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Mulesingfreie Wolle vom Schaf

In der Galerie kann man sehen, ich habe diesen Vorsatz umgesetzt. Allerdings bin ich in diesem Handarbeitstthema noch weit entfernt vom KÖNNEN und ich bin immer schwer beeindruckt, wenn ich Andrea, Melanie, Kirsten oder Ingrid höre, die dem Spinntreffen angehören das ich bei Gelegenheit mit besuche. Ingrid hat in der Schweiz ein Spinndiplom gemacht und sie kann sehr gut zeigen und erklären. Sie Alle haben weitaus mehr Erfahrung als ich und wenn sie fachsimpeln, schweigt der Laie und spinnt...


Es war für mich eine wichtige Erfahrung, tatsächlich wieder ganz am Anfang zu stehen und quasi Bahnhof zu verstehen. Dumme Fragen gibt es nicht, sagt man, aber selbst das Stellen von dummen Fragen kann eine Herausforderung sein, wenn man die Begriffe nicht kennt oder zuordnen kann.


Als die Frage nach dem Bezug von Rohwolle aufkam, fiel der Begriff Mulesing und die Verantwortung die man als Spinner dabei haben sollte. Laut Wikipedia ist das:

Zitat

Als Mulesing (englisch [ˈmjuːlziŋ]) bzw. Mulesierung (nach John W. H. Mules) wird das Entfernen der Haut rund um den Schwanz von Schafen ohne Schmerzausschaltung bezeichnet. Es ist ein in Australien und in Neuseeland gebräuchliches Verfahren, um einen Befall mit Fliegenmaden (Myiasis) zu verhindern.


Was es mit dem Museling auf sich hat, konnten wir bei ZDF Zoom sehen in der Sendung: Merino-Boom | Der wahre Preis der Kuschel-Wolle


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Nachdem ich sehen konnte, was meine Spinnfreundinnen zu erklären versuchten, war ich sehr betroffen. Das Schafe leiden müssen, finde ich persönlich nicht menschlich! Allerdings habe ich vor meinem Wollinteresse nichts davon gewusst und bin heute dankbar, sensibilisiert zu sein. Dieses Wissen möchte ich weitergeben, auch wenn nicht jeder Lesende automatisch auf der Suche nach Rohwolle sein wird. Auch wenn man nicht selbst spinnt, ist die Freude an Wolle und deren Verarbeitungsmöglichkeiten hier im Forum hoch. Deshalb ist es gut zu sehen, wie die Lieferanten dazu stehen:


Bei Schachenmayr kann man lesen:

Zitat

Sind die Garne von Schachenmayr und Schachenmayr REGIA mulesing-frei?


Unsere Garne sollen mit ruhigem Gewissen und Freude verwendet werden, daher verarbeiten wir entsprechend unserer Leitlinien zum Tierschutz für unsere Produkte mulesing-freie Rohwolle. Diesen respektvollen Umgang mit der Natur und allen Lebewesen erwarten wir auch von unseren Lieferanten und haben diese verpflichtet, nur Rohwolle mulesing-freier Herkunft zu beziehen und zu verarbeiten. Dies lassen wir uns von unseren Lieferanten verbindlich bestätigen.

Lana Grossa schreibt darüber:

Zitat


Darüber hinaus verwenden wir weitgehend Merinowolle aus Südamerika, die die gleichen Qualitätsansprüche erfüllt wie Wolle aus Neuseeland, oder Australien und die per se aufgrund der klimatischen Verhältnisse Mulesing free ist.

Beim Atelier Zitron steht:

Zitat


Die Garne von Atelier Zitron sind frei von mulesing, ökologisch einwandfrei und werden ausschließlich in Deutschland gefertigt.

Das finde ich großartig! Ich bin sicher, auch andere Hersteller von Wolle sehen die Verantwortung, uns Verbrauchern tiergerechte Herstellung anzubieten. Ich kann mir gut vorstellen, das es noch mehr Erklärungen dazu online gibt. Vielleicht könnt ihr sie ergänzen oder beim eigenen, bevorzugten Anbieter nachzufragen. Wolle ist ein sehr besonderes Produkt. Sie wärmt und schmückt uns. Sie ist gewachsen an lebendigen Wesen, die unseretwegen keine Schmerzen haben sollten!


Ich habe mir übrigens eine große Menge Rohwolle direkt nach der Schur von einem Aachener Schäfer gekauft. Sie ist eher keine Merino und es wird bestimmt eine "robuste" Wolle wie Ingrid das beschreiben würde. Da ich allerdings nicht so kratz-empfindlich bin, freue ich mich weiter beim Spinnen auf die fertige Wolle und die Idee, die mir irgendwann kommen wird, was ich dann damit mache.


