Nähwissen von Fachleuten erfragt: Nahtkräuseln - Ursachen und Abhilfe
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- Anne Liebler
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Nahtkräuseln: Ursachen und Lösungen
Bei der Verarbeitung hochwertiger Materialien ist die häufigste Ursache für einen Qualitätsverlust, das Nahtkräuseln. Oftmals ist diese Verschlechterung der Qualität und des Nahtbildes nicht immer gleich nach dem Nähprozess ersichtlich. In der Regel bemerkt man das Nahtkräuseln nicht selten erst nach einer kurzen Ruhezeit oder nach der Pflegebehandlung. Hierbei entstehen je nach Qualität des Nähfadens, der verwendeten Nähnadel und der Maschineneinstellung, leichte bis sehr starke Wellen entlang der Naht.
Folgende Kräuselarten sind zu unterscheiden:
- Verdrängungskräuseln
- Transportkräuseln
- Spannungskräuseln
1. Verdrängungskräuseln:
Beim Verdrängungskräuseln werden die Kett- oder Schussfäden verdrängt. Hierbei werden dann leichte bis starke Deformationen entlang der Naht ersichtlich. Die Deformationen hängen von verschiedenen Faktoren wie z.B. Nähfaden, Nähnadel und der Gegebenheit des Nähguts ab. Sehr häufig ist Verdrängungskräuseln bei feinen und dichtgeschlagenen Materialien erkennbar.
Abb. 1: Verdrängungskräuseln nur durch die Nadel (d.h. ohne den Einsatz eines Nähfadens.)
Meist ist eine Verbesserung durch den Einsatz einer feineren Nähnadel mit der geeigneten Nadelspitze und der Kombination mit dem geeigneten Nähfaden zu erreichen. Wie bereits erwähnt, ist der Durchmesser der Nähnadel und des Nähfadens für die Reduzierung des Verdrängungskräuselns verantwortlich. Hierfür ist jedoch die Kombination mit dem Nähfaden entscheidend. Durch die hochwertigen Fasern und der High-Tech-Ausrüstung unserer Garne, verfügen diese über eine relativ hohe Reißfestigkeit im Verhältnis zu ihrer Feinheit. Somit können Sie durch den Einsatz einer feineren Nähnadel auch das Nähgarn passend einsetzen.
Eine schnelle Verbesserung ohne die Nähnadel oder den Nähfaden zu wechseln, ist zu erreichen, wenn sie das Schnittbild um ca. 90° drehen. Da oftmals die Gewebedichte in Schussrichtung geringer ist, führt diese Umstellung zu einer Verbesserung der Kräuselneigung.
2. Transportkräuseln
Beim Transportkräuseln wird das Nähgut meist nicht richtig geführt. Hierbei entsteht ebenfalls Nahtkräuseln, wobei sich diese Kräuselart auf die untere Stofflage intensiver auswirkt. Sichtbar ist dann ein stärkeres Kräuseln auf der Unterseite zu erkennen. Zudem entstehen unterschiedlich lange Nähgutteile. Verantwortlich für diese Art von Kräuseln ist der Transporteur. Durch einen zu stark eingestellten Presserfußdruck wird das Transportkräuseln stark negativ beeinflusst. Generell ist darauf zu achten, dass der Presserfußdruck so eingestellt wird, damit er noch gut transportiert, jedoch das Nähgut nicht zu sehr unter Druck setzt.
Auch auf die Verzahnung und der Feinheit des Transporteurs ist zu achten. Je feiner das zu verarbeitende Material, um so feiner sollte auch die Garnitur des Transporteurs sein. Eine zu grobe Garnitur mit einer zu großen Stichplatte kann zur Trichterbildung führen und das Nähergebnis sehr stark negativ beeinflussen.
Abb. 2: Transportkräuseln & Längenunterschied auf der linken Warenseite.
3. Spannungskräuseln:
Diese Form des Nahtkräuselns ist die am meisten verbreitete Problematik. Sehr oft kann hierbei schon durch die Einstellung der optimalen Fadenspannung eine sehr deutliche Verbesserung erzielt werden. Beim Spannungskräuseln ist meist die Fadenspannung an der Nähmaschine zu stark eingestellt. Hierdurch wird der Nähfaden, bzw. die Stichverschlingung zu stark angezogen und es entsteht meist ein unschönes Nahtbild. Sehr häufig ist jedoch eine hohe Fadenspannung für einen optimalen Sticheinzug beim Einsatz herkömmlicher Nähfäden nötig. Wir empfehlen die Fadenspannung so niedrig wie möglich und so hoch wie nötig einzustellen, um das bestmögliche Nähergebnis zu erzielen. Somit ist die Qualität des Nähfadens von großer Bedeutung, da eine schwankende Fadenspannung, bedingt durch die ungleichmäßige Oberflächenbeschaffenheit des Nähfadens, das Nahtbild durchaus verschlechtern kann.
