wie auf den Bildern zu sehen:
Paspelgummi, damit versäubere ich gern Slips und Ausschnittkanten von BHs.
Wäschegummis werden ebenso eingesetzt wie Paspelgummis.
Unterbrustgummis werden für das Unterbrustband verwendet.
Verschiedene Trägergummis
Mit Falzgummis kann man sehr schön Ausschnitte einfassen. Man braucht dann keine NZ.
Badegummis kommen bei Badekleidung zum Einsatz, sie sollten Salz- und Chlorwasseresistent sein.
Framilon, das durchsichtige Gummiband kann überall dort eingesetzt werden, wo man ein unsichtbares Gummi haben möchte.
Dank dieser Aufzählung und des optischen Eindrucks der unterschiedlichen Gummibandtypen wird schnell klar, dass "Gummi" ein Oberbegriff ist für elastische Bänder. Es geht nicht nur darum, ihn einzuziehen und damit funktionell zu nutzen. Oft bleibt er auch sichtbar oder er kombiniert die Funktionalität mit dem Schmuck, der möglich ist.
Auch an Gummitwist habe ich denken müssen, oder Gummiröllchen für Smokeinsätze. Die Vielfalt ist da und oft auch die Frage - welcher ist denn der Richtige? Gern würden wir Erfahrungen zusammentragen, die es uns ermöglichen, zielgerichtet zu sagen – DEN will ich oder DEN brauche ich.
Danke Anja für unsere Diskussion dazu und Danke allen, die sich nun am Austausch beteiligen.
- erfahrungsaustausch
- zusammensetzung
- framilon
- elastische bänder
- gummiarten
- verwendung
- gummi
- Begrifflichkeit