Eine unglaublich spannende, auch aufregende und vor allem kreative Zeit lag hinter mir. Ich erinnere mich noch an den Anruf aus dem Verlag, der die Frage stellte, ob ich mir vorstellen könnte an einem Buch mitzuarbeiten. Jaaaaa, aber - ich arbeitete Vollzeit und mit dem Arbeitsweg dazu war mein Tag eigentlich mehr als ausgebucht und es fehlte einfach die Zeit. So dachte ich und war eigentlich geneigt, abzusagen. ABER der Reiz war da und nach ein bisschen Überlegen und der Bitte das Thema, mit dem ich mich beschäftigen sollte - nämlich dem Nähen - mit einer Mitautorin zu teilen, von der ich wusste, dass sie unbeschreiblich erfahren war, als mittlerweile Ruheständlerin über Zeit verfügte und mir eine sehr liebe Partnerin sein würde, sagte ich zu. Es startete als dann das Projekt - TRICK 17.
Ich kannte die vorherigen Formate nicht und verbot mir, nach Ideen zu schauen, denn es waren die Unseren gefragt. Astrid und ich hatten einen gemeinsamen Dropbox Ordner und so schrieben wir unsere Ideen zusammen, strukturierten, sortierten und erklärten uns gegenseitig was wir wie meinen und fragten uns immer wieder, ob es verständlich ist, was wir denn da so machen wollten. Denn, das Konzept des Buches ist, ganz anders als ich das sonst handhabe - wortkarg. Das war für mich eine Herausforderung, denn nur wenige Sätze und Bilder müssen ausreichen, den Trick zu erklären.
Ich glaube aber, wir haben es geschafft, auch weil wir eine sehr erfahrene und liebenswerte Lektorin als Couch und Begleiter im Projekt an unserer Seite hatten.
Lifehacks sind entstanden, die zusammen mit den Themen Stricken und Häkeln das Spektrum Handarbeiten vereinfachen sollen.
Nach der Theorie kam die Praxis und die bestand darin, diese Lifehacks für Fotos vorzubereiten. In dieser Phase verbannte ich alle Familienangehörigen aus dem Haus, beanspruchte alle Räume und fand mich zum Schluß mit Maschinen am Küchentisch.
An jedem Stuhl eine andere Arbeitsmöglichkeit
Das Durcheinander auf dem Tisch setzte sich auch auf dem Boden fort.
Mittendrin in der Vorbereitung
Eigentlich waren diese Bilder gar nicht dafür gedacht, öffentlich gezeigt zu werden. Ich hatte sie gemacht, um dem sich spontan angekündigten Besuch meine energische Ablehnung zu dokumentieren, ihn zu empfangen und beim Aufräumen meiner Fotos fand ich sie jetzt wieder. Es waren Tage und halbe Nächte voller Vorfreude und als ich dann so weit war:
Die Lifehacks in Tüten, fertig für den Versand, Das Modell nicht nur für die Gabelfalten.
war neben sicher vorhandener Erschöpfung (so recht erinnere ich mich gar nicht daran), eine große Dankbarkeit da. Darüber das mich der Verlag gefragt hatte, dass wir eine tolle Zusammenarbeit hatten, dass Fristen eingehalten wurden und dass es nun etwas Gedrucktes von mir geben wird, dass nicht "nur" im Internet zu lesen sein würde können.
Es war ein Mittwoch, an dem das Buch in den Handel kam.
Seitdem sind zweieinhalb Jahre vergangen. Meine Dankbarkeit ist nach wie vor da, weil es mir wirklich Spaß gemacht hat. Als ich mitten im oben zu sehenden kreativen Chaos saß (wohlgemerkt ich habe ein Arbeitszimmer von 21 Quadratmetern, in dem man aber zur Zeit nicht treten konnte weil ich alles aus den Regalen geholt und auseinander genommen hatte...) traf ich für mich die Entscheidung, wieder mehr nähen zu wollen. Das klingt vielleicht irritierend für DIE Hobbyschneiderin, aber ich erwähnte bereits, dass ich Vollzeit arbeitete und incl. des Arbeitsweges waren es 11 Stunden täglich die ich nicht in der Lage war, das Arbeitszimmer zu besuchen. Und nach der Arbeit waren oft die Kraftreserven aufgebraucht. Schließlich gab es auch noch die Website, meine Kinder und den Haushalt. Das , so spürte ich, musste ich ändern.
Ich habe es getan. Es ist mich nicht leicht gefallen von prym wegzugehen und ich denke sehr gern an die Zeit in der Akademie, die mich für immer begleiten wird.
Verloren habe ich die Gemeinschaft der prymaner, wie sie sich nennen. Gewonnen habe ich Lebenszeit für mich und das ich wieder begeistert nähen und stricken und spinnen und gärtnern kann.
Wie viel Zeit vergangen ist, sieht man an meiner Haarlänge. Begonnen mit kurzen Haaren, mitten in der Wachstumsphase beim Plaudern und jetzt bin ich wieder mit Pferdeschwanz unterwegs...
Ich schrieb ja: Damals wars.
Zwei Bilder möchte ich noch anhängen.
So kann die Maschine den Fuß gerade führen. Einer der Tricks.
Davon ist die Rede. Entstanden ist das Bild am Küchentisch und es zeigt einen abgeschnittenen, nur zum Transport helfenden Saum, der hilft den Fuß stabil zu halten und dieses hier -
...entstand extra für mich als "schneller Schnappschuß" nachdem die Tunika vom Fotoshooting zurück und dann an der Ostsee angekommen war.
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