Der blinde Stich der Nähmaschine

Entscheidend ist, wie wir auf dem Stoff steppen. Besser noch ist die Aussage, dass der Blindstich nur dann klappt, wenn wir wissen wo wir die Naht machen müssen, die dann fast unsichtbar - in der Regel - einen Saum befestigen soll. Dazu ist der Stich der Maschine wichtig, wenn er aber falsch platziert wird, nützt er nichts.




So sieht der Blind(Gerad)stich aus. Um ihn passend nähen zu können müssen wir uns den Saum einschlagen. Ich empfehle immer, dass Kleidungsstück auf die linke Seite zu drehen, so dass der Saum oben liegt. Das geht mit Röcken, Mänteln oder auch den Hosenbeinen gut. Wenn man ihn passend in der Länge um- und eingeschlagen hat, sollte man ihn etwas fixieren. Bügeln wäre eine sehr gute Variante, heften geht oder gut mit Nadeln feststecken. Dabei ist aber zu beachten, dass dieser Saum anschließend nach innen zurück geklappt wird, so dass nur ein schmales Stück des Saumumschlags an der oberen Kante zu sehen ist. Ist die Fixierung durch einen Heftfaden oder Stecknadeln zu nah an der Kante, wird das weitere Nähen schwierig.




Nun dreht man sich das Kleidungsstück so, dass dieses schmale Saumstück unter den Fuß der Nähmaschine kommt. Bei Hosenbeinen ist der Freiarm sehr praktisch über den man das Hosenbein führt. Hat die Maschine einen passenden Blindstichfuß, wird dieser genutzt, um ganz genau passend an der Umschlagkante den Stoff zu führen. Auf dem Saum wird die gerade Stichnaht gesteppt. In Abständen aller 4-5 Stiche gibt es einen Ausschlag nach links in der Form eines Zickzackstiches. Dieser wird so platziert, dass er minimal in den Stoffbruch einsticht.






Nachdem die Naht fertig ist, klappt man den Saum wieder zurück. Auf der linken Innenseite des eingeschlagenen Saumes sieht die Naht so aus -




und auf der Außenseite des Kleidungsstückes so:




Mit farblich passendem Garn sind diese Stiche dann fast blind. Sie sind Maschinell den handgenähten blinden Säumen angenähert. Will man den Saum nur um- und nicht noch zusätzlich einschlagen, kann man diesen Blindstich nutzen:




Anstelle des Geradstiches zwischen den Einstichen nach links werden hier Zickzackstiche genäht, welche die Schnittkante gleichzeitig versäubern und gegen ein mögliches Ausfransen sichern.


Diskussionen dazu hatten wir hier: https://www.hobbyschneiderin.de/forum/index.php?thread/19527

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