Gut belegt ist halb gegessen. Oder: Wie gehört der Schnitt auf den Stoff...
Anouk
In der Regel schlägt das Schnittmuster einen Lageplan für die Schnittteile vor. Das ist aber wie mit dem Navy beim Auto ;). Man sollte sich nicht ausschließlich darauf verlassen. Manchmal verlangt die Situation Eigeninitiative bzw. die Aktivierung eigenen Hirnschmalzes. Grundsätzlich sollte man bei Stoffen die in irgendeiner Form ein symmetrisches Muster haben darauf achten, dass auch die Schnittteile beim Zusammenfügen eine gewisse Symmetrie beibehalten. Man muss auch bei Stoffen mit größeren oder großen Mustern darauf achten, dass diese nicht unglücklich platziert sind und/oder sich asymmetrisch präsentieren.
Das hat allerdings zur Folge, dass der Stoffverbrauch deutlich höher werden kann als bei eurem Kaufmuster- so es denn für Unistoffe vorgesehen ist - angegeben wurde. Natürlich beachtet ihr als erstes ob und welches Teil im Stoffbruch (Allem Anfang wohnt ein Zauber inne....) zu liegen hat und respektiert für jedes Teil den Fadenlauf (Gewusst wie: Der Fadenlauf der Dinge), sei er gerade oder schräg (Ganz schön schräg der Fadenlauf).
WICHTIG: Bei bedruckten Stoffen, deren Muster eine Richtung haben, darauf achten, dass das Muster auf allen Teilen in die gleiche Richtung zeigt und das die Motive nicht auf dem Kopf stehen.
WICHTIG 2: Bei karierten Stoffen darauf achten, dass beim Zuschnitt in doppelter Lage das Muster genau übereinander liegt und auch beim Nähen der vertikalen Nähte keine Verschiebung sichtbar sind (siehe auch nähen von Ringelstoffen).
WICHTIG 3: Bei geringelten Stoffen sollte darauf geachtet werden, dass die Teile so zugeschnitten werden, dass die Streifen an den vertikalen Nähten (von oben nach Unten) genau aufeinander treffen.
Bei Stoffen mit Strich, bspw. Kord, Samt und Fellimitate darauf achten, dass bei allen Schnittteilen der Strich in die gleiche Richtung zeigt. Gelehrt wird in der Regel, dass der Strich nach unten gehen muß. Allerdings sieht man auch immer öfter Modelle bei denen der Strich in die andere Richtung geht. (mir persönlich ein Graus) Sicher ist jedoch, dass sich bei Kleidungsstücken aus Cord oder Samt die üble "Staub Plage" besonders dankbar in die Fasern hängt, wenn diese gegen den Strich genäht wurden.
ERKLÄRUNG: Wie erkenne ich den Strich eines Stoffes ? Lege den Stoff auf den Tisch und fahre mit der flachen Hand darüber, parallel zur Webkannte. Gleitet die Hand leicht über den Stoff ist dieses die Strichrichtung, spürt man einen leichten Widerstand, fühlt es sich rauer an, ist das die Richtung gegen den Strich.
WICHTIG 4: Achtet darauf, dass eure Schnittmusterteile schön glatt sind (ggf. bügeln). Legt sie auf den Stoff und steckt sie mit Stecknadeln fest oder beschwert sie so, dass sie nicht verrutschen können. Achtet auf den angegebenen Fadenlauf.Wenn der Schnitt keine Nahtzugaben enthält, zeichnet diese ein und übertragt ebenfalls alle Passzeichen auf den Stoff.
et voilà!
Die Diskussion dazu gab es hier: https://www.hobbyschneiderin.de/forum/index.php?thread/11406