Ein oftmals unterschätzter Ursprung ist die Bewicklung der Unterfadenspule. Beim Aufspulen der Unterfadenspule sollte stets darauf geachtet werden, dass die nötige Fadenspannung für das Aufspulen nicht unnötig zu hoch eingestellt wird, da sich der Nähfaden sonst beim bespulen verstreckt. Nach den Näharbeiten kann sich die Naht ausruhen und der Nähfaden geht somit wieder in seinen Ursprung zurück. Dadurch besteht die Gefahr von Nahtkräuseln.
Wenn alle bisher beschriebenen Hinweise berücksichtigt werden, gibt es dennoch schwer zu verarbeitende Materialien, bei denen dennoch ein unbefriedigendes Nahtbild am Ende aller Bemühungen mit Spannungskräuseln entlang der Naht herauskommt. Um diese Verschlechterung der Optik und den damit verbundenen Qualitätsverlust des Endproduktes zu verbessern, hat die Alterfil Nähfaden GmbH bereits 1994 einen perfekten Problemlöser entwickelt: Ein Coregarn mit Polyesterseele und Polyesterfasern umsponnen, mit einer patentierten High-Tech-Ausrüstung: ALTERFIL S. Dieses Produkt hat sich in der Industrie seit fast zwanzig Jahren absolut bewährt.
Normal sind nach dem Bügeln eigentlich erst einmal alle Nähte glatt. Je nach Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit kommt das Spannungskräuseln jedoch relativ schnell zurück und die Naht sieht wieder wie ungebügelt aus. Genau dies wird durch die thermische Fixierung mit dem ALTERFIL S-System verhindert.
Alterfil S ist ein hochwertiges Coregarn aus 100% Polyester. Bei einer Bügeltemperatur ab 120°C wird die patentierte High-Tech-Ausrüstung aktiviert. Hierbei fixieren sich Oberfaden und Unterfaden an den Fadenkreuzungspunkten (siehe Skizze unten grüne Punkte). Damit wird nicht nur die Stichverschlingung, sondern auch das Nähgut fixiert. Das herausragende Ergebnis sind nun bleibend glatte und kräuselfreie Nähte.
Abb. 3: Die bleibend glatte und dauerhaft kräuselfreie Naht mit Alterfil S 120
Funktionsweise von ALTERFIL S:
Steppstich 301
Schon bei der Auswahl der Rohware, bzw. der zu verarbeitenden Fasern, legt die Firma Alterfil Nähfaden GmbH aus dem sächsischen Oederan, sehr großen Wert auf die Qualität und den Ursprung der Ware. ALTERFIL S ist tatsächlich noch 100% Made in Germany. Weiterhin werden bei der Herstellung des Garnes hochmoderne Produktionsmaschinen eingesetzt, um jedem Kunden die gleichbleibende Qualität zu garantieren. Ganz besonders auf die Veredlung des fertigen Nähzwirns legt der Nähgarnspezialist großen Wert. Mit den bei ALTERFIL entwickelten und im eigenen Haus hergestellten Präparationsanlagen kann die spezielle Fadenpräparationen sehr gleichmäßig aufgetragen werden. ALTERFIL hat dies in den wichtigsten Ländern der Welt patentiert.
Das beschrieben Patent und Verfahren, war die Basis, dass 1994 die Oederaner Nähfaden GmbH von der Treuhand übernommen wurde. In Oederan wird bereits seit 1909 Nähfaden produziert. Seit 1994 werden mit neuen Ideen und Verfahren die ausschließlich in Deutschland hergestellten Nähfäden unter dem Namen ALTERFIL Nähfaden GmbH erfolgreich verkauft.
ALTERFIL Nähfaden GmbH
Bahnhofstraße 33
09569 Oederan
© Text und Bilder: Danijal Aram Nähtechnik und Gosbert Amrhein Geschäftsführer ALTERFIL Nähfaden GmbH 2013