Gewusst wie - das Anzeichnen von Nahtzugaben
Anne Liebler
Nachdem ich mit meinen Kleiderschrank fast "durch" bin, blieb mir nach der Aussortierung einiger weniger Textilien auch die Analyse, was mir fehlt oder was ich gern zum Komplettieren hätte.
Blusen bzw. legere Hemden waren da ganz oben auf der Wunschliste.
In dieser Zeitschrift wurde ich mit einem passenden Schnittmuster fündig: Zeitungsschau: Meine Nähmode Simplicity Ausgabe 02/2018
Wichtig bei diesen Schnittmustern, deren Originale von Simplicity® sind, ist das die Nahtzugabe bereits drin ist im Schnitt. Diese Nahtzugabe wird mit 1,5 cm angegeben. Säume werden mit 4 cm Zugabe bedacht, aber diese könnte man unproblematisch der tatsächlichen Länge entsprechend anpassen.
Ich nähe sehr gern am Stoffrand, also Füßchenbreite neben der Schnittkante, was ca 0,75 cm entspricht. Besonders bei Rundungen hilft es, die Schnittkante quasi im Auge zu behalten. Näht man am Rand, ohne das die enthaltende Nahtzugabe reduziert wurde, wird das Kleidungsstück bei jeder Naht um bis zu 1,5cm weiter als gedacht. Gibt es mehrere Teilungsnähte, summiert sich das und schlußendlich ist man enttäuscht, weil die fertige Arbeit ganz anders sitzt, als man es dachte oder wie es im Modell Bild zu sehen war.
Es macht also mehr Sinn, diese Nahtzugabe abzutragen. Ich habe dazu meine Stifte, die ich in Vorbereitung des Buches "TRICK 17" verbunden habe, herausgekramt und genutzt. Mein Trick dabei ist das Miteinfassen der Eisstiele, die eine viel bessere Handhabung ermöglichen und die Buntstifte fester miteinander verbinden.
Mit den Eisstielen kann man auch den Abstand der Stiftspitzen variieren. Braucht man mehrere, werden sie zusätzlich zwischen die Stifte gelegt.
In meinem Fall sind sie 0.7 cm voneinander entfernt. Ich habe mit Lineal und teils freihand gezeichnet, anschließend ausgeschnitten und dann konnte ich alle Teile passgenau zuschneiden und nähen.
Natürlich geht es auch mit den Stiften, die gewünschte Nahtzugabe als Zugabe zu zeichnen. Der Vorteil ist die Schnelligkeit und die Genauigkeit des Abstandes als vollständige Linie. Ich denke immer, je mehr Zeit man sich für eine sorgsame Vorbereitung nimmt, desto schneller geht es dann mit dem Nähen.
Das ist übrigens mein neues Hemd.
Ausnahmsweise habe ich das Bild gespiegelt, damit ihr lesen könnt, welches Modellthema ich gewählt hatte. Ein weiteres Ergebnis meiner Analyse der Kleiderschranknutzung war auch, dass es durchaus auch ein bisschen mehr Farbe und Muster in meiner Basisgarderobe geben kann und dieser Stoff hat nun nach ca 10 Jahren endlich seine Verwendung bekommen. #uwyh2020.