PS: Für viele Begriffe gibt es hier eine schöne Seite mit dem Titel: Gut zu wissen.

Antworten 5

  • ich habe gerade gelesen, was mulesing heißt und bin total schockiert.


    Das sollte jeder lesen, der Wolle oder Wollpullover kauft. Toll dass Du für Dich eine Alternative gefunden hast. Dir ganz viel Spaß bei Deinem neuen Projekt.


    LG


    Cora

  • ciao,

    ist ja jetzt nicht wirklich ein neues Thema, die Schafhaltung-Zucht-und Schurverfahren in Australien u. Neuseeland.

    Ich kaufe nur noch äussert selten Wolle mit Merinoanteil.

    Strickerinnen, die im Kundenauftrag Schals u. Dergleichen stricken, müssen häufig den Merino-Kundenwunsch entsprechen.

    Ich habe auch Tücher mit Merinoanteil am Marktstand, mache ich aber nicht mehr, bleibe bei meiner ausgesuchten Sockenwolle und führe lieber ein "Kundengespräch" am Stand, weshalb keine Merinowolle mehr. Ist alles eine Frage von Info, persl. Aufklärung und ".rsch in der Hose" bzw. auch Verzicht auf Verkaufserfolg.

    Ich mache DAS so!

    gruss Dolce vita

  • Nun, da ich nicht stricke und auch keine Wolle trage, war es für mich neu. Und im Kollegenkreis kamen wir auch drauf, das kannte Keiner. Mag bei Strickerinnen oder Tierschützern bekannt sein, aber sicher nicht in der Allgemeinheit. Und jede die vom Kauf abgehalten wird, ist in meinen Augen ein Gewinn für die Tiere.


    LG


    Cora

  • Ich habe darüber schon vor längerer Zeit gelesen und war entsetzt. Ich habe dann im Internet die Rosy Green Wolle entdeckt. Sie ist zwar relativ teuer, aber zu 100% mulesing frei und wunderschön. Oder ich kaufe direkt bei einer Schäfereigenossenschaft, da weiß man auch, dass die Tiere nicht gequält werden.

    L.G. Claudia

  • Mich ärgert in dem Bereich auch, dass man Dank EU und ihrer Wollverordnung inzwischen die Wollherkunft nicht mehr angeben muss. Ich bin mir nicht mehr ganz sicher, was 2012 der allerletzte Stand war, aber es darf auf jeden Fall nicht mehr z. B. 75% Merino Wolle stehen, da könnte man sogar abgemahnt werden, sondern nur noch 75% Wolle.

    Warum dann z. B. 75% Alpaka stehen darf, ich mir zwar unklar, aber bei Schafwolle darf nur noch Wolle stehen.

    Man kann zwar dann in die Beschreibung Merinowolle schreiben, aber muss es nicht.


    Man darf aber bitte Neuseeland und Australien nicht in einen Topf schmeißen. In Neuseeland ist glücklicherweise seit ein oder zwei Jahren Mulesing endlich verboten worden mit sehr drastischen Strafen bei Verstößen.

    So schön ich Australien finde und so sehr ich vieles dort liebe, für das Mulesing verabscheue ich das Land.


    Allerdings muss man auch wissen, dass das im Moment die Entscheidung zwischen Teufel und Belzebub ist. Die Merinoschafe leben praktisch wild, also das sind keine gehegten Herden. Das sind Unmengen von Merinoschafen, die es dort gibt. Man schaut einzig hin und wieder, wo die Herden sind und zwar mit dem Hubschrauber oder Flugzeug.

    Wer dann sieht, wie Schafe verenden, weil sie eben von den Maden befallen sind, ist das auch schrecklich.

    Schuld ist auch wieder einmal der Mensch, weil der Schafe gezüchtet hat, bei denen sich die Haut in Falten legt und somit eine größere Hautoberfläche = mehr Wolle entsteht. Das ist nur in Australien passiert.

    Eine im Tierschutz tätige Australieren meinte einmal, es sind praktisch chinesische Zustände. In China zählt nicht der einzelne Mensch, in Australien nicht das einzelne Schaf.

    Auch übel, dass die Scherer dort nach Wollgewicht und Anzahl der geschorenen Schafe bezahlt werden. So werden auch während des Scherens einige Schafe grausam verletzt, z. B. weil die Scherer so viele Schafe scheren und dann unkonzentriert werden, . Da wird dann auch einmal ausgerutscht und ins Gesicht geschnitten.


    Man kann eigentlich nur durch sein Kaufverhalten dieses grausame Tierquälen beeinflussen und hoffen, dass die Deklaratiuon auch der Wahrheit entspricht. Oder man verzichtet ganzt auf Merinowoolle. Nicht jede andere Wolle ist kratzig, wie einige meinen.

  • Diskutiere mit!
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